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Lichtelektrischer Belichtungsmesser Es sind Belichtungsmesser bekannt,
bei denen der für die Belichtung zu wählende Belichtungszeitwert aus einer Folge
von Zeitwerten durch den Zeigerausschlag eines photoelektrisch angetriebenen Meßwerkes
angezeigt wird und die drei zur Ablesung der zusammengehörenden Belichtungszeiten,
Blendenöffnungen und Empfindlichkeiten des photographischen Materials dienende Skalen
besitzen. So wird insbesondere durch die französische Patentschrift 956 359 ein
Belichtungsmesser vorgeschlagen, bei dem zwei Drehkörper koaxial gelagert vorgesehen
sind, die jeweils durch zugeordnete aus dem Belichtungsmessergehäuse hinausragende
Einstellknöpfe unter Friktion gegeneinander verstellt werden können und gemeinsam
miteinander verdreht werden können. Auf einem dieser Drehkörper sind auf der Oberfläche
desselben eine Reihe von Belichtungszeitfolgen aufgebracht, die unter einer Schauöffnung
mehr oder weniger genau eingestellt werden können. Auf dem mit diesem Drehkörper
durch Friktion verbundenen zweiten Drehkörper sind die zu einer bestimmten Emulsionsempfindlichkeit
zugeordneten Blendenwerte aufgetragen.
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Diese werden bei sorgfältiger Einstellung zu den Belichtungszeitfolgen
des anderen Drehkörpers unter einer für beide Drehkörper gemeinsamen oder in getrennten
Schauöffnungen gleichzeitig sichtbar. Die Benutzung dieses bekannten Belichtungsmessers
erfordert eine sorgfältige, umständliche und zeitraubende Einstellung der beiden
Drehkörper zueinander, weil die Skala auf dem einen Drehkörper zunächst in das Fenster
gebracht und der andere Drehkörper so lange gedreht werden muß, bis die gewünschte
zweite Skala ebenfalls in einem Fenster erscheint wobei darauf zu achten ist, daß
die erste Skala nicht aus dem Fenster verschwindet.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein besonders einfaches, mechanisch
zuverlässiges Einstellwerk zu schaffen, das in der bekannten Weise in seinem mechanischen
Teil im wesentlichen aus zwei koaxialen Drehkörpern besteht, die relativ und miteinander
gekuppelt drehhar sind und deren Skalen in Schauöffnungen erscheinen. Die Erfindung
besteht darin, daß der eine Drehkörper in der Ablesestellung jeder seiner Skalen
durch eine Rast gehalten und in der Ablesestellung der Skalen des anderen Drehkörpers
mit diesem durch eine von Hand lösbare Verriegelung gekuppelt ist. Weitere Nlerkmale
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die erfindungsgemäße nurchbildung
des Einstellwerkes sei an Hand der Zeichnung erläutert.
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In einem Gehäuse 1 des Belichtungsmessers (vgl.
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Abb. 1) ist ein Drehkörper 2 in einem Lager 3 so befestigt, daß er
um seine Längsachse drehbar ist, aber gegen axiale Verschiebung in bekannter Weise
gesichert ist. In einer zentralen Bohrung 4 dieses Drehkörpers ist eine Achse 5
eingesetzt, die unter dem Druck einer Feder 6 in die Bohrung hineingetrieben wird.
Auf der Achse 5 ist ein zweiter Drehkörper 7 derart befestigt, daß die einander
zugewandten Stirnflächen unter dem Druck der Feder aufeinander aufliegen. Die axiale
I,änge dieses mit der Achse 5 drehungssicher verbundenen Körpers 7 ist so bemessen,
daß er bei Anlage seiner Stirnfläche an die Stirnfläche des Drehkörpers 2 zu einem
Teil über das Gehäuse 1 an der dem Lager 3 entgegengesetzten Gehäusewand hervorsteht,
die er in einer als Lager dienenden Bohrung 8 durchsetzt. Der Drehkörper 2 besitzt
etwa an der seinem Lager 3 zugewandten Stirnseite eine in bekannter Weise durchgebildete
und nicht dargestellte Rast - etwa ein Polygonteil oder ein Zahnrad mit einer auf
die Polygonseiten oder die Zahnlücken unter Druck aufliegenden Feder -, die den
Drehkörper 2 in bestimmten zweckmäßig gleichmäßig über dem Umfang verteilten Lagen
(deren Anzahl vorgegeben werden kann) gegen ein mäßiges Drehmoment festhält. Auf
der dem Drehkörper 7 zugewandten Stirnfläche des Drehkörpers 2 sind Löcher 9 vorgesehen,
deren Lage und Anzahl gleich ist der Lage und Anzahl der Raststellungen. In diese
Löcher 9 greifen ein oder mehrere Bolzen oder Stifte 10 ein, die im Drehkörper 7
befestigt sind und nur so weit iiber die Stirnfläche des Drehkörpers 7 hinausragen,
daß dieser Körper bei einer durch Zug an dem über das Gehäuse 1 herausragenden Teil
hervorgerufenen axialen Verschiebung mii den Betrag, den die Feder 6 seiner Achse
5 innerhalb der Bohrung 3 des Drehkörpers 2 zuläßt - frei um seine Achse in der
Boh-
rung 8 des Gehäuses 1 und der Bohrung 4 des Drehkörpers 2 verdreht
werden kann.
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Um diese axiale Verschiebung leichter ausführen zu können, wird der
aus dem Gehäuse 1 herausragende Teil des Drehkörpers 7 mit einer Kordel versehen,
oder es wird an seiner außenliegenden Stirnfläche eine Kordelscheibe befestigt.
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Die Stifte 10 und die Löcher 9 bilden beim Eingriff eine durch den
Druck der Feder 6 in bestimmten Lagen gesicherte Kupplung; die beiden alsdann miteinander
gekuppelten Drehkörper 2 und 7 können gegen den Widerstand der Raste gemeinsam gedreht
werden und springen ebenfalls gemeinsam in die durch die Raste vorgebbaren Lagen
ein.
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Um dieses Einstellwerk zur Ermittlung der ein gangs genannten Werte
benutzen zu können, werden auf der Mantelfläche des Drehkörpers 2 längs der Achse
Folgen von Belichtungszeitwerten aufgetragen, die, für jede Raststellung in einem
verschiedenen Wertbereich sich erstreckend, in solcher Anzahl auf dem Umfang der
Mantelfläche vorgesehen sind, wie es einer gewünschten Anzahl von Raststellungen
entspricht. Auf der Mantelfläche des Drehkörpers 7, die sich innerhalb des Gehäuses
1 befindet, wird eine Folge von Blendenwerten längs des Umfanges aufgezeichnet,
deren Anzahl ebenfalls den Raststellungen entspricht.
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Wird die gemeinschaftliche Mittelachse beider Drehkörper mitten unter
eine sich in Achsrichtung erstreckende Schauöffnung 11 (vgl. Abb. 2) gelegt, so
werden in der Schauöffnung 11 eine Reihe von Belichtungswerten - auf dem Drehkörper
2 vorgesehen -und ein Blendenöffnungswert - auf dem im Gehäuse liegenden Teil des
Drehkörpers 7 vorgesehen - gleichzeitig sichtbar, deren Zuordnung durch die Stellung
der Stiftkupplung 9, 10 gegeben ist.
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Die Zuordnung der einzelnen Belichtungswertfolgen zu den einzelnen
Blendenöffnungswerten hat nach bekannten Regeln zu erfolgen und bedarf keiner besonderen
Erörterungen; sie ist für eine bestimmte Empfindlichkeit des photographischen Materials
und für ein vorgegebenes photoelektrisch arbeitendes Meßwerk festgelegt.
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Um aber das Einstellwerk auch für verschiedene Empfindlichkeiten
des photographischenMaterialsver wenden zu können, wird - wie bekannt - auf dem
aus dem Gehäuse 1 herausragenden Teil des Drehkörpers 7 eine Skala der Empfindlichkeitswerte
so aufgebracht, daß für eine erfindungsgemäß besonders hervorgehobene Lichtwertfolge
- etwa eine durch besondere Einfärbung gekennzeichnete Folge - neben oder unter
einer Marke am Gehäuse derjenige Empfindlichkeitswert des Materials verzeichnet
ist, der bei dem durch die verstellbare Kupplung sichtbar gewordenen Blendenöffnungswert
notwendig vorhanden sein muß. Es entsteht alsdann eine eindeutige Zuordnung der
Blendenöffnungswerte und der Empfindlichkeitswerte auf dem Drehkörper 7. Die Empfindlichlichkeitswerte
können - wie bekannt - auf der außenliegenden Mantelfläche oder auf der Stirnfläche
oder
auf einer an dieser befestigten Scheibe (Kordelscheibe) aufgetragen werden; sie
können auch in verschiedenen Maßeinheiten (DIN, ASA u. a.) allein oder gemeinsam
aufgetragen werden.
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Praktisch wird die Benutzung des Belichtungsmessers mit dem erfindungsgemäßen
Einstellwerk so erfolgen: Es wird unter der Schauöffnung die erfindungsgemäß besonders
gekennzeichnete - etwa gefärbte - Belichtungszeitwertfolge eingestellt, die erfindungsgemäße
Kupplung der beiden Drehkörper wird durch Zug an dem aus dem Gehäuse hinausragenden
Drehkörperteil gelöst, dieser entkuppelte Teil wird so weit verdreht, bis unter
oder an der Gehäusemarke der Empfindlichkeitswert des photographischen Materials
erscheint, das benutzt wird. Wird dann die Kupplung eingelassen, so ist eine feste
Zuordnung von Blendenöffnungswerten zu Belichtungszeitwertfolgen erreicht. Durch
den Zeigerausschlagdes Meßwerkes wird eine bestimmte Stelle in der Schauöffnung
hervorgehoben, unter der der zu benutzende Belichtungszeitwert verzeichnet ist,
der zu dem gleichzeitig angezeigten Rlendenöffnungswert gehört. Durch Verdrehen
beider miteinander gekuppelten Drehkörper läßt sich dann eine Folge von zusammengehörenden
Zeit- und Blendenwerten ermitteln, die für eine Aufnahme miteinander verträglich
sind.