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Die Erfindung betrifft eine heizbare Fahrzeugverglasung und insbesondere eine laminierte Fahrzeugverglasung mit einer eingelagerten heizbaren Überzugsschicht.
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Fahrzeugverglasungen, insbesondere Windschutzscheiben und Rückscheiben, können mit Heizmitteln ausgerüstet sein, welche das Beschlagen der Scheiben verhindern und das Enteisen der Verglasungen erleichtern. Typische Aufheizmittel liegen in Form von aufgedruckten leitenden Linien auf einer gehärteten Rückscheibe (wobei laminierte Rückscheiben mit einer aufheizbaren leitenden Beschichtung ebenfalls bekannt sind) und in Form einer aufheizbaren Leiterschicht in einer laminierten Windschutzscheibe vor. Heizbare Seitenscheiben sind ebenfalls bekannt; diese können Drähte oder aufheizbare leitende Schichten enthalten.
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Für Verglasungen mit einer aufheizbaren leitenden Schicht wird aus mehreren Gründen angestrebt, den elektrischen Widerstand der Schicht lokal zu kontrollieren. Erstens hat eine Anzahl an Verglasungen eine nicht-quadratische Form, was zu einer ungleichmäßigen Aufheizung der Verglasung über die Erstreckung der Beschichtung führen kann aufgrund von Bereichen höherer Energiedichte (und damit höherer Temperatur), die aufgrund der Form der Verglasung erzeugt werden. Zweitens kann eine größere Anzahl an Verglasungen, insbesondere Windschutzscheiben, mindestens einen elektrisch isolierten Bereich in der aufheizbaren Beschichtung aufweisen, durch welchen Daten oder Strahlen von spezieller Wellenlänge übertragen werden können, die sonst von der Beschichtung blockiert würden, beispielsweise um eine automatisierte Bezahlung von Mautgebühren zu ermöglichen. Ein solcher Bereich wird manchmal als Datenübertragungsfenster oder auch als Kommunikationsfenster bezeichnet.
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Es ist jedoch ein allgemein bekanntes Problem, dass sich bei Vorhandensein eines elektrisch isolierten Bereichs in einer aufgeheizten beschichteten Verglasung Zonen von lokal höheren Temperaturen um den elektrisch isolierten Bereich ergeben. Solche Zonen sind als "Hotspots" in der Beschichtung bekannt. Das Vorhandensein von einem oder mehreren Hotspots in einer Beschichtung ist höchst unerwünscht, da das Risiko besteht, dass Insassen eines mit einer solchen Verglasung ausgerüsteten Fahrzeuges die Verglasung im Bereich eines oder mehrerer Hotspots berühren und sich dadurch verbrennen. Ferner besteht ein Risiko einer Beschädigung der Laminierung in der Region des einen oder der mehreren Hotspots, d.h. die Verglasung verformt sich und die Lage von Zwischenschichtmaterial, welche die laminierte Verglasung bildet, trennt sich auf, was zu einer in zumindest einem Teil der Verglasung verminderten Durchsichtigkeit führt. Drittens können Verglasungen mit bevorzugten Heizzonen gewünscht werden, d.h. Zonen, die wahlweise schneller als andere aufgeheizt werden, beispielsweise aufgeheizte Wischerablagebereiche.
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Von den Glasherstellern wurden viele Versuche unternommen, um das Problem der unerwünschten ungleichmäßigen Heizmuster in Verglasungen, insbesondere das Auftreten der Hotspots, zu überwinden.
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Die
WO 2004/032569 A2 beschreibt eine aufgeheizte beschichtete Windschutzscheibe, in welcher ausgewählte Teile der Beschichtung zwischen den Busschienen durch gerade divergierende Linien segmentiert sind, um den Unterschied in der Wattdichte zu reduzieren und damit das Auftreten von Hotspots zwischen den Beschichtungsteilen zu minimieren. Eine solche Lösung hat jedoch nur einen begrenzten Erfolg.
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Die
WO 00/72635 A1 beschreibt eine aufgeheizte beschichtete Windschutzscheibe, die mit einem Datenübertragungsfenster in der Beschichtung versehen ist. Zumindest ein Teil der Peripherie des Datenübertragungsfensters ist von einem elektrisch leitenden Band umgeben, dessen elektrischer Widerstand kleiner als der der Beschichtung ist, um dadurch das Auftreten von Hotspots um das Datenübertragungsfenster zu vermindern. Allerdings erfordert das Hinzufügen eines elektrisch leitenden Bandes in eine Windschutzscheibe einen komplizierten zusätzlichen Verfahrensvorgang bei der Herstellung der Windschutzscheibe und das Ergebnis ist ästhetisch nicht unbedingt befriedigend.
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Das Dokument
DE 10 2004 050 158 B3 lehrt die Bündelung des Stromflusses in Sichtfeld des Fahrzeugführers und schlägt für die Trennlinien eine segmentierte Gestalt vor.
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Das Dokument
DE 102 45 250 A1 lehrt, zur Vermeidung von Hotspots quer ausgerichtete Schlitze in der leitfähigen Heizschicht vorzusehen, die vorzugsweise entlang einer Linie angeordnet sind.
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Das Dokument
DE 103 14 094 A1 bezieht sich auf eine Antennenscheibe mit die Fläche galvanisch isolierenden Trennlinien, durch welche die Durchlässigkeit für HF-Strahlung eingestellt werden soll.
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Das Dokument
DE 29 36 398 A1 betrifft schließlich eine Glasscheibe mit einer beheizbaren dünnen Schicht und als Leitsilberschicht ausgestalteten Elektroden zum Versorgen der dünnen Schicht mit Strom und schlägt vor, eine hochohmige Kontaktierungsschicht vorzusehen um starke Stromspitzen zu begrenzen und die Grenzlinie zwischen der Elektrode und der Schicht durch eine sinusförmige Gestaltung zu verlängern. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Lösung zu den bereits bekannten aufzuzeigen, um das Problem der unerwünschten ungleichmäßigen Aufheizmuster, insbesondere der Hotspots, in aufgeheizten beschichteten Verglasungen zu überwinden. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, dass eine solche Lösung auch die Ausbildung von einer oder mehreren bevorzugten Heizzonen in einer Verglasung ermöglichen soll.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine laminierte Fahrzeugverglasung vorgesehen, die zwei Scheiben aus Verglasungsmaterial mit einer dazwischen angeordneten Lage aus Zwischenschichtmaterial und mit einer heizbaren Überzugsschicht an einer Fläche der Verglasung aufweist, wobei mindestens zwei gewellte elektrisch isolierte Bänder in der heizbaren Überzugsschicht vorgesehen sind, diese zumindest zwei Bänder so angeordnet sind, dass sich die Maxima und Minima in ihren jeweiligen Wellen gegenüberliegen, wodurch Ungleichmäßigkeiten in der Beheizung der Verglasung reduziert und vorzugsweise verhindert werden, insbesondere das Auftreten eines oder mehrerer Hotspots in der beheizbaren Überzugsschicht durch Änderung ihres elektrischen Widerstands. Die zumindest zwei elektrisch isolierten Bänder können gleichfalls zur Ausstattung der Verglasung mit bevorzugten Heizzonen in der Beschichtung verwendet werden.
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Jedes elektrisch isolierte Band ist tatsächlich ein längsgestreckter Bereich ohne Beschichtung. Das Fehlen der Beschichtung in den Bändern kann das Ergebnis des Nicht-Aufbringens einer Beschichtung oder der selektiven Entfernung der Beschichtung sein. Jedes Band kann durch Maskieren einer bestimmten Zone des gewählten Substrats vor Aufbringen der Beschichtung oder durch selektives Entfernen eines Teils der bereits aufgebrachten Beschichtung, beispielsweise durch Laserabtrag, gebildet werden. Die zumindest zwei gewellten Bänder sind zusammengesetzt aus einer Vielzahl von Maxima und Minima (die in der gleichen Ebene wie die Beschichtung angeordnet sind), die miteinander korrelieren, d.h. ein Punkt der maximalen (oder minimalen) Amplitude (gemessen von einer gedachten geraden Mittellinie für jedes Band, um die sich die Wellen erstrecken) in einem Band hat im Wesentlichen den gleichen Abstand längs der Länge des Bandes wie ein Punkt der gleichen maximalen (oder minimalen) Amplitude in einem zweiten Band. Jedes Paar der entsprechenden Maxima und jedes Paar der entsprechenden Minima kann unterschiedliche Amplituden haben, sodass die Bänder ungleichmäßig in ihren Längen sind.
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Vorzugsweise verlaufen zumindest zwei Bänder nebeneinander in der gleichen Richtung, wobei in diesem Fall die Korrelation zwischen den Bändern so gewählt sein kann, dass die entsprechenden Maxima und die entsprechenden Minima orthogonal zueinander ausgerichtet sind, sodass zwischen benachbarten Bändern eine Symmetrielinie existiert.
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Die Wellen in den zumindest zwei elektrisch isolierten Bändern können periodisch verlaufen, sodass die Distanz zwischen jedem aufeinanderfolgenden Punkt der maximalen Amplitude und jedem aufeinanderfolgenden Punkt der minimalen Amplitude in Längsrichtung jedes Bandes gleich ist. Vorzugsweise enthält jedes der beiden Bänder einen wechselseitig äquivalenten längsgerichteten einheitlichen Teil. In diesem Teil kann jede Welle (d.h. die relevanten Maxima und Minima) die gleiche Amplitude haben, wodurch auch ein verbessertes gleichmäßiges Heizmuster erzielbar ist. Typischerweise kann die größte Amplitude einer Welle 20 mm betragen (gemessen von einer gedachten Linie eines oben beschriebenen Bandes), vorzugsweise im Bereich von 1 bis 10 mm, und besonders bevorzugt im Bereich von 2 bis 6 mm, für die besten Ergebnisse im Sinne eines gleichmäßigen Heizmusters und einer verbesserten Kontrolle des elektrischen Widerstands über der Überzugsschicht.
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Die in dem Laminat verwendeten Scheiben von Verglasungsmaterial können Glasscheiben, vorzugsweise Natron-Kalk-Silikat-Glas, sein oder sie können aus festen Kunststoffmaterialien, wie Polycarbonat, bestehen. Die beiden Scheiben können aus dem gleichen Material gefertigt sein oder eine kann aus Glas und die andere aus Kunststoff bestehen. Typischerweise werden solche Scheiben aus Glasmaterial in einer Dicke von 1 und 10 mm verwendet, vorzugsweise zwischen 1,5 und 6 mm.
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Die Lage aus Zwischenschichtmaterial kann ein flexibles Kunststoffmaterial sein. Geeignete Zwischenschichtmaterialien enthalten Polyvinylchlorid (PVC), Polyurethan (PU), Ethylvinylacetat (EVA), Polyethylenterephthalat (PET) und Polyvinylbutyral (PVB), wobei die häufigste Wahl für Laminat PVB ist, typischerweise verwendet in einer Dicke von 0,76 mm.
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Die aufheizbare Überzugsschicht kann eine Schicht aus einem beliebigen leitenden Überzug sein, der zum Zweck der Aufheizung von Fahrzeugverglasungen verwendet wird, und sie kann durch irgendein geeignetes Verfahren, beispielsweise durch chemische Dampfabscheidung, aufgebracht werden. Die Schicht kann eine Einzelschicht (einige Nanometer dick) sein, oder sie kann ein Verbund von zwei oder mehr Schichten sein, die nicht identisch sein müssen. Die heizbare Überzugsschicht wird angegeben als "auf einer Oberfläche der Verglasung" befindlich – was bedeutet, dass die Überzugsschicht an einer Oberfläche einer der Scheiben des Verglasungsmaterials oder an einer Oberfläche der Lage des Zwischenschichtmaterials angeordnet sein kann, die gewöhnlich eine Lage aus PET ist, die selbst zwischen zwei Lagen aus PVB gelagert ist, um eine Verbund-Zwischenlage zu bilden, die zum Zusammenlaminieren der beiden Verglasungsmaterialscheiben verwendet wird.
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Eine hier beschriebene laminierte Fahrzeugverglasung enthält häufig weiterhin erste und zweite gegenüberliegende und voneinander beabstandete Busschienen in elektrischem Kontakt mit der heizbaren Überzugsschicht, wobei sich in diesem Fall zumindest zwei elektrisch isolierte Bänder von der ersten Bus- bzw. Sammelschiene in die Übezugsschicht erstrecken können. Ferner können sich die zumindest zwei Bänder durchgehend von der ersten Sammelschiene zu der zweiten Sammelschiene erstrecken und dabei die Überzugsschicht vom Oberteil zum Boden überspannen (oder ggf. von Seite zu Seite entsprechend den relativen Positionen der ersten und zweiten Sammelschiene).
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Typische Sammelschienen bestehen aus dünnen Streifen von leitendem Material (dünner als 0,2 mm, gewöhnlich 0,1 mm dick), aus z.B. Kupfer oder aus gedruckten und gebrannten silberbasierten Leiterfarben oder sie können aus thermoplastischem Material hergestellt sein, in dem Partikel eines leitenden Materials dispergiert sind. Sammelschienen werden gewöhnlich längs den oberen und den Bodenrändern des gewählten Substrats in einer Verglasung als Längsstreifen angeordnet. Die Ausdrücke "oben", "Boden" und "Seite" in Bezug auf eine Verglasung oder deren Einzelteile haben in dieser Beschreibung einen Bezug auf die Ausrichtung der in ein Fahrzeug eingebauten Verglasung. Einige Änderungen im Design der Sammelschienen sind bekannt, beispielsweise kann sich eine Sammelschiene am oberen Teil einer Verglasung an einer Seite der Verglasung nach unten erstrecken, um eine geeignete Verbindung der beiden Sammelschienen mit einer Energiequelle zu ermöglichen, oder eine geschlossene Schleife aus Sammelschienenmaterial kann an eine Sammelschiene angehängt sein, wobei alle unter den Umfang der vorliegenden Erfindung fallen.
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Vorteilhaft kann die heizbare Überzugsschicht in zumindest drei gesonderte heizbare Zonen unterteilt sein. Irgendeine Anzahl von separaten heizbaren Zonen ist möglich; wenn eine Überzugsschicht jedoch aufgeteilt ist, wird typischerweise eine Verglasung mit drei heizbaren Zonen vorgesehen, um ein zufriedenstellendes Heizmuster zu erhalten. Jede aufheizbare Zone kann mit ihren eigenen speziell konfigurierten Wellenbändern versehen sein, sodass, wenn die Überzugsschicht als Ganzes betrachtet wird, wenn ihr Energie zugeführt wird, ein gleichmäßiges Aufheizmuster beobachtet werden kann, als Ergebnis einer im Wesentlichen einheitlichen Leistungsdichte über die gesamte Überzugsschicht, oder es gibt erforderlichenfalls zumindest eine wahrnehmbare bevorzugte Aufheizzone.
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Ein elektrisch isolierter Bereich (nicht die zumindest zwei elektrisch isolierten Bänder) kann in der aufheizbaren Überzugsschicht vorgesehen sein. Ein elektrisch isolierter Bereich ist ein Bereich innerhalb der Überzugsschicht, der insgesamt oder teilweise kein Überzugsmaterial enthält. Ein elektrisch isolierter Bereich kann ein Blockbereich ohne Überzugsschicht oder ein Blockbereich der Überzugsschicht sein, der durch eine unbeschichtete Umgrenzung definiert wird, oder er kann die Gesamtform eines Gitters aus unbeschichteten und beschichteten Zonen haben, wobei das Verhältnis von unbeschichteten Bereichen zu beschichteten Bereichen ausreichend sein muss, dass der elektrisch isolierte Bereich seine Funktion der z.B. Daten- oder Strahlungsübertragung erfüllen kann. Ein elektrisch isolierter Bereich in einer Überzugsschicht kann in der gleichen vorstehend beschriebenen Weise wie die zumindest zwei elektrisch isolierten Bänder gebildet werden.
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In laminierten Verglasungen des Standes der Technik mit einer aufheizbaren Überzugsschicht und einem elektrisch isolierten Bereich können typischerweise zumindest zwei Hotspots neben der Peripherie des elektrisch isolierten Bereiches (wenn elektrische Leistung der Überzugsschicht zugeführt wird) wegen der Unterbrechung des Stromflusses durch die Überzugsschicht auftreten. Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung kann die Temperatur des einen oder mehrerer Hotspots in einer aufgeheizten Fahrzeugverglasung gegenüber Verglasungen des Standes der Technik reduziert werden; das Auftreten des einen oder mehrerer Hotspots kann sogar vermieden werden.
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Eine laminierte Fahrzeugverglasung gemäß der vorliegenden Erfindung kann zweckmäßig als Windschutzscheibe und/oder als Rückscheibe und/oder als Seitenscheibe eines Fahrzeugs eingesetzt werden. Wenn die Verglasung an eine Energiequelle angeschlossen ist, damit die aufheizbare Überzugsschicht ihre Funktion erfüllen kann, kann die Verglasung ein insgesamt gleichmäßigeres Heizmuster verglichen mit bekannten Fahrzeugverglasungen aufweisen, und die Konfiguration der mindestens zwei elektrisch isolierten Streifen kann so ausgestaltet werden, dass eine Verglasung eine oder mehrere bevorzugte Heizzonen enthält.
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Zum besseren Verständnis wird die vorliegende Erfindung ausführlicher anhand eines – nicht einschränkenden – Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die schematischen Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf eine laminierte Verglasung gemäß der Erfindung,
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2 einen Querschnitt längs der Linie I-I in 1;
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3a–3e schematisch Aufheizmuster für eine beheizbare Überzugsschicht, die elektrisch isolierte Bereiche enthält, wobei 3a ein bekanntes Heizmuster, und 3b bis 3e Heizmuster gemäß der Erfindung zeigen,
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4 eine Draufsicht auf eine weitere laminierte Verglasung gemäß der Erfindung und
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5 eine Draufsicht auf noch eine weitere laminierte Verglasung gemäß der Erfindung.
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1 zeigt eine laminierte Verglasung 10, die eine äußere Scheibe aus Verglasungsmaterial 11 in Form einer Glasscheibe sowie eine obere Sammelschiene 13 und eine untere Sammelschiene 14 jeweils in Form von gedruckten und eingebrannten Streifen aus einer silberbasierten Druckerfarbe im Laminat aufweist, die jeweils an den oberen und bodenseitigen Rändern angeordnet sind. Die Außenscheibe aus Verglasungsmaterial 11 ist mit einer Innenscheibe aus Verglasungsmaterial 12, ebenfalls in Form einer Glasscheibe, durch eine Lage eines Zwischenschichtmaterials 16 aus PVB laminiert, wie in 2 gezeigt. Mit dem Ausdruck "Außenscheibe von Verglasungsmaterial" ist die Scheibe gemeint, welche die Außenumgebung des Fahrzeugs, in dem die Verglasung montiert ist, kontaktiert; mit dem Ausdruck "Innenscheibe des Verglasungsmaterials" ist die Scheibe gemeint, welche den Innenraum dieses Fahrzeugs kontaktiert.
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Eingeschlossen im Laminat 10 ist ferner eine heizbare Überzugsschicht 17, die irgendeine bekannte transparente elektrisch leitende Beschichtung, beispielsweise eine silberbasierte Beschichtung, sein kann, sowie ein elektrisch isolierter Bereich 15 in Form eines Datenübertragungsfensters, der in der aufheizbaren Überzugsschicht 17 vorgesehen ist. Wie 2 zeigt, ist die heizbare Überzugsschicht 17 an der inneren Scheibe des Verglasungsmaterials 12 vorgesehen (sie könnte alternativ auch an der Außenscheibe des Verglasungsmaterials 11 sein) und erstreckt sich zwischen der oberen Sammelschiene 13 und der unteren Sammelschiene 14, die ebenfalls an der inneren Scheibe des Verglasungsmaterials 12 vorgesehen sind. Die obere Sammelschiene 13 und die untere Sammelschiene 14 führen elektrischen Strom zur heizbaren Überzugsschicht 17, wenn sie mit einer Energiequelle verbunden sind, damit die Überzugsschicht 17 ihre Funktion erfüllen kann. Die sich vom Oberteil zum Boden der Verglasung 10 erstreckenden gestrichelten Linien zeigen die Begrenzung der Überzugsschicht zu den Seitenkanten der Verglasung 10 an.
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Wie vorstehend ausgeführt ist es oft wünschenswert, dass der elektrische Widerstand der heizbaren Überzugsschicht 17 lokal gesteuert werden kann, insbesondere wenn sie einen elektrisch isolierten Bereich 15 enthält, was zu Hotspots in der Überzugsschicht führt, wenn elektrische Energie zugeführt wird.
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3a zeigt ein bekanntes Heizmuster. Die Überzugsschicht 17 enthält eine Vielzahl von elektrisch isolierten Bereichen in Form von Schlitzen 18, um die Bahnlänge des durchfließenden elektrischen Stromes zu unterbrechen. Pfeile 19 zeigen den minimalen Abstand zwischen benachbarten Schlitzen 18, der in dem dargestellten Beispiel 10 mm beträgt. Wenn elektrischer Strom durch eine solche Überzugsschicht 17 fließt, ergibt sich ein in 3a dargestelltes Aufheizmuster. Durch Vergleich mit der vorgegebenen Temperaturlegende kann festgestellt werden, dass zahlreiche Hotspots (Heißpunkte) sowie Bereiche von unerwünscht hoher Temperatur in der Überzugsschicht 17 (die hellerfarbigen Bereiche) vorhanden sind. Insgesamt ist das Heizmuster in 3a ungleichmäßig und unzureichend.
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Die 3b bis 3e zeigen Heizmuster gemäß der Erfindung. In jeder dieser Figuren enthält die heizbare Überzugsschicht 17 eine Mehrzahl von wellenförmigen elektrisch isolierten Bändern 20. Pfeile 19 zeigen den minimalen Abstand zwischen benachbarten Bändern 20, die in diesen Beispielen 4 mm, 3 mm, 2 mm und 1 mm jeweils in den 3b, 3c, 3d und 3e betragen. Wenn elektrischer Strom durch die Überzugsschichten 17 fließt, ergeben sich die dargestellten Aufheizmuster.
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Verglichen mit 3a hat das in 3b dargestellte Gesamt-Aufheizmuster eine niedrigere Temperatur und ist sehr viel gleichmäßiger. Die 3c, 3d und 3e zeigen in Folge verbesserte Aufheizmuster (weil sich der minimale Abstand 19 zwischen benachbarten Bändern 20 vermindert) mit weiter reduzierten Temperaturen in zentralen Bereichen.
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In der folgenden Tabelle I ist die maximale Temperatur und der mittlere Schichtwiderstand für jede heizbare Überzugsschicht 17 gemäß 3a bis 3e zusammen mit der angelegten Spannung aufgelistet.
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Es ist klar, dass das Aufheizmuster nach
3e (d.h. mit minimalem Abstand
19 von 1 mm) die besten Ergebnisse zur Vergrößerung des durchschnittlichen Schichtwiderstandes für eine konstante durchschnittliche Leistungsdichte (verglichen mit den in
3a bis
3d dargestellten Aufheizmustern) sowie eine resultierende Hotspot-Verminderung und eine Gesamtkontrolle des elektrischen Widerstands liefert.
Figur | minimaler Abstand 19 (mm) | maximale Temperatur (°C) | mittlere Leistungsdichte (Wm–2) | mittlerer Schichtwiderstand (Ω/Quadrat) | Spannung (V) |
3a | 10 | 45,2 | 500 | 3,91 | 4,42 |
3b | 4 | 43,5 | 500 | 3,91 | 4,43 |
3c | 3 | 43,3 | 499 | 4,14 | 4,56 |
3d | 2 | 43,2 | 501 | 4,57 | 4,78 |
3e | 1 | 43,1 | 501 | 5,64 | 5,31 |
Tabelle I
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Die 4 und 5 zeigen laminierte Verglasungen in Form jeweils einer Windschutzscheibe 40 und einer Seitenscheibe 50, in welcher eine aufheizbare Überzugsschicht 47, 57 in mehrere Aufheizzonen unterteilt ist. Die Verglasung 40 enthält eine obere Sammelschiene 43 und eine untere Sammelschiene 44 sowie einen elektrisch isolierten Bereich 45. Die Überzugsschicht 47 ist in drei Heizzonen 47a, 47b, 47c aufgeteilt. In gleicher Weise enthält die Verglasung 50 eine obere Sammelschiene 53 und eine untere Sammelschiene 54. Eine Überzugsschicht 57 ist in sieben Aufheizzonen 57a bis 57g aufgeteilt. Bei beiden Verglasungen 40 und 50 ist jede Aufheizzone mit ihren eigenen speziell konfigurierten Wellenstreifen (nicht gezeigt) versehen, sodass bei einer Leistungszufuhr über die Sammelschienen 43, 44 und 53, 54 ein gleichmäßiges Aufheizungsmuster für eine uneinheitlich geformte Überzugsschicht 47, 57 erreicht wird, und zwar unter Vermeidung von Hotspots.
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Gemäß 5 können Heizzonen 57a, 57b und 57c bevorzugte Heizzonen sein. Damit ist gemeint, dass jede wellenförmige Streifen aufweisen kann, wobei der minimale Abstand zwischen ihnen größer als der minimale Abstand zwischen wellenförmigen Streifen in den restlichen Aufheizzonen (57d–57g) ist, um eine schnellere Aufheizung der Zonen 57a–57c verglichen mit den Zonen 57d–57g zu erzielen, beispielsweise um eine leichtere Sicht auf einen Kotflügel-Spiegel an einem Fahrzeug zu ermöglichen, in dem eine solche Seitenscheibe eingebaut sein kann.