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Maschine zur Erzeugung von Platten- und Stückeis in verschiedener
Form und Größe Die Erfindung betrifft eine Maschine zur Erzeugung von Platten- und
Stückeis in verschiedener Form und Größe.
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Es ist bekannt, daß der größte Teil des künstlich hergestellten Eises
zur Zeit in mehr oder weniger großen Stücken zur Anwendung gelangt. Solches Stückeis
wird, wie bekannt, zur Aufbewahrung und Erhaltung von Fischwaren, für den Versand
von Gemüse und Früchten sowie zur Konservierung in Lagerhäusern, an Bord der Fischerbarken
und des ,veiteren in den Molkereibetrieben, in der chemischen Industrie zur Kühlung
von Mischurigen sowie zur Kältespeicherung und Konzentration von Säften u. dgl.
verwendet.
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Hiervon ausgehend sind viele Eismaschinen zur Erzeugung von Kleinstückeis
gebaut worden, das beispielsweise in Form von Eissplittern oder -schuppen, Röhrchen
oder Würfeln rasch hergestellt und ausgegeben werden kann.
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Es wurden auf diese Weise Maschinen geschaffen, die im wesentlichen
aus einer oder mehreren Kühlwalzen bestehen, die in einem das einzufrierende Wasser
enthaltenden Behälter eintauchen und umlaufen, wobei das mit der Kältetrommel in
Berührung kommende Wasser an dieser ständig festfriert und von dieser kontinuierlich
mit Hilfe eines oder mehrerer umlaufender Werkzeuge abgeschabt wird. Hierbei ergeben
sich Eissplitter, die jedoch infolge ihrer spitzen Form das mit ihnen in Berührung
kommende Gut verletzen. Andere Eismaschinen dienen zur Erzeugung von Splittereis
oder größerem Stückeis, Rohreis od. dgl.
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Es war immer sehr umständlich, das sich bildende Eis nach Erreichen
genügenden Volumens von der Maschine abzutrennen. Zu diesem Zweck wurden besondere
mechanische Mittel vorgesehen, die das gebildete Eis zertrümmern. Besonders wichtig
für ein einwandfreies Arbeiten derartiger Maschinen ist es, an den Rändern des sich
bildenden Eises Zonen von verhältnismäßig großer Wärme vorzusehen, um ein Ablösen
des Eises zu erleichtern. Weiterhin war es schwierig, zu verhindern, daß sich am
Boden der Maschine Eis bildete. Zu diesem Zweck wurden die Zellenenden einer derartigen
Maschine durch ein nichtgefrierendes Mittel beheizt, wobei nicht der gesamte Boden
der Maschine, sondern jeder Zellendoppelboden einzeln beheizt wurde.
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Besonders schwierig zu beherrschen und zu konstruieren waren Maschinen
zur Erzeugung von Platteneis, so daß diese nur wenig Anwendung fanden und zur Eiserzeugung
hauptsächlich Maschinen verwendet wurden, bei denen sich das Eis in einzelnen abgeteilten
Zellen bildete.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Maschine zur Erzeugung
von Platten- und Stückeis, die einen besonders einfachen Aufbau aufweist, der sich
durch seine Unkompliziertheit auszeichnet und dadurch leicht und schnell bedienbar
und von einer außerordentlichen Wirtschaftlichkeit ist. Die Erfindung geht aus von
einer Maschine, die einen Behälter zur Aufnahme des Gefrierwassers aufweist und
an deren Boden mehrere Gruppen vertikaler Gefrierplatten befestigt sind, die zwecks
Gefrierens bzw. Auftauens von einer Kühl- bzw. Heizflüssigkeit umspült werden. Die
Erfindung besteht darin, daß jede Plattengruppe mit einer mechanischen Vorrichtung
für ein erleichtertes Loslösen des Eises von den Platten während der Auftauperiode
versehen ist und diese Vorrichtung aus je einer zu beiden Seiten jeder Platte angeordneten
horizontalen Leiste besteht, die mit Schlitzen versehen sind, in welchen die Platten
gleiten können, wobei die entlang von Führungen vertikal verschiebbaren Leisten
in der Gefrierperiode am Fuß der Platten durch das auf ihnen haftende Eis entgegen
der Einwirkung von Verwindungsfedern festgehalten werden, welche während des Gefriervorganges
durch in Aufeinanderfolge auf die einzelnen Plattengruppen wirkende Nocken gespannt
und in der Auftauperiode, in welcher die Leisten durch das Eis am Fuße der Platten
nicht mehr festgehalten -,verden, die Leisten anheben, deren Schlitze durch Gleiten
an den Platten das Loslösen des Eises vervollständigen, während die Rückkehr der
Leisten nach unten durch die Einwirkung weiterer Druckfedern bei Beginn einer neuen
Gefrierperiode bewirkt wird.
Um ein Einfrieren des Behälterbodens
sowie eine Behinderung der Ausziehvorrichtung im Betrieb zu vermeiden und gleichzeitig
eine Vorkühlung des Gefrierwassers zu erreichen, wird dieses erfindungsgemäß durch
innerhalb des Behälterbodens ausgesparte Kanäle geleitet, die sowohl vor als auch
hinter dem Behälterboden untereinander verbunden sind.
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Weiterhin sind die Platten am Boden des Behälters vermittels besonderer
Rohranschlüsse mit schalenförmigen Verbindungsstücken befestigt.
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Im nachstehenden soll an Hand der Zeichnungen die erfindungsgemäß
zur Erzeugung von Platteneis dienende :Maschine in einer bevorzugten Ausfü'hrungsform
näher beschrieben werden. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung die erfindungsgemäße
Eismaschine im Aufriß und im Längsschnitt, Fig.2 in schematischer Darstellung dieselbe
Maschine im Aufriß, aber im Querschnitt, Fig. 3 eine Einzelheit der Maschine in
Draufsicht und im vergrößerten Maßstab, Fig.4 und 5 Vorderansicht und Draufsicht
eines der Hilfsmittel zum Ablösen der Eisschicht im vergrößerten Maßstab und Fig.6
in noch größerem Maßstab einen Vertikalschnitt durch den Behälterboden einer Kühlplatte
entsprechend der Symmetrieebene dieser Platte.
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Im wesentlichen besteht die erfindungsgemäße zur Erzeugung von Platteneis
dienende Maschine aus einem Behälter 1 mit den Seitenwänden 2, einem z-,veckmäßig
profilierten Deckel 3 und einem zusammengesetzten Boden, der im ganzen mit 4 bezeichnet
ist. Das Aggregat ist zweckmäßig mit einem wärmeisolierenden, mit 5 bezeichneten
Material verfcleidet. Die Verkleidung ist nur in den Fig. 1 und 2 unter dem Boden
4 sichtbar, umgibt jedoch tatsächlich den ganzen Behälter 1. Dieser sitzt auf einem
Fundament 6, das außerdem noch den zur Betätigung der Maschine dienenden Elektromotor
7 und einige Antriebsorgane trägt, auf die im nachstehenden näher eingegangen werden
soll.
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Im Inneren des Behälters 1 sind am Boden 4 einige üefrierplattengruppen
8 eingelagert, die je mit einem Verteiler 9 der Kühlflüssigkeit an sich bekannter
Durchbildung in Verbindung stehen. Dieser wird durch den Motor 7 über die Welle
10 und einen C-Tntersetzer 11 angetrieben. Dabei wird der Verteiler so betätigt,
daß er für jede Plattengruppe 8 einen Zweitaktzvklus herbeiführt. Im Laufe eines
längeren Zeitraumes wird den Kühlplatten eine außerordentlich kalte, d. h. eine
Gefrierflüssigkeit zugeleitet und darauf während eines viel kürzeren Zeitraumes
eine Flüssigkeit, die vorzugsweise dieselbe wie die Gefrierflüssigkeit sein kann,
aber eine etwas höhere Temperatur aufweist und ein oberflächliches Auftauen der
Platten 8 bewirkt.
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Jede Kühlplattengruppe besitzt eine Vorrichtung, die im wesentlichen
aus zwei mit Schlitzen 14 versehenen Leisten 12 besteht. Die Teile 12 sind durch
gewölbte Elemente 13 miteinander verbunden. Zwischen deren Schlitzen 14 sind die
Platten 8 der zugehörigen Gruppe angeordnet. Die Leisten 12 gleiten senkrecht an
der zugehörigen Plattengruppe entlang. Dabei werden sie durch am Behälterboden 4
befestigte Stäbe 15 geführt, die in Vertikalhülsen 16 gleiten. An diesen Vertikalhülsen
16 sind außen Zapfen 17 vorgesehen, an welchen Lenkstangen 18 drehbar befestigt
sind, die ihrerseits wieder in Kleinlenkstangen 19 drehbar verzapft sind. Die letzteren
sind ebenfalls drehbar, aber nicht verschiebbar, an einer sich an Lagern 21 abstützenden
Welle 20 befestigt. An der anderen Seite der Platten 8 sind analoge Lenkstangen
18' sowie Kleinlenkstangen 19' vorgesehen.
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Am äußersten Ende 22 der Welle 20 sind, ebenfalls drehbar, aber nicht
verschiebbar, weitere Kleinlenkstangen 23 vorgesehen, an welchen Stäbe 24 angelenkt
sind, deren Axialverschiebung durch einen zugehörigen Nocken 25 bestimmt wird, der
mit den übrigen den anderen Plattengruppen zugeordneten Nocken auf der Welle 10
sitzt. Die Nocken sind untereinander entsprechend der am Behälter 1 vorgesehenen
Kühlplattengruppenanzahl gegeneinander versetzt, Man kann auf diese Weise ein gleichzeitiges
Arbeiten des Verteilers und folglich des Kühlflüssigkeitskreislaufs sowie der Vorrichtungen
zum Ablösen des Eises erzielen.
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Die Kleinlenkstangen 19 und 23 sind mit Hilfe einer zugehörigen Wickelfeder
26 paarweise miteinander verbunden. Bei Beginn ihres Arbeitens stützen sich die
Leisten 12 normalerweise am Boden 4 des Behälters 1 ab, wo sie dann nach Bildung
der Eisschicht an den Wänden 27 der Gefrierplatten 8 festgehalten werden.
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Durch die Rotation des zugehörigen Nockens 25 wird der Stab 24 angehoben
und die Lenkstange 23 in Drehung versetzt. Die Lenkstange 19 kann sich nicht drehen,
weil die- Leisten 12 durch die sich an der Platte 27 gebildete Eisschicht für die
ganze Dauer der Einfrierzeit festgehalten werden.
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Auf diese Weise wird die Wickelfeder 26 gespannt und so lange unter
Spannung gehalten, bis das kurzzeitige Auftauen der Kühlplatten 8 der entsprechenden
Plattengruppe beginnt.
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Die durch das Eis nicht mehr genügend festgehaltenen Leisten 12 werden
dann plötzlich nach oben bewegt und befreien die Platten dieser Gruppe von der ihnen
anhaftenden Eisschicht. Diese Vorgänge erfolgen für eine jede Plattengruppe aufeinanderfolgend.
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Das Anheben eines jeden Stabes 24 erfolgt entgegen der Wirkung einer
Feder 28, die zwischen Anschlägen 29 und 30 auf den Stab 24 aufgeschoben ist, wobei
diese Anschläge je am Stab 24 und am Fundament 6 so vorgesehen sind, daß der Stab
24 beim Austreten des Nockens 25 sofort in seine Anfangslage zurückschnellt.
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Um ein sicheres Arbeiten der erfindungsgemäßen Eismaschine zu erzielen,
ist es von größter Wichtigkeit, ein Einfrieren zwischen dem Boden 4 des Behälters
1 und den einzelnen Eisablösevorrichtungen zu verhindern, damit diese Vorrichtungen
sofort und sicher in Aktion treten können.
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Erfindungsgemäß kann dies dadurch erzielt werden, daß man den Behälterboden
4 als eine Grundplatte aus Blech 31 ausbildet, auf der eine bzw. mehrere Dichtungsschichten,
z. B. zwei Gummiplatten 32 und 33 (s. vornehmlich Fig. 6), angeordnet sind. Zwischen
denselben ist ein im wesentlichen horizontaler Zwischenraum 34 belassen, in den
das einzufrierende Wasser über eine mit einem Standregler 36 versehene Leitung 35
.gelangt. Die Oberplatte ist bei 37 an einer vom Einlauf 38 ziemlich entfernten
Stelle gelocht. Desgleichen kann ein Teil des Wassers aus den von den Stäben 15
durchsetzten Durchgangsbohrungen treten. Bei einer solchenAnordnung kann man nicht
nur eineVorkühlung des den Behälter 1 speisenden Wassers erzielen, sondern es kann
auch der ungleich wichtigere Nachteil einer Kältespeicherung am Behälterboden selbst
vermieden werden, so daß die in diesem Bereich herrschende Temperatur die Behältertemperatur
stets ein wenig überschreitet, was die Eisbildung am Boden
des Behälters
verhindert und die Bewegungen der Eisahlösevorrichtungen mit Sicherheit gestattet.
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Ist einmal das Eis von den Gefrierplatten abgelöst worden, so wird
es infolge seines spezifischen Gewichtes nach oben geführt und über ein aus den
Ketten 41 und den in gleicher Entfernung voneinander angeordneten Schaufeln 42 gebildetes
Hebewerk 40 (vgl. dazu insbesondere Fig. 1 und 2) gegen die am Deckel 3 vorgesehene
Mündung 39 gedrängt. Die Ketten 41 sind an den Wellen 43, 44 und -45 über Ritzel
46 od. dgl. befestigt, die ebenfalls durch den Motor 7 angetrieben werden.
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Wie in Fig.6 veranschaulicht, erhält jede Kühlplatte die Kühlflüssigkeit
über die Leitungen 47 an die Enden 48, mit denen die Kühlplatten 8 verschweißt sind.
Die Leitungen 47 werden von den zugehörigen schalenförmigen, mit Ösen 50 versehenen
Anschlüssen 49 getragen, wobei jeder Anschluß oder Stutzen durch einen zugehörigen
beweglichen Anschlag 51, der auf den Vorsprung 52 drückt, an seinem Platz festgehalten
wird.
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Es ist darauf hinzuweisen, daß außer dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Eismaschine auch verschiedene andere Herstellungsvarianten
denkbar sind, ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.