DE1029066B - Universal-Freileitungsklemme - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Zum Abspannen, Aufhängen, Verbinden und Abzweigen der Leitungen dienen im Freileitungsbau verschiedene Spezialklemmen, je nachdem, ob die Leitungen an Stützen- oder an Kettenisolatoren, an Tragoder an Abspannpunkten befestigt werden sollen. Klemmen, die nur zum Aufhängen der Leitung dienen, sind wieder anders konstruiert als Klemmen, mit denen Leitungsverbi ndungen vorgenommen werden. Bei letzteren ist wiederum zu unterscheiden, ob sie für zugfeste Leitungsverbindungen oder für nicht unter Zug stehende Leitunigsabzweige, -verbindungen und -anschlüsse bestimmt sind. Diese Vielzahl von Klemmen, welche außerdem noch für einen bestimmten Leitungsquerschnitt und -werkstoff beschafft werden muß, bedingt eine große Belastung in bezug auf die Lagerhaltung.

Mit der Erfindung wird diesem Übelstand begegnet, indem die verschiedensten Klemmenarten in einer Uniiversal-Freileitungsklemme vereinigt werden.

In der Zeichnung ist in Abb. 1 bis 3 die Universal-Freileitungsklemme in Vorder-, Seiten- und Draufsicht dargestellt. Sie besteht aus den beiden Klemmbacken α und b, dem Zwischenstück c und den beiden Klemmschrauben d, die zwei Bohrungen des Zwischenstückes durchsetzen. Im Anwendungsbeispiel gemäß Abb. 1 bis 3 wird mit der Klemme eine zugfeste Leitungsverbindung hergestellt. Für diesen Zweck wurden bislang vorzugsweise Kerb- oder Schraubenverbinder bzw. Konus- oder Zahnklemmen verwendet.

Die Kerbverbinder haben, weil sie einteilig sind, den Nachteil, daß sie nicht an ungeschnittenen Leitungen angeschlossen werden können, auch sind für ihre Montage Hebelzangen und ein geschultes Montagepersonal erforderlich. Schraubenverbinder haben den Nachteil, daß bei ihrer Verwendung der Monteur eine Fülle von Einzelteilen in die Hand bekommt und daß für ihre Montage wiederum neben Spezialwerkzeugen, wie Amboß, Dorn und Hammer, ein geschultes Personal erforderlich ist, da die Leitungen beim Einschlagen des Dornes leicht beschädigt werden.

Konusverbinder sind für ungeschnittene Leiter nicht zu verwenden. Die Verwendung von Zahnklemmen ist sehr kostspielig, da sie nicht die Zugfestigkeit von Verbindern besitzen und daher mehrere Klemmen mit Doppelschrauben eingebaut werden müssen, wenn die vorgeschriebene Zugfestigkeit (90 %> der Nennlast) erreicht werden soll. Die neue Universal-Freileitungsklemme hat demgegenüber den Vorteil, daß sich mit ihr sämtliche Verbindungsarten herstellen lassen, die mit den vorgenannten Klemmentypen möglich sind, daß für die Montage dieser Klemme keinerlei Spezialwerkzeuge, auch keine Spezialmonteure erforderlich sind und daß bei der Montage der Klemme keinerlei Beschädigungen der Leitungen eintreten können, weil

Universal-Freileitungsklemme

Anmelder:

Emil Weckmar,

Elektrotechnische Fabrik,

Großschwabhausen (Thür.)

Dr. Walter Weckmar, Großschwabhausen (Thür.),

und Dipl.-Ing. Hermann Angele, Jena,

sind als Erfinder genannt worden

das zwischen ihren beiden Klemmbacken α und b sowie den beiden zu verklemmenden Leitungen e und f zu letzteren senkrecht stehende, in seinem Querschnitt ovale bis kreisrunde Zwischenstück c den Niet oder die Schraube des Verbinders ersetzt, indem es beim Zusammenziehen der Klemmbacken α und b mittels der Klemmschrauben d die Leitungen in der Formgebung des Zwischenstückes angepaßte Leiternuten der Klemmbacken preßt. Auf diese Weise läßt sich mit dieser handlichen und billigen Klemme einfach und schnell jede Leitungsverbindung herstellen. Dabei bekommt der Monteur im ungünstigsten Falle als Einzelteil nur eine Klemmschraube mit Gegenmutter in die Hand.

Soll mit der Klemme ein Schlußbund zum Abspannen der Leitungen an Stützenisolatoren hergestellt werden, so wird die Leitung g durch die Klemme gefädelt, um den Isolatorkopf gelegt und durch die Klemme zurückgeführt. Die Klemmbacken brauchen lediglich gelockert zu werden (s. Abb. 4).

Auf die Beschaffung besonderer Bügelbunde zur Befestigung der Leitungen an Tragmasten kann verzichtet werden, wenn die Leitung beiderseits des Isolators unter Verwendung eines Beiseiles mit zwei dieser Klemmen befestigt wird. In der gleichen Weise lassen sich mit der Klemme Sicherheitsbügel und Doppelaufhängungen, ausführen.

Soll die Klemme zur Abspannung der Leitungen an Kettenisolatoren verwendet werden, so braucht lediglich gemäß Abb. 5 das Zwischenstück c durch einen Teil des Abspannklöppels k ersetzt zu werden. Diese Anordnung hat gegenüber den bekannten Klemmen dann den Vorteil, daß das Leitungsseil h jederzeit

8ΟΪ508/247

nachgespannt werden kann und eine zweite Stromklemme zur Herstellung einer Verbindung an der Stromschlaufe i eingespart wird.

Schließlich kann die neue Universal-Freileitungsklemme auch als Hängeklemme oder Tragklemme mit Seilmulde und ösenklöppel zur Befestigung einer Leitung an Tragpunkten verwendet werden, indem gemäß Abb. 6 ein Teil des ösenklöppels I und ein Teil der Seilmulde m das Zwischenstück c zwischen den Klemmbacken ersetzen. Der betreffende Seilmuldenteil ist dann unten oval bis kreisrund gewölbt wie das Zwischenstück c. Die Leitung wird wie bei den bekannten Hänge- oder Tragklemmen zwischen ösenklöppel und Seilmulde eingelegt. Das geringe Gewicht einer solchen Klemme wirkt sich bei Schwingungen und sonstigen Leitungsbewegungen: besonders günstig aus. Je nach dem Anzug der Klemmschrauben kann den verschiedensten Wünschen zwischen vollkommen loser und vollkommen fester Einklemmung der Leitung Rechnung getragen werden.

Treten z. B. an einer Leitung hochfrequente Schwingungen auf, so werden die Klemmschrauben nur so weit angezogen, daß die Leitung lediglich in der Klemme geführt ist. Da die Seilmulde etwa in Höhe der Leitungsachse leicht beweglich gelagert ist, kann sie ohne nennenswerten Widerstand den Schwingungsbewegungen folgen. Auch hier wirkt sich das geringe Gewicht der schwingenden Klemmasse besonders günstig aus.

Je nachdem Kupfer- oder Aluminiumleitungen verlegt werden, wird ein aus Kupfer oder Aluminium angefertigtes Zwischenstücke verwendet. Die Klemme gemäß der Erfindung besitzt nicht nur die bereits genannten Vorteile, sondern trägt auch zur Vereinfachung der Lagerhaltung bei, da künftig für die verschiedensten Befestigungen und Verbindungen der Leitungen im Freileitungsbau nur noch eine Klemme

nach Abb. 1 bis 4 und als Ersatzteile der Abspannklöppel k nach Abb. 5 bzw. der ösenklöppel / und die Seilmulde m nach Abb. 6 beschafft zu werden brauchen.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Universal-Freileitungsklemme zum Herstellen einer zugfesten Verbindung von Leitungen im freien Feld oder zum Befestigen von Leitungen an Abspann- oder Tragpunkten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen ihren beiden Klemmbacken (ti und b) sowie zwischen beiden zu verklemmenden Leitungen (e und /) ein zu letzteren senkrecht stehendes, in seinem Querschnitt ovales bis kreisrundes Zwischenstück (c) angeordnet ist, welches beim Zusammenziehen der Klemmbacken mittels der Klemmschrauben (d) die Leitungen in der Formgebung des Zwischenstückes angepaßte Leitungsnuten der Klemmbacken preßt.

2. Klemme nach Anspruch 1 in Ausbildung als Abspannklemme mit Abspannklöppel an Kettenisolatoren, dadurch gekennzeichnet, daß als Zwischenstück ein Teil des Abspannklöppels (k) dient (Abb. 5).

3. Abänderung der Klemme nach Anspruch 1 in dem Sinne, daß sie als Hänge¹- oder Tragkleirraie mit Seilmulde und ösenklöppel ausgebildet ist and zum Befestigen nur eines Leiters dient, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des ösenklöppels (I) und ein Teil der Seilmulde (m) das Zwischenstück zwischen den Klemmbacken ersetzen und daß der Leiter zwischen Ösenklöppel und Seilmulde eingelegt ist (Abb. 6).·

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 748 296.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 508/247 4.58