-
Die Erfindung bezeiht sich auf eine Haspel zur Aufnahme eines Coils aus Draht oder einem rohrförmigen oder einem bandförmigen Material zur Abgabe an eine nachgeschaltete Verarbeitungsmaschine, mit einer um eine zentrale Drehachse drehbaren Bundaufnahme, die radiale Führungen sowie entlang diesen verschiebbare Führungskörper trägt, an deren jedem in einer Halterung eine von der Bundaufnahme vorragende Runge lösbar befestigt ist, wobei durch Aktivieren der Spanneinrichtung jeder Führungskörper an der ihm zugeordneten Führung und gleichzeitig auch die Runge in der Halterung des Führungskörpers arretierbar sind.
-
Herkömmliche Verarbeitungsmaschinen für Draht oder rohrförmiges oder bandförmiges Material umfassen neben der eigentlichen Verarbeitungsmaschine, etwa einer Biegemaschine, auch noch eine Haspel zur Aufnahme des Coils, von dem das zu verarbeitende Material (etwa Draht) bei Betrieb der Verarbeitungsmaschine laufend zugeführt wird. Dabei weist die Haspel üblicherweise eine Bundaufnahme auf, auf der radiale Führungen angebracht sind, entlang derer verschiebbare Führungskörper vorgesehen sind, deren jeder einen von der Bundaufnahme vorstehenden Haspelstab („Runge”) trägt. Die Runge sitzt dabei in einer Aufnahme des Führungskörpers, in der sie gehaltert ist. Wenn ein Coil aus zu verarbeitendem Material auf die Haspel aufgelegt wird, werden dabei die Rungen durch die Innenöffnung des Coils hindurchgeführt und anschließend zum Zentrieren des Coils auf der Bandaufnahme radial nach außen verstellt, bis die gewünschte Zentrierung erreicht ist, wonach die Führungskörper an den Führungen lageblockiert werden.
-
Aus der
US 1 542 485 A ist eine Haspelanordnung bekannt, bei der um eine zentrale Drehachse verdrehbar eine Bundaufnahme vorgesehen ist, die aus vier von der zentralen Achse um jeweils 90° radial nach außen vorstehenden Stangen gebildet wird, an deren jeder eine Runge über einen verschiebbaren Führungskörper radial verschieblich und in einer gewünschten Radialstellung durch Anziehen einer Schraube fixierbar ist. Diese bekannte Haspel ist jedoch sehr kompliziert aufgebaut, da sie auch noch einen zusätzlichen Klappmechanismus enthält. Soll eine Runge ausgewechselt werden, ist es erforderlich, die Runge vollständig vom zugehörigen Führungsstab abzuziehen, da ihr Führungskörper einstückig mit ihr ausgebildet ist.
-
Die
DE 900 203 C beschreibt eine Haspel mit verschwenkbaren Rungen, die so ausgebildet sind, daß der von allen Rungen gebildete Höhendurchmesser, der als Aufnahme für den Coil dient, durch Verschwenken der Rungen zwischen einem minimalen und einem maximalen Durchmesserwert verändert werden kann. Der Rungenaufbau, deren Lagerung und Verstellung sowie die Montage der gesamten Haspel ist allerdings sehr aufwendig. Bei der fertigen Haspel können die Rungen nicht mehr entnommen werden. An ihrem oberen Ende sitzen die Rungen über halbkreisförmig gebogenen Enden in den Löchern eines Rundflansches, während ihre unteren Enden in Schlitze in der Bodenplatte der Haspel eingreifen. Dabei sind unten an den Haspelstäben auch noch von diesen abstehende Arme angeschweißt, die mit ihren Enden angeordneten Zapfen in Löchern der Bodenplatte drehbar gelagert sind. Zu einem gleichmäßigen Verstellen der Rungen greifen deren unteren Enden auch noch in radial angeordnete Schlitze eines Stellgliedes ein, das um die Mittelachse der Haspel verdrehbar gelagert ist und bei dessen Verdrehen dann die Enden der Rungen in Schlitzen zwangsweise im Sinne einer gleichmäßigen Verstellung geführt werden.
-
Die gewünschte Endstellung wird dann über eine Fixiermutter durch Festklemmen des Stellgliedes oder einer der Rungen an der Bodenplatte gesichert.
-
Eine Haspel der einleitend genannten Art ist aus der
US 2 152 559 A bekannt. Hier sind die Rungen auf Führungskörpern in Form von Gleitschuhen angeordnet und längs jeweils eines radial angeordneten Paares von Führungen verschiebbar. Dabei sitzt jede Runge auf der Oberseite des Führungskörpers in einer dort radial ausgerichteten Vertiefung, in der sie durch einen von der Oberseite her durchgesteckten und durch den Führungskörper hindurch nach unten verlaufenden Schraubbolzen gehalten ist, der auf der Unterseite des Führungspaares über eine auf ihn dort aufgeschraubte Spannmutter zum gleichzeitigen Arretieren der Runge auf dem Führungskörper und des Führungskörpers auf den Führungen dient. Diese bekannte Anordnung von Rungen mit Gleitschuhen ist recht aufwendig, wobei im Falle eines Tauschens oder Verstellens der Rungen die Fixierung von der Unterseite der Führungen her gelöst werden muß. Außerdem muß zum Auswechseln der Runge nicht nur die Arretierung gelöst, sondern die Arretiermutter vollständig vom Schraubbolzen abgeschraubt werden, damit diese anschließend nach oben hin rausgezogen werden kann, weil erst dann ein Auswechseln der Runge möglich ist.
-
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Haspel der eingangs genannten Art mit der Möglichkeit einer vereinfachten Ausbildung der Rungen sowie einer Erleichterung bei der Montage und Demontage der Rungen vorzuschlagen.
-
Erfindungsgemäß wird dies bei einer Haspel der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß die Spanneinrichtung beim Aktivieren den in der Halterung sitzenden Abschnitt der Runge an dessen Außenumfang gegenüber dem Führungskörper arretiert.
-
Die dadurch erreichte Möglichkeit des Arretierens des in der Halterung des Führungskörpers aufgenommenen Rungenabschnitts durch eine an dessen Außenumfang einwirkende Fixierungskraft gibt die Möglichkeit, im nicht aktivierten Zustand der Spanneinrichtung, wenn diese am Umfang wirkende Spannkraft nicht ausgeübt wird, die betreffende Runge problemfrei aus der Halterung herausziehen und eine neue Runge, wenn gewünscht, hineinschieben zu können. Erst wenn anschließend die Spanneinrichtung aktiviert wird, wird durch Einwirken der Arretierkraft am Außenumfang des Rungenabschnitts, der an der Halterung sitzt, die gewünschte Arretierung der Runge im Führungskörper erreicht. Da die Spanneinrichtung gleichzeitig aber auch noch zum Arretieren des Führungskörpers relativ zur Führung dient, kann durch den Vorgang des Aktivierens der Spanneinrichtung sowohl die Fixierung des Führungskörpers in einer vorher erreichten radialen Position, wie auch gleichzeitig die Fixierung der Runge im Führungskörper herbeigeführt werden.
-
Zum Austauschen einer Runge ist somit nicht mehr, wie bei der gattungsgemäßen Haspel, ein Zerlegen der Anordnung Runge – Führungskörper durch Lösen der Fixierung von der Unterseite der Anordnung her und Herausziehen des Fixierungsbolzens erforderlich; es reicht das Deaktivieren der Spanneinrichtung, wonach durch Herausziehen der Runge und Einstecken einer neuen Runge der Rungen-Auswechselvorgang außerordentlich rasch vorgenommen werden kann. Auch ist das Montieren der Rungen beim Aufbau der Haspel sehr rasch durchführbar. Insgesamt ist eine große Beladefreundlichkeit gegeben.
-
Für die Montage der erfindungsgemäßen Haspel sind spezielle Füge- bzw. Bearbeitungsvorgänge bei der Herstellung der Rungen nicht mehr erforderlich. Besonders bevorzugt können bei der erfindungsgemäßen Haspel die Rungen aus einem rohrförmigen Material bestehen, wobei insgesamt der Rüstvorgang an einer erfindungsgemäßen Haspel deutlich vereinfacht ist. Dadurch läßt sich auch ein besonders schneller Coilwechsel erreichen.
-
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, daß jede Führung mit einem U-förmigen Querschnitt mit zwei Seitenstegen und einem diese an ihrem einen Ende verbindenden Quersteg ausgebildet ist und mit ihrer offenen Querschnittseite zu einer Grundplatte der Bundaufnahme hin ausgerichtet ist, wobei jeweils der Führungskörper zwischen den zwei Seitenstegen der Führung angebracht ist und sich im arretierten Zustand an diesen mittels einer Dreipunktanlage abstützt. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung wird ein besonders günstiger Aufbau erreicht, der eine einfache Montage der erfindungsgemäßen Haspel ebenso wie kurze Rüstzeiten und einen besonders schnellen Coilwechsel ermöglicht. Dabei weist besonders bevorzugt die Bundaufnahme eine Grundplatte mit einem an deren Außenumfang umlaufenden, von ihr ausgehenden Umlaufrand aus, in dem an der jeweiligen Einmündestelle jeder Führung jeweils eine zugeordnete Öffnung derart ausgebildet ist, daß durch sie hindurch vom außen durch den Umlaufrand die Spanneinrichtung des in der betreffenden Führung aufgenommenen Führungskörpers einfach betätigbar ist, etwa durch Einführen eines entsprechenden Werkzeuges (Schraubenschlüssel o. ä.).
-
Vorteilhafterweise ist auch im Querschnitt der Führung mit einem solchen U-Profil ein radial ausgerichtetes Langloch vorgesehen, durch das hindurch die im Führungskörper gehalterte Runge sich im wesentlichen senkrecht von der Grundplatte der Bundaufnahme weg erstreckt. Auch dies gibt bei vorzüglicher Funktionsfähigkeit einen einfachen sowie leicht und rasch montierbaren Aufbau.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht in jedem Führungskörper die Halterung für die Runge aus einer Aufnahme, die über einen Teil ihres Umfangs von einem der Außenform der Runge entsprechenden Wandabschnitt und an ihrem restlichen Umfangsbereich von einem am Führungskörper angebrachten elastischen Bügel begrenzt wird, der bei deaktivierter Spanneinrichtung den in die Aufnahme eingesteckten Abschnitt der Runge lose in der Aufnahme hält sowie bei Aktivierung der Spanneinrichtung gegen den Außenumfang der Runge anpreßbar ist und diesen damit in der Aufnahme arretiert.
-
Besonders bevorzugt ist ferner jeder Führungskörper an seinem Außenumfang auf der einen seiner Seiten, die einem Seitensteg der Führung zugewandt sind, mit einer elastischen Zunge versehen, die bei Aktivierung der Spanneinrichtung vom Führungskörper weg gegen diesen Seitensteg der Führung zum Arretieren des Führungskörpers in dieser anpreßbar ist.
-
Ganz besonders vorteilhaft weist dabei die Spanneinrichtung ein relativ zum Führungskörper bewegliches Druckteil auf, das bevorzugt als ein Druckbolzen ausgebildet und mittels einer verdrehbaren Verstellschraube relativ zum Führungskörper verschieblich ist, wobei dieses Druckteil im Bereich zwischen dem elastischen Bügel und der elastischen Zunge angeordnet ist, an beiden anliegt und mit diesen derart zusammenwirkt, daß es von einer inaktiven Ausgangsstellung, in der beide Teile nicht arretiert sind, bei Aktivierung der Spanneinrichtung in ein aktive Spannstellung überführbar ist, in der beide Teile auseinander gespreizt und dabei der elastische Bügel gegen die Runge in der Aufnahme im Führungskörper und die elastische Zunge gegen den zugewandten Seitensteg der Führung angepreßt werden.
-
Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Haspel bietet eine besonders einfache Ausbildung der Spanneinrichtung mit einer gleichzeitigen Betätigbarkeit der Arretierung der Runge im Führungskörper und der Arretierung des Führungskörpers in der Führung. Der einfache Aufbau sichert auch eine hervorragende Funktionsfähigkeit, ist leicht montierbar und einfach zu betätigen.
-
Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung der Erfindung besteht auch darin, daß jeder Führungskörper auf seiner der elastischen Zunge gegenüberliegenden Außenseite nur an deren beiden Endbereichen am zugewandten Seitensteg der Führung anliegt, wodurch sich beim Arretieren des Führungskörpers in der Führung eine Zweipunktanlage gegen diesen Seitensteg und damit auch eine genaue Lokalisierung des Einwirkens der Arretierkräfte und deren Aufteilung erreichen läßt. Bevorzugt werden dabei die beiden Endbereiche gerundet ausgeführt derart, daß sie sich zum Seitesteg hin vorwölben.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die elastische Zunge an ihrem frei vorstehenden Endbereich mit einer im Querschnitt abgerundet geformten Verdickung versehen, mit der sie bei Aktivierung der Spanneinrichtung gegen den zugewandten Seitensteg der Führung angedrückt wird, wodurch sich, insbesondere in Verbindung mit einer Ausgestaltung derart, daß der Führungskörper auf der gegenüberliegenden Seite nur an beiden Endbereichen am Seitensteg anliegt, eine vorteilhafte Dreipunktanlage erreichen läßt.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann auch eine zentrale Verstelleinrichtung an der Haspel vorgesehen sein, mittels derer alle Führungskörper gleichzeitig in eine jeweils gleiche radiale Position verstellbar sind. Bevorzugt wird dies dadurch erreicht, daß jeder Führungskörper über jeweils eine radiale Gewindespindel entlang seiner Führung verschiebbar ist und dabei alle Gewindespindeln vorzugsweise über ein zentrales Kegelradgetriebe in der Mitte der Bundaufnahme antreibbar sind.
-
Gleichermaßen von Vorteil ist es, wenn eine zentrale Steuereinrichtung vorgesehen ist, mittels derer die Spanneinrichtungen aller Führungskörper aktivierbar sind.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1 in prinzipieller Darstellung eine Draufsicht auf eine Drahtverarbeitungsanlage mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
2 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Haspel (ohne aufgelegten Coil);
-
3 eine perspektivische Teilansicht der Bundaufnahme einer erfindungsgemäßen Haspel, und
-
4 eine vergrößerte Schnittdarstellung durch den Endabschnitt einer Führungsbahn einer erfindungsgemäßen Haspel mit einem darin angeordneten Führungskörper.
-
In 1 ist in einer Draufsicht ganz prinzipiell eine Drahtverarbeitungsanlage 1 gezeigt, welche eine Drahtverarbeitungsmaschine 2 mit einer dieser vorgelagerten Haspel 3 umfaßt.
-
Eine perspektivische Darstellung der Haspel 3 (ohne aufgelegten Drahtcoil) zeigt 2.
-
Die Haspel 3 umfaßt eine Bundaufnahme 4, auf welcher ein Drahtbund (Drahtcoil) 5 abgelegt wurde und von radial stufenlos verstellbaren, von der Bundaufnahme 4 nach oben ragenden Rungen 6 zentriert wird.
-
Vom Coil 5 wird der Draht 7 über einen relativ zum Coil 5 schwenkbar angebrachten Auslenkarm 8 mit einem Federstrang 9 oder mit Umlenkrollen o. ä. als Führung der nachgeschalteten Drahtverarbeitungsmaschine 2 zugeführt.
-
Der Draht 7 wird über einen (in den Figuren nicht gezeigten) Einzug, der üblicherweise Teil der Drahtverarbeitungsmaschine 2 ist, von der Haspel 3 abgezogen. Dabei kann auch die Haspel 3 drehbar angetrieben sein, gleichermaßen sind jedoch auch geschleppte Haspeln (ohne aktiven Antrieb) bekannt.
-
Bei den meisten Drahtverarbeitungsmaschinen wird der Draht jedoch nicht kontinuierlich durch die Drahtverarbeitungsmaschine 2 abgezogen. Zum Ausgleich der Schwankungen in der Abzugsgeschwindigkeit dient der Auslenkarm 8, wodurch die Haspel 3 mit einer relativ konstanten Drehzahl betrieben werden kann. Über die Größe der Auslenkung des Auslenkarmes 8 kann die Drehzahl der Haspel 3 geregelt werden. Die Erfassung dieser Auslenkung erfolgt dabei über ein geeignetes Positionserfassungssystem, z. B. einen Drehgeber o. ä. Wenn der Auslenkarm 8 sehr nahe an die Drahtverarbeitungsmaschine 2 hin verschwenkt wird, wird die Drehzahl der Haspel 3 erhöht. Entfernt sich der Auslenkarm jedoch sehr weit von der Drahtverarbeitungsmaschine 2, wird die Drehzahl der Haspel 3 abgesenkt.
-
Die Schwenkbewegung des Auslenkarmes 8 wird über eine Steuerung in einem Steuergehäuse 10 geregelt, wobei hierfür ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinder oder ein Federpaket (oder auch eine andere geeignete Steuerung) eingesetzt werden können. Dabei ist es das Ziel, über die Steuerung im Steuergehäuse 10 stets eine mittlere Schwenkstellung des Auslenkarmes 8 beizubehalten, um in beide Schwenkrichtungen einen maximalen Regelweg zur Verfügung zu haben.
-
Der Einsatz von Zylindern oder Federpaketen für die Steuerung ermöglicht gleichzeitig auch eine Dämpfung der Schwenkbewegung des Auslenkarmes 8 und die Aufrechterhaltung einer Zugkraft im Draht 7.
-
Die in den 1 und 2 dargestellte Haspel 3 ist für linkslaufende Coils 5 vorgesehen, kann jedoch einfach auch für rechtslaufende Coils 5 umgebaut werden.
-
Die Haspel 3 in der Darstellung der 2 weist einen Haspelfuß 11 auf, der aus Schienen 12 aufgebaut und dabei so ausgeführt ist, daß die Haspel 3 ohne Probleme mittels eines geeigneten Gerätes, etwa eines Gabelstaplers o. ä., erfaßt und transportiert werden kann.
-
Auf dem Haspelfuß 11 ist ein Drehantrieb vorgesehen, mittels dessen die Bundaufnahme 4 um eine mittlere Drehachse A verdreht werden kann. Der Drehantrieb umfaßt ein Getriebe 13 und einen Motor 14 zum Antrieb der Bundaufnahme 4.
-
Der Auslenkarm 8 ist seinerseits um eine zur Drehachse A der Bundaufnahme 4 parallele, senkrechte Achse B schwenkbar auf einem Ausleger 17 befestigt. Dabei ist die für die Regelung der Schwenkbewegung des Auslenkarmes 8 zuständige Steuerung im Steuergehäuse 10 (vgl. 1) in den Ausleger 17 integriert; durch sie wird die Schwenkbewegung erfaßt, gedämpft und ggf. wird gegengesteuert (z. B. wie oben beschrieben, mit einem aktiven Zylinder, der mit einer um die Drehachse B verdrehbaren Drehwelle verbunden ist).
-
Am oberen Ende des Auslenkarmes 8 sitzt ein Führungselement 18, welches z. B. als Federstrang 9, als eine Rolle, eine Walze o. ä., ausgeführt sein kann. Aufgabe dieses Führungselementes 18 ist es, einen möglichst reibungsarmen Abzug und eine möglichst reibungsarme Umlenkung des Drahtes 7 zu ermöglichen und dabei zu verhindern, daß der Draht 7 abknickt, reißt oder seine Oberfläche beschädigt wird.
-
Wie aus 2 erkennbar ist, besteht die Bundaufnahme 4 im wesentlichen aus einer tellerförmigen Grundplatte 32, an deren Außenumfang ein nach oben gerichteter Umlaufrand 16 angebracht ist.
-
Wie die 2 und auch die 3 (als perspektivische Teilansicht eines Abschnittes der Bundaufnahme 4 aus 2) zeigen, sind auf der Grundplatte 32 der Bundaufnahme 4 kreuzförmig radial ausgerichtete, zueinander jeweils um 90° versetzte Führungen 15 angebracht. Jede der Führungen 15, die bevorzugt einen U-förmigen Querschnitt 24 mit zwei Seitenstegen 25, 26 und einem diese oben verbindenden Quersteg 27 aufweisen, sind, ebenfalls radial verlaufend, oben mit einem Langloch 19 versehen, durch das jeweils eine Runge 6 hindurchgeführt ist, die unterhalb des Langloches 19 an einem Führungskörper 20 befestigt ist, der innerhalb der betreffenden Führung 15 in radialer Richtung verschieblich angebracht ist. Damit kann die betreffende Runge 6 auch in dieser radialen Richtung über die Führung 15 und den Führungskörper 20 verstellt werden.
-
3 zeigt nun in einer schematischen Detailansicht einen vergrößerten Ausschnitt aus einer Bundaufnahme 4 mit zwei Führungen 15, wobei eine derselben in einer in der Ebene der Unterseite des Quersteges 27 liegenden Schnittebene geschnitten ist.
-
Anhand der 3 und 4 wird nun die Funktion der Führungskörper anhand eines einzelnen Führungskörpers 20 näher beschrieben:
Jeder Führungskörper 20 ist dabei so ausgeführt, daß er etwas schmäler als die Führung 15 ist.
-
Jeder Führungskörper 20 weist ferner eine Halterung 36 zum Einstecken einer Runge 6 auf (vgl. 3 und 4), die an ihrer einen Seite durch einen Wandabschnitt 37, der im Führungskörper 20 ausgeformt ist, und an ihrer anderen Seite von einem Federelement in Form eines elastischen Bügels 21 begrenzt ist.
-
Neben diesem elastischen Bügel 21, der zum Fixieren der Runge 6 in der Halterung 36 dient (worauf noch weiter unten eingegangen wird), ist noch ein weiteres federndes Element in Form einer elastischen Zunge 22 an dem Führungskörper 20 ausgebildet, die zur Arretierung des Führungskörpers 20 in der Führungsbahn 15 vorgesehen ist. Die elastische Zunge 22 ist an ihrem freien Ende mit einer Verdickung 35 versehen, die sich etwas in Richtung auf den benachbarten Seitensteg 25 der Führung 15 hin vorwölbt, wie dies in 4 gezeigt ist, worauf ausdrücklich verwiesen wird.
-
In ihrem frei vorstehenden Endbereichen haben der elastische Bügel 21 und die elastische Zunge 22 jeweils eben ausgebildete Flächen 33 bzw. 34. Zwischen diesen ist ein Druckteil in Form eines Bolzens 28 angeordnet, der an beiden Flächen 33, 34 anliegt und auf einer Verstellschraube 30 sitzt, die ihrerseits vierdrehbar im Führungskörper 20 gelagert ist. Diese Ausgestaltung bildet eine Spanneinrichtung 23, mittels derer durch Verdrehen der Verstellschraube 30 der Bolzen 28 in seiner Position in Längsrichtung der Führung 15 verschoben werden kann.
-
Wie 4 zeigt, sind die ebene Fläche 33 am vorstehenden Endabschnitt des elastischen Bügels 21 und die ihr zugewandte ebene Fläche 34 an der elastischen Zunge 22 unter einem Winkel zueinander angestellt, und zwar derart, daß sie in Richtung auf den Umlaufrand 16 konvergieren. Dies hat zur Folge, daß bei Aktivierung der Spanneinrichtung 23, d. h. bei einem Verdrehen der Verstellschraube 30 derart, daß der Bolzen 28 in Richtung auf den Umlaufrand 16 verschoben wird, durch ihn der elastische Bügel 21 bei der Darstellung der 4 im Gegenuhrzeigersinn und die elastische Lippe 22 im Uhrzeigersinn verbogen, d. h. auseinander gespreizt werden. Damit wird, wie die Darstellung der 4 anschaulich zeigt, der Endabschnitt der Runge 6, der in der Halterung 36 sitzt, durch den elastischen Bügel 21 verspannt und damit im Führungskörper 20 lagearretiert.
-
Gleichzeitig wird die elastische Zunge 22 durch den Bolzen 28 nach außen, d. h. zu dem zugewandten Seitensteg 25 der Führung 15 hin, verbogen, so daß sie mit ihrer vorwölbenden Verdickung 35 gegen die Innenseite des Seitenschenkels 25 der Führung 15 in Druckanlage gelangt. Wird der Bolzen 28 über die Spanneinrichtung 23 ausreichend weit zum Umlaufrand 16 hin verstellt, werden durch den elastischen Bügel 21 sowohl die Runge 6 in der Aufnahme 36, wie auch der Führungskörper 20 durch das Andrücken der elastischen Lippe 22 mit ihrer Endverdickung 35 gegen den Seitenschenkel 25 lagearretiert.
-
Wie 4 zeigt, ist der Führungskörper 20 auf seiner der elastischen Lippe 22 gegenüberliegenden Außenseite so ausgebildet, daß er nicht mit seiner ganzen Seitenfläche, sondern nur an seinen beiden Endbereichen, die ihrerseits gerundet und zu dem dortigen Seitensteg 26 der Führung 15 hin vorwölbend geformt sind, an diesem Seitensteg 26 zur Anlage kommt. Damit wird eine Dreipunktanlage des Führungskörpers 20 innerhalb des Innenraumes der Führung 15 an deren Seitenschenkeln 25 und 26 erreicht, die eine gute Arretierung des Führungskörpers 20 in der Führung 15 gestattet.
-
Wie ferner die 3 und 4 noch zeigen, ist im Umlaufrand 16 jeweils an den Stellen, an denen eine radiale Führung 25 in den Umlaufrand 16 einmündet, eine Öffnung 29 vorgesehen, und zwar in einer Position, die der Lage der Verstellschraube 30 der Spanneinrichtung 23 entspricht und ausreichend groß ist, daß durch sie von außen her durch den Umlaufrand 16 ein Betätigungswerkzeug zum Verdrehen der Verstellschraube 30 eingeführt und diese entsprechend von außen betätigt werden kann.
-
Die Spanneinrichtung 23 kann deaktiviert werden, indem die Verstellschraube 30 so verdreht wird, daß der Bolzen 28 in 4 nach links, d. h. vom Umlaufrand 16 weg, versetzt wird. Infolge der Elastizität des Bügels 21 und der Zunge 22 wird dadurch erreicht, daß beide elastischen Elemente aus ihrer arretierten, verspannten Stellung wieder freigegeben werden, durch die Anlage am Bolzen 28 bei dessen Versetzbewegung aus ihrer gegen die Runge 6 bzw. den Seitenschenkel 25 angedrückten Position entlastet werden und dabei das jeweilige Gegenelement freigeben werden bzw. sich von diesem lösen kann. Danach kann die radiale Stellung des Führungskörpers 20 innerhalb der Führung 15 einfach durch dessen Verschieben, ggf. durch eine geeignete Verschiebeeinrichtung, verändert und/oder die Runge 6 entnommen und ggf. durch eine andere Runge ersetzt werden.
-
Bei schnell laufenden Drahtverarbeitungsmaschinen ist es sehr wichtig, daß bei Bedarf ein neuer Drahtcoil 5 zügig aufgelegt bzw. ein bereits aufgelegter Drahtcoil ggf. zügig gewechselt werden kann, etwa wenn ein anderer Drahtdurchmesser benötigt wird. Das Auflegen des Drahtcoils erfolgt aufgrund seiner großen Masse in der Regel mit einem Kran oder einem Gabelstapler. Bisweilen sind die Räumlichkeiten, etwa eine Maschinenhalle, aber zu niedrig, um den Coil 5 über die aufgesteckten Rungen 6 mittels eines Hebezeuges überheben zu können. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, bei allen Führungskörpern 20 die Rungen 6 nach Deaktivieren der Spanneinrichtungen 23 entnehmen zu können, anschließend den Coil 5 auf die Bundaufnahme 4 aufzulegen, hiernach die Rungen 6 in die Führungskörper 20 wieder einzustecken, die Führungskörper 20 in die erforderliche Zentrierposition zu überführen und dann die Spanneinrichtungen 23 zu aktivieren sowie dadurch die Rungen 6 in den Führungskörpern 20 und letztere in den Führungen 15 zu arretieren. Neben einer manuellen Betätigung der Spanneinrichtungen 23 besteht natürlich auch die Möglichkeit, diese automatisiert oder z. B. über ansteuerbare Zylinder per Knopfdruck o. ä. zu betätigen, was in den Figuren jedoch nicht dargestellt ist.
-
Gleichfalls nicht in den Figuren gezeigt ist auch die dem Fachmann gegebene Möglichkeit einer zentralen Rungenverstellung, bei der alle Rungen 6 stets über eine zentrale Verstellung gleiche radiale Stellungen einnehmen. Dies kann z. B. über eine angetriebene Gewindespindel erfolgen, deren Bewegungen über ein zentrales Kegelradgetriebe in der Mitte der Bundaufnahme 4 bzw. der Haspel 3 auf radial in den Führungen 15 zum Verstellen der dortigen Führungskörper 20 (und damit der Rungen 6) angebrachte Verstellspindeln übertragen wird. Gleicherweise wäre hier auch eine Riemenlösung denkbar, bei der ein Riemen über Umlenkrollen durch alle Führungen 15 verläuft. Dabei sind die Führungskörper 20 mit diesem Riemen verbunden, so daß bei seiner Bewegung in eine Richtung die Führungskörper 20 radial in gleicher Richtung verstellt werden.
-
Bei den Darstellungen der Figuren ist die Haspel 3 horizontal ausgerichtet. Es ist jedoch auch möglich, die Führungskörper 20 auch auf vertikalen oder auf verschwenkbaren Haspeln 3 einzusetzen (mit horizontaler oder vertikaler Haspel-Drehachse).
-
Die in den Ausführungsbeispielen gezeigten elastischen Elemente Federbügel 21 und Federzunge 22 können auch anders als dargestellt ausgebildet werden, etwa ohne verwölbende Verdickung 35 bei der Federzunge 22.
-
Anstelle eines Drahtcoils 5 kann ohne weiteres aber auch z. B. ein Kronenstock, eine Spule oder ein Bund aus Draht auf der Haspel 3 eingesetzt werden.