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Die Erfindung bezieht sich auf eine Richtmaschine für Draht, mit einem verdrehbaren Richtkörper, in dem Richtbacken sitzen, von denen zumindest einige radial verstellbar sind mittels axial verschieblicher Keilflächen, die in Wirkeingriff mit zugeordneten Steuerflächen an den radialen Außenseiten der Richtbacken oder zwischengeschalteter Beilagekörper stehen.
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Bei Drahtbearbeitungsmaschinen wird ein in der Regel von einem Coil abgespulter Draht der Maschine zugeführt. Hierbei ist jedoch ein vorheriges Geradrichten des Drahtes erforderlich. Dies wird im Allgemeinen durch eine dem Einlauf der Drahtbearbeitungsmaschine vorgeschaltete Richtmaschine erreicht, durch die der zugeführte Draht zum Ausrichten hindurchgeführt wird.
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Unter den verschiedenen Arten bekannter Richtmaschinen sind insbesondere die mit rotierendem Richtflügel zu erwähnen, bei denen innerhalb des Flügels in axialen Abständen zueinander zumindest einige radial verstellbare Richtbacken angeordnet sind. Die auf den durchlaufenden Draht ausgeübte Richtwirkung wird dabei durch einen radialen Versatz der einzelnen Richtbacken von deren zentraler Mittellage aus in Verbindung mit der Drehbewegung des Richtflügels und dem axialen Abstand der Richtbacken voneinander erreicht, wobei die entsprechenden Einstellungen jeweils speziell an den zu behandelnden einzelnen Draht anzupassen sind.
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Um die geeigneten Verstellungen der Richtbacken zur Anpassung an unterschiedliche Drähte vorzunehmen, sind üblicherweise von Keilflächen bzw. Nocken gesteuerte, relativ komplizierte mechanische Einrichtungen vorgesehen, die entsprechend von außen betätigt werden müssen. Dies gilt umsomehr, wenn auch eine Verstellung der Richtbacken bei drehendem Richtflügel möglich sein soll, da eine Verstellung nur bei Stillstand zu unerwünschten Ausfallzeiten dieser komplizierten und damit mit hohen Kosten versehenen Geräte führt.
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Bei dem aus der
DE 25 23 831 C3 bekannten Richtgerät sitzt auf der Außenseite des verdrehbaren Richtflügels eine axial an diesem verstellbare Schiebemuffe mit schräg zur Verschieberichtung angebrachten Keilflächen, die gegen komplementäre schräge Außenflächen an einem Gehäuse anliegen, das in den Richtflügel hineinragt und in seinem Inneren einen Richtbacken trägt, der bei axialer Verschiebung der Schiebemuffe über das Gehäuse radial innerhalb des Richtflügels verstellt wird. Über eine Drehlagerung ist ein Verstellhebel mit der Schiebemuffe verbunden, mittels dessen die Schiebemuffe axial auf dem Richtflügel verschoben werden kann. Bei dieser bekannten Anordnung wird nur eine einzelne Schiebemuffe zur radialen Verstellung eines Richtbackens eingesetzt, wobei die Montage und Demontage der bekannten Vorrichtung sehr aufwendig ist.
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Aus der
EP 0 620 058 B1 ist eine Richtvorrichtung mit einem aus zwei Halbschalen bestehenden Gehäuse eingesetzt. Der Richtflügel sitzt verdrehbar innerhalb dieses Gehäuses und die radial zu verstellenden Richtbacken werden über entsprechende Keilflächen von innerhalb des Gehäuses axial verstellbaren Keilelementen radial positioniert. Da die Keilelemente jedoch über Verschraubungen am Gehäuse befestigt sind, kann eine Verstellung der Keilelemente im Gehäuse nur im Stillstand erfolgen. Das Gehäuse dieser bekannten Vorrichtung kann zwar relativ einfach auseinander geschraubt werden, damit z. B. ein Wechseln der Richtbacken möglich ist. Ein Verstellen der Richtbacken kann aber, wie bereits erwähnt, nur im Stillstand vorgenommen werden, wobei die axial verstellbaren Keilelemente nach ihrem axialen Versatz in Anpassung an einen neuen Draht ihrerseits wiederum am Gehäuse festgeschraubt werden. Damit ist eine Einstellbarkeit dieser bekannten Richtvorrichtung im Betrieb nicht möglich und auch das Anpassen an unterschiedliche Drähte ist relativ zeitaufwendig.
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Bei der Drahtrichtvorrichtung aus der
DE 691 00 108 T2 (bzw. der
EP 0 473 739 B1 ) wird zur radialen Verstellung eines Richtbackens im Richtflügel eine zylinderbetätigte Schiebemuffe eingesetzt, die gegen eine Buchse mit einem Keil andrückt, der unter Zwischenschaltung einer drehbaren Rolle, die in Wirkeingriff mit der Keilfläche des Keiles steht, den radial nach außen hin durch eine Feder vorgespannten Richtbacken in seiner radialen Position verstellt. Außerdem ist bei dieser bekannten Vorrichtung auch der Richtflügel seinerseits in Drahtlängsrichtung verschiebbar, wobei die beiden Verschiebebewegungen von Schiebemuffe und Richtbacken über eine Steuerung miteinander gekoppelt sind. Auch diese bekannte Vorrichtung ist sehr kompliziert in ihrem Gesamtaufbau sowie nur aufwendig montierbar bzw. demontierbar und zudem für den Einsatz mehrerer radial verstellbarer Richtbacken innerhalb eines Richtflügels nicht geeignet.
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Bei der Richtvorrichtung aus der
US 2 720 907 A werden dabei mehrere axial verstellbare Richtmodule eingesetzt, zwischen denen jeweils radial verstellbare Richtbacken vorgesehen sind. Das ganze ist innerhalb eines Gehäuses angebracht, welches über seine Länge hinweg aus zwei in verdrehbarem Zahneingriff miteinander stehenden Gehäuseabschnitten besteht. Bei einer Relativverdrehung beider Gehäuseabschnitte zueinander wird die Gesamtlänge des Gehäuses verkürzt oder verlängert und über die dabei auftretenden axialen Verschiebebewegungen werden die Abstände zwischen den einzelnen Richtmodulen verändert, wodurch über an jedem derselben seitlich angebrachte Keilflächen durch ein Auflaufen auf entsprechende Schrägflächen der Richtbacken letztere radial in ihrer Lage versetzt werden. Bei dieser bekannten Vorrichtung handelt es sich um ein geschlossenes System, das relativ schmutzanfällig ist, bei dem bei Betrieb eine deutliche Wärmeentwicklung auftritt und bei dem sich beim Verstellen der Radialpositionen der Richtbacken auch deren Axialabstände voneinander ändern, was nicht in jedem Fall der Anpassung an einen neuen Draht wünschenswert ist.
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Bei dem Richtgerät aus der
DE 1 981 813 U1 wird ein zweiteiliger Richtflügel eingesetzt, der ein axial ortsfestes, aber drehbar gelagertes Teil mit Keilen und ein axial bewegliches Teil mit Richtbacken, die mit den Keilen in Wirkverbindung stehen, umfaßt. Die radiale Zustellung der Richtbacken erfolgt durch axiales Verschieben des beweglichen Teiles des Drehflügels, wobei der Kontakt zwischen der Schrägfläche eines Richtbackens und der zugeordneten schrägen Keilfläche, der nur radial einseitig am Richtbacken stattfindet, durch die bei der Umdrehung des Richtflügels auftretenden Zentrifugalkräfte gewährleistet werden soll. Die Verwendung eines zweiteiligen Richtflügels ist hinsichtlich der Lagerung und der Belastung wegen einer ungünstigen Dynamik nachteilig, wobei bei dieser Richtvorrichtung auch ein Austausch der Richtbacken sehr aufwendig ist.
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Die
ES 2 346 608 B1 beschreibt ein Richtgerät, bei dem die Keilflächen an Keilleisten angebracht sind, welche in den Richtflügel eingeschoben sind. Dabei werden die einzelnen Richtbacken jeweils radial an einer Seite an der dortigen Keilleiste, jedoch nicht an einer Keilfläche derselben, mittels einer Feder auf die gegenüberliegende radiale Seite hin vorgespannt, wobei sie dort an der anderen Keilleiste gegen eine entsprechende Keilfläche anliegen und bei deren axialer Verschiebung radial zugestellt werden. Allerdings ist die Montage der Anordnung und das Auswechseln der Richtbacken etwas kompliziert.
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Ausgehend hiervon stellt die Erfindung darauf ab, eine Richtmaschine der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die eine kostengünstige, robuste und unkomplizierte Möglichkeit für die Verstellung der Richtbacken auch während des Betriebs wie auch einen raschen und einfachen Austausch von Richtbacken ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies bei einer Richtmaschine der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß der Richtkörper in einer ihn umschließenden, relativ zu ihm axial verschieblichen Manschette sitzt, die ein Unterteil und einen dieses verschließenden Deckel aufweist, wobei die axial verschieblichen Keilflächen am Unterteil und am Deckel der Manschette ausgebildet sind und über zugeordnete Öffnungen, in denen sie axial verschoben werden können, in den Richtkörper hineinragen sowie dort in Wirkeingriff mit den Steuerflächen der Richtbacken oder deren Beilagekörpern stehen.
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Die Erfindung stellt auf ein neues konstruktives Konzept solcher Richtgeräte ab, bei dem der Richtkörper von einer Manschette (mit Unterteil und daran befestigbarem Deckel) umgeben wird, die relativ zum Richtkörper axial verschieblich ist. Dabei werden die Keilflächen am Deckel und am Unterteil der Manschette angebracht und zwar derart, daß sie im montierten Zustand der Richtmaschine über entsprechende Öffnungen im Richtkörper von der radial außen liegenden Manschette in das Innere des Richtkörpers hineinragen, wobei erst dort im Richtkörper der für die Zustellung der Richtbacken erforderliche Wirkeingriff zwischen den Richtflächen und den Steuerflächen der Richtbacken (oder deren Beilagekörpern) stattfindet.
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Der Aufbau der verschieblichen Manschette mit einem Unterteil und einem Deckel, mit dem das Unterteil verschlossen werden kann, ermöglicht zunächst eine rasche Öffnung des Deckels und einen schnellen Zugang zu dem darin sitzenden Richtkörper. Beim Abnehmen des Deckels vom Unterteil werden gleichzeitig auch schon die Keilflächen, die am Deckel befestigt sind, aus dem Richtkörper herausgeführt, wonach die Richtbacken und eventuelle Beilagekörper (die eingesetzt werden, wenn der radiale Abstand zwischen Richtbacken und Keilfläche sehr groß ist, oder um die Richtbacken unabhängig von der Steigung der Keilflächen einsetzen zu können) aus den Aufnahmen des Richtkörpers, in denen sie sitzen, unschwer herausfallen oder entnommen werden können, indem z. B. der Richtkörper um 180° gedreht wird. Umgekehrt werden zur Montage das Unterteil der Manschette samt daran angebrachten Keilflächen auf den Richtkörper von unten her aufgesetzt und dabei die am Unterteil angeordneten Keilflächen in das Innere des Richtkörpers verbracht, wonach die Richtbacken und Beilagekörper in die vorgesehenen Aufnahmen im Richtkörper eingesetzt werden. Zuletzt wird der Deckel mit den an diesem angebrachten Keilflächen auf das Unterteil von oben aufgesetzt und mit diesem verschraubt.
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Dabei kann die gesamte Anordnung so ausgeführt sein, daß nur einer oder nur einzelne Richtbacken radial verstellbar sind, während ein oder mehrere Richtbacken unverstellbar und fix vorgesehen sind.
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Der Gesamtaufbau der erfindungsgemäßen Richtmaschine ist damit rasch montierbar und demontierbar, einfach in seinem konstruktiven Konzept und auch vergleichsweise günstig herstellbar. Die erfindungsgemäße Richtmaschine kann auch während des Drehvorgangs, also während des Betriebes der zugeordneten Drahtverformungsmaschine, problemfrei eingestellt, d. h. das radiale Zustellen der Richtbacken, vorgenommen werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Keilflächen, die an dem Unterteil und dem Deckel angebracht sind, an zwei Keilschienen ausgebildet, deren eine am Unterteil und deren andere am Deckel befestigt ist. Dadurch ist eine ganz besonders rasche Montage solcher Keilflächen und insbesondere auch ein rasches Entfernen derselben, etwa zum Auswechseln eines oder mehrerer Richtbacken, möglich, wobei die Herstellung solcher Keilschienen ebenfalls unschwer erfolgen kann.
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Die für die radiale Zustellung der Richtbacken eingesetzten Steuerflächen an den radialen Außenseiten der Richtbacken oder der radialen Außenseite von zwischen den Richtbacken und diesen radial nachgeschalteten Beilagekörpern können in jeder geeigneten Form ausgebildet sein. Ganz besonders bevorzugt werden sie jedoch als zu den Keilflächen komplementär geneigte, in Wirkeingriff mit diesen stehende Schrägflächen ausgebildet. Hierdurch ergibt sich eine einfache und wirksame Steuerung der Zustellbewegungen der Richtbacken mit einem vergleichsweise geringen mechanischen Aufwand.
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Vorteilhafterweise werden die Keilflächen (und die zugeordneten Steuerflächen der Richtbacken) bei axial nebeneinander angeordneten Richtbacken als gegensinnig angestellte Schrägflächen (Keilschrägen) ausgebildet. Dies verhindert ein axiales Wandern der Manschette beim Durchziehen des Drahtes, ohne daß eine größere Gegenhaltekraft benötigt wird.
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Eine vorzugsweise Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Richtmaschine wird auch dadurch erreicht, daß der Richtkörper an einem axialen Endbereich einen dort vorspringenden Wellenabsatz aufweist, auf dem ein auf ihm axial verstellbares oder verschiebliches Steuerelement sitzt, an welches das zugeordnete axiale Ende der Manschette geeignet angeschlossen ist. Hierdurch läßt sich in einer günstigen Weise sowohl eine durch eine Bedienungsperson bewirkte mechanische Verstellung der Relativbewegung zwischen Manschette und Richtkörper zur radialen Zustellung der Richtbacken, wie aber auch eine automatische axiale Verstellbarkeit zwischen Manschette und Richtkörper erreichen.
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Im Hinblick auf eine mechanische axiale Verstellung der Manschette gegenüber dem Richtkörper weist vorteilhafterweise das Steuerelement einen auf dem Wellenabsatz verschieblich gelagerten Betätigungsring auf, der zur axialen Verstellung der Manschette an einen von einer Bedienungsperson von außen her axial verschwenkbaren Betätigungshebel angeschlossen ist, wobei die Manschette zwei einander radial gegenüberliegende, axial von ihr zu dem Betätigungsring hin vorstehende Klauen aufweist, die ihrerseits in eine in einer radialen Ausnehmung des Betätigungsringes ausgebildete Ringnut eingreifen, in der sie gleitend sitzen. Hierdurch kann eine axiale Verstellbewegung des sich nicht drehenden Betätigungsringes über die Klauen auf die sich mit dem Richtkörper drehende Manschette übertragen werden.
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Um einen motorischen Stellantrieb zum Verschieben der Manschette zu erhalten, wird bevorzugt das Steuerelement in Form eines Riemenrades ausgebildet, das auf ein an dem Wellenabsatz angebrachtes Außengewinde aufgeschraubt ist, auf diesem jedoch verdrehbar sitzt, wobei am zugeordneten axialen Ende der Manschette zwei einander radial gegenüberliegende Klauen befestigt sind, die in eine Ringnut, formschlüssig in dieser verschieblich geführt, eingreifen, die in einer radialen Ausnehmung auf der der Manschette zugewendeten Seite des Riemenrades ausgebildet ist.
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Wird das Riemenrad im Betrieb mit derselben Drehzahl wie der Richtkörper angetrieben, bleibt die Position der Manschette am Richtkörper ungeändert. Soll jedoch die Manschette relativ zum Richtkörper axial verschoben werden, wird die Drehzahl des Riemenrades entsprechend größer oder kleiner als die des Richtkörpers gewählt, wodurch das Riemenrad auf dem Gewinde des Wellenabsatzes axial wandert und entsprechend axial versetzt wird. Diese Versatzbewegung wird über die Klauen auf die Manschette übertragen.
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Es besteht ohne weiteres aber auch die Möglichkeit, daß (sowohl für eine manuelle, wie auch eine motorische axiale Verstellung der Manschette) anstelle der genannten zwei Klauen auch mehr als zwei Klauen oder auch eine andere geeignete Verbindung zwischen der Manschette und dem auf den Wellenabsatz axial verstellbaren Steuerelement eingesetzt werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielsweise noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Richtmaschine in perspektivischer Darstellung;
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2 die Richtmaschine aus 1 in einem perspektivisch dargestellten Längsschnitt;
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3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Richtmaschine in perspektivischer Darstellung,
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4 die Richtmaschine aus 3 im Längsschnitt in perspektivischer Darstellung, und
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5 die Richtmaschine aus den 3 und 4 im demontierten Zustand, in Explosionsdarstellung.
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In den 1 und 2 ist, jeweils in perspektivischer Darstellung und in 2 auch im Längsschnitt, eine Richtmaschine 1 gezeigt, die einen drehbaren Richtflügel 2 umfaßt, der einen Richtkörper 3 sowie eine diesen umgebende Manschette 4 aufweist.
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Die Manschette 4 umfaßt ein Unterteil 5 und einen auf diesem befestigbaren Deckel 6, wie dies die 1 und insbesondere die Darstellung der 5 zeigen, wobei letztere eine Richtmaschine im zerlegten Zustand (in Explosionsdarstellung) wiedergibt, die zwar ein anderes Ausführungsbeispiel als die aus den 1 und 2 darstellt, jedoch bezüglich des Aufbaus der Manschette 4 identisch ist.
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Wie wiederum besonders gut aus 5 erkennbar, ist das Unterteil 5 mit einer Reihe von nach oben ragenden Vertikalstegen 13, beidseits seiner Längserstreckung, versehen, wobei im montierten Zustand der Deckel 6 über Schrauben 12 in entsprechende Schraublöcher am oberen Ende der Vertikalstege 13 eingeschraubt wird (vgl. 1 und 2).
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Der Richtflügel 2 umfaßt an seinem (in den Figuren rechts dargestellten) Endbereich einen Wellenabsatz 8, auf dem ein Riemenrad 7 zum Antrieb des Richtflügels 2 angebracht ist, darüber einen (nur beim Beispiel der 3 und 4 gezeigten) Riemen der von einem Motor (nicht dargestellt) von außen angetrieben wird.
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Am gegenüberliegenden axialen Ende weist der Richtflügel 2 einen weiteren axialen Wellenabsatz 9 auf, der ebenso wie der Wellenabsatz 8 mit einem gegenüber dem restlichen Richtflügel 2 verkleinerten Durchmesser versehen und auf dem bei der Ausführungsform der 1 und 2 ein Betätigungsring 10 angebracht ist.
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Der Betätigungsring 10 kann entlang dem Wellenabsatz 9 axial verschoben werden, und zwar über einen Betätigungshebel 11, an dem der Betätigungsring 10 an zwei einander gegenüberliegenden radialen Stellen befestigt ist. Der Betätigungshebel 11 kann manuell oder auch motorisch, z. B. über eine angetriebene Spindel (in den Figuren nicht dargestellt), betätigt werden.
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Auf seiner der Manschette 4 zugewandten Stirnseite weist der Betätigungsring 10 eine radiale Ausnehmung 33 auf, d. h. eine Ausnehmung mit einem gegenüber dem Wellenabsatz 9 vergrößerten Durchmesser, die sich über eine gewisse axiale Länge in den Befestigungsring 10 hinein erstreckt.
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Im Bereich dieser radialen Ausnehmung 33 ist im Betätigungsring 10 eine umlaufende Ringnut 15 vorgesehen.
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Zwei Klauen 14, die an der Manschette 4 über Schrauben 16 befestigt sind und sich axial in die radiale Ausnehmung 33 hinein erstrecken, greifen mit an ihren freien Enden radial nach außen gerichteten Fortsätzen jeweils in die Ringnut 15 ein, wobei diese radialen Fortsätze verschieblich in der Ringnut 15 sitzen. Auf diese Weise kann eine axiale Kopplung zwischen dem bei Betrieb feststehenden Betätigungsring 10, der verdrehbar auf dem Wellenabsatz 9 sitzt, und der mit letzterem umlaufenden Manschette 4 hergestellt werden. Wird nun der Betätigungsring 10 über den Betätigungshebel 11 axial auf dem Wellenabsatz 9 verstellt, findet über die Klauen 14 eine entsprechende axiale Verschiebung auch der Manschette 4 relativ zu dem Richtkörper 3 statt.
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Wie die Schnittdarstellung der 2 zeigt, sind in dem Richtkörper 3 Richtbacken 23 und 23’ angeordnet, die ein- oder zweiteilig ausgeführt sein können und teilweise auch radial nicht verstellbar (wie etwa die in 2, von links her gesehen, axial erste und letzte Richtbacke 23) sind, sowie, zwischen diesen und mit axialem Abstand voneinander, Richtbacken 23’, die innerhalb des Richtkörpers 3 in ihrer Lage axial festgelegt, aber radial zustellbar sind.
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Manche dieser radial verstellbaren Richtbacken 23’ sind an ihrer radialen Außenseite mit einer schräg zur Längsmittellinie M der Richtmaschine 1 verlaufenden Steuerfläche 21’ versehen (wie bei der Darstellung der 2 die, axial von links her gesehen, obere Richtbacke 23’ an der dritten Richtbackenstelle).
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An anderen Stellen liegen die radial verstellbaren Richtbacken 23’ radial an Beilagekörpern 24 an, die ihrerseits an ihrer radialen Außenseite schräge Steuerflächen 21 aufweisen (so bei der Darstellung der 2 in axialer Richtung, von links her gesehen, an der zweiten und vierten Richtbackenstelle, sowie an der dritten Richtbackenstelle, unten). Diese Anordnung wird dann gewählt, wenn der radiale Abstand einer Richtbacke 23’ von der zugeordneten Keilfläche 22 groß ist oder wenn die Richtbacken 23’ unabhängig von der Steigung der Keilflächen 22 eingesetzt werden sollen.
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Diese schrägen Steuerflächen 21, 21’, radial entweder direkt an der Außenseite einer Richtbacke 23’ oder an der radialen Außenseite eines Beilagekörpers 24, liegen gegen entsprechende, gegenläufig geneigte Keilflächen 22 an, die entweder an einer Keilschiene 19 oder einer Keilschiene 20 ausgebildet sind.
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Jede dieser Keilschienen 19, 20 ist, wie 2 zeigt, mit einer Mehrzahl axial hintereinander angeordneter Keilflächen 22 versehen, wobei die Keilschiene 19 (in 2: oben) am Deckel 6 und die Keilschiene 20 (in 2: unten) an dem Unterteil 5 der Manschette 4 über Schrauben 31 bzw. 32 befestigt sind.
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Dabei sind axial nebeneinander liegende Keilflächen 22 der Keilschienen 19, 20 (und entsprechend auch die Steuerflächen 21, 21’ der radial verstellbaren Richtbacken 23’ bzw. der diesen zugeordneten Beilagekörper 24) mit gegensinnig angestellten Keilschrägen versehen, wie dies den 2, 4 und 5 entnehmbar ist.
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An jeder axialen Position eines Richtbackens 23 bzw. 23’ ist die aus diesem und, falls vorhanden, einem radial zugeordneten Beilagekörper 24 bestehende Baueinheit innerhalb des Richtkörpers 3 so angebracht und geführt, daß sie zwar radial zugestellt werden kann, jedoch axial unveränderlich ist.
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Wie ebenfalls 2 (oder auch die ähnliche Schnittdarstellung in 4, bei einem etwas anderen Ausführungsbeispiel, jedoch bezüglich der Anordnung der Richtbacken 23, 23’ innerhalb des Richtkörpers 3 gleich) zeigt, sind die Keilflächen 22 an beiden Keilschienen 19, 20 innerhalb des Richtkörpers 3 so angebracht, daß jeder Position eines Richtbackens 23, 23’ ein Paar von Keilflächen 22 zugeordnet ist, deren eine an der Keilschiene 19 und deren andere, radial gegenüberliegend, an der Keilschiene 20, ausgebildet ist. Dabei verlaufen die beiden Keilflächen 22 jedes Keilflächenpaares parallel zueinander, so daß bei einer axialen Verschiebung der Manschette 4 gegenüber dem Richtkörper 3 die Keilflächen 22 jedes Keilflächenpaares so auf die zugeordnete Richtbacke 23’ wirken, daß diese von den beiden an ihr radial außen anliegenden Keilflächen 22 formschlüssig radial nach außen oder nach innen geführt wird. Dabei handelt es sich um eine Zwangsführung, bei deren Einsatz eine axial federnde Vorspannung der Richtbacken 23’ radial in Richtung nach außen hin entfällt.
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Das in den 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel einer Richtmaschine 1 unterscheidet sich von dem aus den 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß anstelle des Betätigungsringes 10 und dessen Betätigungshebels 11 nunmehr ein motorisch über einen Antriebsriemen angetriebenes Riemenrad 18 vorgesehen ist, das auf ein am Wellenabsatz 9 angebrachtes Gewinde 17 aufgeschraubt ist. Auch hier ist das Riemenrad 18 auf seiner der Manschette 4 zugewandten Stirnseite mit einer radialen Ausnehmung 33 versehen, bei der es sich um eine Ausnehmung mit einem größeren Durchmesser als dem Durchmesser des Wellenabsatzes 9 handelt, die sich um eine gewisse Länge axial in Richtung von der Manschette 4 weg im Riemenrad 18 erstreckt.
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Innerhalb dieser radialen Ausnehmung 33 ist wiederum eine umlaufende Ringnut 15 angebracht, in die zwei Klauen 14 des Richtflügels 2 mit radial nach außen gerichteten Vorsprüngen gleitend eingreifen, wobei insofern hier die grundsätzliche Kopplung zwischen dem Richtflügel 2 und dem Riemenrad 18 gleich der zwischen dem Richtflügel 2 und dem Betätigungsring 10 im Ausführungsbeispiel der 1 und 2 ist.
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Die axiale Länge des Außengewindes 17 am Wellenabsatz 9 ist so ausgelegt, daß das auf dem Gewinde 17 sitzende Riemenrad 18 längs dieses Gewindes 17 um die maximale Verschiebelänge zwischen der Manschette 4 und dem Richtkörper 3 axial versetzt werden kann.
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Im Betrieb wird der Richtflügel 2 durch das in den 3 und 4 rechts dargestellte Riemenrad 7 über den Wellenabsatz 8 in Drehrichtung angetrieben. Gleichzeitig wird auch das Riemenrad 18 über einen eigenen (in den 3 und 4 nicht dargestellten) Motor ebenfalls in gleicher Drehrichtung angetrieben.
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Solange die Antriebsdrehzahl des Richtflügels 2 über das Riemenrad 7 mit der Drehzahl des Riemenrads 18 übereinstimmt, bleibt die axiale Position des Riemenrades 18 auf dem Gewinde 17, relativ zum Wellenabsatz 19 gesehen, ungeändert.
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Soll nun eine Verstellung der Richtbacken 23’ bei Betrieb vorgenommen werden, muß nur, entsprechend der gewünschten axialen Verstellung der Keilschienen 19 und 20, die Antriebsdrehdrehzahl des Riemenrades 18 erhöht (oder erniedrigt) werden, so daß eine Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl des Richtflügels 2 und der des Riemenrades 18 auftritt und damit letzteres, das auf das Gewinde 17 aufgeschraubt ist, auf dem Wellenabsatz 9 und relativ zu diesem in der einen oder der anderen axialen Richtung bewegt wird.
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Diese axiale Relativbewegung zwischen dem Riemenrad 18 und dem Wellenabsatz 9 wird über die Klauen 14 auf die Manschette 4 übertragen, so daß diese gegenüber dem Richtkörper 3 entsprechend axial verschoben wird. Ist die gewünschte axiale Verschiebelänge erreicht, wird der Antrieb des Riemenrades 18 wieder so verändert, daß dessen Drehzahl der Drehzahl des Riemenrades 7 auf der Antriebsseite des Richtflügels 2 entspricht, wodurch die axiale Relativbewegung zum Stillstand kommt.
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Durch das Zusammenwirken der Keilflächen 22 mit den gegen diese anliegenden, komplementär geneigten schrägen Steuerflächen 21 wird, und zwar innerhalb des Richtkörpers 3, die gewünschte radiale Verstellung der Radialposition der entsprechenden verstellbaren Richtbacken 23’ bewirkt.
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In 5 ist schließlich die Ausführungsform einer Richtmaschine gemäß den 3 und 4 im zerlegten Zustand, quasi in Art einer Explosionsdarstellung, gezeigt, wobei hier allerdings die Lagerböcke 30, das Riemenrad 7 des Antriebs für den Richtflügel 2 und auch der Antriebsriemen für das Riemenrad 18 in der zeichnerischen Darstellung weggelassen sind.
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Wie die Darstellung der 5 erkennen läßt, ist im Richtkörper 3 an dessen Oberseite eine Öffnung 25 angebracht, die sich in Längsrichtung des Richtkörpers 3 in dessen Mittelbereich über eine relativ große axiale Länge hinweg erstreckt. Eine ähnliche Längsöffnung ist auch auf der gegenüberliegenden Unterseite des Richtkörpers 3 angebracht, in 5 jedoch nicht dargestellt.
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Durch diese Öffnungen 25 ragen die beiden am Deckel 6 und am Unterteil 5 befestigten Keilschienen 19 und 20 mit ihren Keilflächen 22 in das Innere des Richtkörpers 3 hinein, wenn der Deckel 6 auf der Oberseite des Richtkörpers 3 und das Unterteil 5 an der Unterseite des Richtkörpers 3 befestigt sind.
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Ist im montierten Zustand der Deckel 6 am Unterteil 5 der Manschette 4 über die Schrauben 12 befestigt, dann kann die dadurch den Richtkörper 3 umfassende Manschette 4 relativ zum Richtkörper 3 axial verschoben werden.
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Die axiale Länge der Öffnungen 25 auf der Ober- und Unterseite des Richtkörpers 3 ist so ausgelegt, daß die maximale axiale Verschiebebewegung zwischen Manschette 4 und Richtkörper 3 ungehindert möglich ist.
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Dabei sind die Öffnungen 25 bezüglich ihrer axialen Länge noch etwas länger ausgeführt, als dies für die Ausführung der reinen axialen Verschiebebewegung zwischen Manschette 4 und Steuerkörper 3 nötig wäre. Dies deshalb, weil die Keilschienen 19 und 20, wie die 5 zeigt, an ihrer dem Riemenrad 18 abgewandten Stirnseite vordere Endabschnitte 26 ausbilden, die im zusammengebauten Zustand an dieser Stirnseite etwas axial über das Unterteil 5 und den Deckel 6 vorstehen und innerhalb des axial dort vorragenden Endbereiches 27 der jeweiligen Öffnung 25 verschieblich geführt werden.
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Zur Schilderung der Montage wird noch einmal auf die Darstellung der 5 verwiesen:
Zum Zusammenbau wird zunächst am Richtkörper 3 von dessen Unterseite her das Unterteil 5 der Manschette 4 mit der an diesem bereits befestigten Keilschiene 20 aufgeschoben, bis der untere Abschluß des Unterteils 5 gegen die Unterseite des Richtkörpers 3 anliegt. In diesem Zustand ragen die Steuerflächen 22 der Keilschiene 20 in das Innere des Richtkörpers 3 hinein.
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Die Vertikalstege 13, die, in Längsrichtung des Unterteils 5 gesehen, auf dessen beiden Längsseiten in axialem Abstand zueinander angebracht sind, laufen beim Aufschieben des Unterteils 5 auf den Richtkörper 3 an beiden Außenseiten des letzteren hoch, so daß sie schließlich in der Art am Richtkörper 3 anliegen, wie dies in den 1 und 3 dargestellt ist. Anschließend wird oben an den Vertikalstegen 13, und zwar auf jeder der beiden Seiten des Richtkörpers 3, eine Halteleiste 28 angeschraubt, die jeweils von den Vertikalstegen 13 aus etwas in Richtung auf die Mitte des Richtkörpers 3 hin vorsteht und dabei in eine an diesem oben angebrachte längliche Aussparung 29 hineinragt, so daß dadurch formschlüssig das Unterteil 5 am Richtkörper 3 festgehalten ist. Dadurch wird verhindert, daß auch nach Abnahme des Deckels 6 das Unterteil 5 und die Richtbacken 23 unkontrolliert vom Richtkörper 3 heruntergleiten können.
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Anschließend werden, und zwar von der Oberseite des Richtkörpers 3 her, durch die Öffnung 25 an den vorgesehenen Axialpositionen die Richtbacken 23 und 23’ in den Richtkörper 3 zusammen mit, soweit vorgesehen, den entsprechenden Beilagekörpern 24 eingeschoben und dabei die Richtbacken 23, die radial fixiert werden, in einer geeigneten Weise innerhalb des Richtkörpers 3 befestigt.
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Schließlich wird von der Oberseite her der Deckel 6 mit der daran befestigten zweiten Keilschiene 19 auf den Richtkörper 3 aufgesetzt, wobei die Keilflächen 22 durch die Öffnung 25 in das Innere des Richtkörpers 3 eingeschoben werden.
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Ist der Deckel 6 mit der an ihm befestigten Keilschiene 19 auf die Oberseite des Richtkörpers 3 aufgesetzt, gelangen die Keilflächen 22 an der Keilschiene 19 mit den schrägen Steuerflächen 21, 21’ an den radialen Außenseiten der Richtbacken 23’ bzw. Beilagekörper 24 in Anlage und damit in Wirkverbindung.
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Bei der Montage muß sichergestellt sein, daß beim Aufsetzen des Unterteils 5 und des Deckels 6 die Keilschienen 20, 19 an diesen sich in genau zueinander ausgerichteten axialen Positionen befinden, d. h. die Keilflächen 22 an beiden Keilschienen 20 an jeder Richtbackenstelle parallel und zueinander ausgerichtet verlaufen.
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Zu der Darstellung der Richtbacken 23’ und eventuell radial an diesen noch angebrachter Beilagekörper 24, wie sie in 5 gezeigt sind, sei darauf verwiesen, daß dort nicht eine Befestigung an der zugeordneten Keilschiene 19 bzw. 20 gezeigt sein soll, sondern durch die Darstellung der 5 nur die Zuordnung zwischen den Keilflächen 22 und den Schrägflächen 21, 21’, wie sie im montierten Zustand im Inneren des Richtkörpers 3 vorliegen. Dabei gleiten die Keilflächen 22 der Keilschienen 19, 20 auf den schrägen Steuerflächen 21, 21’ beim axialen Relativverschieben der Manschette 4 gegenüber dem Steuerkörper 3, wie schon weiter oben ausgeführt.
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Soll nun im montierten Zustand der Richtmaschine 1, wie er z. B. in den 1 bis 4 gezeigt ist, z. B. ein Auswechseln von Richtbacken 23’ und/oder der Keilschienen 19, 20 (mit anders angebrachten Keilflächen 22) vorgenommen werden, braucht bei dem in den 1 oder 3 dargestellten Maschinenzustand nur der Deckel 6 durch Entfernen der Schrauben 12 vom Unterteil 5 der Manschette 4 gelöst und vom Richtkörper 3 abgehoben werden, wodurch dann bereits ein ungehinderter Zugang zu den Richtbacken 23’ und den Beilagekörpern 24 durch die obere Öffnung 25 möglich ist. Auch ist an der Unterseite des Deckels 6 die Keilschiene 19 leicht zugänglich. Durch Verdrehen des Richtflügels 3 um 180° nach Abnahme des Deckels 6 kann erreicht werden, daß die Richtbacken 23, 23’ und die Beilagekörper 24 herausfallen bzw. herausgedrückt werden können, wonach die Halteleisten 28 geöffnet und auch das Unterteil 5 abgenommen werden können.
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Für ein Auswechseln der Keilschiene 20 müssen am Unterteil 5 der Manschette 4 die Halteleisten 28 von den Vertikalstegen 13 gelöst werden, wonach das Unterteil 5 vom Richtkörper 3 abgenommen werden kann. Zuvor werden auch noch die Klauen 14 durch Lösen der Schrauben 16 (vgl. 1) vom Steuerkörper 3 getrennt.
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Grundsätzlich sind die Keilschienen 19, 20 und die Richtbacken 23, 23’ am besten so ausgeführt, daß alle Richtbacken 23, 23’ gemeinsam in eine radiale Neutralstellung gebracht werden können, in der keine radiale Auslenkung bei allen Richtbacken 23, 23’ vorliegt und die sich besonders gut als „Einfädelstellung“ für den Draht eignet. Auf diese Weise kann z. B. nach einem Drahtcoil-Wechsel der neue Draht einfach eingefädelt werden.
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Eine Verstellung des Richtflügels 2 bei Betrieb kann nun in unterschiedlicher Weise erfolgen:
So kann die Bedienungsperson etwa feststellen, daß die Richtqualität der Richtmaschine 1 sinkt, d. h. daß der Draht nicht mehr gerade genug ist, und entschließt sich dann, manuell über den Betätigungshebel 11 einzugreifen.
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Die Richtmaschine
1 kann jedoch gleichermaßen zusammen mit einem automatisierten Richtprozeß eingesetzt werden, wie ein solcher z. B. in der
DE 10 2011 004 167 A1 beschrieben ist, wobei ein geeignetes Meß- oder Überwachungsgerät oder sogar mehrere solcher Geräte vorgesehen sein können, welche die Geradheit des gerichteten Drahtes aufgrund vorgegebener Parameter messen und den Richtflügel
2 kontinuierlich, beruhend auf den gewonnenen Meßergebnissen, nachstellen.
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Schließlich ist es auch denkbar, daß mit entsprechenden Erfahrungswerten über den Verschleiß der Richtbacken 23, 23’ als Basis für eine kontinuierliche Nachstellung des Richtprozesses gearbeitet wird.
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Zudem ist auch ein Anschalt- bzw. Abschaltbetrieb möglich, bei dem mit steigender oder sinkender Drehzahl des Richtflügels 2 (entsprechend einer steigenden bzw. sinkenden Einzugsgeschwindigkeit des Drahtes) die radiale Auslenkung der Richtbacken 23’ vergrößert oder verkleinert wird.
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Bei den Keilschienen 19, 20 besteht grundsätzlich die Möglichkeit, jede derselben einstückig in geeigneter Weise auszubilden und herzustellen.
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Daneben ist es aber auch möglich, die Teile der Keilschienen 19, 20, welche die schrägen Keilflächen 22 tragen, als von der Keilschiene ansonsten getrennte Teile auszubilden, die an der jeweiligen Keilschiene in geeigneter Weise lösbar befestigt werden. Soll nun in Anpassung an einen bestimmten Draht auch ein Wechsel der Neigung oder Ausrichtung der Keilflächen 22 an den Keilschienen 19, 20 erforderlich oder gewünscht sein, muß in diesem Fall nicht die ganze Keilschiene 19, 20 vom Deckel 6 bzw. Unterteil 5 abgenommen werden: Es reicht dann vielmehr, wenn nur die Abschnitte die Keilschiene 19, 20, welche die Keilflächen 22 tragen, vom Rest der Keilschiene abgenommen und statt dessen dort dann neue Abschnitte mit den gewünschten anderen Schrägen der Keilflächen 22 befestigt werden.