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Trittbrett für Krankenwagen Die Erfindung betrifft ein Trittbrett
für Krankenwagen, das um eine vertikale Achse schwenkbar angeordnet ist und das
in Nichtgebrauchsstellung unter den Wagenboden zurückgeschwenkt ist.
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Bekannte Trittbretter dieser Art weisen den Nachteil auf, daß sie
sehr komplizierte Verstelleinrichtungen erfordern oder daß sie, wenn sie einfach
gebaut sind, verhältnismäßig lange Zeit beanspruchen, bis sie von der einen in die
andere Stellung gebracht sind.
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Andere Trittbretter benutzen Federspeicher zum ,4usschwenken der
Trittstufen beim Öffnen der Tür.
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Das Spannen der Speicherfeder erfolgt beim Schließen der Wagentür,
wozu ein umständliches Obertragungsgestänge erforderlich ist und die Schließbewegung
erschwert wird.
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Erfindungsgemäß werden die Nachteile der bekannen Trittbretter dadurch
vermieden, daß zum Ein- und Ausschwenken des Trittbretts ein durch menschliche Kraft
unter Spannung zu setzender Kraftspeicher vorgesehen ist. Es wird vorgeschlagen,
daß als Kraftspeicher eine Zugfeder dient, die einerseits an einem mit der Schwenkachse
des Trittbretts verbundenen Ausleger und andererseits an einem Federhebel angreift,
der um eine Achse schwenkbar ist, die etwa senkrecht auf der Ebene steht, welche
durch die Schwenkachse des Trittbretts und den Ausleger in der jeweiligen Endstellung
des Trittbretts gehildet wird, wobei erst durch das Verschwenken des Federhebels
die Feder verlängert und dabei gespannt wird.
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Auf diese Weise entsteht ein Rechteck, das aus der Zugfeder, dem
Ausleger, der Schwenkachse des mit der Zugfeder verbundenen Federhebels und diesem
Hebel selbst besteht. Wird der Federhebel um 1800 herumgeschwenkt, so wird die zunächst
entspannte Feder gedehnt, da sie jetzt nicht mehr die Seite des Rechtecks, sondern
dessen Diagonale bildet. Der dadurch entstehende Zug bewirkt das Heiumschwenken
des Auslegers um 1800, wobei auch das Trittbrett mitgenommen wird, so daß jetzt
wieder annähernd ein Rechteck mit entspannter Feder, jedoch auf der anderen Seite
der Schwenkachse entstanden ist.
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Durch das Zurückschwenken des Federhebels wird der Vorgang wiederholt,
so daß beim Ein- oder Ausschwenken die gleichen mechanischen Verhältnisse vorliegen.
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Ferner ist vorgesehen, daß der Federhebel mit einer Schaltvorrichtung
in Verbindung steht, die mit Rasteinrichtungen zum Feststellen des Trittbretts in
seinen Endlagen gekuppelt ist.
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Damit diese Rasteinrichtungen das Trittbrett jeweils erst dann freigeben,
wenn die Zugfeder gespannt ist, wird die Schaltvorrichtung über eine Verbin-
dungsstange
mit einem Langloch mit dem Federhebel gekuppelt, so daß der Federhebel bei ausgeschwenktem
Trittbrett die Rückkehr der Schaltvorrichtung in die Normalstellung zuläßt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 den Grundriß des unter den Wagenboden eingeschwenkten
Trittbretts, Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1, jedoch mit ausgeschwenktem Trittbrett,
und Fig. 3 die Vorderansicht des Trittbretts.
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Das Gerüst ist aus zwei übereinanderliegenden, im rechten Winkel
gebogenen Profileisen oder Rohren 2 und 3 hergestellt, die an einem Ende eine vertikale
Strebe 6 und am anderen Ende durch das zu einer Vertikalstrebe aufwärts gebogene
freie Ende des unteren Rohres 3 miteinander verbunden sind. Die Vertikalstrebe des
Rohres 3 ist über die Ebene des Rohres 2 hinausgeführt und trägt an ihrem oberen
freien Ende eine vertikale Befestigungsplatte 10. In der Nähe der Krümmungen der
Rohre 2 und 3 ist in ihrer Ebene eine verbindende weitere Vertikalstrebe 1 bzw.
7 angeordnet, die am oberen freien Ende des Teiles 7 in gleicher Höhe wie die Vertikalstrebe
des Rohres 3 eine vertikale Befestigungsplatte 9 trägt.
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Eine dritte, horizontal verlaufende Befestigungs platte 8 ist am freien
Ende der Vertikalstrebe 6 befestigt. In den Krümmungen der Rohre 2 und 3 sind einander
zugekehrte Büchsen 4 bzw. 5 angeordnet, welche eine vertikale Achse 12 in sich aufnehmen,
die zur Führung einer Rohrbüchsell dient, an welcher das Trittbrett 15 mittels Streben
13 und 14 befestigt ist.
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Die Schaltvorrichtung besteht aus einer horizontalen, um ihre eigene
Achse drehbaren Schaltstange 28, die mittels einer am Rohr 3 befestigten Büchse
18 und einer weiteren, durch die Verbindungsstrebe 20
mit dem anderen
Schenkel des Rohres 3 fest verbundenen Büchse 19 gelagert ist. Sie weist am vorderen
Ende ein Querstiick 21 auf, das an seinen freien Enden Trittplatten 22 und 23 trägt.
Am hinteren Ende ist mit der Schaltstange 28 ein in ihrer Normalstellung senkrecht
sich nach abwärts erstreckender Hebel 26 befestigt, der einen zur Schaltstange 28
achsparallelen Stift 27 aufweist, der in ein Langloch 38 in einer Stange 36 greift,
die die Schaltstange über ein Gelenk 37 mit einem Hebel 31 verbindet. Der Hebel
31 weist einen zweiten Hebelarm 30 auf und ist um den zur Schaltstange 28 parallelen
Schenkel des Rohres 3 schwenkbar. Das freie Ende des Hebels 30 steht mit einer Zugfeder
35 in Verbindung, deren anderes Ende an einem Ausleger 29 befestigt ist. Der Ausleger
29 erstreckt sich senkrecht zur Schwenkachse der Rohrbüchse 11 und ist an ihr befestigt.
Das Langloch 38 ist so lang, daß der Hebel 26 mit dem Stift 27 nach beendetem Hebelausschlag
in die Normallage zuriickkehren kann.
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Am hinteren Ende der Schaltstange 28 ist koaxial ein Stift 42 angeordnet,
der in eine Gummimasse 41 einvulkanisiert ist. Die Gummimasse 41 ist mittels der
Halterung 40 an einer Strebe 39, die zu dem längeren Schenkel des Rohres 3 führt,
befestigt. Diese Anordnung dient zur Rückführung der Schaltstange 28 in ihre Normalstellung.
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Die Rastvorrichtungen für das Feststellen des Trittbretts in jeder
Endlage bestehen im wesentlichen aus Raststiften 48 und 50, welche am kürzeren Schenkel
des Rohres 3 quer zur Schaltstange 28 verschieblich und nebeneinanderliegend geführt
sind. Der Raststift 48 greift in eine Rastvertiefung 16 ein, die an einem Flachring
angeordnet ist, der mit der Rohrbüchse 11 fest verbunden ist. Der Raststift 50 greift
in einen senkrecht zur Hinterkante des Trittbretts 15 verlaufenden Rastfortsatz
52 ein und hält das Trittbrett in der Stellung unter dem Wagenboden fest.
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Jeder Raststift 48 und 50 ist mit je einem Auslösebügel 45 und 46
fest verbunden, von denen jeder einen fenstelartigen Ausschnitt aufweist (Fig. 3).
In diese Ausschnitte greift ein Schaltstift 43 ein, der mit Abstand von der Schaltstange
28 koaxial zu ihr angeordnet ist und am Umfang einen Ring 44 zum besseren Eingriff
mit dem fensterartigen Ausschnitt aufweist. Die Ausschnitte und der Stift sind derart
bemessen und angeordnet, daß der Stift 43 mit seinem Rand 44 erst am Ende des jeweiligen
Hubes der Schaltstange 28 mit dem entsprechenden Auslösebügel in Eingriff kommt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wenn das Trittl>rett
15 während der Fahrt unter den Wagenlsodell eingeschwenkt ist, nehmen die verschiedenen
Teile der Vorrichtung folgende Stelhmg ein (Fig. 1): Der Raststift 50 steht mit
der Rastplatte 52 an der Hinterkante des Trittbretts 15 im Eingriff; der Raststift
48 liegt am Außenumfang des Flachringes 17 an; die Trittplatten 22 und 23 stehen
auf gleicher Höhe, d. h., die Schaltstange 28 steht in ihrer LIittellage; der Schaltstift43,44
ist außer Eingriff mit den Auslösebügeln 45 und 46; die Zugfeder 35 und die mit
ihr verbundenen Hebel 29 und 30 sind auf die Seite des Trittbretts zugeschwenkt
(s. auch Fig. 3). Die Feder ist spannungslos.
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Wenn das Trittbrett 15 herausgeschwenkt werden soll, muß die Trittplatte
22 herabgedrückt werden.
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Dadurch wird über den Hebel 26 und den Stift 27 die Stange 36 nach
rechts bewegt (Fig. 3), wodurch der Doppelhebel 31,30 um um seinen Schwenkpunkt
gedreht wird, bis sein oberer Teil30 auf der anderen Seite
des längeren Schenkels
des Rohres 3 liegt. Da nun die Zugfeder 35 nicht mehr wie vorher längs der Seite
eines Rechtecks, sondern als dessen Diagonale verläuft, wird sie gedehnt und übt
auf den Ausleger 29 einen Zug aus. Kurz vor Beendigung des Hubes des Hebels 30 kommt
der Rand 44 des Stiftes 43 mit dem fensterartigen Ausschnitt des Auslösebügels 46
in Eingriff, wodurch der Raststift 50 aus der Rastplatte 52 herausgezogen wird,
so daß das Trittbrett 15 unter der Einwirkung des am Ausleger 29 wirkenden Zuges
der Feder 35 um 1800 herumgeschwenkt wird. Während der Drehung lag der Raststift
48 am äußeren Umfang des Flachringes 17 an. Wenn nun das Trittbrett seine äußere
Endlage erreicht hat, kommt die Bohrung 16 des Flachringes 17 in den Bereich des
Raststiftes 48, so daß dieser in die Bohrung einrasten kann. Während der Drehung
der Schaltstange 28 infolge des auf die Trittplatte 22 ausgeübten Druckes wurde
auf den Stift 42 in der Gummimasse 41 ein elastischer Widerstand gegen Verdrehen
ausgeübt. Wenn nun das Trittbrett 15 seine äußere Endlage angenommen hat und die
Trittplatte 22 losgelassen wird, so bewirkt die in der Gummimasse41 erzeugte Spannung
über den Stift 42, daß die Schaltstange 28 wieder in ihre Ausgangslage zurückgedreht
wird. Dieses Zurückdrehen ist möglich, obwohl das Trittbrett arretiert ist, weil
der mit der Schaltstange fest verbundene Stift 27 sich in dem Langloch 38 der Stange
36 verschieben kann, denn bei herausgeschwenktem Trittbrett liegt im Gegensatz zur
Darstellung nach Fig. 3 das in der Zeichnung linke Ende des Langloches 38 senkrecht
unter der Schaltstange 28, so daß der Stift 27, der bei noch festgehaltener Trittplatte
22 nach rechts ausgeschwenkt ist, in seine Normallage zurückkehren kann.
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Die gleichen Vorgänge mit umgekehrter Bewegungsrichtung spielen sich
ab, wenn das Trittbrett 15 unter den Wagenboden eingeschwenkt werden soll.
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Dann wird die Trittplatte 23 heruntergedrückt, wodurch der Hebel 30
über die Schaltstange 28 und das Gestänge 36 und 31 zur Schaltstange hin geschwenkt
wird. Auch in diesem Falle ergibt sich eine Vergrößerung des Federzuges, weil die
Feder 35 nunmehr als eine Diagonale anstatt längs einer Seite des gleichen Rechtecks
geführt ist. Am Hubende der Schaltstange 28 kommt der Ring 44 des Schaltstiftes
43 mit dem Auslösebügel 45 des Raststiftes 48 in Eingriff und rastet den Stift aus,
so daß die Rohrbüchse 11 mit dem Trittbrett 15, dem Zug der Feder 35 folgend, um
1800 zurückgeschwenkt wird, worauf dann der Raststift 50 in die Rastplatte 52 des
Trittbretts 15 einrastet. Solange die Trittplatte 23 heruntergedrückt wird, liegt
der Stift 27 des Hebels 26 (Fig. 3) an der linken Begrenzung des Langloches 38 des
Hebels 36 an. Sobald jedoch die Trittplatte 23 losgelassen wird, bewirkt die Gummimasse41
über den Stift 42, daß die Schaltstange und damit auch der Stift 27 wieder in die
Nullage zurückkehrt.
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Es ist möglich, die Konstruktion der Spann- und Auslösevorrichtung
so auszubilden, daß die Feder durch nur eine Trittplatte und entsprechende Übersetzung
zum Ein- und Ausschwenken gespannt wird.