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Spritzkopf zum gleichmäßigen Umspritzen eines Fadens od. dgl. mit
Gummi Die Erfindung betrifft einen Spritzkopf zum gleichmäßigen Umspritzen eines
Fadens od. dgl. mit Gummi oder einem thermoplastischen Werstoff, der mit einer abklappbaren,
der Fadenführung dienenden Vorderplatte verschen ist, die in der Arbeitslage an
die Austrittsbohrung des Spritzkopfes angeschlossen ist.
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Spritzköpfe dieser Art sind dabei vielfach selbsttätigen Maschinen
vorgeschaltet, die die aus Draht- oder Kordfäden bestehenden Einlagen in Reifen
auf der Maschine umwickeln. Die dabei aufzuwickelnde Draht-oder Fadenlänge beträgt
für den einzelnen Reifen bis zu 2000 Meter, und es muß dabei Sorge getragen werden,
daß die Fäden oder Drähte gleichmäßig durch den Spritzkopf laufen und gleichmäßig
der Wickelmaschine zugeführt werden.
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Bei der Verarbeitung von Textilfäden läßt es sich nicht vermeiden,
daß diese Knoten aufweisen, mit denen sich der Faden im Spritzkopf stauen kann.
Derartige Stauungen müssen schnellstens behoben werden, um den Durchgang des Fadens
durch den Spritzkopf und die Wickelmaschine sicherzustellen. Dieses wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß bei einem derartigen Spritzkopf mit einer abklappbaren, der
Fadenführung dienenden Vorderplatte, die in der Arbeitslage an die Austrittsbohrung
des Spritzkopfes angeschlossen ist, der der Fadenführung dienende Teil der Vorderplatte
nach einer die Achse des Fadendurchganges enthaltenden Ebene geteilt und die beiden
Teilstücke mittels eines Gelenkes miteinander verbunden sind. Zufolge dieser Ausbildung
kann ein etwa in dem Durchgang des Spritzkopfes sich stauender Knoten des Fadens
durch Öffnen des der Fadenführung dienenden Teiles schnellstens durch den Durchgang
hindurchgebracht werden.
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Zweckmäßig ist die die Fäden tragende Abschlußplatte nach unten abklappbar
an dem Spritzkopf anlenkt und durch einen Spannhebel in der Arbeitsstellung verriegelbar.
Diese Ausbildung läßt ein schnelles Öffnen des Durchganges in der Abschlußplatte
zu.
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An sich sind abklappbare Vorderplatten, die der Fadenführung dienen,
bei Umspritzmaschinen bekannt. Bei den bekannten Ausbildungen erfolgt jedoch das
Abschwenken zur Seite bzw. nach oben. Die vorgesehene Abschwenkbarkeit nach unten
hat den Vorteil, daß das geteilte, der Fadenführung dienende Glied leichter zugänglich
ist.
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Die neue Ausbildung ist nachstehend an Hand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt jeweils im Schaubild Fig. 1 den Spritzkopf in Arbeitsstellung
und Fig. 2 die Öffnungslage zum Einlegen eines Kordfadens.
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Der Spritzkopf besteht aus einer Kammer 1 mit darin drehbarer Transportschnecke
2, die eine der Kammer aufgegebene unvulkanisierte Gummimischung ständig durch eine
Austrittsöffnung 3 an der vorderen Stirnwand der Kammer ausspritzt. Die Kammer 1
trägt nahe dem Abgabeende eine Halterung 4, an deren unterem Ende ein Schwenkarm
5 mit einem Auge 6 angelenkt und in der durch die Achse der Austrittsöffnung gehenden
Senkrechtebene schwenkbar ist.
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Der Arm 5 trägt etwa in der Mitte einen kegelstumpfförmigen Teil 7,
dessen Ende 8 mit kleinerem Durchmesser von dem Arm abgekehrt ist. An dem Arm 5
ist mit einem Scharnier 9a noch eine Platte 9 angelenkt, die auf den kegelstumpfförmigen
Teil 7 abgeklappt werden kann, wobei zweckmäßig noch eine Feder vorgesehen ist,
um die Platte 9 in der Anlagestellung auf dem Teil 7 zu halten. Die Stirnfläche
8 mit kleinerem Durchmesser des kegelstumpfförmigen Teiles 7 und die benachbarte
Fläche der Platte 9 sind mit Rillen 10, 11 versehen, die zusammen einen Durchgang
12 mit vorbestimmtem Durchmesser bilden, durch die der Kord (nicht dargestellt)
auf seinem Wege von der Spule zu der Kupplungseinrichtung (nicht dargestellt) der
Wickelvorrichtung läuft. Die Rille 11 in der Platte 9 steht mit einer Bohrung 13
in Verbindung.
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Das freie Ende 14 des Armes 5, das dem drehbaren Ende 6 entgegengesetzt
liegt, ist mit einem Anschlag 15 verschen, der sich senkrecht zur Ebene des Armes
erstreckt. Auf der dem Arm 5 gegenüberliegenden
Seite der Halterung
4 ist ein in der Ebene des Armes 5 schwenkbarer Hebel 16 angelenkt, der eine Verriegelungsnase
17 trägt.
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Die Anordnung der Teile ist derart, daß beim Aufwärtsschwenken des
Armes 5 die Platte 9 an der Stirnwand 18 der Spritzkammer 1, die die Austrittsöffnung
3 aufweist, zur Anlage kommt, wobei der Durchgang 13 durch die Platte 9 mit der
Austrittsöffnung 3 achsgleich liegt. Der Hebel 16 wird daraufhin nach unten eingeschwenkt
und der Arm 5 durch die Nase 17 an der Halterung 4 verriegelt. Die Platte 9 liegt
dabei in fester Preßlage an der Stirnfläche 18 der Kammer und der Stirnfläche 8
des Teiles 7, so daß kein Gummi oder Kunststoff zwischen diesen Teilen austreten
kann. Beim Ausschwenken des Hebels 16 nach oben wird die Verriegelung aufgehoben,
und der Arm 5 fällt durch sein Gewicht von selbst nach unten, so daß die Austrittsöffnung
3 wieder freigegeben wird.
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Wenn sich der Arm 5 in heruntergeklappter oder entriegelter Stellung
befindet, kann der Kord in den Korddurchgang 12 zwischen die Platte 9 und den kegelstumpfförmigen
Teil 7 nach anheben der Platte 9 entgegen der Kraft der sie belastenden Feder eingelegt
werden. Der Arm 5 wird dann aufwärts geschwenkt und mit Hilfe des Hebels 16 in dieser
Stellung verriegelt. Der Gummi, der mittels der Transportschnecke durch den Austritt
3 gedrückt wird, wird durch den Durchgang 13 in der flachen Platte 9 in den Korddurchgang
12 gepreßt, wo er den hier durchlaufenden Kord mit einem gleichmäßigen Überzug versieht.
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Bei Entdecken eines Knotens oder einer Schlaufe kann die Wickelvorrichtung
(nicht dargestellt) angehalten werden, worauf der Arm 5 entriegelt und heruntergeklappt
wird, um den Knoten oder die Schlaufe auf die andere Seite des Korddurchgangs 12
zu bringen. Der Arm wird daraufhin wieder eingeschwenkt und verriegelt und die Wickelvorrichtung
in Gang gesetzt.
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Das Austrittsende 18 der Spritzkammer 1 kann mit einer Warmvorrichtung,
beispielsweise mit elektrischer Widerstandsheizung, ansgerüstet sein, um den Gummi
bei Beginn eines Wickelvorganges zu erwärmen und um ihn plastischer zu machen und
hierdurch eine gleichmäßigere Verteilung am Kord zu gewährleisten. Die Spritzmaschine
selbst jedoch entwickelt beträchtliche Wärme, so daß es nach kurzer Zeitspanne erforderlich
ist, die Heizung abzustellen. Es kann sich sogar als notwendig erweisen, eine Einrichtung
zum Abführen der entstandenen Wärme einzubanen, beispielsweise in Form von Rippen
(nicht dargestellt) an der Spritzkammer.
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Es ist nicht ratsam, die Transportschnecke 2 der Spritzmaschine beim
Anhalten der Wickelvorrichtung, beispielsweise bei Versetzen eines Knotens oder
einer Schlaufe durch den Korddurchgang, in der beschriebenen Weise abzustellen,
da die angestaute Wärme in den Wandungen der Kammer 1 ein Verbrennen oder Anvulkanisieren
der Gummimischung zur Folge hätte.
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Wenn der Arm 5 entriegelt ist und die Wickelvorrichtung für längere
Zeit stillsteht, ist es zweckmäßig, die normale Zuführung des Gummis in die Spritzmaschine
zu unterbrechen und den bereits gespritzten Gummi von der Austrittsöffnung über
Rollen zurück auf die Zufuhrseite der Maschine in die Kammer 1 zu führen, von wo
aus er erneut gespritzt werden kann. Die normale Zufuhr ist erst dann wieder ratsam,
wenn die Wickelvorrichtung wiederum in Gang gesetzt ist.
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Vorzugsweise wird ein Knoten- oder Schlaufenfühler zwischen die ablaufende
Spule und die Spritz-
maschine eingeschaltet. Dieser kann aus zwei Platten bestehen,
die durch Federn leicht zusammengehalten werden und deren benachbarte Flächen mit
Rillen versehen sind, die den Kord gerade aufnehmen. Die Rillen verlaufen konisch,
d. h., sie sind auf der Eintrittsseite tiefer. Die beiden Platten stehen mit einem
empfindlichen Schalter in Verbindung, der in dem Stromkreis für den Hauptantrieb
der Wickelvorrichtung liegt, so daß bei Spreizen der Platten durch einen Knoten
oder eine Schlaufe der Schalter betätigt wird, der somit den Wickelmotor ausschaltet.
Der Knoten oder die Schlaufe kann daraufhin von Hand durch die Spritzmaschine transportiert
werden.
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Vorzugsweise ist die Gummi-Spritzmaschine mit einem Elektromagneten
19 ausgerüstet, der in einer Aussparung 20 im unteren Teil der Halterung 4 untergebracht
ist. Dieser Elektromagnet ist so angeordnet, daß bei Aufwärtsschwenken des Armes
5, um den Korddurchgang 12 zu schließen, der Anschlag 15 an der Stirntläche 21 des
Elektromagneten, wie in Fig. 1 gezeigt, zum Anliegen kommt und in dieser Stellung
durch den genannten Magneten gehalten wird. Der Magnet 19 liegt in dem Stromkreis
für den Hauptantrieb. In diesem Kreis kann ebenfalls ein Schalter (nicht dargestellt)
liegen, der so angeordnet ist, daß er geschlossen ist, wenn sich der Arm 5 in seiner
Arbeitsstellung befindet.
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Bei dieser Anordnung schließt die Arbeitsstellung des Armes 5 den
Stromkreis und setzt die Wickelvorrichtung in Bewegung. Der Elektromagnet 19 ist
obenfalls von Strom durchflossen, um den Arm 5 in Stellung zu halten. Bei dieser
Ausbildung kann auch die normale Verriegelungsanordnung nach dem Einschalten des
Stromes gelöst werden. Ein Knoten oder eine Schlaufe im Kord betätigt den Knotenfühler,
der wiederum den Schalter betätigt, um den Stromkreis zu unterbrechen. Dieser Vorgang
schaltet automatisch den Motor der Wickelvorrichtung und den Elektromagneten 19
ab, wodurch der Arm 5 in seine entkuppelte Stellung herunterklappt. Der Arbeiter
kann nun von Hand den Kord durch den Korddurchgang 12 zichen. Daraufhin wird der
Arm 5 in seine eingekuppelte Stellung aufwärts geschwenkt, durch den Hebel 16 verriegelt
und nach Schließen des Stromkreises durch den Schalter an einem Ende des Armes und
durch den von Strom durchflossenen Magneten 19 wiederum entriegelt.
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Vorzugsweise wird ein von Hand zu betätigender Hauptschalter (nicht
dargestellt) in den Stromkreis eingebaut.