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Die Erfindung betrifft ein Brillenscharnier gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Brillenscharniere der hier angesprochenen Art sind
bekannt. Sie weisen mindestens ein Scharnierauge
auf, das mit mindestens einem weiteren
Scharnierauge zusammenwirkt. Es kann beispielsweise ein
einzelnes Scharnierauge mittels einer Schraube mit
mindestens einem, vorzugsweise zwei weiteren
Scharnieraugen verbunden werden, wobei eines der
weiteren Scharnieraugen ein Innengewinde aufweist. Die
zwei weiteren Scharnieraugen können so mit einer
gewissen Vorspannung, die von der Schraube
herrührt, an dem einzelnen Scharnierauge fixiert
werden. Je nach Vorspannung der Schraube kann dabei
eine gewisse Schwergängigkeit des Scharniers
eingestellt werden, die zur Gangregulierung des
Brillenscharniers dient. Des Weiteren ist bekannt,
insbesondere bei Verwendung von Metallen, die zur
Kaltverschweißung neigen, zwischen den Scharnieraugen
Gleitflansche anzuordnen. Im täglichen Gebrauch
müssen Brillenscharniere gute sowie gleichbleibende
Gangeigenschaften aufweisen und auch eine
ausreichende Festigkeit gegenüber den an der
Brillenfassung auftretenden Belastungen gewährleisten. Solche
Belastungen treten sowohl beim Tragen der Brille
als auch beim Einstellen derselben auf, wobei beim
Einstellen der Brille gezielt bleibende
Verformungen möglich sein müssen. Es wurde versucht, die
Brillenscharniere möglichst stark zu
miniaturisieren, um den durch Modeerscheinungen an Brillen
gestellten Anforderungen zu genügen. Dabei hat sich
gezeigt, dass aufgrund der an den Brillen im
täglichen Gebrauch auftretenden Kräfte und/oder
Biegemomente gewisse Mindestmaterialstärken der
Scharnieraugen notwendig sind. Mithin waren weitere
Miniaturisierungen der Brillenscharniere, ohne bleibende
Verformungen der Scharnieraugen auch beim täglichen
Gebrauch der Brille in Kauf nehmen zu müssen, nicht
möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein
Brillenscharnier der eingangs genannten Art zu schaffen,
das diesen Nachteil vermeidet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Brillenscharnier
vorgeschlagen, das die in Anspruch 1 genannten
Merkmale aufweist. Es zeichnet sich durch einen, an
mindestens einem Scharnierauge vorgesehenen
Verstärkungsbereich aus. Dieser ermöglicht es, die
besonders belasteten Bereiche des Brillenscharniers
so zu verstärken, dass bei gleicher Stabilität ein
kleiner bauendes Brillenscharnier realisierbar ist.
Im täglichen Gebrauch einer Brille, treten
insbesondere an den Brillenscharnieren hohe Kräfte
und/oder Biegemomente auf. Diese können,
insbesondere bei stark miniaturisierten Brillenscharnieren
mit Außenmaßen von 2,1 mm oder kleiner, von dem
Verstärkungsbereich aufgenommen werden. Das
Brillenscharnier bleibt also im täglichen Gebrauch
formhaltig und es tritt keine Beeinträchtigung der
Funktion auf, insbesondere der Gangeigenschaften,
die so noch nach über 50.000 Bewegungen erhalten
bleiben. Dennoch kann der Verstärkungsbereich, der
zwar im täglichen Gebrauch genügend Stabilität
aufweist, beim Einstellen der Brille durch einen
Augenoptiker gezielt verformt werden.
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Bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung, das sich dadurch auszeichnet, dass der
Verstärkungsbereich im Wirkbereich der Scharnieraugen
angeordnet ist. Im Wirkbereich der Scharnieraugen
treten besonders hohe Materialbelastungen auf, die
durch den Verstärkungsbereich wirkungsvoll
reduziert werden. So wird vermieden, dass bei hohen
Belastungen des Brillenscharniers die Fließgrenze des
verwendeten Materials erreicht wird. Somit treten
keine ungewollte Verformungen auf.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass der Verstärkungsbereich
durch eine Zone größerer Dicke realisierbar ist. So
kann bereits bei der Herstellung des
Brillenscharniers an den belasteten Bereichen eine Zone
größerer Dicke vorgesehen werden. Die Verwendung
weiterer Bauteile zur Realisierung des
Verstärkungsbereichs und der damit zwangsläufig verbundene
Montageaufwand sind also nicht notwendig.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass der Verstärkungsbereich
durch mindestens einen Absatz, insbesondere zwei
beidseitige Absätze an dem mindestens einem
Scharnierauge realisierbar ist. Dies bietet den Vorteil,
dass der Verstärkungsbereich mittels bekannter und
rationeller Fertigungsmethoden herstellbar ist.
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Überdies ergibt sich bei zwei beidseitigen Absätzen
ein einfacher, symmetrischer und damit auch
montagefreundlicher Aufbau des mindestens einen
Scharnierauges.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass das Mittelteil und/oder
das Bügelteil mit mindestens zwei Scharnieraugen
versehen sind. Dies ermöglicht es zwischen den
mindestens zwei Scharnieraugen ein weiteres
Scharnierauge anzuordnen. Die so angeordneten Scharnieraugen
können beispielsweise über eine Schraube
vorgespannt werden, was eine gute Gangregulierung des
Brillenscharniers ermöglicht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass ein Flansch in einem
Auflagebereich auf dem Scharnierauge dicker ist als
der Verstärkungsbereich. Der Flansch kann also
verhindern, dass sich zwei aufeinanderliegende
Scharnieraugen berühren, insbesondere im
Verstärkungsbereich und auch wenn dieser durch einen Augenoptiker
gezielt verformt wurde. Bei Verwendung von
Materialien die zur Kaltverschweißung neigen, wie
beispielsweise Titan, kann dieses also wirkungsvoll
vermieden werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass der Flansch
formschlüssig, verdrehgesichert an dem Verstärkungsbereich
anliegt. Der Flansch kann hierzu angeschnitten sein
und an dem Absatz des Verstärkungsbereichs
anliegen. Somit ergibt sich ein einfacher Aufbau des
Brillenscharniers, weil der an dem Absatz
anliegende angeschnittene Bereich des Flansches diesen
gegen Verdrehen sichert und so auf eine zusätzliche,
separate Verdrehsicherung des Flansches verzichtet
werden kann. Des Weiteren kann der Flansch so
angeschnitten sein, dass der Verstärkungsbereich näher
an das Scharnierauge heranreicht. Folglich kann der
Verstärkungsbereich die erfahrungsgemäß im Bereich
des Scharnierauges auftretenden hohen
Materialbelastungen besser aufnehmen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass das Brillenscharnier
zumindest teilweise aus Titan gebildet ist. Neben der
modischen Titanoptik bietet dies den Vorteil eines
geringen Gewichts bei hoher Festigkeit. Weil Titan
zur Kaltverschweißung neigt, müssen bewegliche
Teile voneinander getrennt werden. Dies kann durch den
bereits beschriebenen Flansch erfolgen, der hierzu
aus einem anderen - nicht mit Titan zur
Kaltverschweißung neigenden - Material auszuführen ist.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den übrigen
Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht eines
Scharnierauges;
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Fig. 2 eine Vorderansicht des
Scharnierauges;
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Fig. 3 eine Draufsicht eines Ausbruchs
des Scharnierauges;
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Fig. 4 eine Draufsicht eines
Flansches;
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Fig. 5 einen Schnitt des Flansches;
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Fig. 6 eine Seitenansicht des in Fig.
1 gezeigten Scharnierauges mit
montiertem Flansch;
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Fig. 7 eine Vorderansicht des
Scharnierauges mit montiertem
Flansch;
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Fig. 8 eine Draufsicht des Ausbruchs
des Scharnierauges mit
montiertem Flansch;
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Fig. 9 eine Seitenansicht eines
Brillenscharniers und
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Fig. 10 bis 12 Draufsichten auf verschiedene
Ausführungsbeispiele des
Brillenscharniers mit Ausbrüchen.
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Fig. 1 zeigt einen Teil eines Brillenscharniers 1
mit einem Mittelteil 3 und einem Scharnierauge 5.
Der Mittelteil 3 kann an einer Verbindungsfläche 7
mit dem Mittelbereich einer Brille verbunden
werden, also den unter anderem die Brillengläser
umfassenden Teil. Die Verbindung kann auf beliebige
Art und Weise hergestellt werden, wie
beispielsweise durch Schweißen, Kleben, Bonden oder Löten.
Möglich ist es auch, dass der Mittelteil 3 einstückig
in den Mittelbereich der Brille übergeht. Zwischen
dem Mittelteil 3 und dem Scharnierauge 5 liegt ein
streifenförmiger Verstärkungsbereich 9. Es ist zu
erkennen, dass der Verstärkungsbereich 9 hier
zumindest teilweise in einem Wirkbereich 11 des
Scharnierauges 5 angeordnet ist, der durch einen
gepunkteten Kreis K angedeutet ist.
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Der Verstärkungsbereich 9 kann durch einen Bereich
größerer Wandstärke realisiert werden, also
einstückig mit dem Mittelteil 3, oder durch eine
Materialauflage, die auf einen Bereich des Scharnierauges
5 aufgebracht wird.
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Im Wirkbereich 11 des Scharnierauges 5 treten
erfahrungsgemäß hohe Materialbelastungen auf, die
durch den Verstärkungsbereich 9 besser aufgenommen
werden.
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Der Verstärkungsbereich 9 ist hier als beidseitiger
Absatz 13 ausgeführt, der eine Zone größerer
Materialdicke bewirkt. Der Wirkbereich 11 des
Scharnierauges 5 weist also zwei Zonen unterschiedlicher
Materialdicke auf, wobei die Zone größerer
Materialdicke im Verstärkungsbereich 9 liegt. Der
Mittelteil 3 weist eine beidseitige Stufe 15 auf. An
diesem ergibt sich also eine Zone mit einer dritten
Materialstärke, die der Breite des
Brillenscharniers 1 entspricht. Die Stufe 15 ist so ausgelegt,
dass auf beiden Seiten des Scharnierauges 5 weitere
Scharnieraugen angebracht werden können, die
vorzugsweise bündig mit dem Mittelteil 3 abschließen,
so dass sich eine einheitliche Breite des
Brillenscharniers 1 ergibt.
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Es ist zu erkennen, dass die drei Zonen
unterschiedlicher Materialstärke des Mittelteils 3, des
Scharnierauges 5 und des Verstärkungsbereichs 9 auf
einfache Art und Weise rationell durch zwei jeweils
beidseitige Anschnitte mit unterschiedlichem
Materialabtrag herstellbar sind. So können durch einen
ersten beidseitigen Anschnitt die Materialstärke
des Verstärkungsbereichs 9 sowie die Stufe 15 und
durch einen weiteren Anschnitt die Materialstärke
des verbleibenden Wirkbereichs des Scharnierauges 5
sowie der Absatz 13 hergestellt werden. Denkbar ist
es auch, die Anschnitte in umgekehrter Reihenfolge
durchzuführen.
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Der Absatz 13 und die Stufe 15 verlaufen hier im
wesentlichen parallel zueinander und schließen mit
der Ebene, in der die Verbindungsfläche 7 liegt,
einen spitzen Winkel ein.
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Fig. 2 zeigt eine Vorderansicht des in Fig. 1
dargestellten Teils eines Brillenscharniers 1.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen, so dass insofern auf die Beschreibung der
vorangehenden Figur verwiesen wird.
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Zu erkennen ist das Mittelteil 3 der gleichzeitig
die Zone der größten Materialstärke ausmacht. Über
die Stufen 15 reduziert sich die Materialstärke auf
die Dicke des Verstärkungsbereichs 9. Weiter zu
erkennen ist, dass das Scharnierauge 5 die Zone der
geringsten Materialstärke aufweist und an dem
beidseitigen Absatz 13 in den Verstärkungsbereich 9
übergeht.
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Fig. 3 zeigt eine Draufsicht eines Teilschnitts
des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Teils eines
Brillenscharniers 1. Gleiche Teile sind mit
gleichen Bezugziffern versehen, so dass insofern auf
die Beschreibung der vorangehenden Figuren
verwiesen wird.
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Zu erkennen sind die drei Zonen unterschiedlicher
Materialstärke, die durch die Stufen 15 und den
beidseitigen Absatz 13 voneinander getrennt sind.
Das Scharnierauge 5, das die geringste
Materialstärke aufweist, ist im Bereich der Mittelachse
einer Bohrung 17 ausgebrochen, die das Scharnierauge
5 durchdringt.
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Auf einer, vorzugsweise auf beiden Seiten des
Scharnierauges 5 können, wie bereits beschrieben,
zwei weitere Scharnieraugen angeordnet werden und
mit einem geeigneten Verbindungsmittel,
beispielsweise einer Schraube, die in die Bohrung 17
eingeführt wird, fixiert werden.
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Beim Gebrauch des Brillenscharniers 1 können Kräfte
auftreten, die Biegemomente an dem Scharnierauge 5
hervorrufen. Diese Kräfte können entlang der
Längsrichtung der Bohrung 17 verlaufen und an einem
beliebigen Punkt des hier nicht sichtbaren
Wirkbereichs 11 des Scharnierauges 5 angreifen. Die
hierdurch induzierten Biegemomente werden über den
Verstärkungsbereich 9 auf das Mittelteil 3 übertragen.
Solche Kräfte treten häufig beim Einstellen der
Brille durch einen Optiker, insbesondere beim
Einstellen der Neigung der Brillengläser der Brille
auf. Die höchsten Materialbelastungen treten dabei
an den Stellen auf, an denen der Hebelarm bei
gleicher Materialstärke maximal wird. Maximale
Materialbelastungen treten folglich im Bereich des
beidseitigen Absatzes 13 und an den Stufen 15 auf.
Mithin ist also die Materialstärke des Scharnierauges
5 durch den streifenförmig verlaufenden
Verstärkungsbereich 9 an die auftretenden Biegemomente
besser angepasst, wodurch die Gesamtstabilität des
Brillenscharniers 1 erhöht wird. Je nach Auslegung
des Absatzes 13 treten die durch Biegemomente
hervorgerufenen absolut maximalen Materialbelastungen
bei dem Absatz 13 oder bei der Stufe 15 auf.
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Eine Auslegung so, dass die absolut maximalen
Materialbelastungen an der Stufe 15 auftreten ist zu
bevorzugen, weil diese außerhalb des Wirkbereichs
11 des Scharnierauges 5 liegt. Mithin treten beim
Einstellen durch einen Augenoptiker gezielt
herbeigeführte Verformungen des Brillenscharniers 1 im
Bereich der Stufe 15 an dem Verstärkungsbereich 9
auf. Eine Beeinträchtigung der Funktion des
Brillenscharniers 1 durch den Einstellvorgang ist also
praktisch ausgeschlossen.
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Fig. 4 zeigt einen Flansch 19, der einen
hülsenförmigen Ansatz 21 mit einem inneren Durchmesser 23
und einem äußeren Durchmesser 25 aufweist. Der
Flansch 19 ist im Wesentlichen kreisförmig und
weist einen entlang einer Sehne verlaufenden
Anschnitt 27 auf.
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Fig. 5 zeigt einen Schnitt des in Fig. 4
dargestellten Flansches 27. Gleiche Teile sind mit
gleichen Bezugziffern versehen, so dass insofern auf
die Beschreibung zu Fig. 4 verwiesen wird.
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Zu erkennen ist der hülsenförmige Ansatz 21 mit den
Durchmessern 23 und 25. Des Weiteren weist der
Flansch 19 eine Anlagefläche 29 und eine
Gleitfläche 31 auf. Die Flächen 29 und 31 stehen parallel
zueinander und können mit zwei Scharnieraugen in
Anlagekontakt gebracht werden. Scharnieraugen des
Brillenscharniers 1 können so voneinander getrennt
werden, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn
das Material der Scharnieraugen zur
Kaltverschweißung neigt, was damit praktisch ausgeschlossen
wird. Abhängig von der Anzahl der Scharnieraugen
können zwei oder mehr Flansche 19 in einem
Brillenscharnier 1 verwendet werden.
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Fig. 6 zeigt die Seitenansicht des in Fig. 1
gezeigten Scharnierauges 5 mit montiertem Flansch 19.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen, so dass insofern auf die Beschreibung der
vorangehenden Figuren verwiesen wird.
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Zu erkennen ist der Flansch 19, der sich in
montiertem Zustand im Wirkbereich 11 des
Brillenscharniers 1 befindet und dessen entlang einer Sehne
verlaufender Anschnitt 27 formschlüssig an dem
Absatz 13 des Scharnierauges 5 anliegt. Durch den
Formschluss ist der Flansch 19 gegen Verdrehen
gesichert. Denkbar ist es, dass der Formschluss auf
beliebige Art und Weise realisiert wird, wie
beispielsweise durch Kerben an dem Flansch 19 in die
entsprechende Gegenstücke des Scharnierauges 5
eingreifen oder durch einen beliebig geformten
Anschnitt 27 in Verbindung mit einem entsprechenden
Absatz 13.
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In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Flansch 19 dicker als der Absatz 13 des
Scharnierauges 5. Somit entspricht der Wirkbereich des
Scharnierauges 5 der Gleitfläche 31 des Flansches
19. Mithin kommt ein weiteres Scharnierauge, das
mit der Gleitfläche 31 in Anlagekontakt treten
kann, nicht mit dem Verstärkungsbereich 9 in
Berührung. Bei Verwendung von Scharnieraugen, deren
Material zur Kaltverschweißung neigt, können diese
also durch den Flansch 19 getrennt werden. Dieser
kann dann aus einem nicht zur Kaltverschweißung
neigenden Material ausgeführt werden.
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Es besteht auch die Möglichkeit, den Flansch 19
exakt gleich dick wie den Absatz 13 des
Scharnierauges 5 auszuführen, so dass sich aus dem
Verstärkungsbereich 9 und der Gleitfläche 31 eine plane
Fläche ergibt. In diesem Fall erstreckt sich der
Wirkbereich 11 zumindest teilweise auch auf den
Verstärkungsbereich 9, was hier durch eine
gepunktete Linie angedeutet ist.
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Fig. 7 zeigt eine Vorderansicht mit montiertem
Flansch 19 des in Fig. 2 dargestellten
Scharnierauges 5. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen, so dass insofern auf die
Beschreibung der vorangehenden Figuren verwiesen wird.
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Zu erkennen ist der Flansch 19, der doppelt
ausgeführt ist und dessen Anlageflächen 29 mit dem
Scharnierauge 5 in Anlagekontakt stehen. Zu
erkennen ist auch, dass dieser eine größere Dicke als
der Absatz 13 aufweist, der hier größtenteils
verdeckt ist.
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Fig. 8 zeigt eine Draufsicht des in Fig. 3
dargestellten Ausbruchs des Scharnierauges 5 mit
montiertem Flansch 19. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugziffern versehen, so dass insofern auf die
Beschreibung der vorangehenden Figuren verwiesen
wird.
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Der in Fig. 8 gezeigte Ausbruch des Scharnierauges
5 verläuft entlang einer parallel zur Bildebene
liegenden Ebene, durch die die Mittelachse der
Bohrung 17 verläuft. Zu erkennen ist der geschnittene,
hier doppelt ausgeführte Flansch 19, dessen
hülsenförmiger Ansatz 21 von beiden Seiten in die Bohrung
17 ragt. Der äußere Durchmesser 25 des Flansches 19
entspricht dabei dem Innendurchmesser der Bohrung
17. Die Anlagefläche 29 des Flansches 19 steht mit
dem Scharnierauge 5 in Anlagekontakt.
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Fig. 9 zeigt ein Brillenscharnier 1 mit einem
Mittelteil 3 und einem Bügelteil 33. Gleiche Teile
sind mit gleichen Bezugziffern versehen, so dass
insofern auf die Beschreibung der vorangehenden
Figuren verwiesen wird.
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Zu erkennen ist das Mittelteil 3 mit dem
Scharnierauge 5 im montiertem Zustand mit dem hier nicht
sichtbaren Flansch 19 und einem Bügelteil 33, das
zwei weitere Scharnieraugen 5', 5" aufweist. Das
Mittelteil 3, das Bügelteil 33 und die
Scharnieraugen 5, 5', 5" können, je nach Anforderung an das
Brillenscharnier 1, aus verschiedensten Materialien
bestehen. Aufgrund einer guten Optik und einer
hohen Festigkeit, ist es besonders vorteilhaft diese
Bauteile aus Titan zu fertigen.
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Die durch das Scharnierauge 5' verdeckten Teile des
Brillenscharniers 1 sind gestrichelt dargestellt.
Im Einzelnen sind dies Teile des Absatzes 13 des
Scharnierauges 5, der Anschnitt 27 und die
Durchmesser 23, 25 des Flansches 19 sowie dieser selbst
und Teile des Scharnierauges 5. Des Weiteren ist
gestrichelt das Ende einer Ausnehmung 35, die
zwischen den Scharnieraugen 5', 5" verläuft
angedeutet, in der sich das Scharnierauge 5 befindet.
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Das Scharnierauge 5' weist eine Bohrung 37 auf, in
die ein Innengewinde eingebracht ist. Zur Fixierung
der Scharnieraugen 5, 5', 5" kann dieses mit einer
entsprechenden Schraube, die von der Seite des
Scharnierauges 5" in das Brillenscharnier 1
eingeführt wird, kämmen.
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Das Bügelteil 33 weist eine Verbindungsfläche 7'
auf, über die dieses mit einem Bügel einer Brille
verbunden werden kann. Die Verbindung kann analog
der Verbindung des Mittelteils 3 über die
Verbindungsfläche 7 auf beliebige Art und Weise
hergestellt werden.
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Fig. 10 zeigt eine Draufsicht mit einem Ausbruch
des in Fig. 8 dargestellten Brillenscharniers 1.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugsziffern
versehen, so dass insofern auf die Beschreibung der
vorangehenden Figuren verwiesen wird.
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Zu erkennen sind das geschnittene Scharnierauge 5
und der Flansch 19, die sich in der Ausnehmung 35,
die durch die Scharnieraugen 5', 5" gebildet wird,
befinden. Das Scharnierauge 5' weist die Bohrung 37
mit dem Innengewinde 39 auf. Weiter zu erkennen ist
ein konischer Bereich 41, an dem sich die Bohrung
37 auf den inneren Durchmesser 23 des Flansches 19
aufweitet. Das Scharnierauge 5" weist eine sich
zum Scharnierauge 5 konisch verjüngende Bohrung 43
auf.
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Fig. 11 zeigt das in Fig. 9 dargestellt
Brillenscharnier 1 im montierten Zustand mit einer
vorzugsweise kaltgeformten Schraube 45. Gleiche Teile
sind mit gleichen Bezugziffern versehen, so dass
insofern auf die Beschreibung der vorangehenden
Figuren verwiesen wird.
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Zu erkennen ist, dass ein Außengewinde 47 der
Schraube 45 mit dem Innengewinde 39 des
Scharnierauges 5' kämmt. Der Außendurchmesser der Schraube
45 entspricht dem inneren Durchmesser 23 des
Flansches 19. Ein mit einem Außenkonus versehener Kopf
49 der Schraube 45 tritt mit der konischen Bohrung
43 in Anlagekontakt. Hierdurch werden die
Scharnieraugen 5' und 5" gegen den Flansch 19 und damit
gegen das Scharnierauge 5 gepresst. Die
Scharnieraugen 5', 5" gleiten also mit einer durch die
Schraube 45 vordefinierten Kraft auf der
Gleitfläche 31 des Flansches 19.
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An den Gewinden 39 und 47 sowie an der konischen
Bohrung 43 und dem ebenfalls konisch geformten Kopf
49 tritt ein Reibschluss auf, der die Schraube 45fixiert. Diese wird also beim Verdrehen des
Scharniers 1 mit den Scharnieraugen 5', 5" mitgedreht.
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Des Weiteren ist vorteilhaft, dass aufgrund der
konischen Bohrung 43 und des ebenfalls konisch
geformten Kopfes 49 der Schraube 45 auch bei größeren
an der Schraube 45 angelegten Drehmomenten
vergleichsweise hohe - den Drehmomenten
entgegenwirkende - Reibkräfte auftreten, was eine feine Dosierung
der Vorspannung der Schraube 45 und damit der in
dem Brillenscharnier 1 auftretenden Reibkräfte
ermöglicht. Über die so gut dosierbare Vorspannung
der Schraube 45, die an den Scharnieraugen 5', 5"
anliegt, wird also eine einstellbare
Gangregulierung des Brillenscharniers 1 realisiert.
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Fig. 12 zeigt das in Fig. 11 dargestellte
Ausführungsbeispiel des Brillenscharniers 1 mit einer
gedrehten Schraube 51. Gleiche Teile sind mit
gleichen Bezugziffern versehen, so dass insofern auf
die Beschreibung der vorangehenden Figuren
verwiesen wird.
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Zu erkennen ist die gedrehte Schraube 51 mit dem
Außengewinde 47 und einem zylindrischen Bereich 53.
Dieser ist an den inneren Durchmesser 23 des
Flansches 19 angepasst, so dass dieser drehbar in dem
hülsenförmigen Ansatz 21 gelagert ist. Zu erkennen
ist der Kopf 49 der gedrehten Schraube 51, der zwei
konische Bereich 55, 57 und einen zylindrischen
Bereich 59 aufweist. Der konische Bereich 55 und die
konische Bohrung 43 des Scharnierauges 5" stehen
in Anlagekontakt, was einen - im Vergleich zu plan
anliegenden Schraubköpfen - stärkeren Reibschluss
der gedrehten Schraube 51 ermöglicht.
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Es ist denkbar, auch an den Scharnieraugen 5', 5"
Verstärkungsbereiche vorzusehen. Hierzu kann der
Flansch 19 mehrfach angeschnitten werden.
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Es besteht auch die Möglichkeit,
Verstärkungsbereiche an Brillenscharnieren vorzusehen, die nur zwei
Scharnieraugen oder mehr als drei Scharnieraugen
aufweisen.
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Überdies ist es möglich, an dem Bügelteil 33 nur
ein Scharnierauge mit einem Verstärkungsbereich 9
vorzusehen und an dem Mittelteil 3 zwei
Scharnieraugen vorzusehen.
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Schließlich kann auch die Gangregulierung des
Brillenscharniers mit einem beliebigen
Verbindungsmittel realisiert werden, beispielsweise mit einer
Niet.
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Überdies kann der Verstärkungsbereich an den
Scharnieraugen auf beliebige Art und Weise realisiert
werden. So kann der Verstärkungsbereich eine
beliebige Form aufweisen oder auch durch eine
Materialauflage realisiert werden. Diese kann durch
Schweißen, Kleben, Bonden, Löten oder durch eine
beliebige Verbindungstechnik an den Scharnieraugen fixiert
werden. Wichtig ist dabei, dass die Scharnieraugen
des Brillenscharniers an den hochbelasteten Stellen
verstärkt werden, was insgesamt ein kleinbauendes
und trotzdem stabiles Brillenscharnier ermöglicht.