DE1037233B

DE1037233B - Messerbewegung fuer Tafelscheren

Info

Publication number: DE1037233B
Application number: DEM18433A
Authority: DE
Inventors: Alfred Wuetherich
Original assignee: Maschinenfabrik Weingarten AG
Current assignee: Maschinenfabrik Weingarten AG
Priority date: 1953-05-02
Filing date: 1953-05-02
Publication date: 1958-08-21

Description

Messerbewegung für Tafelscheren Die Erfindung bezieht sich auf die Messerbewegung für Tafelscheren mit einen Schneidwinkel miteinander bildenden Messern, und ihr liegt die Aufgabe zugrunde, die Messerbewegung bei Tafelscheren so zu führen, daß ein gerader und unverwundener Schnitt beim Schneiden schmaler Blechstreifen erzielt wird.
Erfahrungsgemäß ist beim Schneiden schmaler Blechstreifen auf Blechtafelscheren kaum ein absoluter gerader Schnitt möglich. Man spricht daher in der Praxis vom sogenannten »Säbelschnitt«. Das Schnittergebnis wird um so schlechter, je schmaler, je weicher und je dicker der abgeschnittene Blechstreifen ist.
Wichtig für die folgende Betrachtung ist die Erfahrungstatsache, daß die Schnittlinie an der auf dein Tisch zurückbleibenden Blechtafel, und sei es auch nur noch ein schmaler Reststreifen, praktisch gerade ist, während der abgetrennte Blechstreifen zwar an jeder Stelle gleich breit. aber krumm und eventuell noch verwunden ausfällt. Der abgetrennte Blechstreifen nimmt, von der zurückbleibenden Blechtafel aus gesehen, imiiler eine konvexe Form an.
Es findet also durch den Schnittvorgang ein Verhiegen des abgeschnittenen Blechstreifens statt. Diese Formveränderung ist die Folge einer ungleichen L-ingttng der beiden Randzonen. Der Vergleich der beiden Randzonen zeigt auch deutlich den Unterschied der Beanspruchungen. Während das Untermesser kaum vernehmbare Druckspuren hinterläßt, wird die entgegengesetzte Randzone unter der Wirkung des Obermessers stark eingedrückt und dadurch länger.
Die Schrägstellung des Obermessers entsprechend dein Schneidwinkel verursacht durch das fortschreitende Abbiegen in der Bewegungsrichtung des Oberinessers und durch das Aufklaffen des Schneidspaltes eine weitere Längung dieser Randzone.
Von wesentlichem Einfluß auf die ungleiche Längung der beiden Raildzonen ist auch die Art bzw. die Richtung der Bewegung des Obermessers. Diese bis heute vollkommen verkannte Tatsache ist der Ausgangspunkt der Erfindung.
Bekannt sind Tafelscheren mit »senkrechtem Schnitt«. Hierbei wird das unter einem bestimmten Winkel, dein sogenannten Schneidwinkel, schräg gestellte Obermesser senkrecht zur Schneidkante des feststehenden Untermessers bewegt.
Weiterhin sind Tafelscheren bekannt, bei denen das Obermesser unter einem Winkel zur Schneidkante des feststehenden Untermessers bewegt wird. Man nennt diese Bewegungsart den »ziehenden Schnitt«. Zu dieser Art gehören im Rahmen der Erfindung auch die Tafelscheren, bei denen das Obermesser eine gekrümmte Bahn beschreibt.
Entscheidend ist, daß bei allen bisher bekannten Messerbewegungsarten die Bewegungsrichtung des Obermessers mit dem noch nicht abgetrennten Teil des Blechstreifens einen Winkel gleich oder kleiner als 90° einschließt. Es findet daher auch bei allen bisher bekannten Ausführungen eine Relativbewegung zwischen. dem Obermesser und dem abzutrennenden Blechstreifen statt, die eine zusätzliche Verlängerung der ohnehin schon stärker beanspruchten Randzone am abzutrennenden Streifen bewirkt.
Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß die Bewegungsrichtung des beweglichen 1lessers mit dein noch nicht abgetrennten Teil des Blechstreifens während des Schervorganges einen Winkel größer als 90°, aber kleiner als 180° einschließt. Dadurch wird die verlängernde Wirkung auf die Randzone des abgeschnittenen Blechstreifens infolge der Relativbewegung zwischen dem beweglichen Messer und dem Blechstreifen ganz wesentlich verringert.
Insbesondere wird das Obermesser so bewegt, daß ein Minimum an Relativbewegung auftritt. Dies ist der Fall, wenn die Bewegungsrichtung des Oberniessers mit dem noch nicht abgetrennten Teil des Blechstreifens einen Winkel Q81 @, 90 -I-- 2 einschließt, wobei der Winkel a der Winkel ist, den die Schneidkante am Untermesser mit der Schneidkante am Obermesser bildet.
Die Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispieles beschrieben und in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die verschiedenen Messerbewegungsarten und deren Einfluß auf die Relativbewegung zwischen Obermesser und Blech, Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Messerbalkenantrieb.
Das Untermesser 1 ist ortsfest im Scherenkörper2 gelagert, während das Obermesser 3 am geradlinig beweglichen Obermesserbalken 4 angebracht ist. Durch die Schrägstellung des Obermessers entsprechend dem Schneidwinkel a wird der abgescherte Teil des Blechstreifens von der Dicke S nach unten abgebogen. Bei der Bewegung des Obermessers aus der Stellung I in die Stellung II beschreibt z. B. das Teilchen o auf der Oberfläche des Bleches annäherungsweise einen Kreisbogen um dem Punkt in und kommt dabei nach o'. Beim »senkrechten Schnitt« (dargestellt durch die Bewegungsrichtung .4) erfolgt hierbei eine Relativbewegung zwischen Obermesser und Blech von der Größe a, während beim »ziehenden Schnitt« (Obermesser in Richtung B bewegt) eine solche Relativbewegung von der Größe b erfolgt.
Demgegenüber wird nun erfindungsgemäß das Obermesser z. B. in Richtung C bewegt, so daß zwischen Obermesser und Blech ein Minimum an Relativbewegung stattfindet. Praktische Versuche haben gezeigt, daß bei dieser Art der Messerbewegung eine ganz wesentliche Verbesserung des Schnittergebnisses erzielt wird.
Zu diesem Zweck ist beispielsweise der Messerbalken in den Führungen 5 und 5a geführt. Der Antrieb erfolgt durch zwei Kniehebel, die in 6 und 7 am Scherenkörper ortsfest, aber schwenkbar gelagert sind. Die Kniehebel bestehen aus den Laschen 8, 9 bzw. 8a, 9a. und sind in 10 bzw. 10ä am Obermesserbalken angelenkt. Die Bewegung dieser Kniehebel wird von der Kurbelwelle 11 über die Zugstange 12 und Druckstange 13 bewirkt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Messerbewegung bei Tafelscheren mit einen Schneidwinkel miteinander bildenden Messern, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsrichtung des beweglichen Messers mit dem noch nicht abgetrennten Teil des Blechstreifens während des Schervorganges einen Winkel größer als 90°, aber kleiner als 180° einschließt.
2. Messerbewegung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (ß1) eine Größe aufweist, die durch einen Winkel von 90° und dem halben oder annähernd dem halben Schneidwinkel (a) zwischen Obermesser und Untermesser bestimmt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 481902; französische Patentschrift Nr. 993 769.