DE1046780B - Gepolter Schutzrohrwechselkontakt - Google Patents

Description

DEUTSCHES

In der USA.-Patentschrift 2 264 022 ist ein gepolter Schutzrohrwechselkontakt mit magnetisch und mechanisch symmetrischem Aufbau beschrieben. Bei diesem Kontakt enthalten die beiden äußeren Kontaktfedern je einen Dauermagneten. Es handelt sich also um ein Kipprelais, bei welchem je nach der Steifigkeit der mittleren Kontaktfeder diese in der Ruhelage entweder die Mittelstellung oder eine einseitige Kipplage einnimmt. Die mechanische Symmetrie wird bei diesem Kontakt dadurch erzielt, daß die beiden äußeren Kontaktfedern auf der einen Seite des Schutzrohres und die dazwischen angeordnete Umschaltekontaktfeder auf der anderen Seite herausgeführt sind. Wird diesem Kontaktaufbau mittels der ihn umgebenden Erregerspule ein Steuerfluß aufgedruckt, so muß dieser wegen des vorstehend erläuterten mechanischen Aufbaues von den beiden äußeren Kontaktfedern geleitet werden. Da diese aus DauermagnetwerkstofF bestehen, welcher bekanntlich eine sehr geringe magnetische Leitfähigkeit besitzt, sind zur Betätigung des Kontakts relativ große magnetische Erregungen erforderlich, d. h., das Relais wird unempfindlich.

Die vorliegende Erfindung zeigt demgegenüber einen konstruktiv vereinfachten und magnetisch wesentlich verbesserten Aufbau. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltekontaktfeder mit einer äußeren Kontaktfeder aus dem einen Ende und die andere äußere Kontaktfeder aus dem anderen Ende des Schutzrohres herausgeführt sind und daß die Umschaltekontaktfeder einen Dauermagneten enthält.

Die Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer solchen Anordnung. In das Glasröhrchen 1 sind von der einen Seite die Umschaltekontaktfeder 4 sowie die eine äußere Kontaktfeder 2 und von der anderen Seite die andere äußere Kontaktfeder 3 eingeführt. Die stark ausgezogen gezeichnete Umschaltekontaktfeder 4 besteht aus Dauermagnetwerkstoff. Sie liefert den für die Polung des Relais erforderlichen Dauerfluß. Auf das Glasröhrchen 1 ist die kreuzweise schraffiert gezeichnete Erregerspule 6 aufgeschoben. Die heraus ragenden Enden der äußeren Kontaktfeder 3 und der Umschaltekontaktfeder 4 sind durch den magnetischen Rückschluß 7 verbunden.

Diese Konstruktion stellt einen symmetrischen, gepolten Schutzrohrwechselkontakt dar. Der vom Dauermagneten in der Umschaltekontaktfeder 4 gelieferte Dauerfluß schließt sich einerseits über die äußere Kontaktfeder 2 und anderersits über die äußere Kontaktfeder 3 und anschließend daran über den magnetischen Rückschluß 7. Durch einen Pfeil am Ende der Umschaltekontaktfeder 4 ist angedeutet, Gepolter Schutzrohrwechselkontakt

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Dipl.-Ing, Herbert Wilhelm, München,
ist als Erfinder genannt worden

daß hier der Luftspalt zwischen der Umschaltekontaktfeder 4 und dem magnetischen Rückschluß 7 einstellbar ist. Hierdurch läßt sich der magnetische Widerstand des den magnetischen Rückschluß 7 enthaltenden magnetischen Kreises auf den magnetischen Widerstand des anderen magnetischen Kreises, welcher über die äußere Kontaktfeder 2 führt, abstimmen, so daß sich' die magnetische Symmetrie des Kontaktaufbaues nachträglich mit praktisch beliebiger Genauigkeit einstellen läßt. Abhängig von der Justierung und Steifigkeit der Kontaktfedern., insbesondere der Umschaltekontaktfeder 4, und der Dimensionierung des in der Umschaltekontaktfeder 4 enthaltenen Dauermagneten besitzt die Umschaltekontaktfeder 4 im Ruhezustand entweder eine Mittelstellung, wie in Fig. 1 dargestellt, bei welcher der Kontakt nach beiden Seiten geöffnet ist, oder eine seitliche Kipplage. In diesem Fall bleibt die Umschaltekontaktfeder 4 jeweils in der erreichten Stellung mit einer definierten Ruhekontaktkraft liegen.

In der Fig. 2 ist ein magnetisch unsymmetrischer Aufbau dargestellt. Ein magnetischer Rückschluß ist für den Dauermagneten nicht vorgesehen, so daß sich der Dauerfluß über den magnetischen Kreis mit geringstem magnetischem Widerstand schließt. Es ist dies der magnetische Kreis, welcher die auf der gleichen Seite herausgeführte, äußere Kontaktfeder, nämlich die Kontaktfeder 2, enthält. Infolgedessen besitzt der in dieser Figur dargestellte Umschaltekontakt eine feste, einseitige Ruhelage, bei welcher also die Umschaltekontaktfeder 4 mit der äußeren Kontaktfeder 2 Kontakt gibt. Diese erwünschte Unsymmetrie kann selbstverständlich auch erzielt werden, wenn ein Rückschluß für den Dauermagneten vorhanden ist, indem durch entsprechende Einstellung des Rückschlusses der Widerstand des einen magnetischen Kreises gegenüber dem des anderen verändert wird.

809 699/445

Wird nun die Spule 6 mit Steuerstrom erregt, so überlagert sich im Falle des Aufbaues gemäß Fig. 1 dem vom Dauermagneten gelieferten Dauerfluß im Arbeitsluftspalt ein Steuerfluß, welcher das Feld im einen Teil des Arbeitsluftspaltes stärkt und im anderen Teil schwächt bzw. umgekehrt. Infolgedessen nehmen die Anziehungskräfte zwischen Umschaltekontaktfeder 4 und der einen äußeren Kontaktfeder zu und in Richtung zur anderen äußeren Kontaktfeder ab, so daß sich die Kontaktstelle zwischen den Kontaktfedern mit der verstärkten Anziehungskraft schließt. Mit Abschaltung der Erregung der Spule 6 geht der Kontakt in seine Mittelstellung wieder zurück.

Handelt es sich jedoch um einen magnetisch symmetrischen Aufbau mit Kipplage, so bleibt die Umschal tekontaktfeder 4 in der jeweils erreichten Stellung liegen und wird durch einen entgegengesetzt gerichteten Steuerfluß in die entgegengesetzte Lage gebracht.

Bei unsymmetrischer Ausführung gemäß Fig. 2 bewirkt ein Steuerfluß entsprechender Richtung, daß die Ruhekontaktkraft geschwächt bzw. aufgehoben und ein Kraftfeld im Arbeitsluftspalt erzeugt wird, wodurch die Umschaltekontaktfeder 4 von der äußeren Kontaktfeder 2 losgelassen wird und zur äußeren Kontaktfeder 3 schnellt. Mit Abschaltung des Steuerflusses kehrt dann die Umschaltekontaktfeder 4 in ihre in der Fig. 2 gezeichnete Ruhelage zurück.

An Stelle der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführung, nach der die Umschaltekontaktfeder 4 aus Dauermagnetwerkstoff besteht, kann man diese auch aus magnetisch weichem Werkstoff aufbauen und an geeigneter Stelle einen Dauermagneten vorsehen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Gepolter Schutzrohrwechselkontakt, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltekontaktfeder (4) mit einer äußeren Kontaktfeder (Z) aus dem einen Ende und die andere äußere Kontaktfeder (3) aus dem anderen Ende des Schutzrohres (1) herausgeführt sind und daß die Umschaltekontaktfeder einen Dauermagneten enthält.

2. Schutzrohrwechselkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den Dauerfluß ein magnetischer Rückschluß (7) vorgesehen ist, welcher die Enden der Umschaltekontaktfeder (4) und der am entgegengesetzten Ende des Schutzrohres (1) herausragenden äußeren Kontaktfeder (3) verbindet.

3. Schutzrohrwechselkontakt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der magnetische Rückschluß (7), insbesondere an einem seiner Luftspalte, einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 706 756.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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