DE104329C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

~ JVM 04329 -

KLASSE-S6-7 Weberei. Zf Ίλ-^·

ALBERT E. SCHMIDT in PHILADELPHIA. Doppelthebende Jacquard-Maschine.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1895 ab.

Nach der vorliegenden Erfindung wird eine Jacquard-Maschine angewendet, deren Blattzahl der halben Schufszahl des Rapports entspricht, und bei welcher jede Karte nur ein-"mal für zwei Schufs anschlägt.

Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs jede Karte die Musterdurchlochung erhält, welche den sämmtlichen Messerkästen entspricht, während die einzelnen Messerkästen eine Zweitaktbewegung erhalten, und zwar in der Weise, dafs bei jedem Kartenanschlag sämmtliche für die betreffende Fachbildung nöthigen Platinen der verschiedenen Messerkasten eingestellt und festgehalten werden und dann nach einander von dem betreffenden Messerkasten gehoben werden. Um dies durchzuführen, mufs man verhindern, dafs die Platinen des zweiten Kastens während der Hebung des ersten Kastens auf ihre zugehörige Messer zurückfallen bezw. zurückbewegt werden können. Diese gewünschte Wirkung wird dadurch erzielt, dafs man sofort nach der Einstellung der Platinen durch die Nadeln und den Kartenanschlag die später zu hebenden Messerkästen um ein Geringes anhebt, so dafs die augenblicklich nicht von diesen Kästen zu hebenden Platinen nicht mehr auf die Messer zurückfallen können. Diese Zweitaktbewegung der Messerkasten läfst sich, wie ohne Weiteres erklärlich sein wird, durch eine geringe Abänderung der Form der die Messerkasten bethätigenden Curvenscheiben leicht erzielen.

Um die Erfindung besser zu veranschaulichen, ist die Wirkungsweise derselben in der beiliegenden Zeichnung schematisch angedeutet. Für die Zwecke dieser Darstellung sind zwei Messerkästen A¹ und A² gedacht, welche in der bekannten Weise abwechselnd gehoben und gesenkt werden.' Die Messer sind mit a¹ und a² bezeichnet, die Nadeln mit N und die Platinen mit ft¹, h² und ft³, wobei die beiden letzteren ft² und /ϊ³ dieselbe Höhenlage besitzen und durch denselben Messerkasten bethätigt werden. Die einzelnen Karten sind mit den für beide Messerkasten vorgesehenen Durchlochungen versehen, und es werden bei jedem Kartenanschlag die Platinen für beide Messerkasten eingestellt. Der obere Messerkasten A¹ wird zunächst bethätigt, d. h. gehoben. Um nun zu verhindern, dafs die Platinen h³, weiche bei dem später erfolgenden Anheben des unteren Messerkastens A² nicht bethätigt werden sollen und durch die Nadeln N bezw. die Karten in bekannter Weise zurückgedrückt werden, auf die Messer a² des unteren Kastens zurückfallen, wird dieser gleichzeitig mit dem oberen Kasten A¹ um ein Geringes angehoben (durch eine entsprechende Abänderung der Form der zum Antrieb des Kastens dienenden Curvenscheibe), d. h. gleichzeitig mit der Aufwärtsbewegung des Messerkastens A¹ wird der Messerkasten A² von der Höhenlage χ nach x¹ angehoben, wodurch die Platinen h³ festgelegt, d. h. daran gehindert werden, bei der darauf folgenden Weiterbewegung des Messerkastens mit ihren Nasen über die Messer a² zu gelangen.

Es sei noch bemerkt, dafs auch mehr wie zwei Messerkasten in derselben Weise bethätigt werden könnten.

Fig. 2 ist ein Grundrifs der Fig. ι und Fig. 3 eine schematische Darstellung der zur Klarlegung der Erfindung nöthigen Theile eines doppelthebenden Spitzenwebe- bezw. Bobbinet-Stuhles.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Doppelthebende Jacquard - Maschine, dadurch gekennzeichnet, dafs zwecks gleichzeitiger Einstellung mehrerer Platinensätze mittelst eines Kartensatzes bezw. Jacquards sä'mmtliche bei der jeweiligen Musterbildung nicht gebrauchten Platinen aller Messerkasten durch einen Kartenanschlag ausgeschaltet und darauf die zu den später zu hebenden Messerkasten gehörigen, bei der Musterbildung thätigen Platinen um ein Geringes angehoben werden, damit es für die bei derselben Musterbildung unthätigen Platinen unmöglich gemacht wird, auf die Messer ihres zugehörigen Messerkastens zu gelangen. ' .

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.