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Glaslager-
und Transportgestelle werden für verschiedenste
Bereiche eingesetzt. Insbesondere dienen sie der Beförderung
von Glas- und Fensterelementen. Eine Typisierung der Glastransport-
und Lagergestelle je nach Konstruktions- und Bauweise erfolgt insbesondere
in A- bzw. L-Gestelle.
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Das
A- Gestell dient der Form nach der beidseitigen Beladung mit Elementen,
wohingegen beim L-Gestell nur von einer Seite Glas- und sonstige
Elemente gegen den Anlagebinder angelegt werden können.
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Beiden
ist gemeinsam, dass sie aus einer jeweils fest miteinander verbundenen
Stahlrohr- bzw. Stahlprofilkonstruktion
bestehen und die 3 Hauptkomponenten, Grundrahmen, Anlagebinder und Oberholm
umfassen.
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Der
Grundrahmen, meist in rechteckiger Bauform enthält die Auflageprofile, welche
die Elemente tragen und eine Lastaufnahme gewährleisten. Er ist tragender
Bestandteil des Systems.
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Es
ist bekannt (siehe auch Zeitschrift „Glas + Rahmen" Ausgabe 3/2003,
Seite 85 oder „Glas
in Beeld" (NL) Ausgabe
2/2002, Seite 9, dass auf den Grundrahmen die Anlagebinder in einer
vorgegebenen Anordnung, meist vertikal, aus Stahlprofil fest aufgeschweißt sind
und als Anlagefläche
für die
Elemente dienen. Sie besitzen eine Neigung, um einem Umkippen der
Elemente beim Anstellen vorzubeugen.
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Der
Oberholm bildet den oberen Abschluss und ist am oberen Ende der
Binder angeschweißt.
Er besteht ebenfalls aus Stahlprofil und enthält i.d.R. eine oder mehrere
Kranoesen, welche zum Bewegen des Gestells mittels Kranhaken verwendet
werden. Eine Verbindung zwischen Oberholm und Grundrahmen bilden
zusätzlich
zwei Zugstreben, welche verlaufend von Kranoese zum Grundrahmen
eine Aussteifung auf Druck bzw. Zug bilden.
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Bei
den Systemen der eingangs erwähnten Art
erfolgt eine Beladung in der Regel mit Elementen gegen die An- und
auf die Auflagefläche
des Gestells. Diese Elemente werden zusätzlich gegen Abkippen oder
Abrutschen für
den Transport mit Spannlatten oder Bändern gesichert und anschließend auf das
Transportmittel verladen. Mach dem Entladen der Elemente von den
Gestellen am Bestimmungsort kann eine Zwischenlagerung oder aber
ein Rücktransport
der Leergestelle erfolgen. Durch die festgelegte spezifische Größe des Gestelles,
können
nur bestimmte Mindestmaße
von Elementen beladen und transportiert werden, um ein Durchrutschen
kleinerer Elemente zu verhindern. Insofern sind für unterschiedliche
Elementgrößen diese
Gestelle nur bedingt geeignet.
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Bei
den bisher vorhandenen Gestellen tritt der nachteilige Umstand hinzu,
dass sich sowohl die Zwischenlagerung am Bestimmungsort, als auch
der Rücktransport
der Leergestelle platzintensiv gestaltet, da durch die festdefinierten
Höhen-
und Grundmaße
der einzelnen Leergestelle eine unabänderbare Sperrigkeit gegeben
ist, siehe auch Quelle Zeitschrift „Glas-Fenster-Fassade" 2/2004, Seite 59. Zusätzlich stellt
dies ein Hindernis beim Begehen oder Befahren von Einfahrten und
Durchgängen
dar.
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Um
die Kapazität
des Rücktransportmittels ausnutzen
zu können,
bedürfen
die Gestelleinheiten zusätzlich
einer spezifischen Vorkommissionierung, wie dem Vorsortieren und
Bündeln
der Leergestelle unterschiedlicher Größen. Diese Vorgehensweise gestaltet
sich verhältnismäßig aufwendig,
da hierfür in
der Regel mehrere Personen oder ein aufwendiger technischer Einsatz
erforderlich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Transportgestell zu schaffen,
welches aufgrund seiner Bauweise die Lager- und Rücktransportkapazität erhöht und die
Vorhaltekosten für
unterschiedliche Elemente senkt. Zudem wird durch einen geringen
Aufwand eine einfache Handhabung der Vorbereitung zum Be- und Entladen
gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs gelöst. Wesentliches
Element des erfindungsgemäßen Lager-
und Transportgestells sind dabei die faltbaren Binder, die ein Zusammenlegen des
Gestells ermöglichen.
Dadurch lassen sich die einzelnen Gestelle sehr kompakt lagern bzw. übereinander
stapeln.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass mittels der faltbaren Binder und der daraus resultierenden
zusammenfaltbaren und stapelbaren Funktion die vorhanden Lager-
und Rücktransportkapazitäten optimal
ausgenutzt werden können
bzw. Engpässe
im Lager- und Transportbereich im wesentlichen Umfang vermieden
werden können.
Die Glaslager- und Transportgestelle lassen sich sehr kompakt einlagern
und befördern.
Dieser Effekt hat auch unmittelbar zur Folge, dass sich der Einsatz
solcher Glaslagergestelle kostengünstig auswirkt. Auch wird durch
das Zusammenfalten der Binder ebenso eine einfache und zeitsparende
Handhabung insbesondere bei der eingangs erwähnten Kominissionierung erreicht.
Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, dass das erfindungsgemäße Gestell
für die
unterschiedlichsten Elementgrößen geeignet
ist, da die Anlageholme variabel den geforderten Glas- und Elementgrößen angepasst
werden können.
Insofern entfällt
hier für
den Verwender die Vorhaltung von Gestellen in unterschiedlichen
Größen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
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Es
zeigen
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1 Seitenansicht eines Glastransportgestelles
in funktionsfertiger Ausführung
mit zwei vertikal stehenden Bindern und je Seite sechs querliegenden
Anlageholmen
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2 Ansicht des Grundrahmen
in Perspektive mit Aufnahmeprofil der Zugstreben
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3 Frontalansicht des Gestells
mit Ansicht auf den senkrecht stehenden Binder und außen anliegenden
Anlageholmen
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4 Detailansicht des Funktionsmechanismus
Entriegelung der Zugstrebe vom Binder als Draufsicht
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5 Detailansicht der Entriegelung
des Anlagehhommes horizontal zum Binder vertikal
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6 Detailansicht des Oberholms
mit Verriegelungsmechanismus zum Binder
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7 Seitenansicht des in Faltung
befindlichen Gestelles mit eingeklappten Bindern und Oberholm, gelösten Zugstreben
sowie untenliegenden zusammengeschobenen Anlageholmen
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8 Detailansicht des Funktionsmechanismus
klappbarer Fuß im
Grundrahmen zur Stapelfähigkeit
des Grundrahmens
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9 Seitenansicht der komplett
gefalteten und übereinander
gestapelten transportbereiten Gestelle
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Die
in 1 dargestellte Seitenansicht
des Gestelles weist sechs querliegende Anlagehalme 1 auf,
welche sich sowohl auf der Forder- als auch Rückseite des Gestelles befinden.
Angedeutet sind die außenliegenden
Bohrungen 2 an den rechts und links sitzenden Bindern 3,
welche am unteren Ende je ein, in der Höhe um die Binderdicke versetztes Scharnier 4 besitzen,
um die in 7 dargestellte klappbare
Funktion des Gestelles zu gewährleisten. Die
Binder 3 sind mit dem Grundrahmen 7 und dem Oberholm 8 verbunden.
Der Oberholm 8 verbindet an den äußeren Enden die Binder 3,
gelagert über
einen Bolzen 29 einerseits und einen Arretierhebel 13 aus der
anderen Seite. Im Zugbereich der Binder 3 enthält dieser
zwei Außenkranoesen 6,
um das Gesamtgestell mittels Kran bewegen zu können.
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2 zeigt den Grundrahmen 7 des
Gestelles, der wie bei herkömmlichen
Glastransportgestellen aus fest angebrachten gummierten Auflagen 12, an
den äußeren Ecken
angebrachten Füßen 5 zur Standsicherheit
und dazwischen liegenden Kippsicherungen 9 für den Gabelstaplertransport
gegen Verrutschen und Abkippen des Gestelles besteht. Zusätzlich enthält der Grundrahmen 7 auf
Höhe der Kippsicherungen 9 mittig
auf den Grundrahmen 7 aufgeschweißte gebohrte U-Profile 10,
um die in den außen
liegenden Binder 3 arretierten Zugstreben 11 zu
verbünden,
wie in 1 erläutert.
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3 zeigt die Frontalansicht
des Gestelles und verdeutlicht die beidseitige Beladbarkeit mit
Glaselementen 16 gegen die Anlageholme 1. Die
Binder 3 sind in A-Form angeordnet und werden mittels Scharnier
r im unteren Bereich miteinander verbunden. Oberhalb des Scharnier 4,
befindet sich ein zur Hersteifung der Binder 3 in der Höhe mittig
angebrachter Steg 15. Der Steg 15 ist innenliegend
fest mit den Bindern 3 verbunden und mit einem Arretiermechanismus
versehen, wie nachfolgend in 4 ersichtlich
wird. Dieser dient der Lösbarkeit
der Zugstreben 11. Im oberen Bereich zwischen den Bindern 3 ist
der Oberholm 8 mittels Arretierhebel 13 fest verankert,
wie später
in 6 näher beschrieben.
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4 beschreibt das Lösen der
Zugstreben 11 vom Binder 3 mittels einer am Steg 15 angebrachten
Arretierung von oben gesehen. Eine aus dem Bolzen 21 sitzende
Feder 22 bewirkt im Ruhezustand den Andruck des Bolzen 21,
durch das gebohrte U-Profil 10 und verankert die am äußeren Ende
gebohrte Zugstrebe 11. Um das Gestell der eingangs erwähnten Art
zu zerlegen, wird über
mechanische Zugkraft am Bolzen 21 die Strebe 11 gelöst und aus dem
Bereich des U-Profil 10 nach innen zum Grundrahmen abwärts geschwenkt.
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Wie
in 5 ersichtlich, ist
an jedem vertikalem Anlageholm 1 ein Rastbolzen 17 angebracht. Dieser
sitzt auf einer hinter dem Anlageholm 1 angeschweißten Schiebehülse 14,
siehe auch 4. Im Grundzustand
des Gestelles greift der Rastbolzen 17 über die Schiebehülse 14 ständig in
die am Binder 3 sitzende Bohrung 2. Damit wird
der Binder in der dafür
vorgesehenen Höhe
für das
Glas gehalten. Beim Entriegeln des Anlageholmes 1 wird
der Rastbolzen 17 mittels mechanischer Zugkraft gelöst. Dies
geschieht mit einer 90 Grad Drehung am Griff des Rastbolzen 17,
um den Bolzen aus der Bohrung 2 zu entfernen und den geöffneten
Zustand zu halten. Sind die Rastbolzen 17 auf beiden Seiten
der jeweiligen sechs Anlageholme 1 gelöst, können diese, wie noch in 7 erläutert wird, übereinanderliegend
nach unten auf den Grundrahmen 7 des Gestelles geschoben
werden und befinden sich unterhalb der Scharniere 4.
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6 beschreibt den Detailausschnitt
des Oberholms 8 verbunden mit dem Binder 3 im
verriegelten Zustand. Der Oberholm 8, mit angebrachten gebohrten
Laschen 23, liegt auf den, am oberen Ende des Binder 3 beidseitig
fest angebrachten und gebohrten Stegen 24 und führt den
Arretierhebel 13 durch die Bohrungen der Laschen 23 und
Stege 24. Um einem selbständigen Lösen des Arretierhebel 13 vom
Binder 3 vorzubeugen, befindet sich am äußern Ende des Arretierhebel 13 eine
Sicherheitszunge 18.
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7 zeigt, das sich im faltbaren
Zustand befindliche Leergestell. Hier werden zunächst alle gelösten Anlageholme 1 mittels
der in 4 ersichtlichen
Schiebehülse 14 am
Binder 3 entlang nach unten auf den Grundrahmen übereinander
geschoben. Anschließend
werden die Zugstreben 11 von den äußeren Binder 3 gelöst und auf
den Grundrahmen 7 gelegt. Nun wird der am Oberholm 8 in
Verbindung mit dem Binder 3 durchgehend sitzende Arretierhebel 13 geöffnet. Dies
geschieht durch ein Anheben der Sicherheitszunge 18 in
horizontaler Richtung. Folgend wird der Arretierhebel 13 durch
die Borungen der Stege 24 des Binder 3 gezogen,
bis die Stoppscheiben 19 gegen die am weitesten links angebrachte
Lasche 23 des Oberholm stehen. Somit wird der Oberholm 8 aus
der rechten Seite des Binder 3 gelöst und nach oben um den Bolzen 29 im
positiven Drehsinn geschwenkt. Anschließend werden die Binder 3 mit
Hilfe der Scharniere 4 in das Gestell nach innen gefaltet.
Der am linken oberen Ende des Binders 3 gelagerte Oberholm 8 wird
ebenfalls auf den Grundrahmen 7 gelegt.
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8 zeigt die Funktionsweise,
mit dessen Hilfe die gefalteten Gestelle im Grundrahmen 7 platzsparend übereinander
gestapelt werden können.
Ersichtlich ist hierbei der Grundrahmen 7 aus der Frontalansicht.
An den am Grundrahmen 7 festsitzenden Füßen 5 befindet sich
jeweils eine flexibel angebrachte Metallstütze 20. Die Metallstütze 20 ist
mit einem halbrunden Schlitz 25 versehen, in dem ein Bolzen 26 über eine
Verbindungslasche 27 mit dem Fuß fest verbunden ist. Das am
anderen Ende der Metallstütze
angebrachte U-Profil 28 greift mit der Öffnung auf den Grundrahmen 7 des
sich darunter befindlichen Gestelles. Der halbrunde Schlitz 25 gewährleistet
die senkrechte Standsicherheit der ausgeklappten Metallstütze 20,
im Winkel von SO Grad innenanliegend am Fuß 5, um ein Abkippen
zur Mitte zu vermeiden und die Stapelfähigkeit zu gewährleisten.
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In 9 ersichtliche, komplett
gefaltete und übereinander
gestapelte Gestelle mit auf dem Grundrahmen 7 liegenden
Bindern 3 und Oberholm 8 sind über außen senkrecht stehende Metallstützen 20 auf dem
darunter liegenden Grundrahmen 7 des Gestelles in die kleinste
mögliche
Einheit zerlegt.