DE104001C

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Publication number: DE104001C
Application number: DENDAT104001D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der vorliegenden Schneidemaschine für Brod u. dgl. wird das Material selbsttätig vorgeschoben und ist die Stärke der Scheiben beliebig veränderbar. In der beiliegenden Zeichnung ist die Maschine dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Oberansicht, Fig. 3 eine Vorderansicht der Maschine. Fig. 4 und 5 sind Einzelteile derselben in gröfserem Mafsstabe.

Wie aus Fig. 2 der Zeichnung ersichtlich, ist die Grundplatte α der Maschine mit einem Schlitz b versehen, welcher in Verbindung mit den Seitenwänden c dem Transportschlitten d als Führung dient. An dem Schlitten d ist ein Zapfen e angebracht, welcher, durch den Schlitz b hindurchtretend, mit einer Schnur \ in Verbindung steht, die über die Rolle f geführt um die Spindel g geschlungen an die durch eine Spiralfeder gespannte drehbare Trommel h angelegt ist. Die Spindel g ist auf der senkrechten Welle i drehbar angebracht und kann durch die Sperrklinke k mit derselben fest verbunden werden. In Armen / ist die Welle i drehbar gelagert, welche das Sperrrad m trägt. Ein Hebel η ist um die Welle i drehbar und mit einer federnden Sperrklinke ο versehen. Eine zweite Sperrklinke ρ verhindert ein Zurückgehen des Sperrrades m, während eine Feder q das selbstthätige Zurückgehen des Hebels η bis zu einem Bolzen r, der in Löcher s beliebig eingesetzt werden kann, bewirkt. Zum Schneiden dient ein sä'genförmig ausgebildetes Messer t (Fig. 3), dessen Rahmen u mittelst eines Bolzens u¹ in einer geschlitzten Führung ν beweglich angeordnet ist. Ein Griff v^l dient.zum Bethätigen des Messers, welches sich zwischen den Seitenwänden c und der Vorderwand c^l des Untergestelles bewegt. Um ein bequemes Reinigen und Herausnehmen des Messers t vornehmen zu können, ist die Vorderwand c¹ unten an einem Scharnier drehbar befestigt und mittelst Schraube n> in ihrer Ruhelage festgehalten. Auf dem Transportschlitten d ist die Befestigungsvorrichtung für das zu schneidende Material angebracht. An eine senkrecht auf dem Schlitten d angebrachte Wand d' ist eine zweite d" scharnierartig angelenkt. Gleichfalls auf die Platte d mittelst Scharnieres angebracht ist eine Platte ^⁸, welche durch eine Blattfeder η>^λ nach unten gedrückt wird und durch eine Nase w" (Fig. 4 und 5) gehoben werden kann. Eine weitere auf der Grundplatte d angeordnete Wand χ begrenzt den Ausschlag der Wand d¹'.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende:

Soll ein Brod, Käse o. dgl. in Scheiben geschnitten werden, so wird die Transportvorrichtung danach eingestellt. Die Wand d" wird in gleiche Richtung mit Wand d¹ gebracht (Fig. ι und 2), wobei die Platte n>^% als Widerlager dient. Das zu schneidende Material wird auf die Grundplatte α vor den Schlitten d gebracht. Das Messer t wird am Griff ν^λ gefafst, die Schiene ν heraufgeschoben und nimmt dabei den Hebel η mit. Derselbe dreht, mit seinem Sperrhaken 0 in das Sperrrad τη eingreifend, die Welle ζ und Spindel g und zieht, unterstützt durch die Feder der Trommel h, den Schlitten d an der Uebertragungsschnur ^ vorwärts. Diese Schnur kann durch eine

Schraubenspindel ersetzt werden, welche durch Kegelräder oder dergleichen auf ähnliche Art und Weise angetrieben wird. Das zurückgezogene Messer schneidet nunmehr das vorgeschobene Material ab und ist die Stärke bezw. Dicke der abgeschnittenen Scheiben von dem Hube des Hebels η abhängig, der durch Versetzen des Stiftes r und Einklinken des Stellhebels k in Einschnitte der Spindel k^l beliebig verändert werden kann.

Soll nun anstatt Brod oder dergleichen Wurst geschnitten werden, so wird die Platte w³ an ihrem Ansatz w" gehoben und die Platte d" nach innen gedreht, bis sie an der Wand χ anliegt (Fig. 5). Die betreffende Wurst wird gegen diese Wand d" gelegt und die Platte w³ freigegeben, so dafs sie, durch die Feder n>" nach unten gedrückt, ein Festhalten der Wurst bewirkt. Die Platte kann gerauht sein oder mit Spitzen versehen werden, um ein Ausgleiten des zu schneidenden Materials nach rückwärts zu verhindern. Die Fortbewegung des Schlittens erfolgt auf demselben Wege, wie oben angegeben, durch Bethätigen des Messers, und empfiehlt es sich, das Messer t selbst mit innen flacher und aufsen hohl geschliffener Klinge zu verwenden. Die Führung ν ergiebt von selbst den zum Durchschneiden des Materials nöthigen Druck und läfst sich dieselbe drehbar an der Wand c anordnen, um ihren Winkel A verändern und die Schnelligkeit der Schnitte mit diesem geänderten Winkel je nach der Härte des zu schneidenden Materials einrichten zu können.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Scheibenschneidemaschine mit durch das Messer bewirktem Materialvorschub, dadurch gekennzeichnet, dafs der das zu schneidende Material transportirende Schlitten mit zwei beweglichen Platten (V³ und d") versehen ist, von denen (d") entweder an Platte (n>³) ein Widerlager findet und durch Vorwärtsschieben compactes Material, wie Brod, Schweizer Käse u. dgl., transportirt, oder die Platte (d") nach innen umgelegt an einer Wand (x) ein Widerlager findet und mit der durch Feder (n>¹) nach unten gedrückten gehobenen Platte (w^%) zusammen ein Festhalten von weichem Material, wie Wurst u. dgl., bewirkt.

2. An der Scheibenschneidemaschine nach Anspruch 1 die Anordnung des zum Schneiden benutzten Messers (t) in einem sägenartigen Bogen (u), welcher durch einen Bolzen (u¹) zu einer zwangläufigeri Bewegung in einer geschlitzten, im Winkel verstellbaren Schiene (v) gezwungen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.