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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung einer Bremsscheibe an einer bezüglich einer
Fahrzeugachse drehbar montierbaren und mit der Bremsscheibe verbundenen
Radnabe, bei welcher Anordnung die Übertragung der Bremsmomente
von der Bremsscheibe auf die Radnabe durch in Umfangsrichtung wirkende
Formschlußelemente
erfolgt, und mit einem zur axialen Trennung der Verbindung von Radnabe
und Bremsscheibe lösbaren
Sicherungselement. Die Erfindung betrifft ferner eine dementsprechend
ausgebildete Radnabe und Bremsscheibe.
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Eine
Anordnung einer Bremsscheibe an einer Radnabe mit den vorgenannten
Merkmalen ist aus der
EP
0 849 487 B1 bekannt. Bestandteile der Bremsscheibe und
der Radnabe sind daran angeformte axiale Verlängerungen, welche derart mit
in Umfangsrichtung sich abwechselnden Vor- und Rücksprüngen versehen sind, daß zwischen
Bremsscheibe und Radnabe eine in Umfangsrichtung formschlüssige Verbindung
entsteht, über
die die Bremsmomente von der Bremsscheibe auf die Radnabe abgeführt werden.
Zur Montage bzw. Demontage wird zunächst die Bremsscheibe in geeigneter
Weise in ihrer Stellung fixiert. Sodann wird durch Betätigung der
zentralen Achsmutter die Radnabe vom Achsschenkel abgezogen, wobei
durch bestimmte konstruktive Mittel sichergestellt ist, daß auch das
hintere Wälzlager
der Radlagerung mit abgezogen wird. Vor dem beschriebenen Abziehen
der Radnabe muß zunächst noch
ein Haltering entfernt werden, der am inneren Ende der Radnabe mit
Hilfe mehrerer Schrauben lösbar
befestigt ist. Für
die Übertragung
des Bremsmomentes hat der Haltering keine Bedeutung, vielmehr dient
er ausschließlich
der axialen Lagesicherung der Bremsscheibe an der Radnabe.
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Die
Befestigung des Halterings an einer zur Fahrzeugmitte hin weisenden
Stirnfläche
der Radnabe erweist sich bei einem Bremsscheibenwechsel oder bei
Wartungsarbeiten an der Bremse als nachteilig, da die zur Befestigung
des Halterings verwendeten Schrauben nur schwer zugänglich sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung einer Bremsscheibe
an einer drehbar auf einem Achsschenkel montierbaren Radnabe mit
verbesserter Zugänglichkeit
im Rahmen von Wartungs- und Servicearbeiten an der Bremse zu schaffen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß gekennzeichnet
durch ein durch eine erhöhte Axialkraft
zwischen Bremsscheibe und Radnabe lösbares Sicherungselement. Ein
solches Sicherungselement ist im Normalfall in der Lage, die gegenseitige axiale
Lage von Bremsscheibe einerseits und Radnabe andererseits, ggf.
einschließlich
eines begrenzten axialen Spieles, zu definieren. Erst eine erhöhte Axialkraft
zwischen Bremsscheibe und Radnabe führt, und zwar ohne Durchführung weiterer
oder zusätzlicher
Maßnahmen,
zu einem Lösen
des Sicherungselementes und damit zu einem Aufheben der Verbindung
mit der Folge einer axialen Trennung von Radnabe und Bremsscheibe.
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Mit
der Erfindung wird die Zugänglichkeit
der Bremse im Rahmen von Wartungs- oder Servicearbeiten verbessert,
da es zur Durchführung
entsprechender Arbeiten nicht mehr erforderlich ist, an einer schwer
zugänglichen
Stelle zunächst
Verschraubungen zu lösen
und damit erst die Voraussetzungen für eine Trennung der Radnabe
von der Bremsscheibe zu schaffen. Erfindungsgemäß erfolgt das Lösen des Sicherungselementes
und damit die Voraussetzung für
die anschließende
Trennung von Radnabe und Bremsscheibe gleichsam automatisch mit
dem axialen Abziehen der Radnabe. Die Bremsscheibe verbleibt hierbei
zunächst
an Ort und Stelle, sie kann dann anschließend zwecks Austauschs oder
zur Durchführung
von Wartungsarbeiten an der Bremse aus der Scheibenbremse herausgenommen
werden.
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Von
besonderem Vorteil ist der Einsatz der Erfindung bei einer Scheibenbremse
mit Festsattel und entsprechend schwimmend angeordneter Bremsscheibe.
Da bei diesem Bremsentyp die Bremsscheibe zumindest zum Teil der
Zustellbewegung der Bremsbetätigung
folgen muß,
wird mit einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung vorgeschlagen,
daß die
axiale Verbindung der Bremsscheibe mit der Radnabe ein in seiner
Größe begrenztes
axiales Spiel aufweist. Auf diese Weise kann die Bremsscheibe relativ
zu der Radnabe in axialer Richtung entsprechend der Zustellbewegung
der Bremspads der Scheibenbremse wandern. Um auch bei hohen Drehzahlen
einen stabilen, schwingungsfreien und im nichtgebremsten Zustand
einen gegenüber
den Bremspads kontaktlosen Betrieb zu ermöglichen, wird mit einer weiteren
Ausgestaltung vorgeschlagen, daß Bremsscheibe
und Radnabe über
den Weg des axialen Spiels gegenseitig federbelastet sind. Zur Erzielung
dieser Federbelastung, die aufgrund ihrer Richtung bestrebt ist,
Bremsscheibe und Radnabe voneinander weg zu bewegen, wird gemäß einer
weiteren Ausgestaltung als Federelement eine Tellerfeder verwendet,
welche sich z.B. einerseits an einer nach außen weisenden Stirnfläche der
Bremsscheibe, und andererseits an einer Schulter der Radnabe abstützt.
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In
bezug auf das Sicherungselement wird mit einer weiteren Ausgestaltung
vorgeschlagen, daß dieses
ein seine Lage und/oder seine Form in Abhängigkeit von der zwischen Bremsscheibe
und Radnabe wirkenden Axialkraft änderndes Sicherungselement
ist.
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Bevorzugt
wird hierzu ein Sicherungselement, welches ein z.B. unmittelbar
zwischen der Radnabe und der Bremsscheibe angeordneter, radial stauch-
oder aufweitbarer Sprengring ist. Ein solcher Sprengring ist in
besonderer Weise dazu geeignet, daß seine Sicherungskraft durch
Aufwendung einer erhöhten
Axialkraft aufgehoben wird, wodurch anschließend Bremsscheibe und Radnabe
durch einfaches Herausziehen der Radnabe aus der Bremsscheibe voneinander
trennbar sind.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß Verbindung
von Bremsscheibe und Radnabe sich überdeckende Umfangsnuten aufweist,
und daß sich
der Sprengring in dem durch beide Nuten gemeinsam gebildeten Ringraum
befindet.
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Um
auch nach erfolgter Trennung der Radnabe von der Bremsscheibe sicherzustellen,
in welcher der beiden beteiligten Nuten der Sprengring verbleibt,
sollte die radiale Tiefe der einen Nut mindestens gleich dem Querschnittsdurchmesser
des Sprengrings sein. Die radiale Tiefe der anderen Nut hingegen
sollte geringer als der halbe Querschnittsdurchmesser des Sprengrings
sein. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Sprengring nach der axialen
Trennung der Teile in der Nut größerer radialer Tiefe
verbleibt.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß die Nut
geringerer radialer Tiefe einen gekrümmten Wandabschnitt aufweist,
dessen Krümmung
gleich der Außenkontur
des Sprengring-Querschnittes ist. Hierdurch ergibt sich eine relativ
große Berührungsfläche zwischen
dem Wandabschnitt der Nut und dem Sprengring, wodurch verschleißintensive
hohe Flächenpressungen
vermieden werden.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß sich der
Sprengring auf zumindest einem Teil seines Umfangs gegen den Boden
der Nut geringerer radialer Tiefe abstützt, um so dem Sprengring eine
definierte Lage in dem durch die beiden Nuten gebildeten Ringraum
zu ermöglichen.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, daß sich der
Sprengring, in Umfangsrichtung betrachtet, aus längeren, seiner Kreisform folgenden
und kürzeren,
im wesentlichen geraden Abschnitten zusammensetzt. Ein solcher Sprengring zeichnet
sich im Vergleich zu einem kreisrunden Sprengring durch einen stark
erhöhten
Verformungswiderstand gegenüber
radial wirkenden Verformungskräften
aus. Auf diese Weise wird vermieden, daß bereits eine geringe Axialkraft
zwischen Bremsscheibe und Radnabe zu einem Lösen des als Sprengring ausgebildeten
Sicherungselementes führt.
Vielmehr muß zum
Bewirken eines solchen Lösens
eine erhöhte
Axialkraft aufgewendet werden, wie sie z.B. durch Betätigung der
zentralen Achsmutter der Radlagerung mittels eines Schraubenschlüssels aufgebracht
werden kann.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten werden nachfolgend anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Darin
zeigen:
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1 In einem Längsschnitt
eine Fahrzeug-Radlagerung einschließlich einer zweiteiligen Radnabe
und einer auf der Radnabe befestigten Bremsscheibe einer Scheibenbremse;
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2 einen Querschnitt durch
den Verbindungsbereich zwischen Radnabe und Bremsscheibe entsprechend
der in 1 eingezeichneten
Schnittebene II-II;
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3 einen Querschnitt durch
den Verbindungsbereich zwischen Radnabe und Bremsscheibe entsprechend
der in 1 eingezeichneten
Schnittebene III-III;
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3a die in 3 gekennzeichnete Einzelheit IIIa in
vergrößerter Darstellung;
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4 eine Ansicht eines als
Sicherungselement dienenden Sprengringes;
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4a in gegenüber 4 vergrößerter Darstellung ein Detail
des Sprengringes nach 4;
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5a–5c in
schematischen Längsschnitten das
Zusammenwirken des Sprengrings mit einerseits Radnabe und andererseits
Bremsscheibe beim Montieren der Teile;
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6a–6c in
einer den 5a–5c ähnlichen Darstellung das Zusammenwirken
der beteiligten Teile während
eines Bremsvorganges in drei verschiedenen Stadien;
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7 in einem Halbschnitt eine
weitere Ausführungsform
einer Fahrzeug-Radlagerung
mit der Bremsscheibe einer Scheibenbremse und
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8 eine Explosionsdarstellung
der Radlagerung der 7 nach
dem Lösen
der Verbindung von Bremsscheibe und Radnabe, wobei bei axial fixierter
Bremsscheibe Teile der Radlagerung von der Fahrzeugachse heruntergezogen
sind.
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1 zeigt als Bestandteil
einer Fahrzeug-Radlagerung einen Achsschenkel 1, welcher am
Ende eines Achsrohres 1a der Fahrzeugachse befestigt ist.
Auf dem Achsschenkel 1 ist eine Radnabe 2 drehbar
gelagert. Die Lagerung erfolgt mittels eines äußeren Wälzlagers 3 und eines
inneren Wälzlagers 4,
die beim Ausführungsbeispiel
jeweils als Kegelrollenlager ausgeführt sind, wobei das innere Wälzlager 4 auf
einem größeren Durchmesser
arbeitet, als das äußere Wälzlager 3.
Jedes der beiden Wälzlager 3, 4 verfügt über einen
auf einer Passung des Achsschenkels 1 aufsitzenden inneren
Lagerring 5. Ein separater äußerer Lagerring fehlt, vielmehr laufen
die Kegelrollen 6 der Wälzlager
unmittelbar auf äußeren Lagerlaufflächen 7 ab,
welche innen an der Radnabe 2 ausgebildet sind.
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Die
Sicherung der Radlagerung in axialer Richtung sowie die Einstellung
des Lagerspiels erfolgt über
eine zentrale Achsmutter 9. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die zentrale Achsmutter 9 mit einem Ratschenmechanismus
versehen, um das maximal übertragbare
Anzugsmoment zu begrenzen. Die Achsmutter 9 ist mit einem
Radialbund 10 versehen, welcher sich radial bis nahe der Ausdrehung 11 der
Radnabe 2 erstreckt. In eine in dieser Ausdrehung 11 eingearbeiteten
Nut ist ein Sprengring 12 einsetzbar. Wie 1 erkennen läßt, hintergreift die Achsmutter
mit ihrem Radialbund 10 den in die Nut der Ausdrehung 11 eingesetzten Sprengring 12.
Wird daher die Achsmutter 9 in Löserichtung betätigt, so
schraubt sie sich von dem Gewindezapfen 13 des Achsschenkels 1 herunter,
wobei sie mit ihrem Radialbund 10 den Sprengring 12 mitnimmt,
und auf diese Weise zugleich die gesamte Radnabe 2 mitnimmt.
Durch Betätigung
der Achsmutter 9 in Löserichtung
läßt sich
daher die gesamte Radnabe 2 von dem Achsschenkel 1 abziehen,
und zwar ggf. gemeinsam mit einem auf der Radnabe 2 befestigten
Radnabenflansch 16 sowie dem an dem Radnabenflansch 16 befestigten,
auf der Zeichnung nicht dargestellten Fahrzeugrad.
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Der
Radnabenflansch 16, welcher beim Ausführungsbeispiel gekröpft gestaltet
ist, ist über
Verschraubungen 17 mit dem Grundkörper 2a der Radnabe 2 verbunden.
Bohrungen 18 im Außenkranz des
Radnabenflansches 16 dienen zur Aufnahme der Radfelge bzw.
des Fahrzeugrades. Der Radnabenflansch 16 ist so gestaltet,
daß er
sich auch um 180° gedreht
an dem Grundkörper 2a der
Radnabe 2 befestigen läßt, um so
andere Einpreßtiefe
der verwendeten Fahrzeugfelge zu berücksichtigen.
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Weiterer
Bestandteil der beschriebenen Anordnung ist die Bremsscheibe 20 der
auf der Zeichnung nicht näher
dargestellten Fahrzeug-Scheibenbremse. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gehört die Bremsscheibe 20 zu
einer Festsattel-Scheibenbremse, weshalb die Bremsscheibe 20 schwimmend
angeordnet ist, d.h. sie verfügt über eine
gewisse axiale Beweglichkeit bezüglich
der Radnabe 2.
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Zur Übertragung
des Bremsmomentes zwischen Bremsscheibe und Radnabe sind, wie insbesondere 2 erkennen läßt, Bremsscheibe 20 und Radnabe 2 mit
in Umfangsrichtung formschlüssig
ineinandergreifenden Strukturen versehen. Hierbei zeigt 2 einen Querschnitt in der
in 1 mit II bezeichneten
Ebene. Die Berührungsflächen zwischen
der innen liegenden Radnabe 2 und der außen liegenden
Bremsscheibe 20 sind nicht kreisrund, sondern weisen, im
Querschnitt betrachtet, eine Polygonstruktur mit insgesamt fünf sanft
gerundeten Ecken 22 auf. Infolge dieser wie eine Keilverzahnung wirkenden
Polygonverbindung sind Bremsmomente zwischen Bremsscheibe 20 und
Radnabe 2 übertragbar,
zugleich bleiben diese Teile in axialer Richtung relativ zueinander
beweglich. Die Polygonverbindung erstreckt sich über die axiale Länge L, wie
sie in 1 eingezeichnet
ist. Auf diese Weise entsteht eine große Kraftübertragungsfläche unter
Vermeidung einer Linienberührung
mit entsprechend hoher Pressung.
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Zur
Bereitstellung der axialen Länge
L der Polygonverbindung ist die Bremsscheibe 20 in Richtung
auf das Achsende mit einer axialen Verlängerung 21 versehen,
welche die Radnabe 2 umgibt. Bei 1 ist die axiale Verlängerung 21 einstückiger Bestandteil
der Bremsscheibe 20. Jedoch ist es auch möglich, die
axiale Verlängerung 21 als
separates Bauteil zu konstruieren. Die Länge L der der Momentenübertragung
dienenden Polygonstruktur erstreckt sich teils noch über die
eigentliche Bremsscheibe und teils über deren axiale Verlängerung 21.
Im folgenden werden Bremsscheibe und axiale Verlängerung in ihrer Gesamtheit
als „Bremsscheibe 20" bezeichnet.
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Außerhalb
des voranstehend beschriebenen polygonalen Verbindungsbereiches
sind die Radnabe 2 und die axiale Verlängerung 21 der Bremsscheibe
jeweils mit einer Umfangsnut versehen, wobei sich beide Nuten zueinander
hin öffnen
und auf diese Weise einen gemeinsamen Ringraum 26 bilden,
in welchem ein Sprengring 27 sitzt. Hierzu zeigt 3, bei der es sich um eine
Wiedergabe der in 1 mit III
bezeichneten Schnittebene handelt, den aus den beiden Umfangsnuten
gebildeten Ringraum 26 mit dem darin angeordneten Sprengring 27.
Zu erkennen ist, daß sich
der Sprengring 27 auf einem Teil seines Umfangs am Boden
der äußeren, in
der Bremsscheibe 20 bzw. deren Verlängerung 21 ausgebildeten Nut 32 abstützt. Gegenüber dem
Boden der inneren Nut 33, welche in der Radnabe 2 ausgebildet
ist, kann der Sprengring 27 einen radialen Abstand aufweisen.
Die Bedeutung des Sprengrings 27 und sein Zusammenwirken
mit dem aus den beiden Umfangsnuten gebildeten Ringraum 26 wird
im nachfolgenden noch näher
erläutert
werden.
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Ein
weiteres Element der axialen Verbindung zwischen Bremsscheibe und
Radnabe ist ein als Tellerfeder 29 ausgebildetes Federelement,
welches sich an einer nachaußen
weisenden Stirnfläche 30 der
Bremsscheibe und andererseits an einer Schulter 31 der
Radnabe 2 abstützt.
Die Tellerfeder 29 erzeugt daher eine Kraft, welche bestrebt
ist, Bremsscheibe und Radnabe voneinander weg zu bewegen. Diese Federkraft
arbeitet gegen die durch den Sprengring 27 bewirkte axiale
Verriegelung der Bremsscheibe 20 an der Radnabe 2.
Auch diese technischen Zusammenhänge
werden nachfolgend anhand einmal der 5a bis 5c und zum anderen der 6a bis 6c erläutert.
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Die 5a, 5b und 5c zeigen
in drei verschiedenen Schritten, daß der Sprengring 27 ein
lösbares
Sicherungselement ist, welches eine Aufhebung der Verbindung 37 und
auf diese Weise eine Trennung der Radnabe 2 von der Bremsscheibe 20 ermöglicht.
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5c zeigt die Normalposition,
in welcher der Sprengring 27 die Bremsscheibe 20 an
der Radnabe 2 formschlüssig
verriegelt. Hierzu befindet sich der Sprengring 27 in dem
durch die Nut 32 der Bremsscheibe 20 und die Nut 33 der
Radnabe 2 gebildeten Ringraum 26. Die Tiefe T1
der Nut 32 ist geringer, als der halbe Querschnittsdurchmesser
D des Sprengrings 27. Hingegen ist die Tiefe T2 der anderen,
in der Radnabe 2 ausgebildeten Nut 33 vorzugsweise
gleich dem Querschnittsdurchmesser D des Sprengrings 27.
Die beschriebenen Größenverhältnisse
ermöglichen
es dem Sprengring 27, aus seiner z.B. in 5c dargestellten Normalstellung, bei
welcher der Sprengring 27 sich zumindest mit einem Teil seines
Umfangs an dem Boden der äußeren Nut 32 abstützt, bei
entsprechender Kraftausübung
so weit zusammengedrückt
zu werden, daß er
in diese innere Nut 33 eintaucht. Letzteres ist in 5b dargestellt. Die Fähigkeit
des Sprengrings 27, unter Reduzierung seines Durchmessers
zusammengedrückt
zu werden und hierbei in die innere Nut 33 einzutauchen,
wird erfindungsgemäß dazu ausgenutzt,
um bei einer entsprechend hohen Axialkraft die Verbindung 37 aufzuheben
und Bremsscheibe und Radnabe axial voneinander zu trennen. Hierzu
zeigt 5c die Ausgangssituation,
in welcher Radnabe 2 und Bremsscheibe 20 mittels
des als Sicherungselement dienenden Sprengrings 20 gegenander
verriegelt sind. Bei Erzeugung einer relativ hohen Axialkraft auf die
Radnabe 2, wie sie z.B. durch die oben bereits beschriebene
Losdrehbewegung der zentralen Achsmutter 9 erreicht werden
kann, staucht die Kante 34 der äußeren Nut 32 den Sprengring 27 soweit
zusammen, daß dieser
seinen formschlüssigen
Eingriff in diese äußere Nut 32 verliert,
und sich der Sprengring noch weiter in die innere Nut 33 absenkt.
Dieser Zustand ist in 5b dargestellt.
Auf diese Weise ist die Verriegelungswirkung des Sprengrings 27 aufgehoben,
die Radnabe 2 läßt sich
von der Bremsscheibe 20 axial wegziehen. Hierbei muß selbstverständlich sichergestellt
werden, daß die
Bremsscheibe 20 zuvor in ihrer Stellung fixiert wird. Dies
erfolgt in der Praxis durch Betätigung
der Bremse und damit Einspannen der Bremsscheibe 20 zwischen
den Bremspads 35a, 35b der Scheibenbremse.
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Um
bei erneuter Montage die Radnabe leichter in die Bremsscheibe hineinschieben
zu können, ist
die Stirnfläche 30 der
Bremsscheibe 20 bzw. deren axiale Verlängerung 21 mit einer
geeigneten Einführschräge 36 versehen
(5b).
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Zur
Trennung der Radnabe von der Bremsscheibe muß daher mittels der zentralen
Achsmutter 9 eine Axialkraft aufgebracht werden, die ausreichend
ist, das Sicherungselement 27 aus seiner in 5c dargestellten Gestalt
in seine in 5b dargestellte
Gestalt zu verformen, indem z. B. dessen Durchmesser entsprechend
reduziert wird. Zur Erhöhung
der hierfür
erforderlichen Formänderungsarbeit ist
der Sprengring vorzugsweise wie in den 4 und 4a dargestellt
gestaltet. Der zwecks der Ermöglichung
seiner Stauchung mit einer Öffnung 38 versehene
Sprengring 27 weist insgesamt zwar eine runde Gestalt auf,
jedoch sind Umfangsabschnitte U vorhanden, in denen der Sprengring
nicht seiner Kreisform folgt, sondern gerade Abschnitte aufweist.
Einen solchen geraden Abschnitt läßt insbesondere die Detaildarstellung 4a erkennen. Über den
Umfang betrachtet weist der Sprengring 27 insgesamt drei
gerade Umfangsabschnitte U auf. Einer hiervon befindet sich der Öffnung 38 gegenüber, die
beiden anderen geraden Umfangsabschnitte sind demgegenüber um 120° versetzt
an dem Sprengring ausgeformt.
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Die
geraden Umfangsabschnitte U führen
zu einer erheblichen Versteifung des Sprengrings. Wird dieser entsprechend 5b durch die Kante 34 der äußeren Nut 32 in
die innere Nut 33 weggedrückt, so stützt sich der Sprengring zunächst nur
im Bereich der geraden Umfangsabschnitte U an dem Boden der inneren
Nut 33 ab. Es ist dann eine erhebliche weitere Formänderungsarbeit
erforderlich, um den Durchmesser des Sprengrings 27 weiter
zu reduzieren, bis dieser gemäß 5b soweit in die innere
Nut 33 hineingetaucht ist, daß er die äußere Nut 32 verläßt und im
Ergebnis die Radnabe 2 aus der Bremsscheibe 20 herausgezogen
werden kann. Zur Formänderung,
d.h. Durchmesserreduzierung des in 4 dargestellten,
nicht runden Sprengrings 27 ist daher eine erheblich höhere Kraft
erforderlich, als für
eine gleichgroße
Verformung eines kreisrunden Sprengringes.
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In
den 6a, 6b und 6c schließlich ist
dargestellt, wie im Betrieb der Scheibenbremse ein axialer Spielausgleich
vorgenommen wird. Hierzu stützt sich
die bereits beschriebene Tellerfeder 29 einerseits an der äußeren Stirnfläche 30 der
Bremsscheibe 20 und andererseits an der Schulter 31 der
Radnabe 2 ab. Die Federkraft der Tellerfeder 29 ist
geringer, als die durch den Sicherungsring 27 bedingte axiale
Lösekraft
zur Trennung von Bremsscheibe und Radnabe.
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6a zeigt den Zustand bei
unbetätigter Bremse.
Der Sprengring 27 fixiert in axialer Richtung die Bremsscheibe 20 gegenüber der
Radnabe 2, wobei sowohl die Kante 34 der äußeren Nut 32,
wie auch die Kante 40 der inneren Nut 33 an dem
Sicherungsring 27 anliegt. Zur Vermeidung einer zu hohen Flächenpressung
weist die Nut 32 geringerer radialer Tiefe bis zu der Kante 34 hin
einen gekrümmten Wandabschnitt 41 auf,
dessen Krümmung
gleich der Krümmung
der Außenkontur
des Sprengring-Querschnittes ist.
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In 6b ist dargestellt, wie
der eine Bremspad 35a gegen die Bremsscheibe 20 zugestellt
ist. Zwischen der Bremsscheibe und dem anderen Bremspad 35b verbleibt
noch das Lüftspiel
S.
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In 6c schließlich ist
die Scheibenbremse soweit zugestellt, daß die schwimmend gelagerte Bremsscheibe 20 gegen
den zweiten Bremspad 35b fährt, ein Lüftspiel S ist nicht mehr vorhanden.
In diesem Fall ermöglicht
die Geometrie des Sprengrings 27 sowie der beiden Nuten 32, 33 eine
der Bremszustellung entsprechende Axialbewegung der Bremsscheibe 20 auf
der Radnabe 2, wie dies ebenfalls 6c erkennen läßt. Hierzu ist die Länge L1 der
in der Bremsscheibe ausgebildeten äußeren Nut 32 nur etwas
größer als
die Summe aus dem Querschnittsdurchmesser D des Sprengrings und
dem Lüftspiel
S, sofern, wie dies bei der dargestellten Konstruktion der Fall
ist, eine automatische Verschleißnachstellung des Bremspads 35b erfolgt.
Verfügt
die Scheibenbremse hingegen nicht über eine solche automatische
Nachstellung, muß bei
der Bemessung der Länge
L1 der Nut 32 der Verschleißweg berücksichtigt werden.
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Die 7 und 8 zeigen eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung.
Für gleiche
bzw. gleichwirkende Bauteile sind hierbei dieselben Bezugszeichen
wie bei der Ausführungsform nach
den 1 bis 6 verwendet. Im Vergleich
zu der ersten Ausführungsform
der Erfindung bestehen im Wesentlichen die folgenden Unterschiede.:
Die
Verbindung der Bremsscheibe 20 mit dem Radnabenflansch 16 der
hier einstückig
gestalteten Radnabe 2 erfolgt über eine axiale Verlängerung 21a der Bremsscheibe,
wobei die axiale Verlängerung 21a in etwa
die Form eines Topfes aufweist. Sie endet außenseitig in einem Flansch 44,
welcher sich axial gegen den Radnabenllansch 16 abstützt. Die
Verschraubung 45 verbindet hierbei den Flansch 44 der Bremsscheibe
starr mit dem Radnabenflansch 16. Die Verschraubung 45 dient
ferner auf der außenliegenden
Seite des Radnabenflansches 16, der Befestigung des hier
wiederum nicht dargestellten Fahrzeugrades bzw. der Felge des Fahrzeugrades.
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Mit
einem längeren,
im Wesentlichen axial verlaufenden Abschnitt umgibt die Verlängerung 21a der
Bremsscheibe den Nabengrundkörper,
so dass zwischen diesen beiden Teilen ein Ringraum 46 verbleibt.
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An
dem in Bezug auf das Fahrzeug innenseitigen Ende der Verlängerung 21a ist
die eigentliche Bremsscheibe 20 angeordnet. Die Verbindung 37 der Bremsscheibe 20 mit
der axialen Verlängerung 21a erfolgt
in der bereits beschriebenen Weise über das als Sprengring ausgebildete
Sicherungselement 27. Die erfindungsgemäße axiale Trennung der Radnabe von
der Bremsscheibe erfolgt hier also durch Aufhebung der Verbindung 37 zwischen
der Bremsscheibe 20 (im engeren Sinne) und deren topfförmiger, über die
Verschraubung 45 starr mit der Radnabe 2 verbundender
Verlängerung 21a.
Der Ringraum zur Aufnahme des Sprengrings 27 wird wiederum
durch zwei Nuten gebildet, wobei sich die eine der Nuten innen an
der Bremsscheibe 20, die andere der Nuten außen am innenseitig
gelegenen Ende der Verlängerung 21a befindet.
Von diesen beiden Nuten ist die tiefere Nut, in welcher nach der
axialen Trennung von Bremsscheibe und Radnabe der Sprengring 27 verbleibt,
die innen an der zentralen Öffnung
der Bremsscheibe 20 eingearbeitete Nut.
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Zur Übertragung
des Bremsmomentes von der Bremsscheibe 20 auf deren axiale
Verlängerung 21a stehen
diese Teile in Umfangsrichtung in Formschluss miteinander. Diesen
Formschluss lässt
am besten die perspektivische Darstellung 8 erkennen. Die topfförmige Verlängerung 21a läuft an ihrem der
Fahrzeugmitte zugewandten Ende kammartig aus. Zwischen den so gebildeten
Zähnen
bzw. Vorsprüngen 48 verbleiben
Aussparungen 49, in die nach Art einer Kupplung korrespondierend
gestaltete radiale Vorsprünge
50 am Innenrand der Öffnung
der Bremsscheibe 20 formschlüssig eingreifen, wodurch in
Umfangsrichtung der Formschluss zwischen Bremsscheibe und Verlängerung 21a der
Bremsscheibe erzielt wird.
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Wiederum
ist die Bremsscheibe 20 in axialer Richtung über einen
begrenzten Weg beweglich, und zwar diesmal in Bezug auf die topfförmige Verlängerung 21a.
Die Tellerfeder 29, welche eine gewisse axiale Vorspannung
der Bremsscheibe 20 im Vergleich zu der Radnabe 2 aufrecht
erhält,
befindet sich, wie 7 erkennen
lässt,
in dem Ringraum 46 zwischen axialer Verlängerung 21a und
der Außenseite
des Grundkörpers 2a der
Radnabe 2. Dort stützt sich
die Tellerfeder 29 an einer Kerbe im Außenumfang der Radnabe ab. Mit
ihrem anderen Ende wirkt die Tellerfeder 29 auf ein Druckübertragungselement 51,
welches beim Ausführungsbeispiel
als Druckübertragungshülse ausgebildet
ist. Die Druckübertragungshülse 51 vermag
auf der Außenseite
des Nabengrundkörpers 2a zu
gleiten, und stützt
sich mit ihrem anderen Ende gegen die Bremsscheibe 20 ab. Die
Federkraft der Tellerfeder 29 beaufschlagt daher mittels
der zwischengeschalteten Druckübertragungshülse 51 die
Bremsscheibe 20 mit einer in 7 nach
rechts gerichteten Federkraft. Die damit verbundenen Vorteile sind
dieselben, wie voranstehend unter Bezugnahme auf die 6a bis 6c bereits erläutert.
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Auch
die Gestaltung des den Sprengring 27 aufnehmenden Ringraumes
aus zwei zueinander hin sich öffnenden
Nuten entspricht weitgehend jener Gestaltung, wie sie voranstehend
bereits anhand der 5a bis 5c erläutert wurde. Wiederum ist ein Sprengring 27 von
Vorteil, welcher sich, in Umfangsrichtung betrachtet, aus längeren,
seiner Kreisform folgenden und kürzeren,
im Wesentlichen geraden Umfangsabschnitten U zusammensetzt. Der
Sprengring 27 ist in 8 in
einer demontierten, d.h. aus seiner Nut innerhalb der Bremsscheibe 20 herausgenommenen
Stellung dargestellt. Das eine Ende 52 des Sprengrings 27 ist
zur Radaußenseite
hin weggebogen, um so den Sprengring 27 in einer bestimmten
Drehlage fixieren zu können.
Sein Ende 52 greift hierbei in eine entsprechende Bohrung
oder anderweitige Öffnung
in den nach innen gerichteten Vorsprüngen 50 der Bremsscheibe 20 ein.
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- 1
- Achsschenkel
- 1a
- Achsrohr
- 2
- Radnabe
- 2a
- Grundkörper der
Radnabe
- 3
- vorderes
Wälzlager
- 4
- hinteres
Wälzlager
- 5
- innerer
Lagerring
- 6
- Kegelrolle
des Wälzlagers
- 7
- äußere Lagerlauffläche
- 9
- Achsmutter
- 10
- Radialbund
- 11
- Ausdrehung
- 12
- Sprengring
- 13
- Gewindezapfen
- 16
- Radnabenflansch
- 17
- Verschraubung
- 18
- Bohrung
- 20
- Bremsscheibe
- 21
- axiale
Verlängerung
- 21a
- axiale
Verlängerung
- 22
- Ecke
- 26
- Ringraum
- 27
- Sprengring,
Sicherungselement
- 29
- Tellerfeder
- 30
- Stirnfläche
- 31
- Schulter
- 32
- äußere Nut
- 33
- innere
Nut
- 34
- Kante
- 35a
- Bremspad
- 35b
- Bremspad
- 36
- Einführschräge
- 37
- Verbindung
- 38
- Öffnung
- 40
- Kante
- 41
- gekrümmter Wandabschnitt
- 44
- Flansch
- 45
- Verschraubung
- 46
- Ringraum
- 48
- Vorsprung
- 49
- Aussparung
- 50
- Vorsprung
- 51
- Druckübertragungselement
- 52
- Ende
des Sprengrings
- D
- Querschnittsdurchmesser
- L
- axiale
Länge
- S
- Lüftspiel
- T1
- Tiefe
- T2
- Tiefe
- U
- Umfangsabschnitt