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Die
Erfindung betrifft eine Zugangskontrollvorrichtung, wie sie in erster
Linie für
Hochsicherheitsbereiche oder Flughäfen insbesondere zur Abwicklung
des Grenzübertritts
oder Boradings benötigt wird.
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Insbesondere
im Flughafenbereich ist aufgrund der zunehmenden Terrorgefahr ein
erheblicher zusätzlicher
Sicherheitsbedarf entstanden. Dabei sieht der Stand der Technik
vor, dass beim Check-In die Flugtickets mit dem Personalausweis
oder den Reisepässen
der potentiellen Passagiere abgeglichen werden. Anschließend werden
zumindest die dem Nicht-Schengen-Bereich zugeordneten Passagiere
zum Zoll geleitet, an dem entweder per Sichtprüfung oder mittels entsprechender
Dokumentenprüfer
eine Überprüfung der
Echtheit der Ausweisdokumente, also insbesondere der Personalausweise und
der Reisepässe
vorgenommen wird. Die Passagiere gelangen dann in den Boardingbereich
des Flughafens, wobei vor dem eigentlichen Betreten des Flugzeugs
dann nur noch die Boardingcards, also im Wesentlichen die Sitzplatzkarten,
des Flugzeugs überprüft werden.
In den letzten Jahren hat sich zunehmend herausgestellt, dass innerhalb
der weitläufigen
Flughafenanlagen das Problem besteht, dass potentiell sicherheitsrelevante
Personen, aber auch Vielflieger mit einer hervorragenden Ortskenntnis ausgestattet
sind und daher die Möglichkeit
besteht, nach dem Passieren des einen Kontrollpunktes, also etwa
des Check-Ins und/oder des Zolls auf dem Weg zum zweiten oder dritten
Kontrollpunkt die Personen auszutauschen. Die Person die das Check-In
durchgeführt
hat, kann an vielen Stellen unbemerkt entweichen. Dies gelingt beispielsweise
dadurch, dass die im Check-In-Bereich bereits kontrollierten Personen auf
dem weiteren Wege zum Zoll oder sogar noch nach dem Zoll auf dem
Weg zum Boarding ausgetauscht werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zugangskontrollvorrichtung
zu schaffen, die zum einen zum einen den Austausch der betreffenden
Personen zwischen Check-In und Boarding unmöglich macht und überdies
sicherstellt, dass etwa unbefugt in diesen Bereich eingedrungenen Personen
nicht wieder unerkannt verschwinden können. Darüber hinaus liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, die Effizienz der Kontrollabläufe zu erhöhen.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Zugangskontrollvorrichtung
gemäß den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen können
den abhängigen
Unteransprüchen
2 bis 15 entnommen werden.
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Zunächst löst die Zugangskontrollvorrichtung
gemäß Hauptanspruch
das Problem des möglichen
Austauschs von Personen dadurch, dass einer Personenschleuse neben
einem an sich herkömmlichen
Dokumentenleser eine Biometereinheit zur Erfassung biometrischer
Merkmale zugeordnet ist. Nur die Erfassung und Auswertung biometrischer
Merkmale, also etwa eines Fingerabdrucks, eines Gesichtsbildes und/oder
gar eine Abbildung der Augeniris, stellen sicher, dass zumindest
mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die korrekte Person die
Personenschleuse passiert. Die Besonderheit der Anlage besteht nun
darin, die Erfassung biometrischer Merkmale und der Ausweispapiere
zu kombinieren und erst für
den Fall, dass die beiden unabhängig
voneinander arbeitenden Sensoriken die Authentizität der zu überprüfenden Person
bestätigen, der
Durchgang freigegeben wird. Hierzu stehen die Biometereinheit und
der Dokumentenleser mit einer zentralen Steuereinheit in Datenverbindung,
die wiederum diese Daten mit in einer der zentralen Steuereinheit
zugeordneten Speichereinheit abgelegten Daten abgleicht.
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Eine
weitere Besonderheit der Zugangskontrollvorrichtung besteht darin,
dass die Personenschleuse eine erste und eine zweite Durchgangssperre
umfasst, so dass die zu kontrollierende Person nach dem Durchgang
durch die erste Durchgangssperre in der Personenschleuse separiert
von der Außenwelt
aufgenommen ist und somit ein unkontrolliertes Entweichen der Person
an dieser Stelle nicht mehr möglich
ist.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung dieses Merkmals ist es daher sinnvoll,
die zwischen der ersten und zweiten Durchgangssperre liegenden Schleusenbereich
mit einer optischen Sensorik, vorzugsweise mit einer Kamera und/oder
mit wenigstens einer Lichtschranke zu überwachen, um das weitere Verhalten
der in diesen Bereich eingedrungenen Personen detektieren zu können. In
einfachster Ausgestaltung kann die Überwachung dazu eingesetzt
werden, den fraglichen Personen mitzuteilen, dass sie den Durchgang
durch den Schleusenbereich fortsetzen sollen. Darüber hinaus
kann mittels der optischen Sensorik erkannt werden, ob gegebenenfalls missbräuchlich
oder versehentlich mehrere Personen in den Schleusenbereich gelangt
sind.
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In
konkreter Ausgestaltung ist die Personenschleuse so aufgebaut, dass
der Dokumentenleser vor der ersten Durchgangssperre angeordnet ist
und die Biometereinheit zur Erfassung biometrischer Merkmal in Durchgangsrichtung
hinter der ersten Durchgangssperre, aber vor der zweiten Durchgangssperre
angeordnet ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass für den Fall,
dass Personen etwa ihre Ausweispapiere in den einzelnen Kontrollpunkten ausgestellt
haben, diese Personen angesichts des vor der ersten Durchgangssperre
angeordneten Dokumentenprüfers
noch keine Veranlassung haben, den Durchgang durch die erste Durchgangssperre
zu vermeiden, sondern vorzugsweise ihr Ausweisdokument oder auch
nur ihr Flugticket dem Dokumentenleser vorlegen, darauf hin sich
die erste Durchgangssperre öffnet.
Es kann dabei offen bleiben, ob sich die erste Durchgangssperre
in jedem Fall öffnet,
also zum Beispiel auch dann, wenn bereits der Dokumentenleser erkannt
hat, dass das Dokument ungültig
ist. Auch in diesem Falle kann es eventuell sinnvoll sein, die Person
in den gesicherten Schleusenbereich eintreten zu lassen. In jedem
Fall ist im Schleusenbereich zusätzlich
eine Biometereinheit zur Erfassung der biometrischen Merkmale, also
etwa zur Erfassung eines Fingerabdrucks angeordnet. Spätestens durch
diese Zugangskontrollvorrichtung wird überprüft, ob die zu fordernde Personenidentität gegeben ist.
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Die
vorstehende Ausgestaltung wird in vorteilhafter Weise noch dadurch
unterstützt,
dass die erste Durchgangssperre im Wesentlichen über-mannshoch mit intransparenten
Schwenktüren ausgebildet
ist. Nachdem üblicherweise
derartige Durchgangssperren innerhalb einer angrenzenden Wandung
oder sonstigen Absperrungen angeordnet ist, ist es also nicht möglich aus
dem Bereich vor der Durchgangssperre in den dahinterliegenden Schleusenbereich
zu sehen, so dass zunächst
davon ausgegangen werden kann, dass die Passagiere die erste Durchgangssperre
passieren.
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Um
die Schwenktüren
der ersten Durchgangssperre möglichst
unmittelbar nach dem Eintritt einer Person wieder zu schließen, wird
der Schwenkbereich der Schwenktüren
mit einem Scherkantensensor überwacht.
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Auch
im Interesse einer zügigen
Abwicklung, aber auch zur Vermeidung eines Missbrauchs ist den Schwenktüren der
ersten Durchgangssperre der erwähnte
Scherkantensensor zugeordnet, wobei es sich hier um eine zusätzliche
optische Sensorik etwa einen Radar- oder Infrarotsensor handelt,
die detektiert, ob Personen noch im Schwenkbereich der Türen der
ersten Durchgangssperre angeordnet sind. Für den Fall, dass die Personen
in diesem Bereich über
einen vorgegebenen Zeithorizont hinaus verharren, kann mittels eines
der zentralen Speichereinheit zugeordneten Sprachmoduls ein Hinweis
an die betreffende Person übermittelt
werden. Der Scherkantensensor dient somit auch einer zügigen Abwicklung der
Zugangskontrollen.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist der Bereich dahinter lediglich nur
noch mit, vorzugsweise halbhohen, Trennwänden versehen, da insbesondere
die zweite Durchgangssperre nur halbhoch ausgebildet ist. Dies ermöglicht es,
dass der hinter der ersten Durchgangssperre liegende Bereich etwa
von einem Zöllner
eingesehen werden kann. Neben der bereits erwähnten selbsttätigen Überwachung
dieses Bereichs mittels der diesem Bereich zugeordneten optischen
Sensorik kann es aus Sicherheitsgründen sinnvoll sein, den erwähnten Sichtkontakt
mit dem Wachpersonal oder sonstigem Sicherheitspersonal an diese
Stelle sicherzustellen. Die halbhohe Ausbildung gestattet es darüber hinaus,
dass eine oder wenige Personen mehrere, vorzugsweise parallel, angeordnete
Personenschleusen überwachen,
da die in diesem Bereich nur halbhoch ausgebildeten Schleusenkanäle überwacht
werden können.
Eine Zusatzüberwachung
ist selbstverständlich
durch die optische Sensorik gegeben und benötigt.
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In
abermals vorteilhafter Ausgestaltung ist die zweite Durchgangssperre
mittels einer entsprechenden Trennwand in zwei Teildurchgänge unterteilt,
denen jeweils eine eigene Durchgangssperre bzw. ein separater Schwenkflügel der
zweiten Durchgangssperre zugeordnet ist. Bei bestimmungsgemäßer Abwicklung
des Kontrollvorgangs öffnet
die zentrale Steuereinrichtung in Abhängigkeit vom Ergebnis des Abgleichs
der mittels des Dokumentenlesers und/oder der Biometereinheit erfassten
Daten mit den in der zentralen Speichereinheit gespeicherten Daten
jeweils den einen oder anderen Durchgang. Üblicherweise führt der
eine Durchgang direkt zum Zoll oder sonstigem Sicherheitspersonal,
während der
andere Durchgang den freien Zugang zum Flugzeug und/oder Grenzübertritt
freigibt. In vorteilhafter Ausgestaltung kann je nach Flughafengelände unmittelbar
vor dem Zutritt auf das Flugzeug eine weitere Biometereinheit angeordnet
sein, die mit der zentralen Steuereinheit, insbesondere der dieser
zentralen Steuereinheit zugeordneten Datenbank, ebenfalls in Datenverbindung
steht.
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Der
der Personenschleuse zugeordnete Dokumentenleser umfasst wenigstens
eine Scannereinheit und eine Texterkennungseinheit, um die gemäß der ICAO-Norm
(International Civil Aviation Organisation) gefertigten Dokumente
bzgl. der sicherheitsrelevanten Informationen erfassen und überprüfen zu können. Dabei
erzeugt der Scanner üblicherweise zunächst ein
hochauflösendes
Farbbild des Dokumentes. In einem weiteren Schritt werden die Textdaten
des Vollbildes extrahiert und mittels einer der Texterkennungseinheit
zugeordneten leistungsfähigen OCR-Software
selbsttätig
ausgelesen und überprüft. Je nach
Sicherheitsstandart kann der Dokumentenleser auch eine 3M-Sicherheitsfolie
der Ausweispapiere oder gegebenenfalls ultraviolett fluoreszierende Sicherheitsmerkmale überprüfen. Die
der Personenschleuse zugeordnete Biometereinheit kann grundsätzlich beliebige
biometrische Merkmale, also etwa eine fotografische Abbildung des
Gesichts der zu identifizierenden Person, eine Abbildung der Augeniris
oder bevorzugter Maßen
einen Fingerabdruck einlesen und auswerten.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung werden auch die Fingerabdrücke kontaktlos,
also ohne Kontakt zwischen Sensor und Hautoberfläche erfasst. Das von den Fingerlinien
reflektierte Licht wird dabei von einem CMOS-Sensor in elektrische
Signale umgewandelt und somit eine Bild der Oberhaut des überprüften Fingers
erzeugt. Diese Daten werden dann zum Abgleich eingesetzt.
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In
abermals vorteilhafter Ausgestaltung ist der Zugangskontrollvorrichtung
eine weitere Kontrolleinheit mit einem zusätzlichen Dokumentenleser und/oder
einer zusätzlichen
Biometereinheit vorgeschaltet. Dabei ist diese Kontrolleinheit ebenfalls
mit der zentralen Steuereinheit datenverbunden. Die vorgeschaltete
Kontrolleinheit, also im Flughafenbereich etwa der Check-In-Bereich,
kann mit Vorteil dazu genutzt werden, die später im Bereich der Personenschleuse
zu überprüfenden Daten
in das System einzulesen und für
den späteren
Abgleich bereit zu stellen. Diese Maßnahme des Einlesens und Einlernens der
Daten in einer vorgeschalteten Kontrolleinheit ist ein wesentlicher
Beitrag dazu, die jeweils zu verwaltende Datenmenge innerhalb des
Systems klein zu halten und somit die erforderliche Bearbeitungsgeschwindigkeit
für die
nachfolgenden Abgleiche sicherzustellen. Darüber hinaus stellt die Erfassung der
Dokumentendaten in Verbindung mit den biometrischen Daten der Zugang
begehrenden Person einen wirksamen Schutz gegen einen Austausch
dieser Person auf dem Weg von einem ersten zu einem zweiten Kontrollpunkt
dar. Die kombinierte Erfassung der Ausweisdaten in Verbindung mit
biometrischen Daten und deren abermaligen Überprüfung an einem nachgelagerten
zweiten Kontrollpunkt stellt quasi die höchstmögliche zu erreichende Sicherheitsstufe
der Zugangskontrolle dar.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung werden also die von dem der Personenschleuse
zugeordneten Dokumentenleser und/oder der Biometereinheit erfassten
Daten mit den von einer vorgelagerten Kontrollvorrichtung, insbesondere
einem Check-In, gespeicherten Daten verglichen und in Abhängigkeit
mit dem Ergebnis dieses Abgleichs der Durchgang freigegeben oder
gesperrt. Respektive wird beim Zugang der Abgleich von der Sensorik
der Personenschleuse erfassten Dokumenten- und biometrischen Daten
mit den von der vorgelagerten Kontrolleinheit erfassten Daten entweder
in einem 1:1- oder einem 1:N-Abgleich durchgeführt. Insbesondere der der Personenschleuse
zugeordnete Dokumentenleser, der vor der ersten Durchgangssperre
angeordnet ist, kann dazu eingesetzt werden, dass anhand der von dem
Dokumentenleser erfassten Daten die diesem Dokument jeweils zugehörigen biometrischen
Daten bereits aus der der zentralen Steuereinheit zugeordneten Speichereinheit
abgerufen und für
den Abgleich mit den von der Biometereinheit vor der zweiten Durchgangssperre
der Personenschleuse erfassten biometrischen Daten bereitgestellt
werden. An dieser Stelle ist also nur noch ein 1:1 Abgleich zwischen
den an dieser Stelle erfassten biometrischen Daten und den von der
zentralen Steuereinheit bereits bereit gestellten Daten erforderlich.
Auch diese Vorselektion der zu überprüfenden Daten
aus der im Rahmen des Check-Ins erfassten Datenmenge stellt einen
weiteren Beitrag zur Erhöhung
der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Zugangskontrollvorrichtung
insgesamt dar. Insbesondere diese schnelle Verarbeitungsgeschwindigkeit
stellt einen weiteren Beitrag zur Akzeptanz derartiger Systeme und
insbesondere zur Effizienz der Zugangskontrollvorrichtung insgesamt
dar.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung nur schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine Personenschleuse der Zugangskontrollvorrichtung in einer Draufsicht
und
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2:
die in 1 gezeigte Personenschleuse in einer Seitenansicht.
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1 zeigt
in einer Draufsicht die Personenschleuse einer Zugangskontrollvorrichtung.
Dabei muss die Personenschleuse 1 in Verbindung mit weiteren
Einrichtungen der Zugangskontrollvorrichtung gesehen werden. Üblicherweise
ist der Personenschleuse 1 eine weitere Kontrolleinrichtung
vorgeschaltet. Es kann sich hierbei beispielsweise um den Check-In-Schalter
einer Fluglinie im Bereich eines Flughafens handeln. In hier nicht
weiter dargestellter Weise werden am Check-In-Schalter die Personendaten
aufgenommen und ein Vergleich der Personendaten mit den bereits
beim Buchungsvorgang gespeicherten Daten vorgenommen. Üblicherweise wird
am Check-In das Flugticket und der Personalausweis oder ein sonstiges
Reisedokument der reisenden Person geprüft. In Verbindung mit der hier
zu erläuternden
Zugangsvorrichtung werden idealerweise schon im Bereich der Check-Ins
zusätzlich
die jeweilige Person eindeutig identifizierende biometrische Daten,
beispielsweise ein Fingerabdruck, ein Foto, insbesondere ein Gesichtsbild
oder gar eine Aufnahme der Augeniris der betreffenden Person aufgenommen.
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Die
im Bereich des Check-Ins bei der Ausweiskontrolle und bei der Erfassung
der genannten biometrischen Daten erfassten Daten werden dann an
eine zentralen Steuereinheit 2 übermittelt, die die fraglichen
Daten in einer der zentralen Steuereinheit 2 zugeordneten
zentralen Speichereinheit 3 ablegt. Dabei ist die zentrale
Steuereinheit 2, vorzugsweise über ein BUS-System, mit allen
Komponenten der Zugangskontrollvorrichtung, insbesondere der Personen schleuse 1 verbunden.
Die Personenschleuse 1 umfasst im Wesentlichen eine erste
Durchgangssperre 4 und eine in Durchgangsrichtung dahinter
liegend angeordnete zweiten Durchgangssperre 5. Die potentielle
Durchgangsrichtung durch die Personenschleuse 1 ist in 1 durch
entsprechende Pfeile symbolisiert. Der ersten Durchgangssperre 4 ist
ein Dokumentenleser 6 zugeordnet, der in Durchgangsrichtung
vor der ersten Durchgangssperre 4 angeordnet ist.
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Der
an sich herkömmliche
Dokumentenleser ist üblicherweise
in der Lage, gemäß der ICAO-Norm gefertigte
Ausweispapiere zu lesen und auf ihre Echtheit hin zu überprüfen. Dabei
wird mit einer OCR-Texterkennung und weiteren Prüfmechanismen gearbeitet, die
beispielsweise auch dazu geeignet sind, fluoreszierende Sicherheitsmerkmale
oder 3M-Sicherheitsolien auszuwerten. Der Dokumentenleser 6 übermittelt
das Ergebnis seiner Überprüfung selbsttätig an die
zentrale Steuereinheit 2, die in Abhängigkeit von einem Abgleich
mit den von dem Check-In gelieferten Daten zunächst feststellt, ob es sich
um ein im Check-In bereits erfasstes Dokument handelt und ob das
fragliche Dokument identisch mit dem im Check-In-Bereich vorgelegten
Dokument ist und überdies,
ob es sich um ein gültiges
Reisedokument handelt.
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In
Durchgangsrichtung hinter der ersten Durchgangssperre 4,
aber in Durchgangsrichtung noch vor der zweiten Durchgangssperre 5 ist
zusätzlich
eine Biometereinheit 7 vorgesehen. Die Biometereinheit 7 stellt
eine Einrichtung zur Erfassung biometrischer Merkmale, also entweder
eines Fingerabdrucks, einer fotographischen Aufnahme, insbesondere
eines Gesichtsbildes oder eine Scanneinrichtung für die Augeniris
dar. Sämtliche
genannten Merkmale eignen sich zu einer nahezu vollständig zweifelsfreien
und insbesondere manipulationssicheren eindeutigen Identifikation
von Personen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich
bei der Biometereinheit 7 um einen Fingerpinleser der neuesten
Gerätegeneration.
Mit diesen Geräten
können
Fingerabdrücke
auch kontaktlos erfasst werden. Hierbei wird das von den Fingerlinien
reflektierte Licht von einem CMOS-Sensor in elektrische Signale umgewandelt
und somit ein analoges oder digitales Abbild der Oberhaut des jeweils überprüften Fingers der
betreffend Person erzeugt. Die mit der Biometereinheit 7 erfassten
Daten werden ebenfalls an die zentrale Steuereinheit 2 zum
Abgleich mit den in der Speichereinheit 3 abgelegten Daten übermittelt.
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Die
erste und zweite Durchgangssperre 4 und 5 begrenzen
einen Schleusenbereich 10 der Personenschleuse 1.
Dieser Schleusenbereich 10 wird gegenüber dem Zutritt von außen zunächst durch
die erste Durchgangssperre 4 abgeschottet, wobei die erste
Durchgangssperre 4 vorzugsweise übermannshoch bzw. raumhoch
ausgebildet ist, so dass der Schleusenbereich 10 von außen nicht
einsichtig ist. Dieser gewünschte
Effekt wird durch entsprechende, sich gegebenenfalls an die Durchgangssperre
in gedachter Verlängerung
der Längserstreckung
der ersten Durchgangssperre 4 beidseits forterstreckende Sichtsperrwände 11, 11' unterstützt. Wie
nachstehend noch deutlich werden wird, ist es also nicht unbedingt
erwünscht,
dass der freie Einblick in den Schleusenbereich 10 von
außen
ermöglicht
ist.
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Gleichwohl
lässt es
sich nicht vermeiden, dass zum Zeitpunkt der Öffnung der ersten Durchgangssperre 4 zumindest
kurzzeitig freier Einblick in den Schleusenbereich 10 eröffnet ist.
Um diesen Zeitraum des freien Einblicks in den Schleusenbereich 10 möglichst
kurz zu halten, ist den Schwenktüren 12, 12', die jeweils
elektromotorisch angetrieben sind, ein zentraler Scherkantensensor 13 zugeordnet.
Der Scherkantensensor 13 erkennt im Schwenkbereich der
Schwenktüren 12, 12' der ersten
Durchgangssperre 4, ob der Schwenkbereich von der jeweils
eingetretenen Person verlassen wurde und sendet ggf. anschließend ein
Freigabesignal an die zentrale Steuereinheit 2, die dann
unverzüglich
den elektromotorischen Antrieb der Schwenktüren 12, 12' derart ansteuert,
dass die Schwenktüren 12, 12' wieder geschlossen
werden. Die Person ist nun im in sich abgeschlossenen Schleusenbereich 10 aufgenommen.
Hierzu wird der Schleusenbereich 10 zusätzlich von Seitenwänden 14, 14' flankiert,
die jedoch im Unterschied zu den Sichtsperrwänden 11, 11' vorzugsweise
halbhoch und transparent ausgebildet sind. Dies ermöglicht es,
dass mehrere, vorzugsweise parallel angeordnete, Personenschleusen 1 zentral überwacht
werden können
bzw. kann ein zentral angeordnetes Zoll-, Wach- oder Sicherheitspersonal
mehrere Personenschleusen 1 überwachen.
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Wie
ebenfalls aus 1 ersichtlich, ist die zweite
Durchgangssperre 5 durch eine, vorzugsweise mittig, angeordnete
Trennwand 15 in zwei Teildurchgänge 16, 16' unterteilt.
Den Zugang zu den beiden Teildurchgängen 16, 16' bildet ein
ebenfalls halbhoher Schwenkflügel 17, 17', der ebenfalls
jeweils elektromotorisch angetrieben sind.
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Die
Unterteilung in die beiden Teildurchgänge 16, 16' eröffnet die
Möglichkeit
in Abhängigkeit vom
Ergebnis des Abgleichs der mit der Biometereinheit 7 erfassten
Daten mit den in der Speichereinheit 3 gespeicherten Daten
den einen oder anderen Teildurchgang 16, 16' der zweiten
Durchgangs sperre 5 freizugeben. Dabei kann im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
davon ausgegangen werden, dass der Durchgang 16 den Zugang
zum Flugzeug bzw. zum gesicherten Bereich eröffnet und der Teildurchgang 16' direkt zum
Zoll- bzw. Sicherheitspersonal führt. Aufgrund
der zwischenzeitlich geschlossenen Schwenktüren 12, 12' ist zu diesem
Zeitpunkt ein unbefugtes Entweichen der in der Personenschleuse 1 bereits
aufgenommenen Person nicht mehr möglich.
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Die
Teildurchgänge 16, 16' werden beidseits von
kreissehnenförmigen
halbhohen und insbesondere transparenten Leitelementen 18, 18' begrenzt. Die
Leitelemente sind üblicherweise
aus Glas oder Plexiglas gefertigt.
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Gemäß der in 2 gezeigten
Seitenansicht der Personenschleuse 1 gemäß der in 1 mit
II, II bezeichneten Schnittlinie ist dem Schleusenbereich 10 zusätzlich eine
optischen Sensorik, nämlich
eine Kamera 20, zugeordnet. Die Kamera 20 überwacht insbesondere
das Verhalten der jeweils im Schleusenbereich 10 befindlichen
Person bzw. Personen. So gibt die Kamera 20 beispielsweise
Signal, wenn anstatt einer, mehrere Personen in den Schleusenbereich
eingedrungen sein sollten. Hierzu kann die zentrale Steuereinheit 2,
die mit der Kamera 20 verbunden ist, mit einem Sprachmodul
versehen sein, dass selbsttätig
Anweisungen an die Personen im Schleusenbereich 10, wie
etwa „Bitte
weitergehen" erteilt.
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Wie
ebenfalls aus 2 ersichtlich ist dabei der
zwischen der ersten Durchgangssperre 4 und der zweiten
Durchgangssperre 5 liegende Schleusenbereich 10 mit
transparenten Seitenwänden 14, 14' gesichert,
die im Wesentlichen die Form eines Viertelkreises besitzt. Es ist also
kaum möglich,
aus dem Schleusenbereich 10 anders als durch einen der
beiden Schwenkflügel 17 oder 17' der zweiten
Durchgangssperre 5 zu verlassen.
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Nachstehend
wird noch einmal zusammenfassend die Funktion der Zugangskontrollvorrichtung insgesamt
erläutert,
deren zentraler Bestandteil die in den 1 und 2 dargestellte
Personenschleuse 1 ist:
Üblicherweise muss ein Reisender
beim Check-In seinen Reisepass vorlegen. Dort wird dann die Authentizität dieses
Dokumentes überprüft. Zusätzlich wird
wenigstens ein biometrisches Merkmal des Reisenden, vorzugsweise
ein Fingerabdruck, erfasst. Sämtliche
in diesem Zusammenhang erfassten Informationen werden einer zentralen
Speichereinheit 3 einer zentralen Steuereinheit 2 zugeleitet.
Der Reisende gelangt dann in den hinter dem Check-In liegenden Bereich
und wird zur Zeit des Boarding aufgefordert, sich in Richtung der
Personenschleuse 1 zu bewegen. In diesem Bereich wird er
darüber
informiert, dass er vor der Personenschleuse 1 sein Reisedokument
oder sonstigen Berechtigungsausweis dem Dokumentenleser 6 vorzulegen
hat, der selbsttätig
eine Überprüfung durchführt. Erneut
wird das Ergebnis der dort erfassten Merkmale an die der zentralen
Steuereinheit zugeordnete Speichereinheit 3 übermittelt.
Unabhängig
davon, ob der Dokumentenleser 6 bereits zu diesem Zeitpunkt
feststellt, dass das vorgelegte Reisedokument nicht gültig ist
oder etwa missbräuchlich
ausgetauscht wurde, wird anschließend die erste Durchgangssperre 4 geöffnet und
damit die Person aufgefordert, in den Schleusenbereich 1 einzutreten.
Der Schwenkbereich der Schwenktüren 12, 12' der ersten
Durchgangssperre wird dabei von einem Scherkantensensor 13 überwacht,
wobei in Abhängigkeit
davon, ob die Person vollständig
eintritt, gegebenenfalls die Person mit Hilfe eines von der zentralen
Steuereinheit 2 angesteuerten Sprachmoduls aufgefordert
wird, weiter durchzugehen, so dass sich anschließend die Schwenktüren 12, 12' selbsttätig mittels
eines elektromotorischen Antriebs hinter der dann im Schleusenbereich 10 vollständig aufgenommenen
Person schließen.
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Die
Person wird dann innerhalb des Schleusenbereichs 10 aufgefordert,
bis zur Biometereinheit 7 vorzutreten und z.B. den Finger
in den Erlassungsbereich zu führen.
Aufgrund der bereits durchgeführten
Dokumentenerfassung des Dokumentenlesers 6 ist inzwischen
der zu diesem Dokument gehörige
Datensatz biometrischer Merkmale, also insbesondere der hier relevante
Fingerabdruck-Datensatz, zum Abgleich bereits gestellt worden. Die
Biometereinheit 7 erfasst dann die biometrischen Daten
und übermittelt diesen
Datensatz an die zentrale Steuereinheit 2, die unter Berücksichtigung
des aus der Speichereinheit 3 bereits bereitgestellten
Datensatzes einen Abgleich vornimmt. Da nun unmittelbar ein 1:1-Abgleich
zweier Datensätze
erfolgen kann, ist dies relativ schnell möglich. Der Abgleich kann binnen
15 sec. und schneller durchgeführt
werden.
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In
Abhängigkeit
von dem Ergebnis dieses Abgleichs wird dann entweder der eine Teildurchgang 16 oder
andere Teildurchgang 16' eröffnet. Einer
der beiden Teildurchgänge 16, 16' führt dann
zum Flugzeug oder in den entsprechenden Sicherheitsbereich, wobei
je nach Gestaltung des Sicherheitsbereichs unmittelbar vor dem Betreten
des Flugzeuges eine weitere Biometereinheit angeordnet sein kann. Für den Fall,
dass der Abgleich der von dem Dokumentenlesers 6 oder der
Biometereinheit 7 erfassten Daten kein „matching" mit den im Check-In-Bereich erfassten
Daten ergeben hat oder sonstig sicherheitsrelevante Informationen
angefallen sind, wird stattdessen der andere Teildurchgang 16' eröffnet, der
entweder dem Sicherheits- oder Wachpersonal den Zugang eröffnet bzw.
die im Schleusenbereich 10 aufgenommene Person wird aufgefordert
durch diesen Teildurchgang 16, 16' zum Zoll- bzw. Sicherheitspersonal
vorzutreten.
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Vorstehend
ist somit eine Zugangskontrollvorrichtung beschrieben, die zum einen
eine hocheffiziente Abfertigung von Reisenden im Flughafenbereich
erlaubt, indem insbesondere die Zollabfertigung bzw. das Boarding
im Schengen- und Nicht-Schengen-Bereich des Zolls weitgehend automatisch,
d. h. mit zumindest deutlich reduziertem Personaleinsatz vorgenommen
werden kann. Dabei ermöglicht
die Kombination der Dokumentenprüfung
und der Erfassung und Überprüfung biometrischer
Merkmale einen bisher nicht möglichen
Sicherheitsstandard in diesem Bereich. Insbesondere ist es aufgrund
der Erfassung biometrischer Merkmale nahezu völlig unmöglich Personen zwischen dem
Check-In-Bereich und Boardingbereich auszutauschen. Das bisher bestehende
Problem, das die Erfassung und Verarbeitung der biometrischen Merkmale
aufgrund der in diesem Zusammenhang auszuwertenden erheblichen Datenmengen
ist in erster Linie dadurch gelöst, dass
durch die Kombination von Dokumentendaten und biometrischen Merkmalen
derart erleichtert ist, dass nur ein biometrischer Datensatz mit
einem jeweils anderen biometrischen Datensatz verglichen werden
muss. Hierdurch ist die Überprüfung der
biometrischen Merkmale in der erforderlichen Geschwindigkeit und
Genauigkeit möglich.
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- 1
- Personenschleuse
- 2
- Steuereinheit
- 3
- Speichereinheit
- 4
- erste
Durchgangssperre
- 5
- zweite
Durchgangssperre
- 6
- Dokumentenleser
- 7
- Biometereinheit
- 10
- Schleusenbereich
- 11,
11'
- Sichtsperrwand
- 12,
12'
- Schwenktür
- 13
- Scherkantensensor
- 14,
14'
- Seitenwand
- 15
- Trennwand
- 16,
16'
- Teildurchgänge
- 17,
17'
- Schwenkflügel
- 18,
18'
- Leitelement
- 20
- Kamera