-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Betrieb einer ersten Funkstation eines ersten Funkkommunikationssystems
in einem Frequenzband, das gleichzeitig von einer zweiten Funkstation
eines zweiten Funkkommunikationssystems genutzt wird, sowie eine
entsprechende Funkstation, eine Steuereinheit und ein Computerprogramm.
-
Für
Funkkommunikationssysteme, bei denen die Kommunikation über elektromagnetische Wellen
erfolgt, werden von entsprechenden Behörden üblicherweise für das jeweilige
Kommunikationssystem ein oder mehrere individuelle Frequenzbänder festgelegt.
In diesen Frequenzbändern
darf in der Regel kein anderes Funkkommunikationssystem arbeiten,
damit gegenseitige Störungen
vermieden werden. Insbesondere im Frequenzbereich unterhalb von
6GHz sind die Frequenzen stark fragmentiert und zusammenhängende Frequenzbänder für breitbandige
Luftschnittstellen (Übertragungsraten
zum Beispiel größer 100Mbit/s)
sind entweder nicht verfügbar
oder müssen
mittels langwieriger Zulassungsprozesse erst durch die zuständigen Behörden freigegeben
werden.
-
Bei der sogenannten Ultra Wideband (UWB)-Technologie
wird ein breitbandiges Spreizbandsignal unterhalb der zulässigen Grenze
des Hintergrundrauschpegels existierender Funkkommunikationssysteme
als Hochfrequenzsendesignal genutzt. Das bedeutet, dass die Sendeleistung
dieses Signals unterhalb desjenigen Pegels liegt, der als Grenze
von Rauschsignalen innerhalb eines zweiten Funkkommunikationssystems
behandelt wird, das im gleichen Frequenzbereich wie das UWB-System
und geografisch mit diesem überlappend
betrieben wird. Auf diese Weise kommt es zu keiner Beeinträchtigung
der Signalqualität
im zweiten Funkkommunikationssystem durch das UWB-System.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den
Betrieb zweier Funkkommunikationssysteme im selben Frequenzband
zu ermöglichen,
wobei zur Verfügung
stehende Funkressourcen in verbesserter Weise ausgenutzt werden
können.
-
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren
gemäß Anspruch
1 sowie einer Funkstation, einer Steuereinheit sowie einem Computerprogramm
gemäß den nebengeordneten
Ansprüchen
gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
abhängiger
Ansprüche.
-
Beim erfindungsgemäßen Verfahren
zum Betrieb einer ersten Funkstation eines ersten Funkkommunikationssystems
in einem Frequenzband, das gleichzeitig von einer zweiten Funkstation
eines zweiten Funkkommunikationssystems genutzt wird, wird die erste
Funkstation in Abhängigkeit
eines Maßes
für die
Qualität
von von der zweiten Funkstation gesendeten Signalen betrieben.
-
Das bedeutet, dass durch die Berücksichtigung
der Signalqualität
der zweiten Funkstation des zweiten Funkkommunikationssystems beim
Betrieb der ersten Funkstation des ersten Funkkommunikationssystems
letztere die gemeinsame Funkressource Frequenzband weitest möglich ausnutzen
kann, ohne dass die Signalqualität
des zweiten Funkkommunikationssystems zu sehr beeinträchtigt wird.
Insbesondere kann daher nach einer Weiterbildung der Erfindung die
Sendeleistung der ersten Funkstation in Abhängigkeit des Maßes für die Signalqualität so eingestellt
werden, dass eine erfolgreiche Durchführung der Signalübertragung
durch die zweite Funkstation gewährleistet
wird.
-
Es ist günstig wenn für wenigstens
eines der beiden Kommunikationssysteme eine Bandspreizung erfolgt.
Dann lässt
sich die Sendeleistung des betreffenden Systems, verglichen mit
dem Fall ohne Verwendung von Spreizcodes, reduzieren, so dass Störungen des
jeweils anderen Systems reduziert werden. Eine derartige Spreizung
lässt sich
zum Beispiel durch die Verwendung von Spreizcodes erreichen.
-
Während
bei der oben erwähnten UWB-Technik
die Sendeleistung von vornherein auf Werte begrenzt ist, die unterhalb
des Hintergrundrauschpegels des geografisch überlappenden, den gleichen
Frequenzbereich nutzenden zweiten Funkkommunikationssystems liegt,
ist dies beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht notwendig. Durch die Berücksichtigung
der Signalqualität
des zweiten Funkkommunikationssystems beim Betrieb des ersten Funkkommunikationssystems
ist es beispielsweise möglich,
die Sendeleistung der ersten Funkstation soweit zu erhöhen, dass
ein störungsfreier
Betrieb des zweiten Funkkommunikationssystems gerade noch möglich ist.
Dies ermöglicht
im Vergleich zur UWB-Technik beispielsweise das Erhöhen der
Signalqualität
im ersten Funkkommunikationssystem durch Erhöhen der Sendeleistung für bestehende Verbindungen
und/oder den Betrieb einer größeren Anzahl
von Verbindungen innerhalb des ersten Funkkommunikationssystems,
da dessen Gesamtsendeleistung erhöht werden kann.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung
sendet die zweite Funkstation ihre Signale mit konstanter Sendeleistung
aus. Dies ist typisch für
sogenannte Broadcast-Systeme, die beispielsweise beim Rundfunk eingesetzt
werden. Bei diesen Systemen entfällt die
Notwendigkeit einer Sendeleistungsregelung. Daher ist die Signalqualität in derartigen
Systemen nicht dem Einfluss von sich ändernden Sendeleistungen des
eigenen Systems unterworfen. Die Signalqualität ist vielmehr ausschließlich durch
die Stärke von
Störsignalen
bedingt. Somit kann durch das erfindungsgemäße Berücksichtigen der Signalqualität des zweiten
Kommunikationssystems insbesondere auf den Einfluss der Signalübertragung
im ersten Funkkommunikationssystem auf diejenige im zweiten Funkkommunikationssystem
geschlossen werden, da erstere die Störung von letzterer zur Folge hat.
-
Nach einer Weiterbildung der Erfindung
hat die erste Funkstation einen ersten Versorgungsbereich, der eine
kleinere geografische Ausdehnung als ein zweiter Versorgungsbereich
hat, der der zweiten Funkstation zugeordnet ist, wobei der erste
Versorgungsbereich vom zweiten Versorgungsbereich umschlossen wird.
Dies bedeutet, dass der erste Versorgungsbereich innerhalb des zweiten
Versorgungsbereiches angeordnet ist. Da die Pfaddämpfung einer Funkübertragung
proportional zur zurückgelegten Entfernung
ist, ist sie am Rande des Versorgungsbereiches einer Funkstation
maximal, so dass die Empfangsleistung von dort empfangenen Signalen
minimal ist. Um auch am Rande des Versorgungsbereiches eine für den ordnungsgemäßen Betrieb
im Sinne einer erfolgreichen Durchführung der Signalübertragung
ausreichende Signalqualität
zu gewährleisten,
muss die Sendeleistung der den Versorgungsbereich zugeordneten Funkstation
entsprechend gewählt
werden. Dies führt
dazu, dass die Signalqualität für einen
Broadcast-Betrieb beginnend am Rand des Versorgungsbereiches in
Richtung der sendenden Funkstation immer mehr zunimmt. Hierdurch
ist für den
ordnungsgemäßen Betrieb
dieses Systems in der Nähe
der sendenden Funkstation ein größeres Maß an Störsignalen
zulässig,
als am Rand des Versorgungsbereiches. Durch die Anordnung des ersten Versorgungsbereiches
innerhalb des zweiten Versorgungsbereiches kann erreicht werden,
dass die zulässige
Störleistung
innerhalb des zweiten Versorgungsbereiches durch das erste Funkkommunikationssystem
ausgenutzt wird.
-
Die durch die erste Funkstation im
zweiten Versorgungsbereich der zweiten Funkstation erzeugte Störleistung
kann ohne Beeinträchtigung
des Betriebs letzterer besonders groß sein, wenn nach einer Weiterbildung
der Erfindung der erste Versorgungsbereich in der Nähe der zweiten
Funkstation und beabstandet zum Rand des zweiten Versorgungsbereiches
angeordnet ist.
-
Es ist günstig, wenn das Maß für die Qualität der Signale
der zweiten Funkstation durch Messungen am Rand des ersten Versorgungsbereiches
ermittelt wird. Hierbei kann zum Beispiel diejenige Position innerhalb
des ersten Versorgungsbereiches gewählt werden, deren Abstand zur
zweiten Funkstation maximal ist. Diese Position ist diejenige mit
der relativ schlechtesten Signalqualität des zweiten Versorgungsbereiches
innerhalb des ersten Versorgungsbereiches. Hierdurch kann erreicht
werden, dass die Signalqualität
des zweiten Systems durch die Störungen
des ersten Systems im gesamten ersten Versorgungsbereich nicht zu
stark beeinträchtigt wird.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet
das Maß für die Qualität der Signale
der zweiten Funkstation ein Verhältnis
von Nutz-zu-Störleistungen.
Insbesondere kann es sich dabei um das Signal-zu-Rauschverhältnis (Signal
to Noise Ratio, SNR) handeln. Die erste Funkstation kann dann so betrieben
werden, insbesondere indem ihre Sendeleistung entsprechend eingestellt
wird, dass das Maß für die Qualität der Signale
oberhalb eines Grenzwertes liegt, der für eine erfolgreiche Durchführung der Signalübertragung
durch die zweite Funkstation eingehalten werden muss. Beispielsweise
kann die Sendeleistung der ersten Funkstation solange erhöht werden,
wie ein minimales Signal-zu-Rauschverhältnis für die Empfangsleistungen der
von der zweiten Funkstation ausgesendeten Signal nicht unterschritten
wird.
-
Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann das Maß für die Qualität der Signale der
zweiten Funkstation auch eine Fehlerrate von mit den Signalen übertragenen
Daten beinhalten. Als Maß kommt
insbesondere eine Bitfehlerrate oder Blockfehlerrate in Betracht.
-
Die Berücksichtigung der Signalqualität der Aussendungen
der zweiten Funkstation durch das erste Funkkommunikationssystem
erfolgt vorzugsweise wiederholt, beispielsweise periodisch. So kann eine
gute, jeweils aktualisierte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden
Funkressourcen durch das erste Funkkommunikationssystem erfolgen,
ohne dass das zweite Funkkommunikationssystem beeinträchtigt wird,
auch wenn die Stärke
von anderen Störquellen
sich ändert
oder wenn sich die Sendeleistung der zweiten Funkstation ändert.
-
Die Erfindung ist auf beliebige Funkkommunikationssysteme
anwendbar. Das erste Funkkommunikationssystem kann beispielsweise
ein System mit mobilen Teilnehmern sein, wobei die erste Funkstation
eine ortsfeste Station (zum Beispiel eine Basisstation) zur Versorgung
dieser Teilnehmer ist.
-
Die erfindungsgemäße Funkstation für ein erstes
Funkkommunikationssystem und die Steuereinheit zum Steuern der ersten
Funkstation weisen die für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie seiner Weiterbildungen und Ausführungen notwendigen Komponenten
bzw. Mittel auf. Gleiches gilt für
das erfindungsgemäße Computerprogramm.
Letzteres kann beispielsweise auf einem Aufzeichnungsträger gespeichert
sein, Gegenstand einer Dateisammlung sein, in eine konfigurierte Recheneinheit
wie beispielsweise einen Prozessor bzw. Computer geladen sein oder
in sonstigen Speichervorrichtungen oder auf einem Server gespeichert
sein. Beim Ablaufen des Programms auf einem entsprechenden Prozessor
bzw. Computer wird das erfindungsgemäße Verfahren mit dessen Weiterbildungen
durchgeführt.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand
eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit zwei geografisch überlagerten Funkkommunikationssystemen
in einer Draufsicht und
-
2 zwei
Messdiagramme zum Ausführungsbeispiel
aus 1.
-
1 zeigt
eine erste Funkstation S1 mit einem ersten Versorgungsbereich C1,
die zu einem ersten Funkkommunikationssystem in Form eines WLAN
(Wireless Local Area Network) gehört. Innerhalb des ersten Versorgungsbereiches
C1 versorgt die erste Funkstation S1 mehrere Teilnehmerstationen
R1 des ersten Systems, von denen der Übersichtlichkeit halber nur
eine dargestellt wurde. Während
die erste Funkstation S1 stationär
ist, können die
Teilnehmerstationen R1 wahlweise stationär oder mobil sein. Weiterhin
zeigt 1 eine zweite
Funkstation S2 eines zweiten Funkkommunikationssystems mit einem
zweiten Versorgungsbereich C2, innerhalb dessen die zweiten Funkstation
S2 weitere Teilnehmerstationen R3 des zweiten Systems versorgt,
von denen wiederum nur eine dargestellt wurde und die wahlweise
stationär
oder mobil sein können.
Die zweite Funkstation S2 ist ebenfalls stationär. Das zweite Funkkommunikationssystem
ist ein Broadcast-System (Rundsendebetrieb) und bei der zweiten
Funkstation S2 handelt es sich um eine Sendestation dieses Systems,
beispielsweise zur Aussendung von Rundfunksignalen SG. Während im zweiten
Funkkommunikationssystem eine unidirektionale Übertragung der Signale SG der
zweiten Funkstation zu den Teilnehmerstationen R3 erfolgt, ist die Datenübertragung
im ersten Funkkommunikationssystem zwischen der ersten Funkstation
S1 und den entsprechenden Teilnehmerstationen R1 bidirektional.
Die Funkversorgungsbereiche C1, C2 sind näherungsweise konzentrisch um
die entsprechende Funkstation S1, S2 angeordnet.
-
Die zweite Funkstation S2 sendet
ihre Signale SG mit konstanter Sendeleistung aus, so dass diese
von beliebigen Teilnehmerstationen R3 innerhalb des zweiten Versorgungsbereiches
C2 empfangen werden können.
Im Gegensatz dazu ist die Sendeleistung der ersten Funkstation S1
für jede
individuelle Verbindung zu einer der zugehörigen Telnehmerstationen R1
veränderlich.
Sie wird so gewählt,
dass eine ausreichende Signalqualität für die entsprechende Verbindung
erzielt wird.
-
Der erste Versorgungsbereich C1 ist
deutlich kleiner als der zweite Versorgungsbereich C2 und innerhalb
von diesem in der Nähe
der zweiten Funkstation S2 angeordnet, und zwar so, dass die zweite Funkstation
S2 sich im ersten Versorgungsbereich C1 befindet. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann
die zweite Funkstation S2 bevorzugt in der Mitte des ersten Versorgungsbereiches
C1 angeordnet sein. Da der erste Versorgungsbereich C1 wesentlich kleiner
als der zweite Versorgungsbereich C2 ist, ist der erste Versorgungsbereich
C1 auch deutlich vom Rand des zweiten Versorgungsbereiches C2 beabstandet.
-
Die beiden Funkkommunikationssysteme bzw.
ihre Funkstationen S1, S2 werden in Frequenzbereichen betrieben,
die sich wenigstens teilweise überlappen.
Daher sind Aussendungen der ersten Funkstation S1 automatisch Störsignale
für das
zweite Funkkommunikationssystem und Aussendungen der zweiten Funkstation
S2 Störsignale
für das
erste Funkkommunikationssystem. Um die Signale der beiden Funkkommunikationssysteme
empfangsseitig trotzdem trennen zu können, weisen die im ersten Funkkommunikationssystem übertragenen
Signale eine CDMA-Komponente
mit je einem verbindungsindividuellen Spreizcode auf. Hierdurch
wird eine Bandspreizung der übertragenen
Signale erreicht, womit eine Übertragung
mit vergleichsweise niedriger Sendeleistung möglich ist.
-
An derjenigen Position des Randes
des ersten Versorgungsbereiches C1, die die weiteste Entfernung
von der zweiten Funkstation S2 aufweist, ist eine Steuereinheit
CT angeordnet, die zum Steuern des Betriebes des ersten Funkkommunikationssystems
bzw. seiner ersten Funkstation S1 dient. Die Steuereinheit CT weist
für dieses
Steuern erforderliche Mittel M auf. Diese Mittel M umfassen unter
anderem eine Einheit zum Feststellen der Empfangsleistung der von
der zweiten Station S2 ausgesendeten Signale SG. Diese Einheit ermittelt
weiterhin für die
Signale SG ein Signal-zu-Rauschverhältnis. Das erste Funkkommunikationssystem
mit der ersten Funkstation S1 wird nun so betrieben, dass der ermittelte
Wert des Signal-zu-Rauschverhältnisses
einen vorgegebenen minimalen Grenzwert nicht unterschreitet. Dieser
Grenzwert muss eingehalten werden, um einen ordnungsgemäßen Betrieb
des zweiten Funkkommunikationssystems zu gewährleisten, so dass eine erfolgreiche
Durchführung
der Signalübertragung
durch die zweite Funkstation S2 möglich ist.
-
Zu diesem Zweck wird bei einer ersten
Ausführungsform
dieses Ausführungsbeispiels
der Vergleich des ermittelten Signal-zu-Rauschverhältnisses mit dem Grenzwert
in der Steuereinheit CT selbst durchgeführt. Anschließend informiert
die Steuereinheit CT über
entsprechende Signale A die erste Funkstation S1 über das
Vergleichsergebnis. Ist das Vergleichsergebnis positiv, dass heißt, das
notwendige Signal-zu-Rauschverhältnis
des zweiten Funkkommunikationssystems wird eingehalten, kann die erste
Funkstation S1 ihre Gesamtsendeleistung bei Bedarf weiter erhöhen, beispielsweise
um die Qualität
ihrer eigenen Kommunikationsverbindungen zu erhöhen oder um weitere Verbindungen
zu eigenen Teilnehmerstationen neu aufzubauen. Ist das Vergleichsergebnis
jedoch negativ, dass heißt,
das notwendige Signal-zu-Rauschverhältnis für das zweite Funkkommunikationssystem
wird nicht erreicht, so dass es unterhalb des Grenzwertes für das Signal-zu-Rauschverhältnis liegt,
reagiert die erste Funkstation S1 hierauf damit, dass sie die von
ihr verursachten Störungen
reduziert. Dies geschieht dadurch, dass sie ihre Gesamtsendeleistung
absenkt, indem sie beispielsweise eine Verschlechterung der Qualität ihrer
eigenen Verbindungen in Kauf nimmt oder aber die Anzahl der von
ihr betriebenen Verbindungen reduziert.
-
Bei einer anderen Ausführungsform übermittelt
die Steuereinheit CT das ermittelte Signal-zu-Rauschverhältnis an
die erste Funkstation S1, die nun selbst den Vergleich mit dem minimalen Grenzwert
des Signal-zu-Rauschverhältnis
durchführt
und anschließend
die oben geschilderten Maßnahmen
zur Anpassung ihrer Sendeleistung trifft.
-
Das Ermitteln des Signal-zu-Rauschverhältnisses
durch die Steuereinheit CT erfolgt bei diesem Ausführungsbeispiel
periodisch, ebenso wie die anschließende Mitteilung der Ergebnisse über die
Signale A an die erste Funkstation S1. Die erste Funkstation S1
weist eine entsprechende Einheit E zum Verarbeiten der von der Steuereinheit
CT empfangenen Signale A auf und zum Durchführen der nachfolgenden Sendeleistungsanpassung.
-
Es ist, wie in 1 dargestellt, möglich, dass die erste Funkstation
S1 Steuersignale B an die Steuereinheit CT übermittelt, mit denen sie letztere
zum Ermitteln des Signal-zu-Rauschverhältnisses
bzw. zum Mitteilen der entsprechenden Ergebnisse an die erste Funkstation
S1 auffordert.
-
Zur Erfassung des Signal-zu-Rauschverhältnisses
durch die Steuereinheit CT ist es erforderlich, dass diese mit einem
entsprechenden Empfänger
für die
Signale SG der zweiten Funkstation S2 ausgerüstet ist. Weiterhin benötigt die
Steuereinheit CT entsprechende Komponenten, um auch mit der ersten Funkstation
S1 kommunizieren zu können.
-
2 zeigt
noch einmal die gegenseitige relative Anordnung der zweiten Funkstation
S2, der Steuereinheit CT sowie der Teilnehmerstation R3 des zweiten
Funkversorgungssystems aus 1.
Die Teilnehmerstation R3 ist weiter von der zweiten Funkstation
S2 entfernt als die Steuereinheit CT. Oberhalb der Steuereinheit
CT bzw. der Teilnehmerstation R3 in 2 ist
das jeweils aktuelle Signal-zu-Rauschverhältnis SNR über der Frequenz f aufgetragen,
und zwar für
den Frequenzbereich von einer unteren Frequenzgrenze f1 bis zu einer
oberen Frequenzgrenze f2, in dem die beiden Funkversorgungssysteme
aus 1 betrieben werden.
In den beiden Diagrammen ist der Grenzwert für das minimal zulässige Signal-zu-Rauschverhältnis SNRmin eingetragen, bei dem die Durchführung der
Signalübertragung
durch die zweite Funkstation 52 gerade noch gewährleistet ist. Betrachtet wird
der Fall, dass das erste Funkkommunikationssystem nicht in Betrieb
ist, so dass von der ersten Funkstation S1 keine Signale übertragen werden.
Dann ergibt sich aufgrund der kürzeren
Entfernung zur zweiten Funkstation S2 an der Steuereinheit CT ein
größeres Signal-zu-Rauschverhältnis als an
der Teilnehmerstation R3. Dem linken Diagramm in 2 ist zu entnehmen, dass der Abstand
des aktuellen Signal-zu-Rauschverhältnisses SNR zum Grenzwert
SNRmin relativ groß ist. Es ist daher möglich, die
erste Funkstation S1 des ersten Funkkommunikationssystems in Betrieb
zu nehmen und deren Sendeleistung so zu wählen, dass das aktuelle Signal-zu-Rauschverhältnis SNR
für die
Signale SG der zweiten Funkstation S2 sich dem Grenzwert SNRmin annähert.
-
Dadurch, dass der erste Versorgungsbereich C1
der ersten Funkstation S1 sich nur in der Nähe der zweiten Funkstation
S2 und nicht bis zum Rand des zweiten Versorgungsbereiches C2 ausdehnt,
ist der aktuelle Wert des Signal-zu-Rauschverhältnisses SNR an der Teilnehmerstation
R3 praktisch unbeeinflusst von den Aussendungen der ersten Funkstation S1.
Dabei ist es günstig,
wenn der erste Versorgungsbereich C1 möglichst klar begrenzt ist,
so dass Aussendungen der ersten Funkstation S1 tatsächlich nicht über seine
Grenze hinaus gelangen und damit den Störsignalanteil außerhalb
des ersten Versorgungsbereiches C1 erhöhen. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass das erste Funkkommunikationssystem innerhalb
eines die Aussendungen der ersten Funkstation S1 und der entsprechenden Teilnehmerstationen
R1 nach außen
hin gut dämpfenden
Gebäudes
angeordnet ist. Eine weitere Möglichkeit,
die Reichweite des ersten Funkkommunikationssystems im Vergleich
zum zweiten Funkkommunikationssystem zu begrenzen, besteht darin,
beide mit unterschiedlichen vertikalen Öffnungswinkeln der Sendecharakteristiken
ihrer Funkstationen S1, S2 zu versehen. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass für
die Sendeantenne der zweiten Funkstation S2 eine höhere Position
gewählt
wird als für
diejenige der ersten Funkstati on S1. Die Ermittlung des Signal-zu-Rauschverhältnisses
durch die Steuereinheit CT kann mit üblichen Verfahren durchgeführt werden,
die dem Fachmann bekannt sind.
-
Die Grenze des zweiten Versorgungsbereiches
C2 ist übrigens
dadurch definiert, dass dort das tatsächlich erzielte Signal-zu-Rauschverhältnis SNR mit
dem Grenzwert SNRmin übereinstimmt. Weiter entfernt
von der zweiten Funkstation S2 können
deren Signale SG nicht mehr ordnungsgemäß empfangen werden.
-
2 ist
zu entnehmen, dass ohne Betrieb des ersten Funkkommunikationssystems
innerhalb des zweiten Funkkommunikationssystems in der Nähe der zweiten
Funkstation S2 ein relativ hohes Signal-zu-Rauschverhältnis SNR
für die
von der zweiten Funkstation S2 übertragenen
Broadcastsignale SG erzielt wird, dass für einen ordnungsgemäßen Empfang
nicht notwendig ist. Durch das erste Funkkommunikationssystem kann
nun die Sendeleistung der ersten Funkstation S1 soweit erhöht werden,
bis innerhalb des ersten Versorgungsbereiches C1 und insbesondere
an der Position der Steuereinheit CT der Wert des Signal-zu-Rauschverhältnisses
SNR mit dem Grenzwert SNRmin übereinstimmt.
Im Unterschied zur UWB-Technologie werden hierbei keine Signale
unterhalb der zulässigen,
frequenzbereichspezifischen Grenze des Hintergrundrauschpegels des
zweiten Funkkommunikationssystems genutzt, sondern Sendesignale,
die entsprechend der fortwährend
durch die Steuereinheit CT erfassten aktuellen Werte des Signal-zu-Rauschverhältnisses
SNR in ihrer Sendeleistung angepasst werden.