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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen
und zum Feinstellen eines Werkzeuges in einem Werkzeughalter nach
den Oberbegriffen der Ansprüche
1 und 16. Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Messen
einer an einem in einem Werkzeughalter eingespannten Werkzeug anliegenden
Bearbeitungskraft nach dem Oberbegriff des Anspruches 10.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung hierbei Mess-, Positionier- und Bearbeitungsvorgänge mit Werkzeugen
im Mikrobereich. So werden beispielsweise gegenwärtig Mikrospanwerkzeuge zum
Bohren und Fräsen
an Werkzeugmaschinen verlangt, die mit Kopfmessern < 200 μm zur Herstellung
von Mikrostrukturen an Werkstücken
bis zu 10 μm
Größe eingesetzt
werden können.
Die Erfindung soll jedoch auch für
Werkzeuggrößen jeder
Art geeignet sein.
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Positioniergenauigkeiten
formschlüssiger Vorrichtungen
für den
Fertigungsprozess von solchen Mikrowerkstücken werden mit ±2 μm erreicht, wobei
jedoch Aufspannfehler des Werkstückes
auftreten können,
die gegenwärtig
mit einem in die Werkzeugaufnahme einzuwechselnden Messtaster mit ±1 μm festgestellt
und korrigiert werden können.
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Zum
Einsatz solcher Fühler
sind gegenwärtig
unterschiedliche Systeme bekannt. So werden Druck-Messtaster mit
Piezoresonatoren und ebensolche Bewegungstaster eingesetzt, wofür insbesondere
Messtastkugeln zum Einsatz gelangen.
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Für die Messungen
an Kleinstproben im μ-Bereich
ist jedoch der Durchmesser einer Messkugel zu groß, da die
Kontaktfläche
der Messkugel mit dem Prüfling
oder Werkstück
einen Messfleck mit einem Durchmesser von einigen 1/100tel Millimetern beträgt, so dass
Messfehler unter 1 μm
nicht feststellbar sind.
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Ein
weiterer Nachteil der Messtastkugel ist auch, dass ihre Formabweichungen über die
Oberfläche
im Bereich von 0,3 μm
und darüber
liegt, so dass Ergebnisse unter 1 μm auch aus diesem Grund nicht zuverlässig zu
gewinnen sind. Schließlich
liegen auch die Tastkräfte
herkömmlicher
Messtaster in einem Bereich von 0,1 Newton und 1 Newton am Prüfling, so
dass hierdurch die zu prüfende
Oberfläche des
Werkstückes
beschädigt
(z. B. angeritzt oder eingedrückt)
werden kann und nicht korrigierbare Messfehler auftreten können.
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Als
Weiterentwicklung eines Druckmesstasters mit einer Messkugel ist
in der
DE 42 43 284
A1 ein 3D-Messtaster für
Koordinatenmesssysteme beschrieben, der mehrere auf Piezoresonatoren
mit einer Länge
von 100 μm
befestigte 4 μm
lange Mikrotastnadeln mit polygonartigen Diamanttastern besitzt und
eine laterale Auflösung
von < 10 nm erreicht.
Um jedoch die Mikrotastnadeln gefahrlos an die Oberfläche eines
zu messenden Werkstückes
heranfahren zu können,
ist ein optisches oder akustisches Vorwarnsystem erforderlich. Messfehler
durch Umspannen sind unvermeidbar.
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In
der
WO 89/00672 A1 ist
weiterhin ein Berührungsdetektor
in Form eines Stabresonators gezeigt, dessen Tastspitze bei Kontakt
mit einer Messoberfläche
auftretende Frequenz- oder
Amplitudenveränderungen
des Resonators als Signal ausgibt, um so ein Oberflächenprofil
ermitteln zu können. Nachteil
dieser Anordnung ist, dass der Stabresonator hohe Messkräfte bewirkt
und niedrige Resonanzfrequenzen aufweist, so dass die Messoberfläche verletzt
werden kann und nur geringe Messgeschwindigkeiten erzielbar sind.
Auch hier ist ein von der Werkstückbearbeitung
getrenntes Messgerät
erforderlich.
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Ein
weiteres bekanntes Tastschrittgerät arbeitet nach einem Impulstastverfahren,
bei dem eine Tastnadel impulsförmig
von der Oberfläche
des Messobjektes angehoben und wieder abgesenkt wird. Das Gerät arbeitet
quasi statisch. Das Anheben der Tastnadel dient der Verminderung
von Reibkräften
und Tangentialkräften
in den Lagerstellen des Messwerkes (Lehmann, R.: „Leitfaden
der Längenmesstechnik", VEB-Verlag Technik
Berlin, 1960, Seite 277). Bei diesem Gerät ist es von Nachteil, dass die
Impulsgeschwindigkeit gering ist und dass die Messkräfte zu hoch
liegen. Außerdem
ist auch hier ein von der Werkstückbearbeitung
getrenntes Messgerät
erforderlich.
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Schließlich ist
in der
DE 40 35 076
A1 der
DE 40
35 084 A1 ein auf einem Piezoresonator befestigter Tastkopf
mit einer Mikrotastnadel bekannt, mit Hilfe dessen Mikrostrukturen
mit lateralen Maßen
in einem Profilometer durch Kontakt oder Kraftänderung detektiert werden können. Auch
dieses Gerät
weist die oben bereits genannten Nachteile auf.
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Weiterhin
sind kontaktfreie Messverfahren unter der Bezeichnung „Raster-Tunnelmikroskopie STM" oder „Atom-Kraft-Mikroskopie
AFM" bekannt, wobei
eine nanometerfeine Spitze aus Wolfram, Gold oder Diamant im Abstand
von wenigen nm über
die elektrisch leitende Prüfoberfläche eines
Werkstückes geführt werden,
so dass bei einer Spannung zwischen Spitze und Prüfling von
wenigen mV ein Tunnelstrom von wenigen nA oder zwischenatomare Kräfte wirksam
werden, die gemessen werden können
und über
einen Abstandsregler konstant gehalten werden. Die zuletzt genannten
berührungsfreien Messverfahren
sind jedoch nur bei Werkstücken durchführbar, die
leitende Oberflächen
aufweisen.
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Bei
den zuvor beschriebenen, mit einer Resonatoranordnung arbeitenden
Messsystemen ist einerseits die Oberflächenbeanspruchung des zu messenden
Werkstückes
zu groß,
andererseits die jeweils erzielbare Messgeschwindigkeit insbesondere dann
zu gering, wenn voneinander unabhängige Punkte an einem Werkstück individuell
messtechnisch erfasst werden sollen.
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Ein
weiterer Nachteil aller zuvor genannten Messsysteme ist, dass entweder
eine spezielle Messvorrichtung vorgesehen werden muss, oder während der
Bearbeitung eines Werkstückes
in einer Werkzeugmaschine ein Umspannen zwischen Werkzeug und Messfühler erfolgen
muss, was zu weiteren Ungenauigkeiten in der Fertigung führen kann.
Auch ist keine Messmöglichkeit
während
der Bearbeitung möglich.
Ebenso wenig können
Beanspruchung und Verschleiß am
Werkzeug unmittelbar festgestellt werden, noch können exakte Korrekturmaßnahmen
vorgenommen werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Messen und Feinstellen eines Werkzeuges in einem Werkzeughalter
zu schaffen, mit dem ein Mess-, Positionier- und/oder Bearbeitungsvorgang
effektiv und genau durchgeführt
werden kann.
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Des
Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Messen einer Bearbeitungskraft an einem in einem Werkzeughalter
eingespannten Werkzeug zu schaffen.
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Bezüglich eines
Verfahrens zum Messen und zum Feinstellen eines Werkzeuges in einem Werkzeughalter
der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1, das u. a. die
Schritte aufweist:
- – Berechnen und Korrektur der
statischen Werkzeuglage,
- – Messen
einer Bearbeitungskraft an dem Werkzeug, und
- – Berechnen
und Korrektur der dynamischen Werkzeuglage relativ zum Koordinatensystem
der Werkzeugmaschine durch Feinstellen des Werkzeuges im Werkzeughalter.
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Bezüglich einer
Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Messen
und zum Feinstellen eines Werkzeuges in einem Werkzeughalter, mit
den Merkmalen des Anspruches 16, die u. a. ein Trägerbauteil
und einen um definierte Freiheitsgrade verstellbaren Führungskörper, an
dem eine Spannvorrichtung zur Aufnahme eines Werkzeuges vorgesehen
ist, aufweist, wobei zwischen dem Trägerbauteil und dem Führungskörper mindestens
ein Verstellglied angeordnet ist, und wobei zumindest ein Sensorelement
zur Bestimmung der Lage des Werkzeuges vorgesehen ist.
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Bezüglich des
weiteren Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zum Messen einer Bearbeitungskraft an einem in einem
Werkzeughalter eingespannten Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruches
10, u. a. mit den Schritten:
- – Aktivieren
einer Betriebsart „Kraftmessung" in einer Steuer-/Regelungseinheit
einer Werkzeugmaschine,
- – Berechnen
eines Vektors der Bearbeitungskraft zum Werkzeughalter und
- – Berechnen
einer Koordinatentransformation des Vektors der Bearbeitungskraft
zur Kinematik der Kraftmessung im Werkzeughalter.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahren sowie
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird es möglich,
ein Werkstück,
insbesondere seine Oberfläche,
effektiver und genauer als bisher zu erfassen und zu bearbeiten.
Insbesondere kann dadurch ein Werkzeug effektiv und genau relativ
zu dem Werkstück
ausgerichtet und positioniert werden, so dass die Bearbeitungsgenauigkeit
erhöht
wird.
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Hierbei
ist es möglich,
das Werkzeug selbst als Messfühler
zu verwenden, so dass ein zeitraubendes und für die Messgenauigkeit nachteiliges Umspannen
zwischen Werkzeug und Messfühler entfällt.
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Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäßen Verfahren
sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Bereich von Mikrobearbeitungen eingesetzt, wobei es sich bei
den zum Einsatz kommenden Werkzeugen um Mikrowerkzeuge bzw. Mikrotastelemente,
insbesondere der eingangs genannten Art und/oder Größe, handelt,
mit denen feinste Mikrostrukturen eines zu untersuchenden bzw. zu
bearbeitenden Werkstückes
erkannt und/oder bearbeitet werden können.
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Insbesondere
können
Mikrostrukturen mit dem Mikrowerkzeug angefahren, festgestellt und/oder
bearbeitet werden, wobei die relative Lagegenauigkeit < 1 μm beträgt. Ist
eine Bearbeitung an dem Werkstück
mittels eines Werkzeuges nicht erforderlich, können die erfindungsgemäßen Verfahren bzw.
Vorrichtung auch lediglich einen Messfühler aufweisen. Auch ist eine
Ausführungsvariante
denkbar, bei der Messfühler
und Werkzeuge an einer Aufnahmevorrichtung vorgesehen sind.
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Weiterhin
können
die auf das Werkzeug, z. B. einen Mikrofräser, einwirkenden Kräfte, insbesondere
Zerspankräfte
während
der Bearbeitung des Werkstückes
gemessen werden. Hierbei kann die Messung der Bearbeitungskräfte insbesondere
zwischen angetriebenem Werkzeug und Werkstück, z. B. während des Fräsvorganges,
erfolgen.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass während der Bearbeitung auftretende
Verschleißerscheinungen
an dem Werkzeug noch während
der Bearbeitung aufgrund einer Veränderung der auftretenden Bearbeitungs-
bzw. Spankräfte
erkannt werden können,
und das Werkzeug entsprechend nachjustiert werden kann, um den Verschleiß aus zugleichen
bzw. von Anfang an gering zu halten, indem rechtzeitig Vorschubeinstellungen
angepasst werden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowie einem erfindungsgemäßen Verfahren,
bei dessen Durchführung
eine derartige Vorrichtung Anwendung findet, ist es daher möglich, feinste
Abstufungen oder Strukturen an der Oberfläche eines zu bearbeitenden
Bauteils zu erkennen.
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Auch
können
Zerspankräfte
zwischen dem Werkstück
und dem spanenden Werkzeug gemessen werden. Dies kann erfindungsgemäß insbesondere
während
der Bearbeitung erfolgen, so dass theoretisch letztendlich jeder
einzelne spanabhebende Vorgang kräftemäßig erfasst werden kann. Hierbei können sowohl
Kräfte
in Vorschubrichtung wie auch seitlich dazu durch unterschiedliche
Sensorelemente erfasst werden.
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Ein
großer
Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung
besteht darin, dass diese zum statischen und dynamischen Messen
und auch zum Bearbeiten eines Werkstückes verwendet werden kann,
wobei kein Umspannvorgang zwischen einem Mikrowerkzeug und einem
speziellen Messfühler
mehr nötig
ist, da das Mikrowerkzeug selbst als Messfühler verwendet werden kann.
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Durch
Verwendung von Mikroaktoren, insbesondere piezoelektrischer Aktoren
und mit diesen gekoppelter hochpräziser Sensoren kann jedes beliebige
Werkzeug, das in die erfindungsgemäße Vorrichtung eingespannt
ist, als Messfühler
dienen, ohne dass es hierzu einer weiteren Schaltmechanik oder Elektronik
bedürfte.
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Hierdurch
können
insbesondere Verzögerungen
oder Messungenauigkeiten von Lagerstellen sowie Schaltträgheiten
vermieden werden. Auch sind Ein- oder Umspannfehler ausgeschlossen,
da zwischen Bearbeiten und Messen keine Umspannung, insbesondere
aber auch keine Umpositionierung oder Umschwenkung von Werkzeug
zu Messfühler erfolgen
muss. Die Lagepositionierung des Werkzeuges bezüglich einer Referenzkoordinate
TCP (Tool Center Point) kann in einer Werkzeughalterung durch die
Werkzeugmaschinensteuerung vorgenommen werden. Zur Korrektur zwischen
Ist- und Soll-Position des Werkzeuges oder Werkstückes relativ
zum Koordinatensystem der Werkzeugmaschine kommt vorzugsweise Koordinatentransformation
zum Einsatz.
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Durch
die Beeinflussung der an den Mikroaktoren anliegenden elektrischen
Spannung oder eines Magnetfeldes oder eines Temperaturverlaufes
lassen sich einerseits auf jeweils auf eine Bearbeitungsaufgabe
abgestimmte Steifigkeiten in der Werkzeugspannung erzielen, andererseits
kann damit die Lage des Mikrowerkzeuges direkt an der Einspannstelle beeinflusst
werden. So kann beispielsweise ein Werkzeug noch während der
Bearbeitung, insbesondere während
eines andauernden Bearbeitungsvorganges beim Erkennen von Verschleiß oder Wärmeausdehnung
soweit nachgestellt werden, dass die Bearbeitungsgenauigkeit beibehalten
wird.
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Durch
die Verwendung adaptiver Mikroaktoren, die auch als Sensor nutzbar
sind, beispielsweise mittels einer Sensorlage in einem Piezostapel,
ist es daher vorteilhafter Weise möglich, in ein und demselben
Bauelement Bewegungen und/oder Kraftwirkungen zu erzeugen und diese
gleichzeitig zu messen. So ist es, wie bereits beschrieben, möglich, die
Kontur- oder spezielle Strukturen des Mikrowerkstückes bzw.
-bauteiles direkt mit dem eingespannten Mikrowerkzeug zu ertasten,
indem feinste Berührungen des
Werkzeuges am Werkstück
am Sensor in Form einer Spannungsänderung ΔU messbar sind. Damit ist eine
hoch präzise
Lagezuordnung (< 1 μm) zwischen
Werkzeugspitze und Werkstück
realisierbar, Fehlereinflüsse
durch Austausch eines Messtasters gegen das Werkzeug werden vermieden.
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Da
Formänderungen
am Werkzeug z. B. durch Verschleiß, und vorhandene Einspannfehler
in die Messung mit eingehen, kann auch hierfür automatisch eine Korrektur
vorgenommen werden.
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Alternativ
kann durch die Anordnung eines kapazitiv oder induktiv wirkenden
Sensors im Bereich der Werkzeugschneide eine berührungslose Lagebestimmung zwischen
Werkzeug und Werkstück
durchgeführt
werden. Das Anfahren des Werkstücks
durch das Werkzeug erfolgt mit einer vorgegebenen Annäherungsgeschwindigkeit,
wobei durch Auswerten von ΔU
durch Δt
der Abstand zwischen dem kapazitiven Sensor und dem Werkstück bestimmbar
ist.
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Wie
bereits beschrieben, können
durch die in die Werkzeugspannvorrichtung integrierten adaptiven
Mikrosensoren während
des Zerspanungsprozesses Messsignale gewonnen werden, deren Auswertung
eine Bestimmung der Prozesskräfte
direkt am Werkzeug möglich
macht.
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Durch
die erfindungsgemäßen Verfahren und
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist es möglich,
ein Werkstück
zu messen und ein Werkzeug entsprechend zu positionieren und zu
repositionieren, wobei das Werkstück nicht unbedingt leitfähig sein muss
und keine Deformationen oder Messmarken auf der Oberfläche des
Werkstücks
entstehen.
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Aus
der Erfindung ergibt sich somit eine Möglichkeit zur Koordinatenmessung,
wobei ein Mikrowerkzeug mit vordefinierter Geometrie und Form und/oder
die Längenmesssysteme
der Werkzeugmaschine selbst zur Bestimmung der Lage des Werkzeuges
im Werkstückkoordinatensystem
verwendet werden.
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Hierbei
kann die Bestimmung der Abweichung von Soli-Geometrie und Soll-Lage
des Werkzeuges durch Antasten des Werkstückes mit dem Werkzeug selbst,
insbesondere mit definierten Inkrementen einer Drehung des Werkzeuges
durch die Werkzeugspindel erfolgen. Während eines Bearbeitungsvorganges
kann eine Prozesskraft zwischen Werkzeug und Werkstück kontinuierlich
und intermittierend gemessen werden, da mehrere Mikroaktoren mit
integrierten Sensorfunktionen oder separate Kraftsensoren im Werkzeughalter
bzw. der Spannvorrichtung des Werkzeuges hierzu vorgesehen sind.
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Mit
der erfindungsgemäßen Mess-,
Positionier- und/oder Bearbeitungsvorrichtung kann ein Mikrowerkzeug
definiert translatorisch und/oder rotatorisch gegenüber einer
Aufnahmeeinrichtung verstellt bzw. eingespannt werden, wobei die
Aufnahmeeinrichtung in eine herkömmliche
Werkzeugspindel einer Werkzeugmaschine einsetzbar ist. Auch die
Stei figkeit der Werkzeugspannung kann durch Krafterhöhung einwirkender
Mikroaktoren definiert gesteuert werden.
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Auch
ist es denkbar, das Mikrowerkzeug als ein Greif- oder Haltewerkzeug
auszubilden, mit dem Miniaturbauteile, z. B. SMD-Bauteile, mechanisch, elektrostatisch
oder auf andere Weise aufgenommen, gehalten, positioniert und/oder
abgegeben werden können.
Eine exakte Positionierung und kraftorientierte Aufnahme bzw. Abgabe
derartiger Werkstücke
ist somit mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich.
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In
einer weiteren bevorzugen Ausführungsform
sind die Mikrosensoren/-aktoren in kartesischen Achsrichtungen der
Werkzeugmaschine angeordnet, um so ein einfaches programmgesteuertes
Einrichten und Umstellen des gehaltenen Werkzeugs zu ermöglichen.
Ein Kontakt zwischen Mikrowerkzeug und Werkstück bzw. ein entsprechender
Abstand zwischen Werkzeughalter und Werkstück kann durch einen Spannungsunterschied
oder eine kapazitive oder induktive Messung mittels eines Sensors
festgestellt werden.
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Es
ergibt sich somit die Möglichkeit,
lineare Abmessungen auf einer strukturierten Oberfläche eines
Messobjektes oder -werkstückes
mittels eines Werkzeuges mit vordefinierter Geometrie oder in einem
Werkzeughalter einer Werkzeugmaschine zu messen.
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Hierbei
erfolgt die Übertragung
der Messdaten und der zu messenden Energie und Steuerdaten vorzugsweise
berührungslos
zwischen einem feststehenden Statorteil und einem Rotorteil am Trägerteil
bzw. Werkzeughalter. Anstelle der oben beschriebenen Piezostapelaktoren
sind auch separate Kraftsensoren (Dehnmessstreifen) einsetzbar.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Verfahren sowie der vorliegenden Vorrichtung sind
Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der nachfolgenden Zeichnung
näher und
mit weiteren Einzelheiten beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Messen und zum Feinstellen eines Werkzeuges in einem Werkzeughalter.
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2a)–d)
schematische Darstellungen von alternativen Ausführungsformen von Spannvorrichtungen
als Teil der vorliegenden Vorrichtung,
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3a)–c)
alternative Anordnungsvarianten von Spanngliedern in einer Spannvorrichtung
als Detail der vorliegenden Vorrichtung und
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4 eine
Prinzipdarstellung beispielsweise zu erfassender Kräfte und
Abweichungen an einem Werkzeug während
eines Bearbeitungsvorgangs.
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In 1 ist
ein schematischer Querschnitt einer bevorzugen Ausführungsform
einer Mess-, Positionier- und/oder Bearbeitungsvorrichtung mit einer Aufnahmevorrichtung 1 und
einem darin aufgenommenen Mikrofräser als Beispiel für ein Werkzeug,
insbesondere ein Mikrowerkzeug 8, gezeigt.
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An
einem Trägerbauteil 10 der
Aufnahmevorrichtung in Form eines Werkzeughalters 1, das über einen
Flansch 11 an eine Werkzeugspindel einer Werkzeugmaschine 2a koppelbar
ist, ist auf der von Flansch 11 abgewandten Seite eine
Adapterbuchse 20 angeordnet. Das Trägerbauteil 10 ist
vorzugsweise einstückig
mit dem Flansch 11 ausgebildet und im Wesentlichen vorzugsweise
symmetrisch zu einer Längsachse
L1 aufgebaut.
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Die
Längsachse
L entspricht vorzugsweise einer Drehachse der Werkzeugspindel der
Werkzeugmaschine 2a. Über
den Flansch 11 kann ein von der Werkzeugspindel erzeugtes
Drehmoment auf das Trägerbauteil 10 übertragen
werden, so dass dies in eine Rotation bezüglich der Längsachse L1 versetzt
wird. Die Adapterbuchse 20, die vorzugsweise von dem Trägerbauteil
abnehmbar als Komponente des Trägerbauteiles 10 ausgebildet
ist, ist als einseitig beschlossener Hohlzylinder geformt, wobei
die geschlossene Seite zum Trägerbauteil 10 hinzeigt. Im
optimalen Fall entspricht die Längsachse
L1 der Mittelachse bzw. Drehachse L eines
eingespannten Werkzeuges 8.
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Des
Weiteren ist ein speziell ausgebildeter Führungskörper 40 im Inneren
der Adapterbuchse 20 vorgesehen, der gegenüber dieser
in Längsrichtung, also
in Richtung entlang der Längsachse
L1, verschiebbar ist. Ein Verstellglied 30 das
in der in 1 dargestellten Ausführungsform
als ein Stapel von Mikroaktoren 31 in Form eines Piezo-Stapelaktor
dargestellt ist, ist zwischen einer inneren Stirnfläche der Adapterbuchse 20 und
einer dieser gegenüberliegenden
Stirnfläche
des Führungskörpers 40 angeordnet.
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Der
Führungskörper 40 ist
durch Aktivierung des Verstellgliedes 30 entlang der Längsachse
L des Trägerbauteiles 10 bzw.
der Aufnahmeeinrichtung 1 in Form eines Werkzeughalters 1 verfahrbar.
An der Stirnseite des offenen Endes der hohlzylinderförmigen Adapterbuchse 20 ist
ein einstellbarer Führungsring 21 mittels
mehrerer lösbarer
Befestigungselemente 44 an der Adapterbuchse 20 angelenkt.
Der Führungsring 21 besitzt
speziell ausgeprägte
Führungsflächen zur
Führung
des Führungskörpers 40 und
kann aus einem oder mehreren Segmentringen 22 bestehen.
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In
der 1 gezeigten Ausführungsform ist zwischen dem
Führungsring 21 und
dem Führungskörper 40 eine
in L1-Richtung wirkende, elastische Anordnung 45 vorgesehen,
die aus mehreren elastischen Einzelelementen bestehen kann. Insbesondere
können
mehrere Federelemente 46 als Einzelelemente entlang eines
inneren Umfangs der Adapterbuchse 20 zwischen dem Führungskörper 40 und dem
Führungsring 21 als
Teil des Trägerbauteils 10 angeordnet
sein.
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Das
Verstellglied 30 ist als eine Verstelleinrichtung vorzugsweise
aus Mikroaktoren 31, beispielsweise Piezostapelaktoren
aufgebaut, die derart angeordnet sind, dass sie über speziell ausgebildete Übertragungs-
und Stellelemente 32 auf ein Werkzeug 8, insbesondere
ein Mikrowerkzeug 8a oder einen alternativ eingesetzten
Messfühler 8b,
einwirken können.
Anstelle von piezoelektrisch wirkenden Mikroaktoren sind z. B. magnetostriktiv,
magnetorheologisch/elektrorheologisch wirkende Aktoren oder Mikroaktoren
aus Form-Gedächtnis-Legierung
einsetzbar.
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Das
in 1 dargestellte Werkzeug 8, insbesondere
ein Mikrowerkzeug 8a bzw. alternativ hierzu ein Messfühler 8b,
wird in einer dünnwandigen
vorzugsweise geschlitzten Spannhülse 55 durch
segmentartig um diese Spannhülse
angeordnete Anpresskeile 57 gespannt. Die erforderliche
Spannkraft wird durch weitere Verstelleinrichtungen 51,
die in dieser Ausführungsform
wiederum Piezoaktoren 53 mit einer dazwischen gelagerten
Sensorschicht 52 enthalten, erzeugt.
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Wie
dargestellt, können
die Verstelleinrichtungen 51 der Spannvorrichtung 50 mit
ihren Bewegungsachsen B1, B2,
B3, ... parallel zur Längsachse L1 des
Trägerbauteiles 10 mit
geringem Abstand zum Zentrum (Längsachse
L1) positioniert sein, um ein günstiges
Wuchtverhalten zu erreichen, wenn die Vorrichtung z. B. als Mikrofräse eingesetzt
wird.
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Jeweils
ein Übertragungskeil 56 überträgt die Kraft
der Piezoaktoren 53 auf die Anpresskeile 57. Auf
einer den Verstelleinrichtungen 51 gegenüberliegenden
Seite (werkzeugnahe Seite) der Übertragungskeile 56 sind
ein oder mehrere den Aktoren 53 der Verstelleinrichtungen 51 entgegengesetzt
wirkende Kraftelemente bzw. Federbauteile 52 angeordnet.
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Die
Spannvorrichtung 50 ist, wie in 1 dargestellt,
mit all ihren Einzelelementen innerhalb des Führungskörpers 40 angeordnet.
Der Führungskörper 40 selbst
ist wiederum als einseitig geschlossenes Hohlzylinderbauteil ausgeführt, das
an der werkzeugnahen Seite, also der flanschabgewandten Seite, geöffnet ist
und mit einem Führungskörperdeckel 43 mittels
weiterer Befestigungselemente 44 fest verschlossen ist.
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Der
Führungskörperdeckel 43 besitzt
in seiner Mitte eine Öffnung,
deren Mittelpunkt auf der Längsachse
L liegt, so dass das Werkzeug 8, 8a bzw. der Messfühler 8b mit
seiner Mittelachse L in die mit der Mitte fluchtenden Spannhülse 55 eingeführt werden
kann. Weiterhin dient der Führungskörperdeckel als
Abdeckung für
die beweglichen Elemente der Spannvorrichtung 50, um so
ein Eindringen von Schmutz oder Spänen zu verhindern.
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Wie
bereits angedeutet, kann zwischen dem Piezoaktoren 53 der
Verstelleinrichtungen 51 eine Sensorlage bzw. Sensoren 52 angeordnet
sein, mittels der sowohl die von den Piezoaktoren 53 erzeugte Haltekraft
wie auch die während
eines Bearbeitungsvorganges auf das Werkzeug, insbesondere auf die Werkzeugschneide 9 wirkenden
seitlichen Bearbeitungs- bzw. Spankräfte festgestellt werden können.
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Die Übertragung
zum Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
notwendiger elektrischer Energie sowie der erforderlichen Steuerungsdaten
erfolgt über
einen Datenkopf 15 zu einer an der Aufnahmeeinrichtung 1,
vorzugsweise der Adapterbuchse 20 angeordneten Signalübertragungseinheit 12 vorzugsweise
berührungslos,
insbesondere induktiv, optisch und/oder mit Funkwellen. Diese Signalübertragungseinheit 12 ist
hierbei vorzugsweise als Bauteil ausgebildet, das eine ringförmig um
die Adapterbuchse 20 an deren Außenseite umfassende Signalantenne
und eine erforderliche Sende- und Empfangselektronik aufweist.
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Während sich
die Signalübertragungseinheit 12 rotatorisch
um die Längsachse
L1 dreht, wenn die Mess- und Bearbeitungsvorrichtung
im spanenden Einsatz ist, ist der Datenkopf 15 feststehend
mit einer Werkzeugmaschine 2a und/oder einer Messanordnung 2b gekoppelt.
Die Signalübertragungseinheit 12 kann
somit Energie und Informationen vom Datenkopf 15 empfangen,
aber auch Messinformationen der Sensoren 52 und des Sensorelementes 35 an den
Datenkopf 15 übertragen.
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Zur
Ansteuerung der Piezoaktoren und zum Auswerten gewonnener Messsignale
ist eine Steuer-/Regelungseinheit 16 vorgesehen, die als
ein eigenes Steuerungsmodul oder als Teil der elektronischen Steuerung
der Werkzeugmaschine 2a bzw. der Messanordnung 2b in
diese eingebunden ist.
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In
den 2a) bis 2d)
sind Varianten zur Kraftübertragung
von den Piezoaktoren 53 auf die Spannhülse 55, in der ein
Werkzeug 8, 8a oder ein Messfühler 8b gehalten ist,
dargestellt.
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In 2a) ist ein Teil einer Spannvorrichtung 50 als
Prinzipskizze gezeigt, wie sie bereits zuvor anhand der 1 beschrieben
wurde. Von den Piezoaktoren 53 der Verstelleinrichtung 51 wird
eine Kraft auf den Übertragungskeil 56 aufgebracht,
die von den Sensoren 52 in der Verstelleinrichtung 51 gemessen
wird. Die so aufgebrachte Kraft F1 wirkt
einer Federkraft F2 entgegen, die durch
die Federbauteile 58 auf die Gegenseite des Übertragungskeils 56 einwirkt.
Beide Kräfte
wirken parallel zur Längsachse
L1 der Mess- und Bearbeitungsvorrichtung 1 bzw.
zur Mittelachse L des Werkzeuges 8, 8a.
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Durch
die vorzugsweise sägezahnförmig ausgebildete
schräg
zur Längsachse
L1 verlaufende Berührfläche des Übertragungskeils 56 mit
dem Anpresskeil 57 wird die Kraft F1,
zumindest ihr Anteil, der größer ist
als die Federkraft F2 bzw. die resultierende
aus diesen beiden Kräften,
an der Berührfläche umgelenkt,
so dass eine Kraft F3 entsteht, die senkrecht
zur Längsachse
L1 wirkt und somit die Spannhülse 55 zusammendrückt, um
das Werkzeug 8a, 8b zu haltern. Umgekehrt werden
auf die Werkzeugschneide 9 einwirkende Bearbeitungs- bzw. Spankräfte Fs auf entgegengesetztem Wege umgelenkt und
von den Sensoren 52 erfasst und über die Signalübertragungseinheit 12 und
dem Datenkopf 15 der Steuer-/Reglungseinheit 16 der
Werkzeugmaschine 2a oder der Messanordnung 2b zugeführt (vgl.
auch 4).
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In 2b ist eine zweite Variante zur Kraftübertragung
von den Verstelleinrichtungen 51 auf die Werkzeugspannhülse 55 dargestellt,
bei der die Kraft mittels eines Festkörper-Drehgelenks 59 übertragen wird,
was vorteilhaft für
kleine und präzise
Bewegungen bzw. Kraftübertragungen
ist. Die von der Verstelleinrichtung 51 auf das Festkörper-Drehgelenk 59 aufgebrachte
Kraft F1 wird um einen Drehpunkt D wiederum
um 90° umgelenkt
und wird somit als Kraft F2 im Wesentlichen
gleicher Größe jedoch
anderer Orientierung auf die Spannhülse 55 seitlich ein.
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In
der in 2b dargestellten Schnittebene liegen
die Bewegungsachse B1 der Verstelleinrichtung 51 sowie
die Längsachse
L1, die durch den Mittelpunkt der Spannhülse 55 des
Werkzeuges 8 geht; wohingegen der Drehpunkt D der Schnittpunkt
dieser Ebene mit einer senkrecht durch diese Ebene verlaufenden
Drehachse D' ist.
Wiederum sind Sensoren 52 vorgesehen, die die Kraft F1 sowie auf die Werkzeugschneide 9 aufgebrachte
Spankräfte
Fs zu messen vermögen.
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Bei
der in 2c gezeigten Variante wird
die Kraft F1 im Wesentlichen verlustfrei
mittels eines fluidischen Elementes F um 90° umgelenkt, wobei jeweils erwünschte Fluideigenschaften
unterschiedlicher Fluide ausgenutzt werden können (z. B. MRF). Ansonsten
entspricht die Funktionsweise und der Aufbau der in 2c dargestellten
Variante der in den zuvor beschriebenen.
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Schließlich ist
in 2d eine Variante mit einer radialen
direkten Anordnung der Verstelleinrichtungen 51 dargestellt,
wobei zwei Verstelleinrichtungen 51a, 51b jeweils
eine Kraft F1, F2 radial
senkrecht auf die Spannhülse 55 aufbringen,
weshalb Kraftumlenkelemente, wie in den Anordnungen der 2a bis 2c beschrieben,
entbehrlich sind. Diese Anordnung weist zwar eine ungünstigere
Masseverteilung zur Drehachse des Werkzeughalters bzw. der Mess- und
Bearbeitungsvorrichtung 1 auf, ermöglicht jedoch eine genauere
Messung der auf die Werkzeugschneide 9 auftreffenden Bearbeitungs- bzw. Spankräfte Fs. Die Bewegungsachsen B4 bzw.
B5 der Verstelleinrichtungen 51a bzw. 51b liegen
in der in 2d dargestellten Radialschnittebene,
in der auch die Längsachse
L liegt, jedoch jeweils in einer dazu senkrechten Schnittebene übereinander
angeordnet.
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Jede
der anhand der 2a bis 2d beschriebenen
Varianten zur Kraftübertragung
von den Verstelleinrichtungen auf die Werkzeugspannhülse ist
einer Spannvorrichtung mehrfach ausgeführt, wobei die einzelnen dargestellten
Komponenten radial zueinander, wie in den 3a bis 3c beispielsweise gezeigt, angeordnet sein
können.
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3a bis 3c zeigt
hierbei jeweils einen Querschnitt einer Ebene senkrecht zur Längsachse L.
Die segmentartige Anordnung der Piezoaktoren 53 bzw. der
Verstelleinrichtungen 51 und die Werkzeugspannhülse 55 ist
hierbei am Beispiel eines Klemmkeil-Betriebs dargestellt, wie es den 1 und 2a entspricht. Hierbei ist prinzipiell
eine zweifache (180°)
Anordnung, wie in 3a gezeigt, möglich, eine
dreifache (120°)
Anordnung, wie in 3c gezeigt, oder
eine vierfache Anordnung in einem Winkel von 90°, wie in 3b dargestellt.
In Abhängigkeit der
Dimension der verwendeten Mikroaktoren und der Größe der Spannhülse ist
hierbei jedoch auch eine n-fache Anordnung denkbar, wobei die Mikroaktoren
in einem Winkelabstand von 360°/n
angeordnet sind. Die Anordnung der Verstelleinrichtungen 51 mit den
Piezoaktoren 53 ist jeweils punktiert dargestellt.
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In 4 ist
eine alternative Ausführungsform einer
Vorrichtung zum Messen und Feinstellen eines Werkzeuges in einem
Werkzeughalter gezeigt, wobei einzelne Komponenten mit den zuvor
beschriebenen Ausführungsformen
kombinierbar sind. 4 verdeutlicht hierbei als Prinzipdarstellung,
die beispielsweise während
eines Bearbeitungsvorganges auf das Werkzeug wirkenden Kräfte, die
zu Abweichungen und Ungenauigkeiten führen können und somit zu erfassen
und zu korrigieren sind.
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In
einer Werkzeugspindel einer Werkzeugmaschine 2a ist ein
Werkzeughalter 1 mit einem Trägerbauteil 10 aufgenommen,
in dem ein um definierte Freiheitsgrade verstellbarer Führungskörper 40 vorgesehen
ist. Ebenfalls ist eine Spannvorrichtung 50 gezeigt, in
dem ein Werkzeug 8 bzw. Mikrowerkzeug 8a gespannt
werden kann. Die Einspannkräfte
des Werkzeuges sowie die auf die Werkzeugspitze 9 wirkenden
Bearbeitungs- bzw. Spankräfte
Fs werden hierbei über Sensorelemente 52 und 35 erfasst,
die zwischen Werkzeug 8, 8a und dem Werkzeughalter 1 angeordnet
sind.
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Die
Auswirkungen die auf die Werkzeugspitze 9 wirkenden Kräfte Fs bezüglich
des PCT (Tool Center Point) sind ebenfalls in 4 dargestellt.
Die Kräfte
Fs verursachen hierbei einerseits eine Drehung
der Werkzeugmittelachse L relativ zur Längsachse des Werkzeughalters 1 um
einen Winkel Δφ der seitlichen
Verschiebung der beiden Achsen um einen Betrag ΔR.
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Während der
Bearbeitung des um die Längsachse
L1 des Werkzeughalters 1 rotierenden
Werkzeuges 8 führt
dies zu einer ständig
wechselnden, umlaufenden Belastung des Werkzeuges bzw. Werkzeughalters,
was zu einer Erwärmung
und so mit einer Formänderung
der Vorrichtung und des eingespannten Werkzeuges führt und
die Bearbeitung negativ beeinflusst. Derartige Änderungen sowie die sie verursachenden
Kräfte
können
durch die beschriebenen Sensoreinrichtungen erkannt werden und durch Gegensteuerung
der zwischen den Werkzeugen und dem Werkzeughalter angeordneten
Verstelleinrichtungen ausgeglichen werden. Auch ist eine Einstellung
und/oder Anpassung bereits vor Beginn des Werkzeugeinsatzes bzw.
der Bearbeitung möglich.
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Hierdurch
kann eine exakte Bearbeitung selbst mit Werkzeugen durchgeführt werden,
deren Bearbeitungsabschnitt (Werkzeugspitze) einen Durchmesser von
lediglich 200 μm
oder kleiner aufweist. Es können
somit Genauigkeiten von 0,1 μm
in der Bearbeitung erreicht werden, was zu Werkstückgenauigkeiten
von 1 μm
führt.
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Auch
die kinematischen Restfehler der Werkzeugmaschine selbst, die herkömmlicherweise mindestens
3 μm betragen,
können
durch die beschriebene Vorrichtung bzw. das Verfahren ausgeglichen
werden. Eine Kombination aller zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten
untereinander oder einzelner Aspekte oder Komponenten dieser Varianten ist
durchaus denkbar. Das Werkstück,
das zur Ermittlung der Ist-Position des Werk zeuges Einsatz findet, kann
das später
zu bearbeitende oder das bereits zuvor bearbeitete Werkstück sein,
es kann aber auch ein Referenzbauteil der Werkzeugmaschine sein.
Alternativ zur Korrektur der Werkzeugkoordinaten kann entsprechend
des beschriebenen und beanspruchten Verfahrens auch eine Korrektur
der Werkstückkoordinaten
erfolgen.