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Die
Erfindung betrifft einen Ultraschall-Strömungssensor gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, sowie ein Verfahren zum Auswerten der Ultraschallsignale
bei einem solchen Ultraschall-Strömungssensors gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 9.
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Ultraschall-Strömungssensoren
werden eingesetzt, um insbesondere den Volumen- oder Massestrom
oder die Strömungsgeschwindigkeit
eines gasförmigen
oder flüssigen
Mediums zu messen, das durch eine Rohrleitung strömt. Ein
bekannter Typ von Ultraschall-Strömungssensoren umfasst zwei
in Strömungsrichtung
versetzt angeordnete Ultraschallwandler, die jeweils Ultraschallsignale
erzeugen und diese an den jeweils anderen Ultraschallwandler aussenden.
Die Ultraschallsignale werden vom jeweils anderen Wandler empfangen
und mittels einer Elektronik ausgewertet. Der Laufzeitunterschied
zwischen dem Ultraschallsignal in Strömungsrichtung und dem Ultraschallsignal
in Gegenrichtung ist dabei ein Maß für die Strömungsgeschwindigkeit. Daraus kann
die gewünschte
Messgröße, wie
z.B. ein Volumenstrom, berechnet werden.
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1 zeigt eine typische Anordnung
eines Ultraschall-Strömungssensors
mit zwei Ultraschallwandlern A, B, die innerhalb einer Rohrleitung 3 angeordnet
sind und sich in einem Abstand L gegenüberstehen. In der Rohrleitung 3 strömt ein Fluid 1 mit einer
Geschwindigkeit v in Richtung des Pfeils 2. Die Messstrecke
L ist gegenüber
der Strömungs richtung 2 um
einen Winkel α geneigt.
Während
einer Messung senden sich die Ultraschallwandler A, B gegenseitig
Ultraschallimpulse zu, die je nach Richtung von der Strömung entweder
verlangsamt oder beschleunigt werden. Die Signallaufzeiten sind
dabei ein Maß für die zu
bestimmende Strömungsgeschwindigkeit.
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2 zeigt eine stark vereinfachte
schematische Darstellung einer Wandleranordnung mit einer daran
angeschlossenen Steuer- und Auswerteelektronik 4. Der Sensor
arbeitet nach dem sogenannten „sing-around" Verfahren. Dabei
wird durch den Empfang eines Ultraschallsignals S1 bzw. S2 an einem der
Wandler A, B unmittelbar ein Ultraschallsignal in Gegenrichtung
ausgelöst.
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Eine
Strömungsmessung
läuft im
wesentlichen wie folgt ab: Die Elektronik 4 gibt einen
elektrischen Impuls an den Wandler A aus, der daraufhin ein Ultraschallsignal
S1 generiert und an den zweiten Wandler B aussendet. Nach einer
Streckenlaufzeit t12 wird das Signal S1
vom zweiten Wandler B empfangen.
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Unmittelbar
darauf generiert der zweite Wandler B ein Ultraschallsignal S2,
das nach einer Streckenlaufzeit t
21 am ersten
Wandler A ankommt. Sind t
12 und t
21 die Schalllaufzeiten der Signale von A nach
B bzw. umgekehrt, so ergibt sich daraus ein Laufzeitunterschied Δt = t
12 – t
21. Die Strömungsgeschwindigkeit v kann
schließlich
gemäß
berechnet werden. Dabei ist Σt = t
12 + t
21 die Summenlaufzeit
für einen
Umlauf oder Umlaufzeit, und s ein Korrekturfaktor mit s = 1 – (Δt/Σt)
2.
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3 zeigt den Signalverlauf
eines einzelnen Ultraschallsignals S1, S2 und die Art und Weise der
Bestimmung eines Empfangszeitpunktes bei einem solchen Signal. Dargestellt
ist hier die sogenannte Zero-Crossing-Detektion (Nulldurchgangsdetektion).
Dabei ist der "Empfangszeitpunkt" des Signals als
der erste Nulldurchgang des Signals definiert, nachdem die Amplitude
einen vorgegebenen Schwellenwert SW (den sogenannten pretrigger
level) überschritten
hat. Der Empfangszeitpunkt bei diesem Beispiel wäre somit der Zeitpunkt t0.
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Wegen
des Rauschanteils R, der dem Signal überlagert ist, führt die
Zero-Crossing-Detektion jedoch zu einer relativ hohen zeitlichen
Unschärfe Δtj in der Pulsflankenerkennung. Normalerweise
ist die Unschärfe Δtj so groß,
dass mit einer einzigen Messung, insbesondere bei kleinen Strömungsgeschwindigkeiten,
keine brauchbare Messgenauigkeit erreicht werden kann.
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Zur
Erhöhung
der Messgenauigkeit wird daher vorzugsweise ein langgezogenes Ultraschallsignal
an den Ultraschallwandlern erzeugt, wie es in 4 dargestellt ist. Beim Empfang eines
solchen Signals S1, S2 am anderen Wandler werden dann mehrere Empfangszeitpunkte
pro Ultraschallsignal delektiert. Bei einer Messung stehen somit
mehrere Laufzeitinformationen zur Verfügung, aus denen ein Messwert
mit höherer
Genauigkeit bestimmt werden kann, wobei die Messdauer im Vergleich
zu mehreren Einzelmessungen wesentlich geringer ist.
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4 zeigt die Signale P, S1,
S2 nochmals in vergrößerter Darstellung,
wobei das Erregersignal P im oberen Teil und das damit erzeugte
Ultraschallsignal S1 bzw. S2 im unteren Teil der Fig. dargestellt ist.
Wie zu erkennen ist, entspricht die Frequenz des Ultraschallsignals
A1, B1 derjenigen des Erregersignals P. Das Ultraschallsignal A1,
B1 hat außerdem eine über mehrere
Perioden im wesentlichen gleichbleibende maximale Amplitude.
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In
Bezug auf die Detektion der Signale S1, S2 ist die Steuer- und Auswerteschaltung 4 z.B.
derart realisiert, dass bei jedem Nulldurchgang eines Ultraschallsignals
S1 bzw. S2 (nachdem die Amplitude des Signals einen vorgegebenen
Schwellenwert SW überschritten
hat) ein Empfangszeitpunkt t1–tn detektiert wird.
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5 zeigt die Empfangszeitpunkte
der Signale S1, S2 in der Reihenfolge ihres Eintreffens an den Ultraschallwandlern
A, B. Das Signal S2 kommt in diesem Beispiel um mehrere Signalperioden
früher am
Wandler A an als das Signal S1 am Wandler B. Aus den zusammengehörigen Empfangszeitpunkten t1',
t1'' .... tn', tn'' wird jeweils eine Laufzeitdifferenz Δt1 .... Δtn ermittelt. Hierzu sind üblicherweise n Zähler erforderlich,
mit denen die Laufzeitunterschiede Δti zusammengehöriger Empfangsereignisse
gezählt werden.
Dies ist relativ aufwändig
und kompliziert.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ultraschall-Strömungssensor
bzw. ein entsprechendes Verfahren zu schaffen, mit dem die Laufzeiten
zweier langgezogener Ultraschallsignale mit möglichst geringem technischen
Aufwand bestimmt werden können.
Dabei sollte die Bestimmung der Laufzeiten auch bei ungünstigen
Strömungsbedingungen
oder bei einer Umkehr der Strömungsrichtung
möglich
sein.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Patentanspruch 1 sowie im Patentanspruch 9 angegebenen Merkmale
gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Ein
wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, eine Steuer- und
Auswerteeinheit mit zwei Zählern
vorzusehen, von denen der erste die Anzahl der vollen Intervalle
eines ersten Signals (z.B. eines Referenzsignals oder eines ersten
Ultraschallsignals) wenigstens bis zum ersten Empfangszeitpunkt
eines Ultraschallsignals zählt,
und der zweite Zähler
jeweils die Zeitspanne zwischen jeweils einem ersten und einem zweiten
von mehreren paarweise zusammengefassten Schalt- bzw. Empfangszeitpunkten
der beiden Signale zählt.
Dadurch, dass die Laufzeit bzw. Laufzeitdifferenz der Ultraschallsignale aus
mehreren Zeitdauern ermittelt wird, die sich zeitlich nicht überlappen,
kann die Laufzeit bzw. Laufzeitdifferenz mit nur zwei Zählern und
folglich mit sehr geringem technischen Aufwand ermittelt werden.
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Ein
Ultraschall-Strömungssensor,
der nach dem vorstehend beschriebenen Messprinzip arbeitet, kann
auf unterschiedliche Art und Weise betrieben werden. Eine erste
Möglichkeit
besteht darin, an den beiden Ultraschallwandlern gleichzeitig je
ein Ultraschallsignal auszusenden und die Laufzeitdifferenz der
Ultraschallsignale mittels der zwei Zähler zu messen. Ein zweite
Möglichkeit
besteht darin, zunächst nur
an einem der Wandler ein Ultraschallsignal auszusenden und dessen
Laufzeit unter Berücksichtigung
eines Taktsignals zu messen, und danach die gleiche Laufzeitmessung
am anderen Wandler durchzuführen.
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Im
Folgenden wird zunächst
auf diejenige Betriebsart des Strömungssensors eingegangen, bei der
die Ultraschallsignale gleichzeitig von den Wandlern ausgesendet
werden. In diesem Fall zählt
der erste Zähler
die Anzahl der vollen Intervalle (definiert durch jeweils zwei aufeinander
folgende Empfangszeitpunkte) des zuerst eintreffenden Ultraschallsignals
wenigstens bis zum ersten Empfangszeitpunkt des später eintreffenden
Ultraschallsignals, und der zweite Zähler jeweils die Zeitspanne
zwischen jeweils einem ersten und einem zweiten von mehreren paarweise
zusammengefassten Empfangszeitpunkten unterschiedlicher Ultraschallsignale.
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Die
paarweise zusammengefassten Empfangszeitpunkte (Empfangspaare),
deren Zeitspanne vom zweiten Zähler
gemessen wird, umfassen vorzugsweise jeweils einen Empfangszeitpunkt
des einen Ultraschallsignals und einen unmittelbar darauf folgenden
Empfangszeitpunkt des anderen Ultraschallsignals. Die Empfangspaare
sind vorzugsweise derart ausgewählt,
dass sie unmittelbar aufeinander folgen, ohne Auslassung einzelner
Empfangszeitpunkte. Die Auswerte- und Steuereinheit bildet aus den
gemessenen Zeitspannen zwischen den Empfangspaaren vorzugsweise
einen Mittelwert. Aus dem Zählerstand
des ersten Zählers
und dem gemittelten Zählerstand
des zweiten Zählers
kann somit ein relativ genauer Wert für die Laufzeitdifferenz der Ultraschallsignale
bestimmt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird die paarweise Zuordnung jeweils zweier Empfangszeitpunkte
gemäß folgender
Regel durchgeführt:
Die Steuer- und Auswerteeinheit prüft zunächst, ob der erste Empfangszeitpunkt
des später eintreffenden
Signals zeitlich näher
am vorhergehenden oder näher
am folgenden Empfangszeitpunkt des zuerst eingetroffenen Ultraschallsignals
als eine vorgegebene Zeitschwelle liegt, wobei der erste Zähler im
ersten Fall die Zeitdauer (bzw. Anzahl der vollen Intervalle) vom
ersten Empfangszeitpunkt des ersten Signals bis zu demjenigen Empfangszeitpunkt des
ersten Signals bestimmt, der dem ersten Empfangszeitpunkt des später eintreffenden
Ultraschallsignals vorhergeht, und im anderen Fall bis zu demjenigen
Empfangszeitpunkt des ersten Ultraschallsignals zählt, der
dem ersten Empfangszeitpunkt des später eintreffenden Ultraschallsignals
folgt. Der erste Zähler
zählt also
die Anzahl der vollen Intervalle des ersten Ultraschallsignals bis
zum ersten Empfangszeitpunkt des später eintreffenden Ultraschallsignals
oder ein Intervall mehr, je nach Lage des ersten Empfangszeitpunkts
des später
eintreffenden Ultraschallsignals im Intervall des ersten Ultraschallsignals.
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Der
zweite Zähler
zählt vorzugsweise
die Zeitdauern zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Empfangszeitpunkten
unterschiedlicher Signale. (Die Reihenfolge der Empfangszeitpunkte,
aus denen ein Empfangspaar gebildet wird, kann sich aufgrund von Signalverschiebung
während
der Messung ändern).
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Die
Laufzeitdifferenz wird im ersten Fall aus dem Zählerstand des ersten Zählers und
einem Mittelwert des Zählerstands
des zweiten Zählers
durch Addition, im zweiten Fall durch Subtraktion gebildet, wobei
die unterschiedliche Wertigkeit beider Zähler zu berücksichtigen ist. Die unterschiedliche
Auswahl des ersten Empfangspaares in Abhängigkeit von der relativen
Lage des ersten Empfangszeitpunkts des später ankommenden Ultraschallsignals
hat den wesentlichen Vorteil, dass die Auswertung sehr robust gegenüber einem
Signaljitter (Rauschen oder Zittern des Signals) oder turbulenter
Strömung
ist. Die Fehlerhäufigkeit
wird somit wesentlich reduziert.
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Der
zweite Zähler
ist vorzugsweise als Aufwärts/Abwärtszähler realisiert,
der in Abhängigkeit von
der Reihenfolge der paarweise zusammengefassten Empfangszeitpunkte
die Zählrichtung ändert und
entweder aufwärts
oder abwärts
zählt.
Auf diese Weise können
insbesondere Verschiebungen in den langgezogenen Ultraschallsignalen
z.B. aufgrund von turbulenter Strömung, berücksichtigt werden.
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Vorzugsweise
kann auf eine explizite Addition oder Subtraktion beider Zählerstände verzichtet werden,
indem der erste Zähler
ebenfalls als Aufwärts/Abwärtszähler realisiert
wird, der bei Überschreiten
der Zählergrenzen
des zweiten Zählers
einen Übertrag
in positiver oder negativer Richtung vom zweiten Zähler erhält.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung akkumuliert der zweite Zähler die Zeitspannen von p
Paaren von Empfangszeitpunkten, wobei p eine Zweierpotenz ist. Der Mittelwert
des Zählerstandes
des zweiten Zählers
ergibt sich dann nach einer Division durch p. Wenn p als Zweierpotenz
gewählt
wurde, kann der Mittelwert in einfacher Weise durch eine Schieberegisteroperation
gebildet werden, bei welcher die Kommastelle um log2p
Stellen verschoben wird.
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Im
Folgenden wird nun auf diejenige Betriebsart des Strömungssensors
eingegangen, bei der die Ultraschallsignale nacheinander ausgesendet und
die Signallaufzeiten unter Berücksichtigung
eines Referenzsignals ermittelt werden. Wie auch in der ersten Betriebsart
wird ein langgezogenes Ultraschallsignal mittels eines Taktsignals
(Erregersignals) erzeugt. Dieses Taktsignal kann selbst als Referenzsignal
dienen. Alternativ kann aus dem Taktsignal das Referenzsignal abgeleitet
werden, indem sowohl bei den positiven als auch negativen Flanken des
Taktsignals ein Spannungspuls mit einer definierten Flanke (z.B.
positiv) erzeugt wird. Das Ultraschallsignal wird zunächst nur
von einem der Wandler ausgesendet und am anderen Wandler empfangen.
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Der
erste Zähler
zählt dann
die Anzahl der vollen Intervalle des Referenzsignals wenigstens
bis zum ersten Empfangszeitpunkt des eintreffenden Ultraschallsignals,
und der zweite Zähler
jeweils die Zeitspanne zwischen jeweils einem ersten und einem zweiten
von mehreren paarweise zusammengefassten Schalt- bzw. Empfangszeitpunkten
der Signale. Der erste Zähler
zählt also
die Anzahl der vollen Taktperioden, und der zweite Zähler die
Restzeit bis zum Eintreffen des Ultraschallsignals unter Berücksichtigung
mehrerer Taktflanken-Empfangszeitpunkt-Paare (Empfangspaare). Das
Ergebnis dieser Messung ist die Laufzeit des Ultraschallsignals
in der einen Richtung. Danach wird die Laufzeit eines Ultraschallsignals
in der anderen Richtung gemessen und aus den beiden Laufzeiten die
gesuchte Messgröße berechnet.
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Die
vorstehend bezüglich
der ersten Betriebsart aufgeführten
Ausführungsmöglichkeiten
gelten in entsprechender Weise auch für die zweite Betriebsart.
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Bei
der Detektion eines Empfangsereignisses (z.B. Nulldurchgangs) eines
Ultraschallsignals wird in der Auswerteschaltung üblicherweise
eine digitales Signal gesetzt (z.B. von low auf high), das den genauen
Empfangszeitpunkt des Empfangsereignisses anzeigt. Die Flanke dieses
Signals ist mit einer Zeitungenauigkeit (jitter) behaftet. Bei der
Abtastung des Signal kommt es zu Aliasing-Effekten, wenn die Taktrate
des Abtastsignals nicht ausreichend hoch gewählt wird (Nyquist-Kriterium).
Gemäß der Erfindung
wird vorgeschlagen, das elektrische Signal mit einer Abtastrate
abzutasten, die deutlich höher
ist als der Kehrwert der Zeitungenauigkeit eines Empfangsereignisses.
Dadurch kann die Genauigkeit der Strömungsmessung wesentlich erhöht werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
typisches Beispiel eines Ultraschall-Strömungssensors
mit zwei Ultraschallwandlern gemäß dem Stand
der Technik;
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2 einen
Ultraschall-Strömungssensor mit
einer zugehörigen
Steuer- und Auswerteschaltung;
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3 ein
typisches Ultraschallsignal gemäß dem Stand
der Technik und die Detektion des Empfangszeitpunkts;
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4 ein
langgezogenes Ultraschallsignal mit mehreren zur Zeitmessung genutzten
Nulldurchgängen;
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5 die
Ermittlung von n Differenzlaufzeiten mittels n Zählern;
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6 die
Ermittlung der Differenzlaufzeit der Ultraschallsignale mittels
zweier Zähler
gemäß einer ersten
Ausführungsform
der Erfindung;
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7 eine
Steuer- und Auswerteschaltung für
die Bestimmung der Laufzeitdifferenz gemäß 6;
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8 die
Bestimmung der Laufzeitdifferenz zweier Ultraschallsignale gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung;
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9 eine
Steuer- und Auswerteeinheit für die
Bestimmung der Laufzeitdifferenz zweier Ultraschallsignale gemäß dem Verfahren
von 8;
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10 ein
Beispiel einer fehlerhaften Auswertung der Laufzeitdifferenz bei
sich verschiebenden Empfangszeitpunkten;
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11 die
Auswertung der Laufzeitdifferenz bei zwei ungleichmäßigen Ultraschallsignalen
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung;
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12 eine
Steuer- und Auswerteschaltung zur Bestimmung der Laufzeitdifferenz
zweier Ultraschallsignale gemäß dem Verfahren
von 11;
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13 eine
schematische Darstellung eines einzelnen Empfangsereignisses;
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14 ein
Abtastsignal mit niedrigerer und höherer Frequenz; und
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15 die
Normalverteilung der Zeitungenauigkeit bei der Detektion einzelner
Empfangsereignisse.
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Bezüglich der
Erläuterung
der 1 bis 5 wird auf die Beschreibungseinleitung
verwiesen.
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6 zeigt
ein Beispiel für
den zeitlichen Verlauf der an den Ultraschallswandlern A, B empfangenen
Ultraschallsignale S1, S2, die gleichzeitig am jeweils anderen Wandler
B, A ausgesendet wurden. Die positiven Flanken der digitalen Pulse
A1–An bzw.
B1–Bn
kennzeichnen jeweils den Empfang eines Nulldurchgangs der Ultraschallsignale
S1 bzw. S2 zu den Zeitpunkten ti' bzw. ti''. Der Laufzeitunterschied Δt der beiden
Ultraschallsignale S1, S2 ist gleich der Zeitdauer vom Puls A1 bis
zum Puls B1.
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Der
Laufzeitunterschied kann ausgedrückt werden
als eine Zeitdauer Δt' von Puls A1 bis
A3 plus ein Restwert Δt'' zwischen den Pulsen A3 und B1, wobei
gilt Δt
= Δt' + Δt''. Um den statistischen Messfehler zu
verringern, werden hier möglichst
viele Nulldurchgänge
der Signale S1, S2 berücksichtigt
und mehrere Rest-Zeitdauern Δt'' gemessen, die schließlich gemittelt
werden. Der Laufzeitunterschied Δt
der Ultraschallsignale S1, S2 ergibt sich somit aus dem Wert von Δt' und dem Mittelwert
der Zeiten Δti''.
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Die
Dauer der Zeiten Δt' bzw. Δti'' kann in einfacher
Weise mittels zweier Zähler 5a, 5b gemessen werden.
Der erste Zähler 5a zählt dabei
die Dauer der vollen Intervalle (ein Intervall entspricht der Dauer zwischen
zwei aufeinander folgenden Pulsen, z.B. A1, A2, des selben Ultraschallsignals)
bis zum Eintreffen des ersten Pulses B1 des später ankommenden Ultraschallsignals
S1. Der Zählerstand
des ersten Zählers 5a bildet
dabei eine grobe Abschätzung der
Laufzeitdifferenz Δt
der beiden Ultraschallsignale S1, S2.
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Ein
zweiter Zähler
misst jeweils fortlaufend die Zeitspannen Δti'' zwischen jeweils zwei paarweise zusammengefassten
Pulsen A4, B2; A5, B3; etc. und summiert dadurch gleichzeitig die
Messwerte. Die Pulspaare sind dabei unmittelbar aufeinander folgend
gewählt.
Aus dem endgültigen
Zählerwert
wird schließlich
ein Mittelwert gebildet, der zum Zählerstand des ersten Zählers 5a hinzu
addiert wird. Bei Verwendung digitaler Zähler 5a, 5b bildet
der Zählerstand
des ersten Zählers 5a vorzugsweise
die höherwertigen
Bits (hsb: high significant Bits) und der Zählerstand des zweiten Zählers die
niederwertigen Bits (lsb: least significant bits). Unter den zwei
Voraussetzungen, dass erstens die Bitbreiten des ersten Zählers 5a und
des zweiten Zählers 5b richtig
aneinander angepasst sind und zweitens die Ultraschallfrequenz mittels
Teilung durch eine 2er-Potenz aus dem Zählertakt des lsb-Zählers erzeugt wurde, können die lsb-Bits
des zweiten Zählers
direkt an die hsb-Bits des ersten Zählers angefügt und zu einer einziger Binärzahl zusammengesetzt
werden, die proportional zur Laufzeitdifferenz Δt ist.
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Der
Zählerstand
des zweiten Zählers 5b kann
darüber
hinaus besonders einfach gemittelt werden, wenn insgesamt p Messungen
von p Intervallen Δti'' durchgeführt werden
und die Anzahl p eine Zweierpotenz ist. In diesem Fall entspricht
die Mittelung des binären
Zählerwerts
(Teilung durch p) gleich einer Schieberegisteroperation um log2p, bei der die Kommastelle um log2p-Stellen nach links verschoben wird. Im
dargestellten Beispiel von 6 werden
p = 25 = 32 Messungen von Δti'' durchgeführt und
somit die Kommastelle um 5 Bit nach links verschoben. Die endgültige Laufzeitdifferenz Δt ergibt
sich somit aus dem Zählerstand
des ersten Zählers 5a und
den höherwertigen
Bits (hier 10 Bit) des zweiten Zählers 5b in
Einheiten der Periodendauer des lsb-Zählertaktes, wobei
die 5 niederwertigen Bits des zweiten Zählers entsprechende Nachkommastellen
sind.
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Alternativ
zur Darstellung von 6 könnte die Laufzeitdifferenz Δt der Signale
S1, S2 auch als Differenz der Zeitspannen [A1 bis A4] und [B1 bis
A4] dargestellt werden. Der erste Zähler 5a müsste ein Intervall
mehr als bis zum Eintreffen des ersten Pulses B1, also von A1 bis
A4 zählen, und
der zweite Zähler 5b jeweils
die Intervalle zwischen B2, A5; B3, A6; etc.. Hierbei gilt: Δt = t[A1,A4] – t[B1,A4].
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In
einer zweiten Betriebsart des Ultraschall-Strömungssensors, in der die Ultraschallsignale
S1, S2 nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ausgesendet werden,
gelten die gleichen Grundsätze,
wie sie bezüglich
der 6 bis 15 beschrieben werden. In diesem
Fall wird jedoch zunächst
die Laufzeit Δt
eines Ultraschallsignals (z.B. S1) in einer Richtung und danach
die Laufzeit Δt
eines Ultraschallsignals (z.B. S2) in der Gegenrichtung unter Berücksichtigung
eines Referenzsignals (P) gemessen. In 6, 8, 10 oder 11 wäre das Signal
S2 als das Referenzsignal P zu betrachten, welches aus dem selben
Taktsignal abgeleitet wurde, mit dem das langgezogene Ultraschallsignal
S1 erzeugt wurde, wobei die Empfangzeitpunkte A1 in diesem Fall
Schaltzeitpunkte (z.B. positive Flanken) des Referenzsignals P wären. (Auf
eine separate Darstellung wurde daher verzichtet).
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Der
erste Zähler 5a zählt wie
in der ersten Betriebsart die Anzahl der vollen Intervalle des Referenzsignals
P wenigstens bis zum ersten Empfangszeitpunkt B1 des eintreffenden
Ultraschallsignals S1, und der zweite Zähler 5b misst jeweils
die Zeitspanne Δti'' zwischen jeweils
einem ersten und einem zweiten von mehreren paarweise zusammengefassten Schalt-
bzw. Empfangszeitpunkten Ai, Bi der Signale P, S1. Der erste Zähler zählt also
die Anzahl der vollen Perioden des Referenzsignals und der zweite Zähler die
Restzeit Δti'' bis zum Eintreffen
des Ultraschallsignals. Das Ergebnis dieser Messung ist die Laufzeit Δt des Ultraschallsignals
S1. Danach wird die Laufzeit des Ultraschallsignals S2 in der anderen Richtung
gemessen und aus den beiden Laufzeiten Δt die gesuchte Messgröße berechnet.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Steuer- und Auswerteschaltung 4 mit zwei digitalen Zählern 5a, 5b zur
Bestimmung der Laufzeitdifferenz Δt.
Die Schaltung hat die Eingänge
Input A für
das Signal S2 und Input B für
das Signal S1. Das Schaltungsmodul 6 erhält die Pulse
Ai und Bi von den Wandlern A, B an den Eingängen „Input A" bzw. „Input B", lässt
die zuerst ankommenden Pulse (hier A1–A3) bis auf den ersten Puls überhaupt
durch (d.h. hier: A2–A3)
und gibt diese an den ersten Zähler 5a weiter,
bis am anderen Eingang „Input
B" der erste Puls
(hier B1) des später
ankommenden Ultraschallsignals S1 eintrifft. Der erste Zähler zählt somit
bis 2 (zwei volle Intervalle) und hört danach auf zu zählen. Der
Zählerstand
hsb des ersten Zählers 5a ist
mit dem Bezugszeichen 14 gekennzeichnet Die Zählrate des
ersten Zählers 5a entspricht
der Frequenz der Ultraschallsignale S1, S2.
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Nach
dem Eintreffen der ersten Pulses B1 des Signals S1 aktiviert das
Modul 6 ein zweites Modul 7 mittels eines Signals "enable". Das zweite Modul 7 erhält ebenfalls
die Pulse Ai, Bi an den Eingängen „Input
A" bzw. „Input
B" und aktiviert
jeweils den zweiten Zähler 5b während der
Zeitspannen A4, B2; A5, B3, etc. (Der Ausgang „Cnt enable" wird dann high).
Der Ausgang „cnt
enable" ist mit
einem AND-Gatter 10 verbunden, dessen Ausgang mit dem Takteingang
Clk des zweiten Zählers 5b verbunden ist.
Der zweite Zähler 5b zählt somit
mit der am Eingang 16 zugeführten Taktrate „clock" aufwärts, solange
der Ausgang „cnt
enable" des zweiten
Moduls 7 high ist und die Anzahl der gemessenen Intervalle Δti'' kleiner ist als
eine vorgegebene Anzahl von Intervallen, Δti'', die am Eingang 11 vorgegeben
werden kann. Die Anzahl der bereits gemessenen Intervalle Δti'' wird vom Zähler 12 gezählt, der
mit dem Ausgang „cnt
enable" des zweiten
Moduls 7 verbunden ist. Der invertierte Ausgang eines Flip-Flops 9 ist
solange high, bis die gemessene Anzahl der Intervalle Δti'' gleich der am Eingang 11 vorgegebenen
Anzahl von Intervallen ist. Die Gleichheit der Anzahl wird von einem
Logikgatter 8 erkannt, das das Flip-Flop 9 setzt. Der
invertierte Ausgang IQ geht somit in den Zustand low und der zweite
Zähler 5b hört auf zu
zählen.
Der Zählerstand
lsb des zweiten Zählers 5b wird
schließlich
am Ausgang 13 ausgelesen und kann, wie vorstehend beschrieben,
durch eine Schieberegisteroperation gemittelt werden. Die Schaltung
wird über den
Eingang „start" zurückgesetzt,
so dass eine neue Messung beginnen kann.
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Sofern
die Messung gemäß der vorstehend beschriebenen
zweiten Betriebsart durchgeführt wird,
erhalten die Module 6, 7 z.B. am Eingang „Input A" anstelle des Wandler-Ausgangssignals
S2 das Referenzsignal P. Die Schaltung von 7 arbeitet ansonsten
in gleicher Weise wie in der ersten Betriebsart.
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8 zeigt
zwei an den Wandlern A, B empfangene Ultraschallsignale S1, S2,
deren Empfangszeitpunkte A1–A8
bzw. B1–B6
sich im Verlauf der Signale S1, S2 gegeneinander verschieben. Eine
derartige Signalverschiebung kann insbesondere durch turbulente
Strömungsverhältnisse
hervorgerufen werden, die einen Signaljitter (zeitliches Rauschen oder
Zittern) im Signal S1, S2 bewirken. Dadurch kann sich auch die Reihenfolge
der einzelnen Pulse A1–A8
gegenüber
den Pulsen B1–B6
vertauschen. Bei einer Auswertung der Intervalle Δti'' gemäß dem Verfahren
von 6 würde
der zweite Zähler 5b die Intervalle
A4, B2; A5, B4; A6, B5, etc. und damit falsche Intervalle auswerten,
wodurch ein erheblicher Messfehler entstehen würde.
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Gemäß dem in 8 dargestellten
Verfahren wird daher vorgeschlagen, die Pulse Ai des ersten Signals
S2 und die Pulse Bi des zweiten Signals S1 wiederum jeweils paarweise
zusammenzufassen, so dass aus jeweils zwei aufeinander folgenden
Pulsen Ai, Bi unterschiedlicher Signale ein Pulspaar gebildet wird,
und jedem Pulspaar A4, B2; B3, A5; etc. ein Vorzeichen (+/–) gemäß der Reihenfolge
des Auftretens der beiden Pulse Ai, Bi zuzuordnen. Der zweite Zähler 5b wird
dann abhängig
von diesem Vorzeichen (+/–)
während
der zugehörigen
Zeitdauer Δti'' eines Pulspaares
Ai, Bi entweder hoch- oder heruntergezählt. Die einzelnen Zählwerte
für die
Zeiten Δti'' werden vom zweiten
Zähler 5b vorzugsweise
akkumuliert. Überschreitet
der Zählerstand
des zweiten Zählers 5b die
Zählergrenzen
des Zählers 5b (entweder
0 oder den durch die Bitbreite des Zählers gegebenen maximalen Zählerstand)
erfolgt ein Übertrag an
den ersten Zähler 5a,
d.h. der erste Zähler 5a wird um
eins hoch- oder heruntergezählt.
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Nach
Auswertung von p Zeitintervallen Δti'' wird der Zählerstand
lsb des zweiten Zählers 5b wiederum
gemittelt. Sofern p eine Zweierpotenz ist, können die Zählerstände des hsb-Zählers 5a und
des lsb-Zählers 5b ohne
weitere arithmetische Operation einfach zu einer einzelnen Binärzahl zusammengefügt werden,
wie dies in 8 unten dargestellt ist, wobei
die Binärzahl
dann proportional zur Laufzeitdifferenz oder Durchflussrate ist.
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9 zeigt
eine Ausführungsform
einer Auswerteeinheit 4 zur Durchführung des vorstehend bezüglich 8 beschriebenen
Verfahrens. Die Erzeugung der Ultraschallsignale S1, S2 aus dem
Takt eines Quarzoszillators sowie die Ablaufsteuerung des gesamten
Messvorgangs wurden dabei aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen.
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Die
Auswerteschaltung ist in wesentlichen Teilen identisch aufgebaut
wie die Auswerteschaltung von 7, auf die
hier verwiesen wird. Die von den Wandlern A, B erzeugten elektrischen
Pulse Ai, Bi werden an den Eingängen „Input
A" und „Input
B" der Module 6 und 7 eingespeist.
Das Schaltungsmodul 7 lässt
die zuerst ankommenden Pulse bis auf den aller ersten (hier A2–A3) durch
und gibt entsprechende Signale an den ersten Zähler 5a weiter, bis der
erste Puls B1 des anderen Ultraschallsignals S1 eintrifft. Die Zählrichtung
des ersten Zählers 5a wird vom
Modul 6 über
den Ausgang +/– vorgegeben.
(Die Zählrichtung
ist positiv oder negativ, je nachdem, welches Signal S1, S2 zuerst
ankommt).
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Das
Modul 7 erkennt ebenfalls die Reihenfolge der Pulse Ai,
Bi eines Pulspaares Ai, Bi und gibt entsprechend für jedes
Pulspaar individuell entweder ein positives oder ein negatives Vorzeichen
am Ausgang +/– aus.
Das Vorzeichen wird über
ein XOR-Glied 17 und ein NOT-Glied 18 an den zweiten Zähler 5b geleitet,
der entsprechend aufwärts
oder abwärts
zählt.
Der Takt „clock" am Eingang 16 gelangt,
wie bereits zu 7 beschrieben wurde, nur während der
Zeitintervalle Δti'' über das AND-Gatter 10 zum
zweiten Zähler 5b.
Der Takt „clock" wird während der
Zeitintervalle Δti'' vom Modul 7 am
Ausgang „Cnt
enable" freigegeben
und gelangt somit zum zweiten Zähler 5b.
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10 zeigt
zwei nacheinander an den Ultraschallwandlern A bzw. B ankommende
Ultraschallsignale S2 bzw. S1, deren Nulldurchgänge nicht gleichmäßig an den
Wandlern A, B ankommen, sondern gegeneinander verschoben sind. Die
Pulse A1–A8
bzw. B1–B8
treffen dabei zeitlich so an den Ultraschallwandlern A, B ein, dass
sich die Intervalle Δti'' der Pulspaare A5,
B3 und A6, B4 zeitlich überlappen.
Zeitlich überlappende
Intervalle Δti'' können jedoch
nicht von einem einzigen Zähler
gezählt
werden. Es kommt daher zu einem Auswertefehler, wie anhand der Zählerstände hsb
und lsb des ersten 5a bzw. zweiten Zählers 5b zu erkennen
ist.
-
Der
erste Zähler 5a zählt, wie
bisher, die Anzahl der vollen Intervalle (von A1–A3) des zuerst ankommenden
Signals S2, bis zum Eintreffen des ersten Pulses B1 und hört danach
auf zu zählen.
Der endgültige
Zählerstand
des ersten Zählers 5a ist
daher hsb = 2. Der zweite Zähler 5b zählt dann
während des
Intervalls A4, B2 z.B. um 8 Zähler,
während
des Intervalls A5, B3 um weitere 9 Zähler nach oben, überspringt
den Puls A6 und zählt
dann wieder im Intervall A7, B4 um 2 Zähler nach oben, so dass der Gesamtzählerstand
lsb = 19 ist.
-
Der
Grund für
die fehlerhafte Auswertung liegt in diesem Fall darin, dass der
erste Puls B1 des Signals S1 erst kurz vor dem nächsten Signal A4 des anderen
Signals S2 eintrifft und bereits durch eine geringe Signalverschiebung überlappende
Zeitdauern (A5, B3 und A6, B4) erzeugt werden.
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11 zeigt
ein verbessertes Auswerteverfahren, bei dem derartige zeitliche Überlappungen vermieden
werden können.
Hierzu prüft
die Auswerteeinheit 4, ob der erste Puls B1 des später eintreffenden
Ultraschallsignals S1 zeitlich näher
am vorhergehenden Puls A3 oder näher
am nachfolgenden Puls A4 des anderen Signals S2 liegt. Eine Zeitschwelle
ts, die in diesem Beispiel in der Mitte des Intervalls A3, A4 liegt,
dient in diesem Fall als Vergleichsmaßstab. Je nach Lage des ersten
Empfangszeitpunkts B1 des später
eintreffenden Ultraschallsignals S1 im Intervall des ersten Ultraschallsignals S2,
zählt der
erste Zähler 5a die
Anzahl der vollen Intervalle bis zum ersten Empfangszeitpunkt B1
oder ein Intervall mehr. Für
die Auswertung gilt entweder Δt
= Δt1' + Δt1'' (nicht gezeigt,
vergleichbar z.B. mit 6) oder Δt = Δt' – Δt'', wobei Δt' drei Intervalle umfassen würde.
-
Im
ersten Fall (der Puls B1 liegt zeitlich vor ts, nicht gezeigt, vergleichbar
z.B. mit 8) zählt der erste Zähler 5a die
Anzahl der vollen Intervalle bis zum Eintreffen des ersten Pulses
B1. Danach werden alle weiter folgenden Pulse entsprechend der Reihenfolge
ihres Eintreffens als Pulspaare Ai, Bi interpretiert, deren zugeordnete
Zeitintervalle [Ai, Bi] vom zweiten Zähler 5b gemessen werden.
In 8. z.B. ist A4, B2 das erste dieser Pulspaare.
Dieses Verfahren entspricht dem Verfahren von 8 oder 10.
Der Zählerstand
des ersten Zählers 5a und des
zweiten Zählers 5b werden
(nach einer Mittelung) schließlich
unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Wertigkeiten der beiden Zähler addiert bzw. einfach zusammengesetzt.
-
Im
zweiten Fall (der erste Puls B1 kommt zeitlich nach der Zeitschwelle
ts an) zählt
der erste Zähler 5a ein
Intervall weiter, d.h. alle vollen Intervalle [Ai,
Ai+1] bis einschließlich des Intervalls [A3, A4] des Signals
S2, in das der erste Puls B1 des späteren Ultraschallsignals S1
fällt.
Der Zählerstand
hsb des ersten Zählers 5a zählt hier
somit bis drei. Ab diesem Zeitpunkt werden wiederum alle weiteren
Pulse in der Reihenfolge ihres Eintreffens als Paare Ai, Bi einander
zugeordnet. Im Beispiel in 11. ist
also B2, A5 das erste dieser Pulspaare. Der zweite Zähler 5b zählt dann
wiederum während
der Zeitdauer eines Pulspaares Ai, Bi, wobei der Zählerstand
in Abhängigkeit
von der Reihenfolge der Pulse Ai, Bi entweder aufwärts oder
abwärts
gezählt
wird Pulspaare in der Reihenfolge Bi, Ai werden abwärts und
Pulspaare in der Reihenfolge Ai, Bi aufwärts (ezählt. Der Zählerstand lsb des zweiten Zählers 5b wird
daher zunächst
negativ (z.B. lsb = –2),
zählt während des zweiten
Intervalls A6, B3 dann zurück
auf 0 und während
des dritten Intervalls A7, B4 um 2 Zähler nach oben auf z.B. lsb
= 2. Der erste Zähler 5a erhält bei Überschreiten
der Zählergrenzen
des zweiten Zählers 5b jeweils
einen Übertrag
und zählt
somit zunächst
zurück
auf einen Zählerstand
hsb = 2 und danach wieder auf einen Zählerstand hsb = 3.
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12 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
einer Steuer- und Auswerteschaltung 4, die nahezu identisch
aufgebaut ist wie die Auswerteschaltung von 9. Wie auch
bei den 7 und 9 wurde
die Erzeugung der Ultraschallsignale S1, S2 aus dem Takt eines Quarzoszillators,
sowie die Ablaufsteuerung aus Gründen
der Übersichtlichkeit
weggelassen. Gleiche Bestandteile sind mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Im
Unterschied zu 9 umfasst das Modul 6 der
Auswerteschaltung von 12 einen zusätzlichen Takteingang "clock", der eine zusätzliche
Zeitmessung ermöglicht,
um zu entscheiden, ob der erste Puls B1 des später ankommenden Ultraschallsignals
S1 vor oder nach der in 11 eingezeichneten Zeitschwelle
ts eintrifft. Zu Zwecken der Zeitmessung kann z.B. wiederum ein
Zähler
vorgesehen sein, der im Modul 6 integriert sein kann. Der
Ausgang „enable" des Moduls 6 wird
somit je nach Lage des ersten Empfangszeitpunkts B1 des Signal S1
früher
oder später
aktiv.
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13 zeigt
ein internes Signal der Auswerteschaltung 4, das bei der
Detektion eines Empfangsereignisses (z.B. eines Nulldurchganges)
eines empfangenen Ultraschallsignals S1, S2 von low auf high geschaltet
wird. Der Zeitpunkt der steigenden Signalflanke hat aufgrund von
Signaljitter (Signalzittern bzw. -rauschen) eine gewisse Zeitungenauigkeit Δtj.
-
15 zeigt
die jitter-bedingte Häufigkeitsverteilung
des detektierten Zeitpunkts für
den Nulldurchgang im Falle mehrerer nacheinander durchgeführter Messungen.
Die Standardabweichung ist dabei mit +/–Δtj angegeben.
Die Häufigkeitsverteilung kann
z.B. einer Normalverteilung mit der entsprechenden Charakteristik
einer Gauss-Funktion entsprechen.
-
Das
interne Detektionssignal von 13 wird üblicherweise
mit einem hochfrequenten Takt abgetastet, wie er in 14 oben
dargestellt ist. Dieser Takt entspricht dem Takt am clock-Eingang
in 9. Und 12. Wird
ein Taktsignal mit einer relativ niedrigen Frequenz f1 gewählt, kann
sich bei der Laufzeitmessung ein relativ hoher Aliasing-Fehler ergeben.
Das Empfangsereignis wird in diesem Fall erst nach einer Zeit Δta von der Auswerteschaltung 4 erfasst.
Zur Vermeidung von Aliasing-Fehlern wird vorgeschlagen, ein Abtastsignal
mit einer Frequenz f2 (siehe 14 unten)
zu verwenden, die deutlich höher
ist als der Kehrwert der Zeitungenauigkeit (jitter) bei der Detektion
einzelner Empfangsereignisse. Die Genauigkeit der Messung kann durch
diese Überabtastung
weiter erhöht
werden, obwohl die Streubreite +/–Δtj der
Häufigkeitsverteilung
der Eingangsmessgrößen gemäss 15.
unverändert groß bleibt.
-
Durch
die vorstehend beschriebenen Verfahren zur Pulsauswertung kann die
Messgenauigkeit eines Ultraschall-Strömungssensors
wesentlich verbessert und insbesondere Fehlmessungen verhindert
werden.
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- 1
- Fluid
- 2
- Strömungsrichtung
- 3
- Rohrleitung
- 4
- Steuer-
und Auswerteschaltung
- 5a
- erster
Zähler
- 5b
- zweiter
Zähler
- 6
- Modul
zur Ansteuerung des ersten Zählers
- 7
- Modul
zur Ansteuerung des zweiten Zählers
- 8
- Vergleichsgatter
- 9
- RS-Flip-Flop
- 10
- AND-Gatter
- 11
- Anzahl
der Pulspaare
- 12
- Pulspaar-Zähler
- 13
- Zählerstand
lsb
- 14
- Zählerstand
hsb
- 15
- Ready-Ausgang
- 16
- Takteingang
- 17
- XOR-Gatter
- 18
- NOT-Gatter
- 19
- OR-Gatter
- 20
- Nulldurchgangssignal
- t1'
- Empfangszeitpunkt
des zuerst ankommenden Signals S2
- ti''
- Empfangszeitpunkte
des später
ankommenden Signals S1
- Δt'
- grobe
Abschätzung
der Laufzeitdifferenz
- Δti''
- Zeitintervall
eines Pulspaares
- Δt
- Laufzeitdifferenz
- Ai
- Pulse
des zuerst ankommenden Signals S2
- Bi
- Pulse
des später
ankommenden Signals S1