DE102272C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Wechselgetriebe für die Schützenzellen an mechanischen Webstühlen, welches einen sicheren und geräuschlosen Gang hervorbringt, da dasselbe mit Nuthenscheiben und Rollenhebel ohne Einwirken von Zahnrädern arbeitet.

Fig. ι

bis 4 zeigen die Anordnung des

Schützenwechsels, und zwar

Fig. ι die Ansicht des Mechanismus mit Papp- oder Blechkarten,

Fig. 2 den Aufrifs desselben,

Fig. 3 die Ansicht des Mechanismus von der Jacquard- oder Schaftmaschine aus bewirkt,

Fig. 4 Ansicht und Schnitt einer Nuthenscheibe.

Fig. 5 bis 8 zeigen schematisch die einzelnen Stellungen der Nuthenscheiben bezw. Schützenzellen.

Das auf der Kurbelachse 1 sitzende Excenter 2 und der auf dem Bolzen 3 gelagerte Hebel 4 geben den beiden Fanghaken 5 eine auf- und abwärtsgehende Bewegung. Das auf der Excenterachse 6 sitzende Doppelexcenter 7 giebt der auf dem Bolzen 8 gelagerten Walzenlade 9 eine vor- und rückwärtsgehende Bewegung. Diese Walzenlade 9 führt ein Kartenspiel 10 weiter, genau wie bei Jacquardoder Schaftmaschinen, und bewirkt dadurch das Stehenbleiben und Zurückgehen der Nadeln 11 und der durch Federn 12 nach den Nadeln 11 hinstrebenden Fanghaken 5.

Wird einer dieser Fanghaken 5 durch die betreffende Musterkarte 10 zurückgestofsen, so fafst er bei seiner aufwärisgehenden Bewegung 'den auf dem Bolzen 13 sitzenden, mit der Nuthenscheibe 14 aus einem Stück bestehenden Wälzenkopf 14^a und wendet diesen um 45 °, so dafs dadurch die betreffende Rolle 15 eine hohe oder tiefe Stellung einnehmen mufs. Diese Rollen 15 sitzen an den auf den Bolzen 16 gelagerten Hebeln 17.

Durch das Heben und Senken der Rollen 15 wird das Steigen oder Fallen der Schützenzellen 18 bewirkt. Die beiden Rollenhebel 17 haben über die Rollen 15 hinaus Verlängerungen bis zu den Bolzen 19. Die beiden Stangen 20 verbinden die oberen Rollenhebel 17 mit dem unteren Wechselhebel 21, an dessen vorderem Ende die senkrechte Stange 22 zu den Schützenzellen 18 sitzt.

Die einzelnen Steigungen der Schützenzellen 18 sind in Fig. 5 bis 8 schematisch dargestellt und erklärlich.

Die Schützenzellenbewegung wird mit Hülfe einer Wechselachse auf bekannte Art nach der anderen Seite des Webstuhles übertragen, so dafs man bei Anwendung von vier Fanghaken 5, vier Nuthenscheiben 14 und zwei Wechselhebeln 21 anstatt, wie vorher beschrieben mit vier, jetzt mit sieben Schützen arbeiten kann.

Besitzt der Webstuhl eine Jacquard- oder Schaftmaschine, so fällt das Excenter 2, der Hebel 4 und die Walzenlade 9 mit Nadeln 11 und Karten 10 weg. Die Fanghaken 5 erhalten durch das auf der Excenterachse 6 sitzende Doppelexcenter 7 und den auf dem Bolzen 23 gelagerten Hebel 24 eine horizontale Bewegung

(Fig. 3). Diese Fanghaken 5 stehen durch zweiarmige Hebel 25 mit der Jacquard- oder Schaftmaschine in Verbindung. Wird durch die Musterkarte einer der letzteren Maschinen der Hebel 25 auf der einen Seite gehoben, so senkt sich seine andere Seite und mit dieser der dazugehörige Fanghaken 5, so dafs letzterer die Nuthenscheibe 14 um 45 ° wendet. Die Feder 26 zieht das eine Ende des Hebels 25 und den Fanghaken 5 hoch.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Schützenwechsel für vierzellige Schützenkasten , dadurch gekennzeichnet, dafs der Wechsel durch zwei Nuthenscheiben (14) erfolgt, welche von einer Mustervorrichtung aus in Drehung gesetzt werden und deren Hubbewegung einzeln oder vereinigt durch eine der bekannten Summirvorrichtungen (21,21) auf den Kastenträ'gerhebel übertragen werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.