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Die Erfindung betrifft ein Fenster
oder eine Tür
mit einem Flügelrahmen,
der gegenüber
einem Blendrahmen um eine Drehachse drehbar und um eine Kippachse
kippbar gelagert ist, mit einer einer unteren Eckzone des Blendrahmens
und Flügelrahmens
zugeordneten Ecklager-Baueinheit, mit einer einer oberen Eckzone
oder seitlichen Zone des Blendrahmens und Flügelrahmens zugeordneten Scherenlager-Baueinheit, mit einem
dem Flügelrahmen
zugeordneten, in einer umlaufenden Nut gelegenen Treibstangenbeschlag
mit zur Gewährleistung verschiedener
Schaltstellungen vorgesehenen längsverschieblichen
Treibstangenelementen und mit diesen verbundenen Schließbolzen,
mit dem Blendrahmen zugeordneten ersten und zweiten Schließblechen,
die mit den jeweils zugeordneten Schließbolzen in Wirkverbindung bringbar
sind, wobei der Flügelrahmen
gegenüber
dem Blendrahmen in einer ersten Schaltstellung des Treibstangenbeschlages
verriegelt ist, in einer zweiten Schaltstellung drehbar und in einer
dritten Schaltstellung kippbar ist.
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Ein solches Fenster oder eine solche
Tür ist aus
der
DE 30 41 399 C3 bekannt.
Dabei ist – bezogen
auf die Griffstellung – zwischen
der kippbaren Stellung und der drehbaren Stellung eine weitere Spalt-Kipp-Stellung
vorgesehen, in der der Blendrahmen gegenüber dem Flügelrahmen in einer Kippstellung
mit verminderter Kippauslenkung fixiert werden kann. Dieses hat
den Vorteil einer besseren Dosierbarkeit der Luftaustauschmenge,
insbesondere bei längeren
Lüftungsphasen
oder bei dauerhaftem Lüften.
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Nachteilig an einem solchen Fenster
oder an einer solchen Tür
ist, dass die Einbruchsicherheit in Kippstellung oder Spalt-Kipp-Stellung
des Flügelrahmens
gegenüber
der vollständig
verriegelten Stellung deutlich vermindert ist, da die Schließbolzen
in dieser Stellung außerhalb
der Kulissenführungen
der Schließbleche
liegen.
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Aus der
DE 30 43 926 A1 ist ein
Fenster bekannt, bei dem zur Gewährleistung
einer geringen Luftaustauschmenge, die ähnlich groß ist wie in der oben genannten
Spalt-Kipp-Stellung
der
DE 30 41 399 C3 ,
der Flügelrahmen
gegenüber
dem Blendrahmen abstellbar ist. Die Abstellung wird über in den Schließblechen
vorgesehen Kulissenführungen
erreicht. Dabei verbleiben die Schließbolzen in der abgestellten
Position innerhalb der Kulissenführungen der
Schließbleche,
wodurch die Einbruchsicherheit in abgestellter Position deutlich
gegenüber
der o. g. Spalt-Kipp-Stellung
der
DE 30 41 399 C3 erhöht ist.
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Nachteilig an einem solchen Fenster
ist allerdings, dass neben der geschlossenen, der drehbaren und
der abgestellten Position eine Kippstellung nicht vorgesehen ist,
so dass eine Zwischenstellung zwischen dem vollständig drehgeöffneten
Fenster und dem abgestellten Fenster nicht möglich ist. Dies führt zu einer
Verminderung des Anwendungskomforts, da für Lüftungen, die über die
geringe Lüftungsmengen der
abgestellten Position hinaus gehen, zum Drehöffnen des Fenster die Fensterbank
frei geräumt
werden muss.
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Aus der
DE 199 29 818 A1 ist ein
Fenster bekannt, bei dem der Flügelrahmen
gegenüber
dem Blendrahmen ebenfalls ab gestellt werden kann. Die Abstellung
erfolgt dabei entlang des gesamten Umfangs des Blendrahmens, so
dass eine parallele oder im wesentliche parallele Abstellung vorliegt.
Die Abstellbewegung wird dabei ebenfalls über in den Schließblechen
vorgesehene Kulissenführungen vollzogen,
wobei zusätzlich
im Ecklager eine weitere Kulissenführung vorgesehen ist, wodurch
auch dieser Bereich abstellbar ist.
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Nachteilig an diesem Fenster ist,
dass ebenfalls eine Kippstellung des Flügelrahmens gegenüber dem
Blendrahmen nicht vorgesehen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Dreh-Kipp-Fenster
oder eine Dreh-Kipp-Tür
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass zusätzlich zur
Dreh-Kipp-Funktion
eine abgestellte Position des Flügelrahmens
gegenüber
dem Blendrahmen ermöglicht
ist, wobei der Flügelrahmen
parallel oder im wesentlichen parallel zum Blendrahmen abgestellt
sein soll.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass
die ersten und zweiten Schließbleche,
die Scherenlager-Baueinheit und die Ecklager-Baueinheit jeweils
Mittel zur Gewährleistung
eines Bewegungs-Freiheitsgrades des Flügelrahmens gegenüber dem
Blendrahmen in eine senkrecht oder nahezu senkrecht zur Fenster-
oder Türebene
gelegene Richtung aufweisen, wobei die Mittel der ersten und zweiten
Schließbleche
und der Scherenlager-Baueinheit durch Kulissenführungen zwangsgeführt sind, so
dass der Flügelrahmen
gegenüber
dem Blendrahmen in einer vierten Schaltstellung des Treibstangenbeschlages
in eine parallel oder nahezu parallel abgestellte Position bringbar
ist, wobei die Schließbolzen
in dieser Position innerhalb der Kulissenführungen gelegen sind.
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Durch die Ergänzung eines Dreh-/Kipp-Fensters
oder einer Dreh-Kipp-Tür
mit den oben genannten Merkmalen ist es zusätzlich zur Dreh-/Kipp-Funktion
ermöglicht,
dass der Flügelrahmen
gegenüber
dem Blendrahmen in eine parallel oder im wesentlichen parallel abgestellte
Position bringbar ist. Der besondere Vorteil liegt dabei darin, dass
das Fenster oder die Tür
sämtliche
Eigenschaften eines Dreh-/Kipp-Fensters besitzt und zusätzlich dazu
parallel abstellbar ist. Die parallel abgestellte Position wiederum
hat den Vorteil, dass ein gewisser Luftumsatz zwischen Innenraum
und dem Äußeren gewährleistet
ist, während
die Schließbolzen
in dieser Position innerhalb der Kulissenführungen der Schließbleche
liegen. Damit ist eine gegenüber
der Kippstellung deutlich erhöhte
Einbruchsicherheit gegeben, die bei entsprechender Auslegung die
gleiche Kategorie wie das vollständig
verriegelte Fenster erreichen können
soll. Für
den Fall eines kurzzeitigen erhöhten
Lüftungsbedarfs
ist es weiterhin möglich,
in eine reine Kippstellung zu wechseln.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
2 und 3 vorgesehen, dass die Kulissenführung vier Funktionsbereiche
aufweist, welchen jeweils Schaltstellungen des Treibstangenbeschlages zugeordnet
sind, wobei der erste und vierte Funktionsbereich im jeweiligen
Endbereich der Kulissenführung
und der zweite und dritte Funktionsbereich im Bereich zwischen den
Endbereichen gelegen ist, wobei der zweite Funktionsbereich im wesentlichen mittig
zwischen dem ersten und vierten Funktionsbereich und der dritte
Funktionsbereich im wesentlichen mittig zwischen dem zweiten und
vierten Funktionsbereich gelegen ist. Durch die mittige Auslegung
des zweiten Funktionsbereichs zwischen den ersten und vierten und
die mittige Auslegung des dritten Funktionsbereichs zwischen den
zweiten und vierten ist es möglich,
die jeweils damit in Verbindung stehenden Treibstangenstellungen
und damit letztlich auch Stellungen des Bediengriffs möglichst ähnlich den
vom Endanwender bekannten Winkelstellungen zu halten und lediglich
mit teilweise neuen Funktionen zu belegen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
4 vorgesehen, dass die Kulissenführung
der ersten Schließbleche
im ersten und vierten Funktionsbereich geradlinig ausgeführt ist
und jeweils erste und vierte Kulissenführungs-Längsachsen aufweist, die jeweils
parallel zueinander ausgerichtet sind und um ein Abstandsmaß gegeneinander
versetzt sind, und dass die Kulissenführung im zweiten und dritten Funktionsbereich
nach Art einer Kröpfung
zur Verbindung des ersten und vierten Funktionsbereichs ausgestaltet
ist, und dass die Kulissenführung
im zweiten Funktionsbereich einen ersten Aussparungsbereich zum
Durchtritt des Schließbolzens
in Drehschaltstellung aufweist. Durch den Ebenenversatz der Kulissenführung in
einer in der Draufsicht kröpfungsähnlichen
Form ergibt sich die eigentliche Zwangsführung der Schließbolzen
und damit die Bewegung des Flügelrahmens
in eine vom Blendrahmen abgestellte Position bei Drehung des Bediengriffs.
Der Aussparungsbereich im zweiten Funktionsbereich dient dabei zum
Durchtritt des Schließbolzens,
wenn der Flügelrahmen
in eine gedrehte Position gebracht werden soll.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist gemäß Anspruch
5 vorgesehen, dass die Kulissenführung
der zweiten Schließbleche
im ersten und vierten Funktionsbereich geradlinig ausgeführt ist und
jeweils erste und vierte Kulissenführungs-Längsachsen aufweist, die jeweils
parallel zueinander ausgerichtet sind und um ein Abstandsmaß gegeneinander
versetzt sind, und dass die Kulissenführung im zweiten und dritten
Funktionsbereich nach Art einer Kröpfung zur Verbindung des ersten
und vierten Funktionsbereichs ausgestaltet ist, und dass die Kulissenführung im
zweiten und dritten Funktionsbereich jeweils einen ersten und dritten
Aussparungsbereich zum Durchtritt des Schließbolzens in Drehschaltstellung
und in Kippschaltstellung aufweist, wobei beide Aussparungsbereiche
ineinander übergehen.
Die Ausgestaltung dieser zweiten Schließbleche unterscheidet sich
von der der ersten Schließbleche durch
einen zusätzlichen
Aussparungsbereich im dritten Funktionsbereich. Dieser gewährleistet,
dass der Flügelrahmen
in Kippstellung gebracht werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
6 und 7 vorgesehen, dass zweite Schließbleche den seitlichen Holmen
und/oder dem oberen Querholm des Blendrahmens zugeordnet sind und/oder
dass ein zweites Schließblech
dem bandseitigen Eckbereich des unteren Querholms zugeordnet ist.
Die Zuordnung der zweiten Schließbleche zum seitlichen und/oder
oberen Querholm ist dabei durch die Kippbewegung des Flügelrahmens
bedingt. Dieser hat in Kippstellung lediglich am unteren Querholm
Kontakt zum Blendrahmen, in den anderen Bereichen ist der Kontakt
aufgehoben. Da die Kippauslenkung in den Bereichen, in denen die Schließbleche
angeordnet sind, größer ist
als das Abstandsmaß zwischen
der ersten und vierten Kulissenführungs-Längsachse
ist, müssen
daher die Schließbolzen
an den seitlichen und am oberen Querholm aus den Schließblechen
ausfahren. In besonderen Fällen,
in denen am unteren Querholm jeweils in beiden Eckbereichen ein
Schließblech
angeordnet ist, kann zur Vermeidung von Überbestimmungen im Zusammenhang
mit dem mit einer Längsführung ausgebildetem
Ecklager ebenfalls ein Schließblech
nach Bauart dieser zweiten Schließbleche vorgesehen sein. Ansonsten
ist in dem der Bandseite gegenüberliegenden
Eckbereich des unteren Querholms ein Schießblech nach Bauart des ersten Schließblechs
vorgesehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist gemäß Anspruch
8 vorgesehen, dass die den Schließblechen zugeordneten Schließbolzen
als Pilzkopfzapfen ausgebildet sind. Da ein Pilzkopfzapfen im Schaftbereich
einen gegenüber
einem herkömmlichen
Schließbolzen
deutlich verminderten Querschnitt aufweist, ergeben sich indirekt
Vorteile in der Schließblechgestaltung,
da im vierten Funktionsbereich mehr Material zur Verfügung stehen
kann und das Schließblech
damit stabiler ausführbar
ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
9 bis 12 vorgesehen, dass die Scherenlager-Baueinheit an ihrem Ausstellarm
ein Ausstellarm-Schließblech
mit einer Ausstellarm-Kulissenführung
aufweist, die mit dem jeweils zugeordneten Schließbolzen
des Treibstangenbeschlages in Wirkverbindung bringbar ist, wobei
die Ausstellarm-Kulissenführung vier
Funktionsbereiche aufweist, welchen jeweils Schaltstellungen des
Treibstangenbeschlages zugeordnet sind, wobei der erste und vierte Funktionsbereich
im jeweiligen Endbereich der Ausstellarm-Kulissenführung und
der zweite und dritte Funktionsbereich im Bereich zwischen den Endbereichen
gelegen ist, und wobei der zweite Funktionsbereich mittig zwischen
dem ersten und vierten Funktionsbereich und der dritte Funktionsbereich
mittig zwischen dem zweiten und vierten Funktionsbereich gelegen
ist, und wobei die Ausstellarm-Kulissenführung des Ausstellarm-Schließblechs
im ersten und vierten Funktionsbereich geradlinig ausgeführt ist und
jeweils erste und vierte Ausstellarm-Kulissenführungs-Längsachsen aufweist, die jeweils
parallel zueinander ausgerichtet sind und um ein Abstandsmaß gegeneinander
versetzt sind, und wobei die Ausstellarm-Kulissenführung im
zweiten und dritten Funktionsbereich nach Art einer Kröpfung zur
Verbindung des ersten und vierten Funktionsbereichs ausgestaltet
ist, wobei die Ausstellarm-Kulissenführung im dritten Funktionsbereich
jeweils einen Ausstellarm-Kulissenführung-Aussparungsbereich
zum Durchtritt des Schließbolzens
in Kippschaltstellung aufweist. Durch die Anordnung einer solchen
Kulissenführung am
Ausstellarm wird bei Bewegung des jeweils zugeordneten Schließbolzen
des Treibstangenbeschlages eine selbsttätige Abstellbewegung des Flügelrahmens
im Bereich der Scherenlager-Baueinheit
erreicht. Dies ist deshalb erforderlich, weil im Bereich der Schere
kein Bauraum für
mit dem Blendrahmen verbindbare Schließbleche vorhanden ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
13 und 14 vorgesehen, dass die Ecklagerbaueinheit im Verbindungsbereich
zwischen dem Blendrahmen und der Ecklagerbaueinheit eine Längsführung zur
Gewährleistung
eines Bewegungs-Freiheitsgrades des Flügelrahmens gegenüber dem Blendrahmen
in eine senkrecht oder nahezu senkrecht zur Fenster- oder Türebene gelegene
Richtung aufweist, wobei die Längsführung eine
mit einem Führungsbolzen
korrespondierend ausgeführte
zylindrische Öffnung
aufweist, in der der Führungsbolzen entlang
seiner Längsachse
beweglich ist. Dadurch ist ein zusätzlich zu den Zwangsführungen
in den Schließblechen
um die gesamte Umfangsfläche
des Fensters gleichmäßige oder
im wesentlichen gleichmäßiges Abstandsmaß erzielbar.
Der Antrieb erfolgt dabei durch die Kulissenführungen der Schließbleche,
während
die Längsführung der
Ecklagerbaueinheit lediglich indirekt durch diese angetrieben wird und
den Längenausgleich
bewirkt.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
15 vorgesehen, dass dem oberen Querholm ein Flügelheber zugeordnet ist. Dieser
hält den
Flügelrahmen
auch im Falle eines leichten Absackens im einschwenkenden Zustand
auf der richtigen Höhe relativ
zum Blendrahmen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist gemäß Anspruch
16 vorgesehen, dass der Treibstangenbeschlag durch eine Bediengriffeinheit
antreibbar ist, die um eine senkrecht zur Fensterebene gelegene
Drehachse drehbar ist und einen parallel zur Fensterebene gelegenen
Griffbereich aufweist, wobei die erste Schaltstellung des Treibstangenbeschlages
einer senkrecht nach unten weisenden Stellung des Griffbereichs
entspricht, die zweite Schaltstellung einem waagerecht liegenden
Griffbereich, die vierte Schaltstellung einem senkrecht nach oben
weisend Griffbereich entspricht sowie die dritte Schaltstellung
etwa winkelhalbierend zwischen der zweiten und vierten Schaltstellung
gelegen ist. Dadurch ist es möglich,
dem Endnutzer des Fensters oder der Tür zusätzlich zur Dreh-/Kipp-Funktion eine weiter
Funktion des Parallelabstellens zu bieten, und gleichzeitig die
vom normalen Dreh-/Kipp-Fenster bekannten
Griffstellung möglichst
wenig zu verändern.
Die geschlossene Stellung und die Drehstellung bleiben völlig unverändert, die
Kippstellung entspricht der bisher bekannten Spalt-Kipp-Stellung, und
die parallel abgestellte Stellung entspricht der bekannten Kippstellung.
Da die parallel abgestellte Stellung in der praktischen Benutzung
die Kippstellung weitestgehend ersetzen könnte, erscheint eine Zuordnung
dieser Stellung mit der entsprechenden Griffstellung besonders sinnvoll.
Beispielsweise würde
ein unvoreingenommener Benutzer, der die Funktion des erfindungsgemäßen Fensters
nicht kennt, zur Erreichung einer Lüftung gewissermaßen instinktiv
in die bisherige Kippstellung des Bediengriffs schalten und dabei
automatisch zur parallel abgestellten Position finden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist
gemäß Anspruch
17 vorgesehen, dass die Mittel zur Gewährleistung eines Bewegungs-Freiheitsgrades
des Flügelrahmens
gegenüber
dem Blendrahmen in eine senkrecht oder nahezu senkrecht zur Fenster-
oder Türebene
gelegene Richtung durch die vierten Funktionsbereiche gebildet sind.
Die parallel abgestellte Funktion wird dabei also erreicht, indem
die Schließbolzen
innerhalb der Kulissenführungen
in die vierten Funktionsbereiche verschoben werden, wobei durch das
Abstandsmaß zwischen
der ersten und zweiten Kulissenführungs-Längsachse
die Abstellung erreicht wird.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
ist gemäß Anspruch
18 und 19 vorgesehen, dass die ersten und zweiten Schließbleche
eine Schließblechbasis
und eine Schließblech-Funktionsplatte
aufweisen, wobei die Schließblech-Funktionsplatte gegenüber der
Schließblechbasis
in Richtung der Kulissenführungs-Längsachsen
schwimmend gelagert sind, und wobei die Schließblech-Funktionsplatte wenigstens
einen senkrecht zu den Kulissenführungs-Längsachsen
verlaufende Justierkanal aufweist, der mit einem entsprechenden
Justierzapfen des Treibstangenbeschlages zur Justierung der Schließbleche
korrespondierend ausgebildet ist. Damit wird die genaue Zuordnung
der Positionen des flügelrahmenseitigen
Treibstangenbeschlages mit seinen Schließbolzen einerseits und der
blendrahmenseitigen Schließblechen
andererseits verbessert und mögliche
Toleranzen, die sich bei der Montage der Schließbleche ergeben und durch Hubverluste
im Treibstangenbeschlag bedingt sind, wirkungsvoll ausgeglichen
werden.
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Anhand des folgenden Ausführungsbeispiels wird
die Erfindung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1 Eine
räumliche
Ansicht eines erfindungsgemäßen Fensters
in einer drehgeöffneten Stellung;
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2 eine
räumliche
Ansicht eines ersten Schließblechs;
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3 eine
räumliche
Ansicht eines zweiten Schließblechs;
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4 eine
räumliche
Ansicht eines Teilbereichs einer Scherenlager-Baueinheit;
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5 eine
räumliche
Ansicht einer Ecklager-Baueinheit
mit einer Längsführung ein
einer nicht ausgelenkten Position;
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6 eine
Schnittdarstellung der Ecklager-Baueinheit
nach 5;
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7 eine
räumliche
Ansicht der Ecklager-Baueinheit nach 5 in
einer ausgelenkten Position;
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8 eine
Schnittdarstellung der Ecklager-Baueinheit
nach 7;
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9 eine
räumliche
Ansicht eines schwimmend gelagerten Schließblechs;
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10 eine
räumliche
Ansicht eines Teilbereichs des Treibstangenbeschlages im Zusammenhang
mit einem schwimmend gelagerten Schließblech.
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1 zeigt
ein Fenster 10 in einer drehgeöffneten Stellung, mit einem
Flügelrahmen 12,
der gegenüber
einem ortsfesten Blendrahmen 14 beweglich gelagert ist.
Die Lagerung besteht aus einer Ecklager-Baueinheit 16,
die in einer unteren Eckzone des Blendrahmens und des Flügelrahmens
angeordnet ist, und aus einer Scherenlager-Baueinheit 18, die in einer
oberen Eckzone des Blendrahmens und des Flügelrahmens angeordnet ist.
Der Flügelrahmen
weist darüber
hinaus einen in einer umlaufenden Nut 20 gelegenen Treibstangenbeschlag 22 und damit
verbundene Schließbolzen 24, 26, 28, 30 auf. Diesen
Schließbolzen 24, 26, 28, 30 sind
blendrahmenseitig Schließbleche 32,
34, 36 zugeordnet.
Ein Flügelheber 13 sorgt
dafür,
dass der Flügelrahmen während der
Einschwenkbewegung in Richtung des Blendrahmens stets in der richtigen
Höhe einschwenkt,
so dass ein leichtes Absacken ausgeglichen wird.
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2 und 3 zeigen erste 38 und
zweite 40 Schließbleche.
Sie weisen jeweils Kulissenführungen 42, 44 auf,
die in der Draufsicht nach Art einer Kröpfung ausgeführt sind.
Die Kulissenführungen 42, 44 die
in jeweils vier Funktionsbereiche eingeteilt. Der erste Funktionsbereich 46, 48 ist
auf der in den Figuren links dargestellten Endseite der kanalartigen
Kulissenführung
gelegen, der vierte Funktionsbereich 58, 60 ist
im entsprechenden rechten Endbereich gelegen. Der zweite Funktionsbereich 50, 52 ist
mittig zwischen dem ersten 46, 48 und vierten 58, 60 Funktionsbereich
gelegen sowie der dritte Funktionsbereich 54, 56 mittig
zwischen dem zweiten 50, 52 Funktionsbereich und
dem vierten 58, 60 Funktionsbereich. Im ersten 46, 48 und
vierten 58, 60 Funktionsbereich sind die Kulissenführungen 42, 44 geradlinig
ausgeführt
mit jeweils ersten 62, 64 und zweiten 66, 68 Kulissenführungs-Längsachsen,
die jeweils parallel zueinander gelegen sind und um eine Abstandsmaß 70, 72 gegeneinander
versetzt sind. Der zweite 50, 52 und dritte 54, 56 Funktionsbereich
ist als Verbindungskanal zwischen den ersten 46, 48 und
viertem 58, 60 Funktionsbereich ausgestaltet, wobei
im ersten 38 Schließblech
eine erster 73 Aussparungsbereich und im zweiten 40 Schließblech ein erster 74 und
zweiter 76 Aussparungsbereich zum Durchtritt des Schleißbolzens
vorliegt.
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4 zeigt
einen Teilbereich einer Scherenlager-Baueinheit 78, die einen Ausstellarm 80 mit
einem Ausstellarm-Schließblech 82 aufweist.
Das Ausstellarm- Schließblech weist
eine Ausstellarm-Kulissenführung 84 auf,
die mit dem zugeordneten Schließbolzen 86 des
Treibstangenbeschlages 22, der hier als Eckumlenkung vorliegt,
in Wirkverbindung bringbar ist, indem der Schließbolzen 86 in die Ausstellarm-Kulissenführung eingebracht
wird und in dieser verfahren wird. Die Einführung erfolgt dabei aus der
Kippstellung des Flügelrahmens über einen Ausstellarm-Kulissenführung-Aussparungsbereich 88.
Die Ausstellarm-Kulissenführung 84 besitzt
erste 96, zweite 94, dritte 92 und vierte 90 Funktionsbereiche,
deren grundsätzlich
Geometrie, abgesehen von geringen bauartspezifischen Abweichungen,
denen der Schließbleche 38, 40 entspricht.
Die Funktionsweise unterscheidet sich allerdings deutlich von den Kulissenführungen
der Schließbleche 38, 40,
da in Drehstellung des Flügels,
in der der Schließbolzen 86 im
Funktionsbereich 94 gelegen ist, die Bewegung des Flügels durch
das nicht dargestellte Scherenlager erfolgt. Lediglich im gekippten
Zustand, in dem der Schließbolzen 86 im
Funktionsbereich 92 gelegen ist, kann er durch den Ausstellarm-Kulissenführungs-Aussparungsbereich 88 die
Ausstellarm-Kulissenführung 84 verlassen.
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5 bis 8 zeigen eine Ecklagerbaueinheit 98,
jeweils in verschiedenen Darstellungen bzw. verschiedenen Schaltzuständen. Die
Ecklagerbaueinheit besitzt in allen Darstellungen ein Verbindungsblech 100 zum
Anschluss an den Blendrahmen 14 sowie eine Lagerbolzenaufnahme 102 zur
Verbindung mit dem Flügelrahmen 12.
Auf der Verbindungsseite zum Blendrahmen 14 besitzt die
Ecklagerbaueinheit 98 eine Längsführung 104, die aus
einer zylindrischen Öffnung 106 innerhalb
eines zylindrischen Haltekörpers 108 sowie
einem darin längsbeweglichen
Führungsbolzen 110 besteht.
Die Längsbeweglichkeit
des Bolzen wird über
ein optional verwendbares Federelement 112 beeinflusst,
die gleichzeitig im vollständig
vorgespannten Zustand einen Endanschlag bildet, wobei der Endanschlag
bei nicht vorhandenem Federelement über entsprechend vorgesehene
Anschlagkanten gewährleistet
wird. 5 und 6 zeigen die Ecklagerbaueinheit 98 in
einer nicht ausgelenkten Position, die beispielsweise dem geschlossenen
Fenster entspricht. Demgegenüber
zeigen 7 und 8 die Ecklagerbaueinheit 98 in
einer ausgelenkten Stellung, was durch den Auslenkhub 114 des
Führungsbolzens 110 erkennbar
wird. Diese ausgelenkte Position entspricht dabei der parallel abgestellten
Stellung des Flügelrahmens 12,
wobei der Antrieb nicht über
die Ecklagerbaueinheit 98, sondern über Kulissenführungen
der Schließbleche
erfolgt.
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9 zeigt
ein Schließblech 116,
dass alternativ zu den Schließblechen 32, 34 und 36 verwendbar
ist und bezüglich
der Ausgestaltung der Kulissenführung
die Merkmale der ersten und zweiten Schließbleche aufweisen kann. Das
Schließblech 116 besteht
aus einer Schließblechbasis 118,
die unmittelbar mit dem Blendrahmen in Kontakt steht, und einer
Schließblech-Funktionsplatte 120,
die die Kulissenführung
aufweist. Über
die Verbindungszapfen 122 und die zugehörigen Langlochführungen 124 entsteht
wird eine schwimmende Lagerung der Schließblech-Funktionsplatte 120 gegenüber der Schließblechbasis 118 erzielt.
Die zugehörigen
Justierkanäle 126, 128 wirken
zusammen mit einem in 10 dargestellten
Justierzapfen 130, der fest und unbeweglich mit dem Treibstangenelement 132,
hier eine Ekkumlenkung, verbunden ist. Beim Einschwenken des Justierzapfens 13 in
den Justierkanal 126 des Schließblechs 116, das in 10 gegenüber 9 um die Quer- und Hochachse jeweils
um 180 ° verdreht
dargestellt ist, wird eine Justierung der Schließblech-Funktionsplatte 120 erzielt.
Damit lassen sich Toleranzen bezüglich
des Schließblechs 116 gegenüber dem
Blendrahmen und auch des Schließbolzens
134 infolge
von Hubverlusten gezielt ausgleichen. Auch der pilzkopfartig geformte
Schließbolzen 134 führt im Zusammenhang
mit den Einführschrägen 136 zu
einer ersten Zentrierung, da er in der Praxis beim Einschwenken
des Flügelrahmens 12 in Richtung
des Blendrahmens 14 früher
mit der Schließblech-Funktionsplatte 120 in
Berührung kommt
als der Justierzapfen 130.
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Insgesamt erreicht der Flügelrahmen
in den Positionen, in denen die Schließbolzen innerhalb der vierten
Funktionsbereiche der Kulissenführungen
liegen, eine gegenüber
dem Blendrahmen parallel oder im wesentlichen parallel abgestellte
Position, womit der gewünschte
geringe Luftumsatz bei sehr hoher Einbruchsicherheit gewährleistet
ist. Außerdem
ist durch die Positionierung der Schließbolzen in den jeweils beschriebenen
anderen Funktionsbereichen der Kulissenführungen jeweils eine vollständig geschlossene,
eine gedrehte und eine gekippte Stellung des Flügelrahmens 12 gegenüber dem
Blendrahmen 14 erzielbar.