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Die Erfindung betrifft eine Klimatisierungsvorrichtung zur Luftkonditionierung eines Fahrgastinnenraums eines Fahrzeugs sowie ein Fahrzeug.
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Klimatisierungsvorrichtungen in Fahrzeugen haben den Zweck, die Luft in einem Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs zu konditionieren, insbesondere zu heizen oder zu kühlen und zu reinigen.
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Hierzu weisen übliche Klimatisierungsvorrichtungen ein Klimagerät auf, das häufig in einem Cockpitbereich des Fahrzeugs angeordnet ist. Über Luftauslässe im Bereich des Cockpits kann die konditionierte Luft in den Fahrgastinnenraum ausgelassen werden. Die Luftauslässe können manuell oder automatisch verstellt werden, um eine direkte Luftanströmung sitzender Fahrgäste zu ermöglichen.
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Übliche Klimatisierungsvorrichtungen, insbesondere übliche Klimageräte, sind allerdings relativ groß und sperrig und nehmen demnach viel Bauraum im Fahrzeug ein. Der Bauraum wird aufgrund der Integration von immer mehr Elektronik, insbesondere Komfort- und Multimediasystemen, vor allem im Bereich des Cockpits, immer geringer, sodass eine Integration des Klimageräts im Bereich des Cockpits immer schwieriger wird.
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Auch wird die Sitzposition mit zunehmender (Teil-)Automatisierung von Fahrzeugen variabler, sodass eine Luftanströmung sitzender sowie liegender Fahrgäste möglich sein muss. Durch übliche Klimatisierungsvorrichtungen, bei denen die Luftanströmung durch Luftauslässe im Cockpitbereich erfolgt, kann keine ausreichende Luftanströmung liegender Fahrgäste erreicht werden.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine kompakte und platzsparende Klimatisierungsvorrichtung unter Vermeidung der Nachteile des Stands der Technik zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Klimatisierungsvorrichtung zur Luftkonditionierung eines Fahrgastinnenraums eines Fahrzeugs gelöst, das ein Klimagerät aufweist, das eine Längsachse sowie wenigstens ein Gebläse, wenigstens einen Wärmetauscher und wenigstens einen Luftauslasskanal mit mehreren Luftauslässen umfasst, wobei das Gebläse, der Wärmetauscher, der wenigstens eine Luftauslasskanal und die Luftauslässe entlang der Längsachse angeordnet sind. Durch die längliche Ausgestaltung und Erstreckung des Klimageräts kann das Klimagerät besonders in lateraler Richtung kompakt ausgeführt sein, sodass das Klimagerät gänzlich andere Abmessungen aufweist als übliche Klimageräte. So kann das Klimagerät in anderen Bereichen des Fahrzeugs, beispielsweise im Dachbereich, angebracht werden, die bisher nicht dafür in Frage gekommen sind.
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Die Längsachse kann eine Mittelachse des Fahrzeugs darstellen. So kann eine einheitliche Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums durch die Klimatisierungsvorrichtung oder das Klimagerät erreicht werden.
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Beispielsweise wird unter „entlang der Längsachse“ verstanden, dass sich die entsprechenden Komponenten größtenteils parallel - ggf. unter Berücksichtigung einer Krümmung der Längsachse - erstrecken.
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Optional kann die Längsachse eine Krümmung aufweisen. Dadurch kann die Klimatisierungsvorrichtung, insbesondere das Klimagerät, an bestimmte Formen und Strukturen von Fahrzeugbauteilen, beispielsweise einer Innenseite eines Fahrzeugdachs, angepasst sein.
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Insbesondere sind die einzelnen Komponenten des Klimageräts, bezogen auf die Längsachse, auch übereinander angeordnet. In anderen Worten ausgedrückt, sind die einzelnen Komponenten des Klimageräts, neben der Längsanordnung, im Wesentlichen auch vertikal angeordnet. Auf diese Weise kann das Klimagerät in lateraler Richtung bezüglich der Längsachse schmal ausgebildet sein.
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Bevorzugt sind die einzelnen Komponenten des Klimageräts, bezogen auf die Längsachse, nicht lateral nebeneinander angeordnet. Beispielsweise erstrecken sich die Komponenten überwiegend parallel zur Längsachse. Auf diese Weise kann das Klimagerät in lateraler Richtung bezüglich der Längsachse schmal ausgebildet sein.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass das wenigstens eine Gebläse mit den mehreren Luftauslässen des wenigstens einen Luftauslasskanals fluidisch verbunden ist, wobei der wenigstens eine Wärmetauscher zwischen dem Gebläse und den mehreren Luftauslässen angeordnet ist. Das Gebläse dient als Luftzufuhr, durch die der Wärmetauscher mit Luft beaufschlagt wird und diese erwärmt oder abkühlt. Der Wärmetauscher hat demnach die Funktion einer Luftheizung oder Luftkühlung. Aus den Luftauslässen kann die erwärmte oder abgekühlte Luft gezielt in bestimmte Bereiche des Fahrgastinnenraums oder diffus in den Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs ausströmen. So wird eine Klimatisierung des Fahrgastinnenraums ermöglicht.
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Insbesondere bilden das Gebläse, der Wärmetauscher und der Luftauslasskanal eine Einheit, die jeweils einer Sitzreihe des Fahrzeugs zugeordnet ist. Dadurch kann erwärmte oder abgekühlte Luft gezielt in die Sitzreihen des Fahrzeugs ausgelassen werden.
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In einer anderen Ausführungsform sind zwei Luftauslasskanäle vorgesehen, wobei ein Gebläse mit beiden unmittelbar fluidisch verbunden ist oder wobei zwei Gebläse vorgesehen sind, die jeweils mit einem Luftauslasskanal unmittelbar fluidisch verbunden sind. Durch eine Anordnung mit nur einem Gebläse kann der Bauteil- und Herstellungsaufwand reduziert werden. Bei einer Anordnung mit zwei Gebläsen können kleinere Gebläse verwendet und eine zuverlässige Luftzufuhr zu den Wärmetauschern und Luftauslässen über längere Strecken gewährleistet werden.
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Insbesondere sind die Luftauslasskanäle und die Gebläse hintereinander auf der Längsachse vorgesehen. Auf diese Weise kann die schmale Gesamtform des Klimageräts gewährleistet werden.
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Beispielsweise sind die Gebläse Radialgebläse. Dabei kann ein Radialgebläse um 180° versetzte Auslässe aufweisen, wobei beide Auslässe auf der Längsachse liegen und jeweils an einem Luftauslasskanal angeschlossen sind.
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Gemäß einem Aspekt weist das Klimagerät einen Luftzufuhrkanal auf, der sich entlang der Längsachse erstreckt und der mit einem des zumindest einen Gebläses fluidisch verbunden ist, insbesondere wobei sich der Luftzufuhrkanal zwischen zwei der Gebläse erstreckt. Durch den Luftzufuhrkanal kann die Ansaugung der benötigten Luft räumlich vom Klimagerät getrennt und so die Geräuschemission im Bereich des Klimageräts reduziert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Luftauslasskanal eines dem Luftauslasskanal zugeordneten Gebläses gleichzeitig der Luftzufuhrkanal eines anderen, dem Luftzufuhrkanal zugeordneten Gebläses ist. Auf diese Weise kann ein zusätzlicher Luftzufuhrkanal eingespart und demnach die Anzahl an Bauteilen reduziert werden.
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Insbesondere ist der Luftzufuhrkanal oberhalb oder unterhalb eines des wenigstens einen Luftauslasskanals angeordnet. Demnach ist der Luftzufuhrkanal nicht lateral neben den anderen Komponenten des Klimageräts angeordnet, wodurch die Breite des Klimageräts in lateraler Richtung bezüglich der Längsachse verringert werden kann.
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Bevorzugt sind die Luftauslässe länglich ausgeführt, wobei sich die Luftauslässe entlang der Längsachse erstrecken. So kann die Höhe der Luftauslässe und demnach des Klimageräts, bezogen auf die Längsachse, unter Gewährleistung eines zur Klimatisierung des Fahrgastinnenraums notwendigen Volumenstroms der Luft geringgehalten werden. Auch kann so der angeströmte Bereich im Fahrgastinnenraum verbreitert und ein angenehmer Luftzug sichergestellt werden.
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Hierbei bedeutet eine längliche Erstreckung eine Längserstreckung, die größer ist als eine Quererstreckung des Luftauslasses, insbesondere um wenigstens den Faktor 5.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass eine Ausströmrichtung der Luft aus den Luftauslässen manuell und/oder automatisch einstellbar ist. So kann eine optimale Luftanströmung bestimmter Bereiche im Fahrgastinnenraum ermöglicht werden.
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Optional kann das Klimagerät oder die Klimatisierungsvorrichtung mit einem Positionserkennungssystem gekoppelt sein. Dadurch kann eine Position eines Fahrgastes im Fahrgastinnenraum erfasst werden und auf Basis der Positionsinformationen die Ausströmrichtung der Luft aus den Luftauslässen automatisch gesteuert werden.
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In einer Ausführungsform weist das Klimagerät eine Kondensatleitung auf, die sich entlang der Längsachse erstreckt und mit wenigstens einem Wärmetauscher zur Aufnahme von Kondensat verbunden ist, insbesondere wobei die Kondensatleitung lateral in Bezug zur Längsachse versetzt zu dem wenigstens einen Wärmetauscher angeordnet ist oder unterhalb des wenigstens einen Wärmetauschers verläuft. Auf diese Weise kann das im Wärmetauscher gebildete Kondensat kontrolliert aus dem Klimagerät abgeleitet werden, wodurch ein unkontrolliertes Sammeln von Flüssigkeit im Klimagerät verhindert werden kann.
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Bevorzugt ist zwischen einem Kondensatablauf eines Wärmetauschers und der Kondensatleitung ein Versatz vorgesehen. Durch den Versatz kann ein Rücklauf des Kondensats in einen anderen Wärmetauscher, der ebenfalls mit der Kondensatleitung fluidisch verbunden ist, vermieden werden.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Klimatisierungsvorrichtung eine Luftversorgungsvorrichtung aufweist, die wenigstens ein Versorgungsgebläse und wenigstens einen Luftversorgungskanal aufweist, wobei das wenigstens eine Versorgungsgebläse unterhalb der Längsachse des Klimageräts angeordnet ist und der wenigstens eine Luftversorgungskanal das wenigstens eine Versorgungsgebläse mit dem Klimagerät, insbesondere dem Luftzufuhrkanal fluidisch verbindet. So kann die zur Klimatisierung des Fahrgastinnenraums notwendige Luft aus einem vom Fahrgastinnenraum räumlich getrennten Bereich zum Klimagerät befördert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Klimatisierungsvorrichtung ein vom Klimagerät separates Temperieraggregat zur Temperierung von Kühlmittel, eine Kühlmittelzuführleitung und eine Kühlmittelrückführleitung auf, wobei die Kühlmittelzuführleitung und die Kühlmittelrückführleitung das Temperieraggregat mit dem Klimagerät, insbesondere dem wenigstens einen Wärmetauscher fluidisch verbinden. Die Klimatisierungsvorrichtung bildet einen Kühlmittelkreislauf.
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Insbesondere ist das Temperieraggregat unterhalb der Längsachse angeordnet und/oder räumlich getrennt vom Klimagerät. Dadurch erfolgt die Temperierung des zur Konditionierung der Luft im Klimagerät notwendigen Kühlmittels in einem vom Klimagerät, insbesondere vom Fahrgastinnenraum, entfernten Bereich, wodurch die Geräuschemission und die thermische Emission im Bereich des Klimageräts, insbesondere im Bereich des Fahrgastinnenraums, reduziert werden kann.
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Ferner wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Fahrzeug gelöst, welches ein Dach, das einen Fahrgastinnenraum begrenzt, und die erfindungsgemäße Klimatisierungsvorrichtung aufweist, wobei das Klimagerät am Dach befestigt ist. Dadurch kann eine zuverlässige Luftanströmung der Fahrgäste im Fahrgastinnenraum gewährleistet werden, da die Luft vom Dachbereich aus einheitlich und breit verteilt in den Fahrgastinnenraum ausgelassen wird und dabei auch eine direkte Luftanströmung für liegende Fahrgäste ermöglicht wird. Zusätzlich können durch die längliche Erstreckung des Klimageräts freie Bereiche lateral der Längsachse des Klimageräts geschaffen werden, die beispielsweise für eine Panoramaverglasung des Dachs verwendet werden können.
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Insbesondere verläuft die Längsachse des Klimageräts im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung und/oder liegt die Längsachse in einer vertikalen Mittelebene, die parallel zur Längsrichtung des Fahrzeugs ist. So kann eine einheitliche Klimatisierung des Fahrzeugs durch die Klimatisierungsvorrichtung erreicht werden.
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Gemäß einem Aspekt weist das Dach eine hohle Längsstrebe auf, in die das Klimagerät zumindest teilweise, insbesondere vollständig aufgenommen ist. Die Längsstrebe kann als Abdeckung dienen, wodurch das Klimagerät optisch in den Fahrgastinnenraum eingepasst werden kann.
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Dabei kann die Längsstrebe einen Teil eines Dachhimmels des Fahrzeugs darstellen, wodurch das Dach durch die Längsstrebe stabilisiert werden kann.
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Bevorzugt erstreckt sich die Längsstrebe in Längsrichtung des Klimageräts. Auf diese Weise kann das Klimagerät vollständig in der Längsstrebe aufgenommen werden.
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Ein Aspekt sieht vor, dass das Fahrzeug wenigstens einen Kondensatabführkanal aufweist, der entlang und/oder in der A-Säule, der B-Säule, der C-Säule und/oder der D-Säule verläuft, insbesondere wobei das Fahrzeug vier Kondensatabführkanäle aufweist, wobei zwei der Kondensatabführkanäle entlang der A-Säule und zwei der Kondensatabführkanäle entlang der C-Säule oder der D-Säule verlaufen. Auf diese Weise kann das im Wärmetauscher gebildete Kondensat kontrolliert aus dem Klimagerät abgeleitet werden, wodurch ein unkontrolliertes Sammeln von Flüssigkeit im Klimagerät verhindert werden kann.
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Insbesondere bilden die A-Säule, die B-Säule, die C-Säule und/oder die D-Säule die Kondensatabführkanäle. Durch die Ausnutzung des Innenraums der A-Säule, der B-Säule, der C-Säule und/oder der D-Säule kann Bauraum und Material für einen zusätzlichen separaten Kondensatabführkanal eingespart werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Kondensatleitung des Klimageräts, die Kühlmittelzuführleitung, die Kühlmittelrückführleitung und/oder der Luftversorgungskanal durch die Kondensatabführkanäle verlaufen bzw. verläuft. So kann der Raum innerhalb der Kondensatabführkanäle optimal ausgenutzt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Luftversorgungsvorrichtung im Fahrzeugheck oder im Fahrzeugbug vorgesehen und/oder ist das Temperieraggregat im Fahrzeugheck oder im Fahrzeugbug vorgesehen. Dadurch können akustische und thermische Emissionen, die von der Luftversorgungsvorrichtung und/oder vom Temperieraggregat ausgehen vom Fahrgastinnenraum abgehalten werden.
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Insbesondere bilden die A-Säule, die B-Säule, die C-Säule und/oder die D-Säule einen Luftversorgungskanal, der die Luftversorgungsvorrichtung mit dem Klimagerät fluidisch verbindet. So kann die zur Klimatisierung des Fahrgastinnenraums notwendige Luft aus einem vom Fahrgastinnenraum räumlich getrennten Bereich zum Klimagerät befördert werden. Zudem kann durch die Nutzung der Innenräume der A-Säule, der B-Säule, der C-Säule und/oder der D-Säule als Luftversorgungskanal Bauraum und Material für einen zusätzlichen separaten Luftversorgungskanal eingespart werden.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass das Fahrzeug wenigstens einen Radkasten aufweist, wobei das Versorgungsgebläse im Radkasten angeordnet ist und/oder dazu ausgebildet ist, Luft aus dem Radkasten anzusaugen. Dadurch erfolgt die Ansaugung der Luft in einem vom Klimagerät, insbesondere vom Fahrgastinnenraum, entfernten Bereich, wodurch die Geräuschemission im Bereich des Klimageräts, insbesondere im Bereich des Fahrgastinnenraums, reduziert werden kann.
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Bevorzugt ist das Klimagerät zur Lüftung, Heizung, Kühlung, Befeuchtung und/oder Entfeuchtung der Luft im Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs ausgebildet. So kann eine umfassende Klimatisierung des Fahrgastinnenraums ermöglicht werden, wodurch der Komfort im Fahrzeug erheblich erhöht werden kann.
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Die beschriebenen Vorteile und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung gelten gleichermaßen für das Fahrzeug und umgekehrt.
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Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- - 1 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung,
- - 2 eine schematische Draufsicht des Fahrzeugs mit der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung gemäß 1,
- - 3 eine Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform eines Klimageräts der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung gemäß den 1 und 2,
- - 4 eine Perspektivansicht der ersten Ausführungsform des Klimageräts und einer Luftversorgungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung gemäß 3, und
- - 5 eine Explosionsansicht einer zweiten Ausführungsform eines Klimageräts der erfindungsgemäßen Klimatisierungsvorrichtung gemäß den 1 und 2.
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In 1 ist ein Fahrzeug 1 gezeigt, das eine A-Säule 3, eine B-Säule 5, eine C-Säule 7 und eine D-Säule 8 sowie ein Dach 9 aufweist. Das Dach 9 begrenzt einen Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs 1.
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Im Fahrzeug 1 ist eine Klimatisierungsvorrichtung 10 eingebaut, die ein Klimagerät 12, eine Luftversorgungsvorrichtung 14, ein Temperieraggregat 16 und Versorgungskanäle 18 umfasst.
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Das Klimagerät 12 ist am Dach 9 und insbesondere im Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs 1 angeordnet und weist eine Längsachse 20 auf, die im Wesentlichen parallel zu einer Längsachse des Fahrzeugs 1 ist.
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Je nach Krümmung des Dachs 9 kann die Längsachse 20 des Klimageräts 12 auch gekrümmt sein.
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In 2 ist das Fahrzeug 1 der Übersichtlichkeit halber ohne D-Säule 8 dargestellt.
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Die Längsachse 20 stellt eine längsgerichtete Mittelachse des Fahrzeugs 1 dar.
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Die Luftversorgungsvorrichtung 14 ist unterhalb der Längsachse 20 vorgesehen und in dieser Ausführungsform im Heck des Fahrzeugs 1 platziert.
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Das Temperieraggregat 16 ist ebenfalls unter der Längsachse 20 vorgesehen und in dieser Ausführungsform im Bug des Fahrzeugs 1 platziert.
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Natürlich können die Luftversorgungsvorrichtung 14 und das Temperieraggregat 16 auch in anderen Bereichen des Fahrzeugs 1 unterhalb der Längsachse 20 angeordnet sein.
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Das Klimagerät 12 ist über zumindest einen Teil der Versorgungskanäle 18 mit der Luftversorgungsvorrichtung 14 und dem Temperieraggregat 16 fluidisch verbunden. Beispielsweise umfassen die Versorgungskanäle 18 wenigstens einen Luftversorgungskanal, wenigstens eine Kühlmittelzuführleitung, wenigstens eine Kühlmittelrückführleitung und/oder wenigstens eine Kondensatleitung.
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In der hier gezeigten Ausführungsform sind die Versorgungskanäle 18 in der A-Säule 3 und der C-Säule 7 des Fahrzeugs 1 vorgesehen.
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Natürlich können die Versorgungskanäle 18 auch in anderen Bauteilen vorgesehen sein, beispielsweise in der B-Säule 5 und D-Säule 8.
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Es ist denkbar, dass die A-Säule 3, die B-Säule 5, die C-Säule 7 und/oder die D-Säule 8 zumindest einen Teil der Versorgungskanäle 18 bilden.
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Optional ist das Klimagerät 12 mit einer Positionssensorik 21 gekoppelt, durch die eine Sitzposition und/oder eine Anwesenheit eines Fahrgasts oder mehrerer Fahrgäste im Fahrgastinnenraum erfasst werden kann.
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In 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform der Klimatisierungsvorrichtung 10, insbesondere des Klimageräts 12 gezeigt. Hier weist die Längsachse 20 des Klimageräts 12 eine Krümmung auf.
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Das Klimagerät 12 umfasst zwei Gebläse 22a, 22b einen Wärmetauscher 24, zwei Luftauslasskanäle 26a, 26b einen Luftzufuhrkanal 28 sowie vier Luftauslässe 30a, 30b.
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Die Luftauslasskanäle 26a, 26b enden in den entsprechenden Luftauslässen 30a, 30b.
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Die Gebläse 22a, 22b sind beispielsweise Radialgebläse.
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Das erste Gebläse 22a ist mit dem Wärmetauscher 24, dem ersten Luftauslasskanal 26a, dem Luftzufuhrkanal 28 und den ersten Luftauslässen 30a unmittelbar fluidisch verbunden.
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Unmittelbar fluidisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass kein weiteres Gebläse dazwischengeschaltet ist.
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Der Wärmetauscher 24 schließt direkt am ersten Gebläse 22a, am ersten Luftauslasskanal 26a und am Luftzufuhrkanal 28 an. Dabei ist vorgesehen, dass sich der am Wärmetauscher 24 anschließende Kanal unmittelbar in den ersten Luftauslasskanal 26a und den Luftzufuhrkanal 28 aufteilt.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass der erste Luftauslasskanal 26a gleichzeitig den Luftzufuhrkanal 28 bildet.
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Strömungstechnisch zwischen dem Luftzufuhrkanal 28 und dem zweiten Luftauslasskanal 26b ist das zweite Gebläse 22b geschaltet. Das zweite Gebläse 22b ist unmittelbar mit dem zweiten Luftauslasskanal 26b und den zweiten Luftauslässen 30b fluidisch verbunden.
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Der zweite Luftauslasskanal 26b schließt direkt am zweiten Gebläse 22b an und teilt sich zu seinem Ende hin scherenartig auf, wobei er in die zweiten Luftauslässe 30b endet.
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Eine derartig scherenartige Aufteilung kann auch beim ersten Luftauslasskanal 26a vorgesehen sein.
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Optional kann zwischen dem zweiten Gebläse 22b und dem zweiten Luftauslasskanal 26b ein zweiter Wärmetauscher angeordnet sein.
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Die ersten sowie die zweiten Luftauslässe 30a, 30b sind länglich ausgebildet. Das bedeutet, dass die Längserstreckung der Luftauslässe 30a, 30b, insbesondere einer Öffnung der Luftauslässe 30a, 30b, größer ist als ihre Quererstreckung bzw. die Quererstreckung einer Öffnung der Luftauslässe 30a, 30b. Beispielsweise ist das Verhältnis von Längenerstreckung zu Quererstreckung 5 zu 1.
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Die oben beschriebenen einzelnen Komponenten des Klimageräts 12 sind, bezogen auf die Längsachse 20, im Wesentlichen hintereinander angeordnet. In anderen Worten ausgedrückt, weisen die einzelnen Komponenten des Klimageräts 12 im Wesentlichen eine Längsanordnung auf, die parallel zur Längsachse 20 ist.
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Teilweise sind die einzelnen Komponenten des Klimageräts 12, beispielsweise der erste Luftauslasskanal 26a und der Luftzufuhrkanal 28, auch übereinander angeordnet.
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Am Wärmetauscher 24, und optional am weiteren Wärmetauscher, schließen eine Kühlmittelzuführleitung 32, eine Kühlmittelrückführleitung 34 und eine Kondensatleitung 36 an. Diese können Teil der Versorgungskanäle 18 sein.
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Bei einem Klimagerät 12 mit zwei Wärmetauschern ist ein lateraler Versatz zwischen einem Kondensatablauf eines Wärmetauschers und der Kondensatleitung 36 vorgesehen, wodurch ein Rücklauf des Kondensats von einem Wärmetauscher in den anderen Wärmetauscher verhindert wird.
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Die Kondensatleitung 36 teilt sich im Bereich der A-Säule 3 und der C-Säule 7 jeweils in zwei Teilleitungen 36a, 36b auf, wobei die Teilleitungen 36a, 36b sich, wie in den 1 und 2 gezeigt, jeweils durch die A-Säulen 3 und die C-Säulen 7 erstrecken.
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Natürlich kann sich die Kondensatleitung 36 im Bereich anderer Bauteile in jeweils zwei Teilleitungen 36a, 36b aufteilen, beispielsweise im Bereich der B-Säule 5 und der D-Säule 8, wobei die Teilleitungen 36a, 36b sich dann jeweils durch die B-Säulen 5 und die D-Säulen 8 erstrecken.
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Die Teilleitungen 36a, 36b laufen daher zunächst voneinander weg.
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Am Wärmetauscher 24 oder am ersten Gebläse 22a schließt ein Luftversorgungskanal 38 an. Am anderen Ende des Luftversorgungskanals 38 ist die Luftversorgungsvorrichtung 14 angeschlossen.
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Die Luftversorgungsvorrichtung 14 umfasst im Wesentlichen ein externes Versorgungsgebläse 40 und einen Ansaugstutzen 42, der fluidisch mit dem Versorgungsgebläse 40 verbunden ist.
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Wie in den 1 und 2 dargestellt ist, verläuft der Luftversorgungskanal 38 durch die C-Säule 7 des Fahrzeugs 1. Es kann vorgesehen sein, dass die C-Säule 7 den Luftversorgungskanal 38 bildet.
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Beim Fahrzeug 1 mit D-Säule 8 kann der Luftversorgungskanal 38 durch die D-Säule 8 verlaufen oder die D-Säule 8 kann den Luftversorgungskanal 38 bilden.
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Das externe Versorgungsgebläse 40 ist beispielsweise neben dem Radkasten angeordnet und saugt über den Ansaugstutzen 42, beispielsweise im Bereich eines Radkastens des Fahrzeugs 1, frische Luft an und befördert sie durch den Luftversorgungskanal 38 zum ersten Gebläse 22a.
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Bei einem ausreichend starken externen Versorgungsgebläse 40 kann auf das erste Gebläse 22a und/oder das zweite Gebläse 22b verzichtet werden.
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Die Luft wird dann durch den Wärmetauscher 24 geleitet, wo es je nach Bedarf erwärmt oder abgekühlt wird. Dazu befördern die Kühlmittelzuführleitung 32 warmes oder kaltes Kühlmittel vom Temperieraggregat 16 zum Wärmetauscher 24, und die Kühlmittelrückführleitung 34 führen kaltes bzw. warmes Kühlmittel vom Wärmetauscher 24 zurück in das Temperieraggregat 16. Dadurch wird ein Kühlmittelkreislauf gebildet, durch den eine Konditionierung der durch den Wärmetauscher 24 strömenden Luft ermöglicht wird.
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Über die Kondensatleitung 36 wird das im Wärmetauscher 24 gebildete Kondensat kontrolliert abgeführt.
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Die Kühlmittelzuführleitung 32, Kühlmittelrückführleitung 34, Kondensatleitung 36 und der Luftversorgungskanal 38 bilden demnach die Versorgungskanäle 18.
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Die konditionierte Luft strömt dann zum einen über den ersten Luftauslasskanal 26a zu den ersten Luftauslässen 30a, wo die Luft in den Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs 1 ausgelassen wird.
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Zum anderen strömt die Luft über den Luftzufuhrkanal 28 zum zweiten Gebläse 22b.
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Optional strömt die Luft anschließend in einen zweiten Wärmetauscher.
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Danach wird die Luft über den zweiten Luftauslasskanal 26b zu den zweiten Luftauslässen 30b geführt, wo die Luft in den Fahrgastinnenraum des Fahrzeugs 1 ausgelassen wird.
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Dementsprechend bilden ein Gebläse, ein Wärmetauscher, ein Luftauslasskanal und zwei Luftauslässe eine Einheit, die jeweils einer Sitzreihe des Fahrzeugs zugeordnet ist und die Sitzreihe mit konditionierter Luft versorgt.
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Zur Gewährleistung einer optimalen direkten Luftanströmung eines Fahrgastes in jeglicher Sitzposition kann das Klimagerät 12 mit der Positionssensorik 21 (siehe 2) gekoppelt sein, über die die Anwesenheit und/oder die Sitzposition des Fahrgastes erfasst werden kann. Auf Grundlage dessen kann die Luftausströmung aus dem dem Fahrgast zugeordneten Luftauslass 30a, 30b, beispielsweise über motorisch gesteuerte Steuerklappen, automatisch gesteuert werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Luftausströmung aus dem zum Fahrgast orientierten Luftauslass 30a, 30b, beispielsweise über manuell einstellbare Steuerklappen, manuell gesteuert werden.
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Optional können zusätzlich diffuse Luftauslässe, beispielsweise im Bereich der Luftauslässe 30a, 30b, vorgesehen sein, durch die eine indirekte Luftanströmung in den Fahrgastinnenraum erfolgt.
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In 5 ist eine zweite Ausführungsform der Klimatisierungsvorrichtung 10, insbesondere des Klimageräts 12 gezeigt. Die zweite Ausführungsform entspricht der ersten Ausführungsform im Wesentlichen. Dementsprechend wird im Folgenden lediglich auf die Unterschiede eingegangen, und gleiche und funktionsgleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Klimatisierungsvorrichtung 10, insbesondere das Klimagerät 12 der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen der ersten Ausführungsform darin, dass lediglich ein Gebläse 22 vorgesehen ist und die Ansaugung der Frischluft im Bereich des Klimageräts 12 erfolgt, insbesondere aus dem Fahrgastinnenraum.
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Dabei erstreckt sich ein Luftversorgungskanal 38 teilweise oberhalb anderer Komponenten des Klimageräts 12 von einem Bereich 43 der Luftansaugung bis zum Gebläse 22.
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Natürlich kann sich der Luftversorgungskanal 38 auch teilweise unterhalb der anderen Komponenten des Klimageräts 12 erstrecken.
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Das Gebläse 22 ist beispielsweise ein Radialgebläse mit 180° versetzten Gebläseauslässen .
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An den Gebläseauslässen schließt jeweils ein Wärmetauscher 24a, 24b unmittelbar an.
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Die Wärmetauscher 24a, 24b sind jeweils mit einem ersten Luftauslasskanal 26a bzw. einem zweiten Luftauslasskanal 26b direkt fluidisch verbunden
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Der erste Luftauslasskanal 26a und der zweite Luftauslasskanal 26b enden jeweils in Luftauslässe 30a bzw. 30b.
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An den Luftauslässen 30a, 30b sind jeweils mehrere Steuerklappen 44a bzw. 44b sowie jeweils eine Absperrklappe 46a bzw. 46b angeordnet, die zur Steuerung der Luftausströmung vorgesehen sind.
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Das komplette Klimagerät 12 ist in einer Längsstrebe 48 gelagert, die beispielsweise Teil eines Dachhimmels des Fahrzeugs 1 ist und sich parallel zur Längsachse 20 erstreckt.
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Im Bereich 43 der Luftansaugung ist an der Längsstrebe 48 eine Blende 50 angebracht, durch die eine Ansaugöffnung des Luftversorgungskanals 38 abgedeckt wird, gleichzeitig aber dennoch eine Luftansaugung möglich ist.
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Durch die Längsstrebe 48 verlaufen die Kühlmittelzuführleitung 32, die Kühlmittelrückführleitung 34 und die Kondensatleitung 36.
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Die Eigenschaften und Merkmale der jeweiligen Ausführungsformen können in jeglicher Weise auch miteinander kombiniert werden.