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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Zustandssensors
für Flüssigkeiten
gemäß Patentanspruch
1.
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Aus
der Kfz-Technik ist die Notwendigkeit bekannt, den Füllstand
des Motorenöls
zu überwachen. Weiterhin
ist bekannt, dass die Qualität
des Öls
insbesondere durch Verschmutzung mit der Zeit nachlässt. Aus
diesem Grund wird üblicherweise
bei regelmäßigen Wartungsarbeiten
am Kraftfahrzeug das Motorenöl
ausgewechselt. Da der Verschleiß des Motorenöls unter
anderem auch von dem Fahrstil des Kraftfahrzeugbenutzers abhängt, wird
zunehmend dazu übergegangen,
die Ölqualität gesondert
zu überwachen
und den Benutzer darauf hinzuweisen, dass ein Ölwechsel stattzufinden hat.
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Neben
der ständigen Überwachung
des Ölstandes
ist die möglichst
exakte Vorhersage des Ölwechselzeitpunktes
bisher im wesentlichen durch Messungen der Leitfähigkeit oder Permitivität des Öls mit kapazitiven
Verfahren erfolgt. Bekannte Ausführungen
nach dem kapazitiven Verfahren können bei
Ausbildung der Elektrodenstruktur als konzentrische Röhren gleichzeitig
zur Füllstandsmessung
benutzt werden. Diese haben allerdings den Nachteil, dass im Öl enthaltene
Wassertropfen oder Metallpartikel die eng beabstandeten Elektrodenstrukturen kurzschließen können, wodurch
dauerhafte Funktionsstörungen
hervorgerufen werden. Die Erfahrungen auf diesem Gebiet haben auch
gezeigt, dass mit rein kapazitiven Sensoren keine eindeutigen Aussagen über die
Lebensdauer und den Zustand eines Öls möglich sind.
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Aus
der
DE 199 44 047
A1 ist es bekannt, einen Piezo-Schwinger in den Strömungskanal
eines Ölkreislaufs
einzubringen und mit diesem Ultraschallwellen auszusenden und zu
empfangen. Durch Laufzeitmessungen bzw. über Auswertungen des Doppler-Effekts
werden dabei Rückschlüsse auf
die Qualität
des Fluids gezogen.
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Ähnliches
ist aus der
DE 41 31 969 bekannt. Zusätzlich ist
aus diesem Dokument bekannt, über Leitfähigkeitsmessungen
Rückschlüsse auf
die Ölqualität zu ziehen.
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Aus
der
DE 697 10 358
T2 (Entgegenhaltung 1) ist ein piezoelektrischer Schwingungssensor
bekannt, bei dem ein Piezoelektrisches Element auf einem Schwingkörper angebracht
und über
entsprechende Elektroden aktivierbar ist.
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Aus
der
AT 006 059 U1 ist
eine Messzelle beschrieben, die mit einem Dickenscher-Schwinger
arbeitet. Hier dient der Piezokristall als Schwingkörper.
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Aus
der Publikation von R. C. Asher, Ultrasonic-Sensors, erschienen
im Institut of Physics Publishing, Bristol and Philadelphia, 1997,
Seiten 107-110 ist bekannt, einen piezobetriebenen Schwingkörper in
einer Flüssigkeit
bei seiner Resonanzfrequenz zu betreiben und hierzu den Resonanzbetrieb
durch eine Rückkopplung über eine
zusätzliche
Elektrode zu gewährleisten.
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Der
Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Betreiben eines Zustandssensors für Flüssigkeiten vorzusehen, das
mit einfachen Mitteln zuverlässig
eine Aussage über
den Flüssigkeitszustand
ergibt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
in Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
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Durch
das Vorsehen eines Schwingkörpers, der
in einer Haltevorrichtung gehalten ist, und das Vorsehen eines Piezo-Elementes an dem
Schwingkörper,
das über
einen Betriebsan schluss betreibbar ist, ist der Schwingkörper über das
Piezo-Element in einen
Schwingungszustand versetzbar, wobei aus dem Schwingungszustand,
den der Schwingkörper mittels
Anregung durch das Piezo-Element einnimmt, Rückschlüsse auf den Zustand der jeweiligen
Flüssigkeit
entnehmbar sind.
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Insbesondere
durch das einseitige Vorsehen eines Piezo-Elementes an dem Schwingkörper ist der
Zustandssensor besonders preisgünstig
herstellbar. Dabei vereinfacht sich der Betrieb, wenn das Piezo-Element
mehrteilig ausgebildet ist, da dann über den ersten Teil der Schwingkörper zur
Schwingung angeregt werden kann und über die weiteren Teile der
jeweils eingenommene Schwingungszustand erfassbar ist. Durch die
Verwendung mehrteiliger Elektroden kann der Regelkreis vom Messkreis
noch besser entkoppelt werden. Damit lassen sich die Phase, die
Frequenz und die Amplitude im jeweiligen Schwingungszustand genauer
ermitteln.
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Durch
das Anbringen jeweils eines Piezo-Elementes auf gegenüberliegenden
Seiten des Schwingkörpers
ist dieser besonders wirkungsvoll betreibbar.
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Durch
das Vorsehen einer Kapazitätsmessanordnung
oder einer Leitfähigkeitsmessanordnung, wobei
eine Elektrode ein Betriebsanschluss eines Piezo-Elementes ist und
die zweite Elektrode ein Gehäuseteil
und/oder die Halterung darstellt, sind weitere Zustandseigenschaften
mit einfachen Mitteln ermittelbar.
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Nachfolgend
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von
Ausführungsbeispielen
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
eines Zustandssensors,
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2 eine
schematische Draufsicht von unten des in 1 dargestellten
Zustandssensors,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
des Zustandssensors,
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4 ein drittes Ausführungsbeispiel des Zustandssensors,
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5 ein
viertes Ausführungsbeispiel
des Zustandssensors,
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6A bis
C das vierte Ausführungsbeispiel in
Seitenansicht im Betrieb,
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7 ein
fünftes
Ausführungsbeispiel
des Zustandssensors,
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8a ein
Betriebsschema des fünften
Ausführungsbeispiels
bzw. eine Realisierungsdarstellung,
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8b eine
Weiterbildung des Ausführungsbeispiels
aus 8a
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9 bis 11 Messergebnisse
am Zustandssensor,
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12 ein
sechstes Ausführungsbeispiel des
Zustandssensors,
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13 ein
siebtes Ausführungsbeispiel
des Zustandssensors,
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14 ein
achtes Ausführungsbeispiel,
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15 eine erste Weiterbildung des ersten und
zweiten Ausführungsbeispiels,
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16 eine weitere Ausbildung des ersten und
zweiten Ausführungsbeispiels
und
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17 eine dritte Weiterbildung des ersten und
zweiten Ausführungsbeispiels,
wobei gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleich wirkende Gegenstände bezeichnen.
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1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel des
Zustandssensors. Ein Schwingkörper 1,
der beispielsweise aus einem plattenförmigen metallischen Teil besteht,
weist beidseitig ein Piezo-Element 2 bzw. ein weiteres
Piezo-Element 3 auf. Außerhalb des Bereichs, innerhalb
dessen die Piezo-Elemente auf dem Schwingkörper 1 angeordnet
sind, liegt der Schwingkörper 1 auf
einem Lager 6 auf, das mit einem Teil eines Grundkörpers bzw.
einer Grundplatte 7 verbunden ist. Der Schwingkörper 1 selbst
wird von einer Befestigung 5 gehalten.
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2 zeigt
eine Ansicht von unten auf den Schwingkörper 1. Dieser weist
neben dem weiteren Piezo-Element 3 eine das Piezo-Element 3 weitgehend
bedeckende zweite Betriebselektrode 3a auf. Auch in diesem
Ausführungsbeispiel
ist das Schwingelement 1 von einer Befestigung 5 gehalten.
Weiterhin weist das Schwingelement 1 im Anschluss an die Befestigung 5 einen
Auflagebereich 4 auf, in dem das Schwingelement 1,
wie in 1 dargestellt ist, auf dem Lager 6 aufliegt.
Gemäß 1 wird
das Piezo-Element 2 über
die erste Betriebselektrode 2a von einem Signalgenerator 8 angesteuert,
der das Piezo-Element 2 somit mit einer Eingangsspannung
Uin, die sinusförmig
verläuft,
betreibt. Eine derartige Anregung bewirkt eine sinusförmige Ausdehnungsänderung
des Piezo-Elementes 2, so dass der Schwingkörper 1 in
eine sinusförmige
Schwingung versetzt wird. Diese sinusförmige Schwingung wiederum bewirkt
eine Krafteinwirkung auf das weitere Piezo-Element 3, das
an dem Schwingkörper 1 gegenüberliegend
zum Piezo-Element 2 angeordnet ist. Der Vollständigkeit
halber sei ergänzt,
dass die Piezoanordnung auch mehrteilig ausgeführt sein kann, d.h. aus mehr
als zwei Teilen, dem Piezoelement 2 und dem weiteren Piezo-Element 3.
Hierfür
sind auch sogenannte Piezolaminate geeignet. Durch diese Krafteinwirkung
auf das weitere Piezo-Element 3 wird
in diesem eine elektrische Spannung Uout erzeugt, die über die
zweite Betriebselektrode 3a einer Signalmesseinrichtung 9 zugeführt wird.
Insbesondere verursacht durch mechanische Verluste wird, wenn davon
ausgegangen wird, dass das weitere Piezo-Element 3 mit
dem Piezo-Element 2 übereinstimmt,
die im weiteren Piezo-Element 3 generierte Spannung nicht
mit der Eingangsspannung Uin übereinstimmen,
dieser jedoch weitgehend entsprechen. Nunmehr soll im normalen Betrieb
der Schwingkörper 1 vollständig in
eine Flüssigkeit
eingetaucht sein, deren Zustand zu überwachen ist. Durch die Flüssigkeit
wird das Schwingungsverhalten des Schwingkörpers 1 stark gedämpft. Wie
dies im einzelnen zu bewerten ist, wird an späterer Stelle im einzelnen erläutert.
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Für eine möglichst
einfache Herstellung weist, wie dies in 3 dargestellt
ist, der Schwingkörper 1 nur
auf einer Seite ein Piezo-Element 3 auf und ist mit einer
Betriebselektrode 2a versehen. Durch das einseitige Auftragen
ist eine derartige Anordnung leicht im Siebdruckverfahren herzustellen. Um
das Schwingverhalten erfassen zu können, ist nunmehr ein Schalter
S vorzusehen, wobei eine Schalterstellung, die in 3 dargestellt
ist, vom Signalgenerator 8 eine Anrege- bzw. Eingangsspannung
Uin dem Piezo-Elemente 2 eingeprägt wird, so dass der Schwingkörper 1 in
einen Schwingzustand versetzt wird, der durch den Pfeil angedeutet
ist. Wird nunmehr der Schalter 5 in einen zweiten Schaltzustand
versetzt, der durch den Pfeil am Schalter S angedeutet ist, so wird
die durch das Schwingen des Schwingkörpers 1 im Piezo-Element 2 erzeugte
Ausgangsspannung Uout der Signalmesseinrichtung 9 zugeführt. Um
auf den Schalter S verzichten zu können, muss die Betriebselektrode
auf dem Piezo-Element 2 mehrteilig ausgebildet sein, was
leicht ebenfalls mittels Siebdrucktechnik oder Dünnfilmtechnik herstellbar ist.
Dann wird die erste Betriebselektrode beispielsweise mit dem Signalgenerator 8 und
der zweite Teil der Betriebselektrode mit der Signalmesseinrichtung 9 verbunden.
Hierauf wird ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt unter Bezugnahme
auf 8 noch einmal ausführlich eingegangen.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel,
das im wesentlichen dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
entspricht, ist die Grundplatte 7 so ausgebildet, dass
sie dem Schwingkörper 1 gegenüberliegt.
Der Abstand zwischen dem Schwingkörper 1 und der Grundplatte 7 ist
durch die Dicke des Lagers 6 bestimmt, wobei dieser Abstand vermindert
durch die Dicke des weiteren Piezo-Elements 3 und der zweiten
Betriebselektrode 3a einen Spalt 11 darstellt.
In diesem Spalt 11 ist die Strömungsgeschwindigkeit bzw. das
Strömungsverhalten der
Flüssigkeit,
die durch den Zustandssensor überwacht
werden soll, beeinflusst. Dies hat zur Auswirkung, dass Veränderungen
der zu überwachenden Flüssigkeit
sich besonders deutlich auf das Schwingverhalten des Schwingkörpers 1 auswirken.
Dies hängt
damit zusammen, dass der schwingende Schwingkörper 1 die Flüssigkeit
im Spalt verdrängt, was
nur durch eine Strömungsbewegung
der Flüssigkeit
erfolgen kann. Da die Strömungsgeschwindigkeit
durch die Viskosität
bzw. die Dichte des verdrängten
Mediums, das heißt
der verdrängten
Flüssigkeit,
bestimmt wird, wird geprägt
durch die Viskosität
bzw. die Dichte dieses Mediums die Schwingung des Schwingkörpers 1 in
besonderem Maße
gedämpft.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Zustandssensors ist in 5 dargestellt.
Bei diesem ist der Schwingkörper 1 aus
einem runden, plattenförmigen
metallischen Körper
hergestellt. Der Schwingkörper 1 wird
in einem zentralen Bereich im Auflagebereich 4 gehalten.
Konzentrisch zum Auflagebereich 4 ist das Piezo-Element 2 auf
den kreis- bzw. scheibenförmigen
Schwingkörper 1 aufgetragen. Darüber ist,
um das Piezo-Element 2 betreiben
zu können,
wie bereits bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen, die erste
Betriebselektrode 2a ausgebildet. Beides kann, wie bereits
zuvor erwähnt, mittels
Siebdruckverfahren hergestellt werden. Ebenso sind elektrisch leitend
verklebte Piezoscheiben (z.B. 0,5 mm Dicke) einsetzbar. In 6 ist dieses Ausführungsbeispiel im Querschnitt
dargestellt. Der scheibenförmige
Trägerkörper 1 wird
zentrisch von der Halterung 5 gehalten, die in diesem Ausführungsbeispiel
die gleiche Funktion wie das Lager aufweist, und befestigt den scheibenförmigen Schwingkörper 1 mit
der Grundplatte 7. Dem Piezo-Element 2a ist ein weiteres
Piezo-Element 3 und eine zweite Betriebselektrode, wie
im Ausführungsbeispiel
gemäß 4, gegenüberliegend angeordnet, wobei
diese scheibenförmige
Ausgestaltung ebenfalls einen Spalt gegenüber der Grundplatte 7 bildet.
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Durch
das Einprägen
des sinusförmigen
Eingangssignals Uin aus dem Signalgenerator 8 wird, wie
in den Teilbildern b und c dargestellt, der Schwingkörper 1 in
eine Auf- und Abwärtsbewegung versetzt,
so dass in dem Spalt 11 die Flüssigkeit 20 durch
die Veränderung
des Spaltes 11 in eine Strömungsbewegung versetzt wird,
die wiederum durch Viskosität
bzw. Dichte beeinflusst ist. Durch die scheibenförmige Ausgestaltung des Schwingkörpers 1 kann
der Zustandssensor mit großem
Wirkungsgrad mechanisch einfach hergestellt werden, da der Spalt
eine große
Oberfläche
aufweist.
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In
der Herstellung ist es deutlich einfacher, wenn der scheibenförmige Schwingkörper 1 nur
einseitig mit einem Piezo-Element
versehen ist. Gemäß 7 ist
der Schwingkörper 1 dabei
flächig
mit einem Piezo-Element 2 versehen, auf dem als konzentrische
Ringe die erste Betriebselektrode 2a und die zweite Betriebselektrode 3a mittels
Siebdruckverfahren aufgebracht sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der Mittelbereich 4, der als Auflagebereich geeignet ist,
für einen
Massekontakt 15 verwendet wird. Im Querschnitt ist dies
schematisch in 8a dargestellt. Hierbei ist,
um das Piezo-Element 2 sicher
in einer Flüssigkeit
betreiben zu können,
dieses einschließlich
der ersten Betriebselektrode 2a und der zweiten Betriebselektrode 3a von
einer Kapselung oder Beschichtung 10 umgeben, wobei Anschlussleitungen
zum Signalgenerator 8 und zur Signalmesseinrichtung 9 geführt sind.
Der metallische und damit elektrisch leitende Schwingkörper 1 dient
dabei als Massekontakt. Eine derartige Anordnung wird nunmehr vorteilhafterweise
wie im Folgenden beschrieben unter Bezugnahme auf 9 beschrieben.
Das Piezo-Element 2 wird vom Signalgenerator 8 mit
einem variablen Eingangssignal Uin betrieben. Uin wird dabei in
ihrer Frequenz verändert.
Das heißt,
es wird der Frequenzgang des Schwingkörper 1 ermittelt,
wobei die Amplitude des Eingangssignals Uin derart variiert, dass
ein mittels der Signalmesseinrichtung erfasstes, über die
zweite Betriebselektrode 3a aufgenommenes Messsignal Uout
konstant gehalten wird.
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Eine
zusätzliche
vorteilhafte Ausgestaltung ist in 8b dargestellt.
Es ist zusätzlich
zur ersten Betriebselektrode 2a und der zweiten Betriebselektrode 3a eine
Messelektrode 3b vorgesehen. Mit dieser Anordnung ist ein
Messsignal unabhängig
vom Betriebskreis aus dem Signalgenerator 8 und der Signalmesseinrichtung 9 und
den beiden Betriebselektroden auskoppelbar. Das Messsignal an der
Messelektrode 3b wird von der Messeinrichtung 12 erfasst und
zu Aufbereitung einer Auswerteeinrichtung 13 zugeführt. Diese
Maßnahme,
eine zusätzliche
Messelektrode vorzusehen ist auf alle Ausführungsbeispiele dieser Anmeldung
anwendbar.
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Dies
wird unter Bezugnahme auf 9 erläutert. Bestimmt
durch die Resonanzfrequenz des Schwingkörpers und die Fließeigenschaft
der den Schwingkörper
umgebenden Flüssigkeit
kommt es zu Dämpfungsmaxima
und -minima des Gesamtsystems in Abhängigkeit der Frequenz des Eingangssignals
Uin. Diese Dämpfungsmaxima
und -minima sind, wenn die Anordnung als solche konstant bleibt, durch
das umgebende flüssige
Medium charakterisiert. Beim in 9 dargestellten
Beispiel ist die Eingangssignalamplitude in Abhängigkeit von der Frequenz für zwei unterschiedliche Öle, nämlich 15W40 und
0W30 bei gleichbleibender Ausgangssignalamplitude Uout dargestellt.
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Im
Vergleich der beiden Ölsorten
ergibt sich damit eine Verschiebung ΔD der Dämpfungsmaxima, die dem Dichteunterschied
entspricht, und ein Amplitudenunterschied ΔUc, der für die konstante Ausgangsspannung
Uout notwendige Eingangssignalamplitude Uin, was einem Viskositätsunterschied ΔV gleichkommt.
Die praktische Ausgestaltung des Schwingkörpers ist in 8 als
Vergrößerung dargestellt.
Dabei ist auf dem scheibenförmigen
Schwingkörper 1 das
Piezo-Element 2 mit einem geringerem Durchmesser ausgebildet.
Die zweite Betriebselektrode 3a verläuft aus der Nähe des Randes
des Piezo-Elementes 2 fingerförmig zur Mitte der Anordnung.
Diese fingerförmige
zweite Betriebselektrode umschließend und zu dieser zum Rand
des Piezo-Elementes ebenfalls einen Abstand freilassend, ist die
erste Betriebselektrode 2a ausgebildet.
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In 10 sind
Messergebnisse für
zwei unbenutzte Öle,
nämlich
15W40 und 0W30 und ein über die
Dauer von 90,6 Stunden benutztes Öl über der Viskosität bei Raumtemperatur
dargestellt. Dabei wurde die Messung zweimal durchgeführt. Das
nahe Beieinanderliegen der Messpunkte für diese drei verschiedenen Öle zeigt,
dass die Messungen sehr gut reproduzierbar sind und damit eine Aussage
aus der Detektion der Spannungen mit hoher Zuverlässigkeit gemacht
werden kann. In 11 ist die Abhängigkeit der
Viskosität über der
Resonanzfrequenz, die der Dichte äquivalent ist, wie unter Bezugnahme
auf 9 zuvor erläutert
wurde, dargestellt. Das bei dieser Messung verwendete Öl entspricht
dem zu 10.
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Es
ist deutlich zu erkennen, dass die Viskositätsänderungen, die im wesentlichen
wegen einer größeren Temperaturabhängigkeit
der Viskosität,
die zu einer höheren
Auflösung
der Viskositätskomponente
führt,
zu einer Änderung
der Dämpfung
des Schwingkörpers
führt.
Dies wirkt sich in unterschiedlichen Spannungsamplituden aus. Die
dargestellte messbare Verschiebung der Resonanzfrequenzen bei unterschiedlichen Ölsorten
wird durch eine Massebeladung bzw. die Dichte beeinflusst. Mit weiterführenden
Schaltungen, wie dies nachfolgend unter Bezugnahme auf die 12 bis 14 erfolgt,
sind weitere Aussagen möglich.
Die gezeigten Messergebnisse verdeutlichen, dass mit der beschriebenen Anordnung
der Alterungsprozess einer Flüssigkeit, dargestellt
am Beispiel von Motorenöl,
gut überwachbar
ist.
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Zunächst sei
erwähnt,
dass die Auslenkung des Schwingkörpers 1 geregelt
erfolgen sollte. Das heißt,
die Eingangs- oder Ausgangsamplitude muss immer gleich groß sein,
zumindest bei konstanter Medientemperatur. Nullpunktdriften der
Spannungsversorgung können
dabei durch modulierte Signale eliminiert werden. Dabei wird zu
der regelnden Spannung ein vordefinierter Wert abgezogen.
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Folgendes
Beispiel sei erwähnt.
In gleichen Zeitintervallen wird die konstant zu haltende Spannung
am Ausgang auf einen Differenzwert von z. B. 1 V eingeregelt. Dann
wird die Eingangsspannung ebenfalls einen Differenzwert aufweisen,
der vom Nullpunkt unabhängig
ist. Bei den zuvor dargestellten Ausführungsbeispielen bewirkt die
stetige Bewegung des Schwingers den Vorteil, dass durch die ständige Bewegung
der Flüssigkeit
der Bildung von Ablagerungen im Spalt oder auf den Sensoroberflächen entgegengewirkt
wird, was eine qualitativ hochwertige Aussage über den Zustand der Flüssigkeit
ermöglicht.
Der Betrieb mit Wechselstrom, mit der einhergehend eine elektrischen
Umpolung der Elektrodenstruktur erfolgt, kommt der Anlagerung von
im Öl enthaltenen
polaren Teilen entgegen.
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Die
Messung der Viskosität
sollte für
eine verbesserte Genauigkeit bei mehreren definierten, möglichst
konstanten Temperaturen erfolgen. Dies kann beispielsweise beim
Warmlaufen eines Motors erfolgen. Beim Durchschreiten einer Temperatur
von z. B. 80°C
kann exakt an diesem Arbeitspunkt die Viskosität ermittelt werden. Um mehrere
Messpunkte über
die Lebensdauer zu gewinnen, können
Messwerte z. B. bei definierten Temperaturstufen, z. B. alle 10°C, oder in
definierten Temperaturbereichen ermittelt werden. Hierzu ist z.
B. auch die Ermittlung eines Mittelwertes der Viskosität über einem
Temperaturgradienten oder ein Temperaturfenster von z. B. wenigen
Grad K möglich.
Damit kann ein viskositätsindexäquivalenter
Messwert ermittelt werden. Hierfür ist
allerdings auf jeden Fall der Einsatz eines präzisen Temperatursensors in
unmittelbarer Nähe
zum Viskositätssensor
nötig,
d. h. der Temperatursensor sollte eine Genauigkeit von +/– 0,2 bis
0,5° C aufweisen.
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Weitere
Aussagen über
den Zustand einer Flüssigkeit,
wie beispielsweise einem Öl,
vornehmen zu können,
sind mittels weiter Ausgestaltungen des Zustandssensors gemäß der 12 bis 14 möglich. Diese
Ausgestaltungen beruhen auf dem unter Bezugnahme auf 6 beschriebenen Ausführungsbeispiel.
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Die
erste Betriebselektrode 2a und die zweite Betriebselektrode 3a stellen
eine leitende Schicht dar. Diese bilden gegenüber der Grundplatte 7 einen Kondensator,
wobei ein Abstand zwischen dem Schwingkörper 1 und der Grundplatte 7 durch
das Lager 6 gehalten wird. Nunmehr ist die Messung eines
komplexen Widerstands zwischen den Elektroden 2a, 3a einerseits
und der Grundplatte 7 andererseits, die den Massekontakt 15 bildet,
möglich.
Das heißt,
es kann mittels einer Leitfähigkeitsmessung und
einer Kapazitätsmessung
die Dielektrizitätskonstante
der Flüssigkeit,
die sich zwischen den Elektroden 2a, 3a und der
Grundplatte 7 befindet, ermittelt werden. Aus diesen Werten
lassen sich Aussagen über
den Zustand der überprüften Flüssigkeit
machen.
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Es
ist leicht verständlich,
dass beispielsweise beim Betrieb einer Brennkraftmaschine im Schmiermittel,
nämlich
dem Öl,
Schwebteile hinterlassen werden. Diese verändern sowohl die Leitfähigkeit
als auch die Dielektrizitätskonstante
des Öls. Gemäß der weiteren
Ausgestaltung, wie sie in 13 dargestellt
ist, kann durch eine geeignete Umkapselung des Schwingkörpers die
Leitfähigkeit bzw.
die Kapazität
gegenüber
dieser Umkapselung zum Erhalt eines besseren Messwertes verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung, wie sie in 14 dargestellt
ist, ist auf der Oberfläche
des Schwingkörpers 1 das
Piezo-Element zweiteilig, d. h. als Piezo-Element 2 und
weiteres Piezo-Element 3, ausgebildet. Auf diese sind dann
jeweils mit entsprechenden Kontakten für die Signale Uin und Uout
eine jeweilige erste Betriebselektrode 2a und eine zweite Betriebselektrode 3a angeordnet.
Die Piezo-Elemente mit ihren Betriebselektroden sind dicht verkapselt. Auf
der Grundplatte 7 ist eine Isolierschicht 16 aufgebracht.
Auf dieser eine geteilte leitende Schicht 17 angeordnet.
Ein Teils ist mit ei nem Masseanschluss 15 und der andere
Teil mit einem weiteren Kontakt 18 versehenen. Auf dem
mit dem Masseanschluss 15 verbundene Teil der leitenden
Schicht 17 ist der leitende Schwingkörper 1 über das
leitende Lager 6 getragen. Durch den durch das Lager 6 gehaltenen
Abstand bildet somit der Schwingkörper 1 gegenüber dem
Leiter 17 eine Kapazität
C bzw. Elektroden zur Ermittlung des komplexen Widerstandes des Öls aus.
Bei dieser Ausgestaltung weist folglich der Schwingkörper 1 das
Massepotential auf.
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Die
zuvor erläuterten
Ausgestaltungen des Zustandssensors bzw. die beschriebenen Messverfahren
lassen sich selbstverständlich
vom scheibenförmigen
Schwingungskörper
auf den beispielsweise unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen
rechteckförmigen
Schwingungskörper übertragen.
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Gemäß den 15, 16 und 17 ist die Anwendung des Zustandssensors
als Füllstandsmesser dargestellt.
Dabei ist jeweils unter dem Teilbild a der Zustand einer maximalen
Füllstandshöhe der Flüssigkeit 20 und
unter dem Teilbild b ein Füllstand
der Flüssigkeit 20 unterhalb
eines Grenzwertes dargestellt. In den Teilbildern a ist beispielhaft
unter Verwendung eines rechteckförmigen
Schwingungskörpers
in unterschiedlichen Halteranordnungen der Schwingungskörper jeweils
vollständig
von der Flüssigkeit 20 umgeben.
Solange dies beibehalten ist, kann auch bei Veränderung der Füllstandshöhe diese Änderung
keinen Einfluss auf das Schwingverhalten des Zustandssensors ausüben.
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Sobald
der Zustandssensor, d. h. der Schwingkörper 1, nicht mehr
oder nur noch unvollständig
von der Flüssigkeit
umgeben ist, wird sich das Schwingverhalten signifikant ändern. Zwischen einem
vollständigen
Umgeben des Schwingkörpers und
keinem Umgeben des Schwingkörpers 1 von
der Flüssigkeit 20 gibt
es eine Übergangsphase,
in der sich das Schwingverhalten dramatisch verändert. Dies kann dazu ausgenutzt
werden, eine Füllstandsänderung
bei Unterschreiten eines Grenzwertes anzu zeigen. Dies bedeutet,
wenn der Schwingkörper 1 in
Höhe eines
minimal zulässigen Ölstands,
Schmieröl
einer Brennkraftmaschine beispielsweise, in der Ölwanne angeordnet ist, wird,
sobald die Füllstandshöhe etwa
auf gleicher Höhe
des Schwingkörpers 1 angelangt
ist, das Schwingverhalten sich stark verändern. Dies kann dann zu einer
Signalisierung ausgewertet werden, die anzeigt, dass der Füllstand
zu überprüfen wäre. Sobald
der Schwingkörper 1 vollständig außerhalb
der Flüssigkeit,
d. h. des Öls,
20 ist, wird sich keine Veränderung
des Schwingverhaltens mehr ergeben. Dieser Wert kann dann als Alarmsignal,
dass unbedingt Öl
nachzufüllen
ist, ausgenutzt werden. Neben den in den 15 bis 17 dargestellten Anordnungen sind selbstverständlich eine Vielzahl
von Variationen möglich.
Genau so gut ist auch der scheibenförmig Sensor als Füllstandssensor
anwendbar.
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Je
nach räumlicher
Anordnung des Sensors bzw. des Schwingkörpers 1 in der Ölwanne,
eines Kraftfahrzeugs mit Brennkraftmaschine beispielsweise, kann
dieser Sensor auch zum Erfassen von Beschleunigungen bzw. Schwappbewegungen
des Öls verwendet
werden. Beschleunigungen überlagern sich
als Gleichstromanteil mit den verhältnismäßig hochfrequenten Sensorsignalen.
Aus der Erfassung eines Ölschwappens
heraus könnte
beispielsweise eine Grenzsituation für den Fahrzustand eines Fahrzeugs
verwendet werden. Zusätzlich
kann der Schwingkörper
dazu verwendet werden, bei einem abgestellten Fahrzeug durch das
ständige
Anlegens eines Signals mit einer geeigneten Frequenz dieser als
Ultraschall-Signalgeber zum Abschrecken von Tieren, wie beispielsweise
Marder, zu verwenden.
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Mit
den zuvor beschriebenen Messungen des komplexen Widerstandes des Öls lassen
sich beispielsweise äquivalente
Parameter zur sogenannte "total
acid number" (TAN)
oder der sogenannte "total
base number" (TBN)
ermitteln.