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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung
für eine
versenkbare Fensterscheibe von Kraftfahrzeugen der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art.
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Aus der
EP 0 597 764 B1 ist bereits
eine Befestigungsanordnung für
eine versenkbare Fensterscheibe mit einer axial spannbaren Klemmhülse und einem
Mitnehmerzapfen bekannt, der an einer Stirnseite in nicht näher beschriebener
Weise an einem Scheibenheber festgelegt ist und an seinem freien Ende
als Spannmittel einen Nocken und einen zugehörigen Spannring trägt.
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Die Scheibe ist in einem schmalen
Fensterschacht zwischen einer Außenbeplankung und einer inneren
Seitenwand der Kraftfahrzeugkarosserie versenkbar, wobei der Scheibenheber
bei der Montage nur vom Fahrzeuginnenraum aus durch Öffnungen der
inneren Seitenwand zugänglich
ist.
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In seiner Einbaulage ragt der Nocken
um einen erheblichen Längenbereich
in den Fensterschacht hinein, so dass bei der konstruktiven Gestaltung
der Karosserie im Bereich des Fensterschachts über den gesamten Verschiebeweg
der Scheibe ein entsprechender Freiraum vorzusehen ist. Außerdem ist
ein ausreichender Freiraum zum Umlegen des Nockens bei der Montage
notwendig, insbesondere dann, wenn der Scheibenheber zwischen der
Scheibe und der inneren Seitenwand angeordnet ist und die Scheibe
umgriffen werden muss.
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Weiterhin ist aus der
DE 971 347 C bereits eine Befestigungsanordnung
für eine
ausstellbare Seitenscheibe eines Kraftfahrzeugs bekannt, die als Spannmittel
einen Gewindebolzen und eine zugehörige Mutter umfasst. Bei der
Montage wird der Gewindebolzen von einer Seite in das Loch der Scheibe eingesetzt
und die Mutter auf der gegenüberliegenden
Seite der von beiden Seiten frei zugänglichen Scheibe montiert.
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Diese Befestigungsanordnung ist für versenkbare
Scheiben aufgrund der stark eingeschränkten Zugänglichkeit des Scheibenhebers
nicht geeignet.
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Schließlich ist aus der
DE 42 08 125 A1 eine gattungsgemäße Befestigungsanordnung
für eine versenkbare
Fensterscheibe von Kraftfahrzeugen mit einem abgestuften Mitnehmerzapfen
bekannt, der einen Kopf- und einen auf spreizbaren Schaftbereich mit
zwei einander diametral gegenüberliegenden Spreizschenkeln
umfasst. Der als Hohlzapfen ausgeführte Mitnehmerzapfen weist
eine Längsbohrung auf,
in die zur Aufspreizung der Spreizschenkel ein Gewindebolzen einschraubbar
ist.
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Zur Montage der Fensterscheibe am
Scheibenheber wird der Mitnehmerzapfen zunächst an seinem Schaftbereich
mit einer Klemmhülse
aus einem gummielastischen Material versehen und mit seinem Kopfbereich
am Scheibenheber fixiert. Anschließend wird der Schaftbereich
des Mitnehmerzapfens samt der Klemmhülse in ein Loch der Fensterscheibe
einschoben bis die Klemmhülse
mit einem radial abragenden Ausgleichsschenkel am zugehörigen Lochrand
der Scheibe anliegt. Danach werden die Spreizschenkel am Schaftbereich
des Mitnehmerzapfens und die Klemmhülse durch Einschrauben des
Gewindebolzens im Scheibenloch aufgespreizt. Der Gewindebolzen durchsetzt
im Einbauzustand eine Bohrung des Scheibenhebers, wobei der Scheibenheber
zwischen dem Kopfbereich des abgestuft ausgebildeten Gewindebolzens
und dem Kopfbereich des Mitnehmerzapfens gehalten ist.
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Im Einbauzustand ist die bekannte
Fensterscheibe somit über
die Spreizschenkel des Mitnehmerzapfens an zwei Umfangsbereichen
seines Scheibenlochs gehalten. Dabei ist die konstruktive Abstimmung
der durch die beiden Spreizschenkel aufgebrachten Klemmkraft verhältnismäßig schwierig.
Einerseits ist eine ausreichende Klemmkraft vorzusehen, um auch
bei den im Fahrbetrieb auftretenden dynamischen Beanspruchungen
eine dauerhaft zuverlässige
Befestigung der Scheibe zu erreichen. Andererseits ist eine zu hohe
Flächenpressung
an den Anlagebereichen der Klemmschenkel infolge einer zu hohen
Klemmkraft zu vermeiden, da diese zu einer Beschädigung der Scheibe führen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Befestigungsanordnung für
eine versenkbare Seitenscheibe von Kraftfahrzeugen der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass
unter Beibehaltung einer einfachen Montierbarkeit eine besonders
zuverlässige
Befestigung der Scheibe erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere die Erfindung in vorteilhafter
Weise ausgestaltende Merkmale enthalten die Unteransprüche.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil
besteht darin, dass am Lochrand des Scheibenlochs eine besonders
gleichmäßige Spannungsverteilung
erzielt wird, da die axial zwischen dem Kopfbereich des Mitnehmerzapfens
und einer gegenüberliegenden Spannzone
des Scheibenhebers spannbare Klemmhülse in der Einbaulage gleichmäßig radial
aufgeweitet und somit umlaufend am Umfang des Scheibenlochs abgestützt ist.
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Um bei der Montage eine konstruktiv
vorgegebene axiale Vorspannung der Klemmhülse zu erreichen, läuft der
Mitnehmerzapfen bei Erreichen seiner Einbaulage an einer ringförmigen Anschlagzone des
Scheibenhebers auf.
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Bei Anordnung des Scheibenhebers
zwischen der Scheibe und der Außenbeplankung
der Karosserie kann der Gewindebolzen besonders einfach und kostengünstig als
Endabschnitt des Mitnehmerzapfens ausgebildet sein, der im Einbauzustand in
der als Gewindeboh rung ausgeführten
Bohrung des Scheibenhebers verschraubt ist. Um dabei die Montage
der Klemmhülse
zu vereinfachen, kann der Ausgleichsschenkel der Klemmhülse durch
eine stoffschlüssige
Verbindung am Scheibenheber vormontiert sein.
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Damit sich auch bei Anordnung des
Scheibenhebers zwischen der Fensterscheibe und der inneren Seitenwand
der Karosserie die Klemmhülse ohne
Umgreifen der Scheibe axial verspannen lässt, kann der Mitnehmerzapfen
an einer Stirnseite die Gewindebohrung aufweisen, wobei der abgestufte Gewindebolzen
die Bohrung des Scheibenhebers mit einem Schaftbereich durchsetzt
und mit einem Kopfbereich am Scheibenheber abgestützt ist.
Die Mitdrehsicherung des Mitnehmerzapfens lässt sich dabei in besonders
einfacher Weise durch Abstützung an
der Klemmhülse
erreichen, die mit ihrem Ausgleichsschenkel zwischen Scheibe und
Scheibenheber festgelegt ist.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
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In der Darstellung zeigen:
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1 einen
vertikalen Querschnitt durch einen Fensterschacht einer Kraftfahrzeugseitentür mit einer
versenkbaren Fensterscheibe,
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2 die
Scheibe gemäß 1 in einem Ausschnitt im
Bereich der Anbindung an einen Scheibenheber,
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3 die
Befestigung der Scheibe gemäß 2 in einem vormontierten
Zustand,
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4 eine
Variante zur Scheibenanbindung am Scheibenheber in einem 2 entsprechenden Querschnitt
und
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5 die
Befestigung der Scheibe gemäß 4 in einem vormontierten
Zustand.
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In 1 ist
von einer rechten Seitentür 1 eines
Kraftwagens nur ein Bereich unterhalb einer Bordkante mit einem
Fensterschacht 2 dargestellt, der seitlich von einer Türinnenwand 3 und
einer gegenüberliegenden
Türaußenbeplankung 4 begrenzt ist.
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Im Fensterschacht 2 ist
ein unterer Endabschnitt einer versenkbaren Fensterscheibe 5 zu sehen,
die in einer nicht dargestellten, üblichen Scheibenführung in
vertikaler Richtung verschiebbar ist. Beim Heben und Senken wird
die etwa rechteckförmige
Scheibe 5, von einem Scheibenheber 6 mitgenommen,
der an einem Loch 7 in einem unteren Endbereich der Scheibe 5 befestigt
ist. Der Scheibenheber 6 ist über einen üblichen, nicht dargestellten
Antrieb entlang einer zugehörigen,
vertikal verlaufenden Führungsschiene 8 verfahrbar.
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In Verbindung mit 2 ist ersichtlich, dass das Loch 7 der
Scheibe 5 von einem abgestuften, zylindrischen Mitnehmerzapfen 9 aus
Metall durchsetzt ist, der einen Schaftbereich 10 und einen
radial abstehenden Kopfbereich 11 umfasst.
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Der Schaftbereich 10 ist
mit seiner Stirnseite 12 an einer ringförmigen Anschlagzone 13 des Scheibenhebers 6 abgestützt und
trägt an
seinem äußeren Umfang
eine hohlzylinderförmige
Klemmhülse 14 aus
einem gummielastischen Material, die im Querschnitt gesehen zwei
senkrecht aufeinander stehende, einteilig ausgebildete Schenkel 15 und 16 umfasst.
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Der Stützschenkel 15 der
Klemmhülse 14 ist der
Länge nach
zwischen einer ringförmigen
Stirnfläche
am Kopfbereich 11 des Mitnehmerzapfens 9 und einer
gegenüberliegenden,
ebenfalls ringförmigen Spannzone
des Scheibenhebers 6 verspannt und in radialer Richtung
zwischen dem Außenumfang
des Schaftbereichs 10 und dem das Loch 7 begrenzenden
Umfang der Scheibe 5 abgestützt. Ein Endabschnitt des Stützschenkels 15 ragt
aus dem Loch 7 heraus und ist radial zu einem Wulst aufgeweitet, der
auf der Außenseite
der Scheibe 5 am Lochrand abgestützt
ist.
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Der Ausgleichsschenkel 16 der
Klemmhülse 14 ist
zwischen dem Lochrand der Scheibe 5 und einer Gegenfläche des
Scheibenhebers 6 abgestützt.
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Der Mitnehmerzapfen 9 ist
als Hohlzapfen ausgebildet und weist über die gesamte Länge eine Gewindebohrung 17 auf,
die deckungsgleich zu einer Bohrung 18 des Scheibenhebers 6 angeordnet
ist. Ein abgestufter Gewindebolzen 19 durchsetzt mit einem
Schaftbereich 20 die Bohrung 18 des Scheibenhebers 6 und
greift mit seinem Gewinde über
die gesamte Länge
in die Gewindebohrung 17 des Mitnehmerzapfens 9 ein.
Der Kopfbereich 21 des Gewindebolzens 19 ist auf
der Innenseite des Scheibenhebers 6 an einem Randbereich
um die Bohrung 18 abgestützt.
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Bei der Montage der Scheibe 5 am
Scheibenheber 6 werden zunächst der Mitnehmerzapfen 9 und
die Klemmhülse 14 mit
dem Gewindebolzen 19 gemäß 3 am Scheibenheber 6 vormontiert.
Der Gewindebolzen 19 liegt dann mit seinem Kopfbereich 21
am Scheibenheber 6 an und greift mit seinem Schaftbereich 20 nur
teilweise in die Gewindebohrung 17 des Mitnehmerzapfens 9 ein,
wobei der Mitnehmerzapfen 9 mit seiner Stirnseite 12 der
Anschlagzone 13 des Scheibenhebers 6 beabstandet gegenüberliegt.
Der Ausgleichsschenkel 16 der Klemmhülse 14 liegt am Scheibenheber 6 an,
während
der nur unwesentlich verspannte Stützschenkel 15 mit
seinem Außenumfang
plan an den Kopfbereich 11 des Mitnehmerzapfens 9 anschließt.
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Anschließend wird der am Scheibenheber 6 vormontierte
Mitnehmerzapfen 9 mit seinem Kopfbereich 11 von
der Fahrzeuginnenseite aus in das Loch 7 der Scheibe 5 eingesetzt,
bis der Ausgleichsschenkel 16 der Klemmhülse 14 am
Lochrand der Scheibe 5 anliegt.
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Zur endgültigen Montage der Scheibe
5 am Scheibenheber 6 wird der Gewindebolzen 19 in
der Gewindebohrung 17 verschraubt, bis der Mitnehmerzapfen 9 mit
seiner Stirnseite 12 an der Anschlagzone 13 des
Scheibenhebers 6 aufläuft.
Der Mitnehmerzapfen 9 ist dabei am Außenumfang seines Schaftbereichs 10 über Abstützung an
der Klemmhülse 14 verdrehgesichert,
die mit ihrem Ausgleichschenkel 16 zwischen Scheibe 5 und
Scheibenheber 6 festgelegt ist.
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In 4 ist
ein Schnitt durch die Scheibe 5 mit einem Scheibenheber 6a dargestellt,
der zwischen der Scheibe 5 und einer Türaußenbeplankung angeordnet ist.
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Das Loch 7 der Scheibe 5 ist
von einem Schaftbereich 10a eines abgestuften, zylindrischen Mitnehmerzapfens 9a aus
Metall durchsetzt, der mit seinem Kopfbereich 11a auf der
Fahrzeuginnenseite den Lochrand der Scheibe 5 überdeckt.
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Ein einteilig mit dem Mitnehmerzapfen 9a ausgebildeter
Gewindebolzen 19a steht in axialer Richtung von der Stirnseite 12a ab
und ist in einer Gewindebohrung 17a des Scheibenhebers 6a verschraubt,
wobei eine den Gewindebolzen 19a umschließende ringförmige Zone
der Stirnseite 12a an einer Anschlagzone 13a des
Scheibenhebers 6a abgestützt ist.
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An seinem äußeren Umfang seines Schaftbereichs 10a trägt der Mitnehmerzapfen 9a eine hohlzylindrische
Klemmhülse 14a aus
gummielastischen Material, die im Querschnitt gesehen zwei senkrecht
aufeinander stehende, zweiteilig ausgebildete Schenkel 15a und 16a umfasst.
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Der Stützschenkel 15a ist
der Länge
nach zwischen dem Kopfbereich 11a des Mitnehmerzapfens 9a und
einer gegenüberliegenden
ringförmigen Spannzone
des Scheibenhebers 6a verspannt, wobei ein vom Endbereich
des Stützschenkels 15a radial
abstehender Kragen zwischen dem Lochrand der Scheibe 5 und
dem Kopfbereich 11a zusammengedrückt ist. In Umfangsrichtung
ist der Stützschenkel 15a zwischen
dem Außenumfang
des Schaftbereichs 10a und dem das Loch 7 begrenzenden
Umfang der Scheibe 5 abgestützt.
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Der ringförmige Ausgleichsschenkel 16a umschließt die Gewindebohrung 17a und
ist mit dem Scheibenheber 6a durch Klebung verbunden. Der Lochrand
der Scheibe 5 ist dabei am Ausgleichsschenkel 16a abgestützt und
ein aus dem Loch 7 der Scheibe 5 herausragender
Endbereich des Stützschenkels 15a liegt
unter Vorspannung am Innenumfang des Ausgleichsschenkels 16a an.
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Bei der Montage der Scheibe 5 am
Scheibenheber 6a werden gemäß 5 die Scheibe 5 und der an einer
Führungsschiene
befestigte Scheibenheber 6a zunächst entsprechend ihrer Einbaulage
im Fensterschacht ausgerichtet, wobei die Scheibe 5 mit
ihrem Lochrand auf dem Ausgleichsschenkel 16a aufliegt
und das Loch 7 der Scheibe 5 mit der Gewindebohrung 17a des
Scheibenhebers 6a fluchtet.
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Anschließend wird der Mitnehmerzapfen 9a samt
dem Stützschenkel 15a von
der Fahrzeuginnenseite in das Loch 7 eingesetzt und mit
seinem Gewindebolzen 19a in der Gewindebohrung 17a des
an der Führungsschiene
mitdrehgesicherten Scheibenhebers 6a verschraubt bis die
Stirnseite 12a seines Schaftbereichs 10a an der
Anschlagzone 13a des Scheibenhebers 6a aufläuft. Dabei
wird der Stützschenkel 15a der
Klemmhülse 14a zwischen
dem Kopfbereich 11a des Mitnehmerzapfens 9a und
der Spannzone des Scheibenhebers 6a axial verspannt und
im Loch 7 der Scheibe 5 aufgeweitet.