DE1018846B

DE1018846B - Ruehrmaschine mit Kippbarem Kessel

Info

Publication number: DE1018846B
Application number: DEH23720A
Authority: DE
Inventors: Willy Puvogel
Original assignee: Haagen & Rinau
Current assignee: Haagen & Rinau
Priority date: 1955-04-23
Filing date: 1955-04-23
Publication date: 1957-11-07

Description

Rührmaschine mit kippbarem Kessel Die Erfindung bezieht sich auf Rührmaschinen mit kippbarem Kessel und einem Rührwerkzeug, welches in einem Planetenrührkopf drehbar gelagert ist und außer seiner Eigendrehung noch eine um die Kesselachse kreisende Bewegung beschreibt.
Bisher bekannte Rührmaschinen dieser Art, die vorwiegend in der Nahrungsmittelindustrie sowie der chemischen, pharmazeutischen und Kunststoffindustrie angewandt werden, sind jeweils nur für eine beschränkte Anzahl von Vorgängen geeignet, so daß es vieler Sonderbauarten bedarf, um die verschiedenartigen Rühr-, Misch- und Knetvorgänge durchführen zu könnten.
Eei der Erfindung handelt es sich um eine Rührmaschine mit kippbarem Kessel und planetenartiger Eewegung des Rührwerkzeuges. Durch Austausch nicht nur des Rührwerkzeuges, sondern auch des Planetenrührkopfes kann die Rührmaschine in ihrer Wirkungsweise vielen Erfordernissen angepaßt werden. fiu Zusammenhang hiermit wird ein mit schräg zur Antriebswelle angeordneter Werkzeugachse ausgestatteter Planetenrührkopf verwendet, welcher seinen Antrieb von unten durch die Mittelsäule des Kessels erhält und dessen Rührwerkzeug alle vom Mischgut berührten Kesselflächen bei jeder Drehung abstreift. Es kann auch ein Planetenrührkopf mit einer senkrecht stehenden Werkzeugachse verwendet werden, so daß das Rührwerkzeug ausschließlich innerhalb des ringförmigen Raumes zwischen Kesselwand und Mittelsäule arbeitet.
Für die Rührmaschine nach der Erfindung ist sowohl der Planetenrührkopf als auch das Rührwerkzeug zwecks Veränderung der Arbeitsgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung mit je einer mit dem Kessel fest verbundenen Antriebsvorrichtung mit Einrichtung zur Veränderung der Drehzahl und/oder Umkehrung der Drehrichtung versehen.
Ein weiterer Vorteil der unabhängig voneinander angeordneten Antriebe besteht in der Möglichkeit, den Kessel bei laufendem Rührwerkzeug zu kippen und so den Ausfluß der Charge zu erleichtern. Darüber hinaus schabt das Rührwerkzeug die inneren Kesselwände automatisch ab und bewirkt somit eine fast vollständige Entleerung des Kessels während dieses Vorganges.
Der hier nicht näher dargestellte selbsthemmende Antrieb für die Kippvorrichtung gestattet es, mit schräg gestelltem Kessel zu arbeiten, was besonders bei geringer Kesselfüllung vorteilhaft sein kann.
Die an sich bekannte Ausrüstung des Kessels mit einem Mantel oder einer Rohrschlange ermöglicht ein Heizen und Kühlen des Kesselinhaltes und erschließt damit der Rührmaschine weitere Anwendungsgebiete.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Hierin ist Ab. 1 ein Schnitt durch eine Rührmaschine mit schräg gestellter Werkzeugachse im Planetenrührkopf, Abb. 2 eine Draufsicht auf die gleiche Anordnung, Abb. 3 ein Schnitt durch die Rührmaschine mit durchgehender schräg gestellter Werkzeugachse und zwei Rührwerkzeugen, Abb. 4 ein Teilschnitt durch eine andere Rührmaschine mit senkrechter Werkzeugachse und Abb. 5 eine Draufsicht auf diese Anordnung.
Das Getriebe der Rührmaschine bildet mit dem Kessel 1 und der Rührvorrichtung eine kompakte Einheit, die auf der in dem Sockel 2 drehbar gelagerten Kippachse 3 befestigt ist. Eine in dem Sockel 2 untergebrachte, nicht dargestellte motorisch angetriebene Kippvorrichtung mit durch Kurbelbewegung begrenztem Ausschlag bewirkt das Auskippen des Kessels 1, der jedoch auch infolge eines selbsthemmenden Antriebes in jeder beliebigen Schräglage innerhalb seines Ausschlages gehalten werden kann.
Das Getriebegehäuse 4 ist mit einer Hohlsäule 5 versehen, auf deren Flansch 6 der mit einem Heizmantel 7 ausgerüstete Kessel 1 befestigt ist. Als Träger für den auswechselbaren Planetenrührkopf 8 bzw. 25 dient eine Hohlwelle 9, die in der Hohlsäule 5 drehbar gelagert ist und an ihrem unteren Ende ein Schneckenrad 10 trägt, welches mit der Schnecke 11 im Eingriff steht und seinen Antrieb von dem polumschaltbaren Motor 12 erhält.
Der mit dem Motor 12 zusammen unter dem Getriebegehäuse 4 angebrachte polumschaltbare Motor 13 treibt über eine Schnecke 14 und ein Schneckenrad 15 eine innerhalb der Hohlwelle 9 gelagerte Antriebswelle 16 an, deren Drehung durch die Kegelräder 17 und 18 auf die in dem auswechselbaren Planetenrührkopf 8 und dessen Deckel 19 in schräger Stellung gelagerte Werkzeugachse 20 übertragen wird. Das Rührwerkzeug 21 ist auswechselbar und durch Schrauben 22 mit der Werkzeugachse 20 verbunden. In der dargestellten Form bewirkt das Rührwerkzeug 21 eine intensive Umschichtung des Mischgutes, wobei Kesselboden, Kesselwände und Mittelsäule bei jeder Werkzeugdrehung abgestreift werden. Dabei sind je nach Konsistenz des Mischgutes Rührwerkzeuge in verschiedenen Formen einsetzbar. Erforderlichenfalls kann der Rühr- und Mischprozeß unterstützt werden durch einen Abstreifer 23, dessen Halter 24 vorteilhaft auf dem Deckel 19 des Planetenrührkopfes 8 anzubringen ist.
In Abb. 3 ist ein Planetenrührkopf mit einer schräg gestellten durchgehenden Werkzeugachse und zwei Rührwerkzeugen dargestellt. Diese Anordnung eignet sich besonders für Kessel, die im Verhältnis zu ihrem Durchmesser sehr hoch sind.
In den Abb. 4 und 5 ist ein Planetenrührkopf 25 mit eingebauter senkrechter Werkzeugachse 26 gezeigt. Da der Rührkopf die gleiche Trennebene wie der Planetenrührkopf 8 besitzt, ist er gegen diesen austauschbar und ebenso wie dieser mittels der Schrauben 27 auf der drehbaren Hohlwelle 9 zu befestigen. Das kleine Kegelrad 17 auf der Antriebswelle 16 in Abb. 1 wird in diesem Fall gegen ein Stirnrad 28 ausgewechselt, welches mit dem auf der senkrechten Werkzeugachse 26 befestigten Stirnrad 29 im Eingriff steht. Die Werkzeugachse 26 ist nach oben durch den Deeckel 30 geführt und trägt an ihrem oberen Ende, ebenfalls austauschbar, das Rührwerkzeug 31, dessen Bewegungsdiagramm das gesamte Kesselprofil bis auf den üblichen Spielraum ausfüllt, wie es auch bei dem Rührwerkzeug 21 in Abb. 1 und 2 der Fall ist.
Die Schaltgeräte 32 für den Hauptanschluß, den Kippmotor, den Rührkopfmotor 12 und den Rührwerkzeugmotor 13 sind auf einem am Sockel 2 angebrachten Schaltkasten 33 angeordnet. Die Schalter zur Steuerung des Rührkopfmotors 12 und des Rührwerkzeugmotors 13 sind Wendepolumschalter, die den Betrieb in beiden Drehrichtungen und mit mehreren Drehzahlen gestatten. Das ebenfalls am Schaltkasten 33 angehrachte Steuerventil 34 regelt den Durchfluß des Heiz- bzw. Kühlmittels. Mit dieser Einrichtung kann das Mischgut während eines Arbeitsspiels aufgeheizt und wieder abgekühlt werden.
PATENTANSPROCHE: 1. Rührmaschine mit kippbarem Kessel und einem Rührwerkzeug, welches in einem Planetenrührkopf drehbar gelagert ist und außer der Eigendrehung noch eine um die Kesselachse kreisende Bewegung beschreibt, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Planetenrührkopf (8 bzw. 25) als auch das Rührwerkzeug (21 bzw. 31) zwecks Veränderung der Arbeitsgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung mit je einer mit dem Kessel fest verbundenen Antriebsvorrichtung mit Einrichtung zur Veränderung der Drehzahl und/oder Umkehrung der Drehrichtung versehen ist.

Claims

2. Rührmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Planetenrührkopf (8 bzw. 25) als auch das Rührwerkzeug (21 bzw. 31) gegen Planetenrührköpfe bzw. Rührwerkzeuge anderer Wirkung austauschbar sind.

3. Rührmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugachse (20) des Rührwerkzeuges (21) im Planetenrührkopf (8) schräg zur Antriebswelle (16) des Rührwerkzeuges angeordnet ist (Abb. 1).

4. Rührmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schräg gestellte Werkzeugachse (20) des Rührwerkzeuges an jedem Ende ein Rührwerkzeug trägt (Abb. 3).

5. Rührmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Planetenrührkopf (25) die Werkzeugachse (26) des Rührwerkzeuges (31) parallel zur Antriebswelle (16) des Rührwerkzeuges angeordnet ist (Abb. 4).