DE1043023B - Tafelblechschere - Google Patents

Description

• Tafelblechschere Bei der Konstruktion von Tafelblechscheren muß auf verschiedene Gesichtspunkte Rücksicht genommen werden. Um den Kraftbedarf für die Schere möglichst niedrig zu halten, muß der Schnittwinkel der Messer der Stärke der zu schneidenden Bleche entsprechend veränderlich sein, d. h., bei größeren Blechstärken größere Schnittwinkel, und umgekehrt. Um jedoch zu vermeiden, daß sich die Blechstreifen verwinden, soll der Schnittwinkel in jedem Fall möglichst klein gehalten werden. Diese beiden Forderungen sind also auf einen Nenner zu bringen. Ferner ist zu beachten, daß einerseits vor dem Schnitt die Messer für den Einlauf des Walzgutes in die Schere eine genügend große Maulöffnung besitzen, andererseits die Messer mit Rücksicht auf die Ausbildung der Antriebe einen möglichst kleinen Weg zum Schnitt zurückzulegen haben.
• Zu diesem Zweck sind Scheren bekanntgeworden, bei denen zur Erzielung eines günstigen Schnittwinkels die Messer über versetzt zueinander angeordnete Exzenterscheiben oder Kurbeltriebe während des Schnittes verstellt werden. Diese Ausführungen besitzen jedoch den Nachteil, daß die Messer während des Schnittes eine wiegende Bewegung ausführen, so daß der günstigste Schnittwinkel nur für eine relativ kurze Zeit erreicht wird, während der übrigen Zeit ist der Schnittwinkel entweder zu klein oder zu groß. Um diesem Übelstand zu begegnen, führt man die Schneide der Messer gebogen oder unter einem bestimmten Winkel geknickt aus. Jedoch sind diese Scheren dann nur für ganz bestimmte Blechstärken geeignet.
• Es sind nun ferner Scheren bekanntgeworden, deren Obermesser bei jeder wechselnden Walzgutdicke auf den entsprechend günstigsten Schnittwinkel eingestellt werden kann. Mit Rücksicht auf die gewünschte Schnittfolge ist es nicht möglich, die Scherenmesser in ihrer oberen Totlage jeweils wieder parallel zu stellen, um so die für das Einlaufen des Walzgutes erforderliche große Maulöffnung zu erreichen. Deshalb werden diese Scheren mit entsprechend großen Antriebskurbeln ausgeführt, was, wie bereits eingangs erwähnt, von Nachteil ist.
• Ziel der Erfindung ist es nun, eine Schere zu schaffeil, deren Messer zwischen den Schnitten, also beim Einlaufen des Walzgutes in die Schere. parallel zueinander stehen, um die Messerwege möglichst klein zu halten, während sie vor jedem Schnitt wieder den günstigsten Schnittwinkel einnehmen.
• Dazu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß <las zur Änderung .'es Schnittwinkels ve,stellbare \Tesser an seinem dem Scheitel des Schnittwinkels ; gegenüberliegenden Ende an dem Rahmen oder an dem mit der Kurbelwelle zusammenwirkenden'Iesserträger drehbeweglich gelagert ist. An dem gegenüberliegenden Ende ist das Messer durch eine zwischen Rahmen oder Messerträger und Messerhalter eingeschaltete Verstellvorrichtung zwischen den Schnitten zum Einlauf des Walzgutes in Parallellage und danach in die gewünschte Schnittstellung bringbar.
• Als Verstellvorrichtung ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ein Kniehebelsystem vorgesehen, dem zur Betätigung ein hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagter Kolben oder eine elektromotorisch angetriebene selbsthemmende Spindel zugeordnet ist. Dieses Kniehebelsystem gestattet eine schnelle und sichere Verstellung der Winkellage des Messers zwischen den Schnitten. Die Verwendung eines Kniehebelsystems ist deshalb von besonderem Vorteil, weil zum Verstellen des Messers vor und zum Arretieren des Messers während des Schnittes nur eine relativ geringe Kraft erforderlich ist.
• Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar in Fig. 1 eine Schere mit beweglichem Untermesser und verstellbarem Obermesser und in Fig.2 eine Schere mit beweglichem, verstellbarem Obermesser und festem Untermesser.
• In Fig. 1 ist mit 1 der Scherenständer bezeichnet, in dem die Kurbelwelle 2 gelagert ist. Sie bewirkt über die auf den exzentrischen Kurbelzapfen 3 gelagerten Druckstelzen 4 des beweglichen im Scherenständer 1 geführten Untermesserträgers 5 die Bewegung des Untermessers 6 gegen das Obermesser 7. Das Obermesser 7 seinerseits ist zur Änderung des Schnittwinkels verstellbar und deshalb in einen Messerhalter 7 a eingesetzt, der an seinem einen Ende 8 drehbar gelagert ist, während das andere Ende 9 des Messerhalters 7a gegen den Scherenständer 1 über das Kniehebelsystem 10 und dessen Antrieb, den Zylinder 11, abgestützt ist. Diese Einrichtung gestattet es, nach erfolgtem Einlaufen des Bleches in die Schere vor dem Schnitt den günstigsten Schnittwinkel einzustellen durch Beaufschlagung des Zylinders 11. Hat das Oberme per 7 die hier gestrichelt eingezeichnete Lage eingenommen, so kann der Schnitt durch das Untermesser 6 durchgeführt werden. Nach dem Schnitt wird das Obermesser 7 durch entgegengesetzte Beaufschlagung des Zylinders 11 in seine Ausgangsstellung zurückgebracht und gibt dem Walzgut den Weg durch die Schere wieder frei.
• In Fig. 2 ist das Untermesser 12 fest im Ständer 13 angebracht. Die Schneidbewegung wird von dem im Ständer 13 geführten Oberinesserträger14 ausgeführt, der über die Zugstangen 15 mit den Kurbelzapfen 16 der Welle17 verbunden ist. An dem Oberinesserträger 14 ist bei dieser Ausführung der durch die bereits beschriebene Vorrichtung (10, 11) verstellbare Messerhalter 18a mit dem Messer 18 angeordnet. Die Arbeitsweise ist die gleiche wie bei der Ausführung nach Fig. 1. Zunächst wird die Verstellung des Schnittwinkels durch das Kniehebelsystem 10 bewirkt, dann erfolgt der Schnitt durch das Obermesser 18. Nach Rückgang des Obermessers 18 in die Ausgangsstellung wird durch das Kniehebelsystem 10 das Obermesser 18 in seine waagerechte Lage zurückgebracht, so daß der Weg für das nachlaufende Walzgut wieder frei ist.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Tafelschere mit einem aus seiner waagerechten Lage nicht verstellbaren Messer und einem zweiten, zur Einstellung und Veränderung des Schnittwinkels aus seiner parallelen Lage zum ersten Messer herausbringbaren, an einem Messerhalter angebrachten Messer, wobei der Messerhalter an seinem einen Ende schwenkbar an dem Messerträger angelenkt ist, während an das andere Ende des Messerhalters eine sich gegen den Messerträger abstützende Verstelleinrichtung angreift, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Änderung des Schnittwinkels verstellbare Messer (7, 18) an seinem dem Scheitel des Schnittwinkels gegenüberliegenden Ende an dem Rahmen (1) oder dem mit der Kurbelwelle (16) zusammenwirkenden Messerträger (14) drehbeweglich gelagert ist und an dem gegenüberliegenden Ende durch eine zwischen Rahmen (1) oder Messerträger (14) und Messerhalter (7a, 18a) eingeschaltete Verstelleinrichtung (10,11) zwischen den Schnitten zum Einlauf des Walzgutes in Parallellage und danach in Schnittstellung zum ersten Messer (6. 12) bringbar ist.
2. 2. Tafelschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Verstelleinrichtung ein Kniehebelsystem (10) vorgesehen ist, dem zur Betätigung ein hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagter Kolben (11) oder eine elektroMotoTisch angetriebene, selbsthemmende Spindel zugeordnet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 344 097.