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Vorrichtung zum Ausgleich der Zugspannungsdifferenzen der von zwei
gegenläufig rotierenden, gegenseitig abgebremsten Trommeln in Verseilmaschinen abgezogenen
Adern bzw. Verseilelemente Bei einer Maschine zur Herstellung von DM-Vierern, bei
der die die beiden einzelnen Adern jedes Paares tragenden Haspeln bzw. Trommeln
auf einer gemeinsamcn Achse sitzen und mit Reibunggegeneinwander laufen, ist es
bekannt, für die Bremsung der Einzeladern zwischen den leicht drehbar gelagerten
Adertrommeln eine meßbar einstellbare Bremse vorzusehen, deren eines Bremselement
mit der einen und deren anderes Brem;selement mit der anderen Trommel verbunden
ist. Auf diese Weise soll eine untereinander gleichmäßige Bremsung der beiden zu
einem Paar gehörigen Adern erreicht werden.
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Die Erfindung schließt sich im wesentlichen an diese bekannte Maschine
an, geht aber von der Überlegung aus, daß bei der Drehung des die Adertrommeln tragenden
Joches noch ungleichmäßige und meistens nicht kontrollierbare Einwirkungen auf die
Bremse eintreten. Diese sind in erster Linie bedingt durch ungleichmäßige Trommelgewichte,
sc daß die Trommeln verschi edenen Fliehkräften unterworfen sind. Ferner können
ungleiche Adervorräte auf den Trommeln infolge verschiedener Radien bei gleichem
Trommeldrehmoment ungleicbe Aderzüge hervorrufen. Auch können ungleichmäßige Reibungskräfte
in den Lagern der beiden Trommeln zu verschiedenen Zugspannungen in den Adern führen.
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Es ist fernerhin eine Verseilmaschine für Fernsprechadergruppen mit
sich selbsttätig auf Grund der Aderspannung einregelnder Zugspannung der zu verseilenden
Adern bekanntgeworden, bei der die zwischen der Ablauftrommel und der Verseilstelle
in der Ader selbst herrschende Zugspannung den Ablauf der Ader von ihrer Trommel
derart beeinflußt, daß bei wachsender Zugspanung in der Ader die Drehung der Trommel
freigegeben oder erleichtert und bei geringer werdender Zugspannung in der Ader
die Trommeldrehung blockiert oder erschwert wird. Nach einem diesbezüglichen Ausfiihrungsbezispiel
wird jede Ader einzeln über ein sich drehbar angeordnetes System mit mindestens
zwei Rollen geführt, und es wird das Rollensystem in Abhängigkeit von den Zugspannungen
in der einen oder anderen Richtung gedreht, wobei die Drehbewegungen der Rollen
auf die Trommeln einwirkende Bremsen zur Änderung der Zugspannung beeinflussen bzw.
betätigen. Da hierbei jede Ader für sich über ein Rollensystem von zwei Rollen läuft,
wird noch nicht erreicht, daß die Zugspannungen der Adern untereinander gleiche
Werte annehmen und Zugspannungsdifferenzen vermieden werden.
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Nach einem anderen bekannten Vorschlag werden zum selbsttätigen Ausgleich
der Zugspannungen von zwei Fernmeldekabeladern bei ihrer Parallellegung in einer
Parallellegemaschine beide Adern über eine frei drehbare, für alle Adern gemeinsame
Scheibe oder
über mehrere miteinander gekuppelte Scheiben derart geführt, daß der
oder den Scheiben eine von der Zug spannungsdifferenz der Adern abhängige Drehrichtung
erteilt wird. Hierbei sind die gemeinsame Scheibe oder die beiden miteinander gekuppelten
Scheiben stets beiden Adern gemeinsam zugeordnet, wobei aber in beiden Fällen die
Adern über die ihnen gemeinsam zugeordnete Rolle gleiten. Bei Gleichheit der Zugspannungen
in beiden Adern steht die gemeinsame Scheibe still. Falls die eine Aderspannung
größer wird als die andere, wird die Scheibe von der stärker gespannten Ader mitgenommen,
und es tritt an der anderen Ader zwar eine größere Gleitgeschwindigkeit auf, dodl
bleibt der Reibungswiderstand, auf den es ankommt, für beide Adern gleich. Das beabsichtigte
Ziel, nämlich der s,elbsttätige Ausgleich der Zugspannungen, wird also in Wirklichkeit
bei diesem Verfahren nicht erreicht.
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Schließlich ist auch schon eine Einrichtung zur Überwachung und Regelung
der Bremskraftdifferenz in den Verseilelementen bei der Gruppenverseilung von Ferumeldeadern
bekanntgeworden, bei der die Adern jedes Paares über Umlenkrollen geführt sind,
die
an den Enden einer verschiebbaren Stange od. dgl. lagern, wobei Abweichungen der
verschiebbaren Stange von der Ntittellage angezeigt werden. Bei dieser bekannten
Einrichtung gehören die beiden Umlenkrollen jeweils zu zwei Adern, zwishen denen
die Zugspannungsdifferenzen ausgeglichen werden sollen.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum Ausgleich der Zugspannungsdifferenzen
der von zwei gegenläufig rotierenden, gegenseitig abgebremsten Trommeln in Verseilmaschinen
abgezogenen Adern bzw. Verseilelemente, insbesondere der von den Paartrommeln in
DN1-Vierer-Verseilmaschinen abgezogenen Adern, bei der jede Ader bzw. jedes Verseilelement
nach Abzug von der Vorratstrommel einzeln über ein sich drehendes System von mindestens
zwei Rollen geführt und dieses Rollensystem in Abhängigkeit von den Zugspannungen
in der einen oder anderen Richtung gedreht wird, wobei die Drehbewegungen der Rollensysteme
zusätzliche auf die Trommeln einwirkende Bremsen zum Ausgleich der Zugspannungen
beeinflussen bzw. betätigen. Die Erfindung geht von der Uberlegung aus, daß bei
Führung der einzelnen Adern über getrennte Rollensysteme ein Ausgleich der Zugspannungsdifferenzen
noch nicht erreicht wird. Die Erfindung besteht nun darin, daß jedes Rollensystem
zwei an einem doppelarmigen Hebel gelagerte Rollen umfaßt und die beiden Hebel in
ihrem Mittelpunkt durch eine gemeinsame Welle verbunden sind, so daß beide Rollen
systeme in gegenseitiger Wechselwirkung den Ausgleich der Zugspannungsdifferenzen
bewirken.
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Auf diese Weise tritt beispielsweise bei stärkerer Abbremsung der
einen Trommel gleichzeitig eine verminderte Abbremsung der anderen Trommel ein.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung für
die gegenseitige Bremsung der beiden Adertrommeln eines Paares einer DNI-Vierer-Verseilmaschine
dargestellt.
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In der Fig. 1 sind 10 und 10' die beiden Adertrommeln, die sich gegenläufig
drehen und in bekannter oder anderer Weise gegeneinander abgebremst werden.
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Die von den Vorratstrommeln abgezogenen Adern 11 und 11' werden über
zwei Rollensysteme abgezogen, die aus den Rollen 12/13 und 12'/13' bestehen, wobei
die Rollen 12/13 an dem doppelarmigen Hebel 14 und die Rollen 12'/13' an dem doppelarmigen
Hebel 14' gelagert und die beiden Hebel in ihrem Mittelpunkt durch die gemeinsame
Welle 15 verbunden sind. An der Welle 15 sind ferner die Hebelarme 16 wld 16' mit
den Bremsbacken 17 und 17' befestigt. Die Wirkungs weise ist aus der Fig. 1 ohne
weiteres ersichtlich. Hat z. B. die Ader 11' eine größere Zugspannung als die Ader
11, so werden die doppelarmigen Hebel 14 und 14' und ferner die Welle 15 nach rechts
gedreht. Dadurch kommt die Bremsbacke 17 auf der Bremsfläche 18 der Trommel 10 zum
Anliegen und erhöht durch Bremsen dieser Trommel die Zugspannung der Ader 11.
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Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß die Bremsbacken
dauernd, z. B. durch einen leichten Federdruck, an die Bremsflächen der Trommeln
gedrückt werden. Zu diesem Zweck können abweichend von der Fig. 1 die Hebelarme
16 und 16' drehbar mit der Welle 15 verbunden und die Bremsen durch an die Hebelarme
eingreifende Federn laufend gegen die Bremsflächen der Trommeln gedrückt werden.
Ein diesbezüt,-liches Ausführungsbeispiel zeigt die Fig. 2.
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Danach sind die Hebelarme 16 und 16' mittels der Buchsen 19 und 19'
auf der Welle 15 drehbar gelagert.
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Die beiden doppelarmigen Hebel 14 und 14' sind durch die Strebe20
überbrückt, mit der die Hebelanne 16
und 16' durch die Federn 21 und 21' verbunden
sind.
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Dadurch werden die Bremsbacken an die Bremsflächen der Trommel dauernd
herangedrückt, wobei etwaige ungleiche Zugspannungen der Adern sich in einem höheren
und niedrigeren Bremsdruck der einen oder anderen Bremse auswirken.
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Die Figuren zeigen die Erfindung mehr oder weniger in prinzipieller
Darstellung, und es ist von der Darstellung konstruktiver Einzelheiten, die für
den Fachmann ohne weiteres durchführbar sind, abgesehen worden. Es ist beispielsweise
für jedes Rollensystem nur ein einziger doppelarmiger Bremshebel (14/14') dargestellt.
Praktisch wird man für jedes Rollensystem jeweils zwei Doppelarme vorgesehen, zwischen
denen die Rollen gelagert sind. Die Rollensysteme können auch mit weiteren zusätzlichen.
Führungsrollen ausgerüstet werden. Für die zusätzliche Bremsung der Trommeln 10
und 10' mittels der Bremsbacken 17 und 17' werden auf den Trommeln vorteilhafte
besondere Bremsflächen vorgesehen. Statt der Hebel 16 und 16' sind beispielsweise
auch Bänder möglich, die von der Welle 15 auf- oder abgewickelt werden und damit
den Zug auf entsprechende Bremsscheiben an den Trommeln 10 und 10' verstärken oder
verkleinern. Bei verschieden großen Ausführungen der Rollen 12 und 13 bzw. der Rollen
12' und 13' können die doppelarmigen Hebel 14 und 14' auch an einer vom Mittelpunkt
abweichenden Stelle mit der Welle 15 verblunden sein.
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PATENTANSPKOCHE: 1. Vorrichtung zum Ausgleich der Zugspannungsdifferenzen
der von zwei gegenläufig rotierenden, gegenseitig abgebremsten Trommeln in Verseilmaschinen
abgezogenen Adern bzw. Verseilelemente, insbesondere der von den Paartrommeln in
DM-Vierer-Verseilmaschinen abgezogenen Adern, bei der jede Ader bzw. jedes Verseilelement
nach Abzug von der Vorratstrommel einzeln über ein sich drehendes System von mindestens
zwei Rollen geführt und dieses Rollensystem in Abhängigkeit von den Zugspannungen
in der einen oder anderen Richtung gedreht wird, wobei die Drehbewegungen der Roltensysteme
zusätzliche auf die Trommeln einwirkende Bremsen zum Ausgleich der Zugspannungen
beeinflussen bzw. betätigen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rollensystem zwei
an einem doppelarmigen Hebel (14, 14') gelagerte Rollen (12/13, 12'/13') umfaßt
und die beiden Hebel in ihrem Mittelpunkt durch eine gemeinsame Welle (15) verbunden
sind, so daß beide Rollensysteme in gegenseitiger Wechselwirkung den Ausgleich der
Zugspannungsdifferenzen bewi rken.