DE1001683B - Verfahren zur Herstellung eines neuen Tuberkulostatikums - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen TuberkulostatikumsInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D413/00—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and oxygen atoms as the only ring hetero atoms
- C07D413/02—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and oxygen atoms as the only ring hetero atoms containing two hetero rings
- C07D413/04—Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and oxygen atoms as the only ring hetero atoms containing two hetero rings directly linked by a ring-member-to-ring-member bond
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- Plural Heterocyclic Compounds (AREA)
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Tuberkulostatikums.
In den letzten Jahren wurden viele Untersuchungen durchgeführt, die die Auffindung neuer Chemotherapeutika
mit inhibierender Wirkung gegenüber dem die Tuberkulose bei Menschen und Tieren hervorrufenden
Mikroorganismus, M.-tuberkulosis, zum Ziel hatten. Diese Untersuchungen führten zu einer Anzahl
Tuberkulostatika, zu deren wichtigsten Streptomycin, p-Aminosalicylsäure sowie Isonicotinsäurehydrazid
und Derivate derselben gehören.
Bei der Anwendung dieser Verbindungen in der Tuberkulosebehandlung wurden jedoch verschiedene
Nachteile deutlich. So rufen beispielsweise Streptomycin und p-Aminosalicylsäure oft unerwünschte
Nebenwirkungen hervor. Außerdem besitzen die meisten der bekannten Tuberkulostatika einschließlich
Isonicotinsäurehydrazid den großen Nachteil, daß ihre Anwendung gegenüber dem Chemotherapeutikum
resistente Stämme des Tuberkelbazillus erzeugt. Eine derartige Resistenz kann schon sehr bald nach Beginn
der Behandlung eintreten und· schafft dann einen Zustand, in dem eine erfolgreiche Behandlung erheblich
schwieriger durchzuführen ist, als in dem ursprünglichen Zustand des Erkrankten.
An ein gutes Tuberkulostatikum müssen deshalb, neben anderen, folgende Anforderungen gestellt
werden:
Es soll eine geringe Toxizität besitzen und praktisch keine Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen,
Schwindelgefühle u. dgl., hervorrufen.
Es soll in vivo eine starke Entwicklungshemmung des Tuberkelbazillus aufweisen.
Es soll keine resistenten Stämme des Bazillus erzeugen
und auch bei Stämmen, die auf Grund der Anwendung bekannter Tuberkulostatika bereits gegen
diese resistent geworden sind, wirksam sein.
Es soll stabil sein und leicht verabreicht werden können, vorzugsweise per os.
Es wurde nun gefunden, daß man zu einem neuen Tuberkulostatikum, das die oben aufgeführten Bedingungen
in überraschend hohem Ausmaß erfüllt, gelangt, wenn man 2-Pyridyl-(4)-l, 3, 4-oxdiazolon-(5)
oder ein Salz desselben mit p-Ami'nosalicylsäure oder
einem Salz derselben umsetzt.
Das als Ausgangsmaterial verwendete neue 2-Pyridyl-(4)-l, 3, 4-oxdiazolon-(5) (der Einfachheit halber
im folgenden als Oxdiazolon bezeichnet) kann beispielsweise
hergestellt werden, indem Isonicotinsäurehydrazid in wasserfreiem oder wasserhaltigem Reaktionsmedium
in an sich bekannter Weise (vgl. französische Patentschrift 865 155) mit Phosgen umgesetzt
wird. Diese Umsetzung kann beispielsweise durch Auflösen von Isonicotinsäurehydrazid in Dioxan und
Verfahren zur Herstellung eines neuen Tuberkulostatikums
Anmelder:
Ed. Geistlich Söhne A.G. für chemische
Industrie, Wolhusen (Schweiz)
Industrie, Wolhusen (Schweiz)
Vertreter: Dr. F. Zumstein, Patentanwalt,
München 2, Bräuhausstr. 4
München 2, Bräuhausstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 7. Dezember 1953
Schweiz vom 7. Dezember 1953
Dr. Arthur Ernest Wilder Smith, Wolhusen (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
Einleiten von Phosgen in die so erhaltene Lösung oder durch Einleiten von Phosgen im Überschuß in
eine Lösung von Isonicotinsäurehydrazid-hydrochlorid in Wasser durchgeführt werden. Dabei bildet sich das
Hydrochlorid des Oxdiazolons, das in die freie Base übergeführt oder als solches für die Umsetzung mit
p-Aminosalicylsäure verwendet werden kann.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen p-Aminosalicylsäurederivats
des wie oben beschrieben gewonnenen Oxdiazolons kann auf mehreren Wegen erfolgen. So kann man beispielsweise die freie Base
mit einem Salz der p-Aminosalicylsäure, z. B. dem Natriumsalz, in wäßriger Lösung umsetzen. Es ist jedoch
auch möglich, ein Säureadditionssalz des Phosgenierungsproduktes als Ausgangsstoff zu ver-
wenden. Das p-Äminosalicylsäurederivat des Oxdiazolons
stellt eine orangefarbene Verbindung dar und' es wird angenommen, daß es sich dabei nicht um ein
echtes Salz handelt, da die beiden Komponenten farblos sind und das Derivat einen verhältnismäßig niedrigen
Schmelzpunkt, nämlich 165° (Zersetzung), besitzt.
Die neue erfindungsgemäß hergestellte Verbindung weist eine überraschend geringe Toxizität auf. Die
LD50 beträgt bei subkutaner Anwendung bei der Maus
etwa ein Zehntel und bei oraler Verabreichung an Kaninchen etwa ein Drittel von der des Isonicotinsäurehydrazids.
Die Tendenz der neuen Verbindung, resistente Stämme des M.-tuberkulosis zu erzeugen, ist
wesentlich geringer als diejenige der bisher üblichen
..... 609 768/281
Tuberkulostatika. Laboratoriumsversuche haben außerdem ergeben, daß die erfindungsgemäß hergestellte
Verbindung noch in großen Verdünnungen die Entwicklung von gegenüber Isonicotinsäurehydrazid
bereits resistenten Stämmen zu hemmen vermag. Bei den für eine erfolgreiche Tuberkulosebehandlung
erforderlichen Dosen ruft das neue Derivat keine der mit den bekannten Tuberkulostatika verknüpften unangenehmen
Nebenwirkungen hervor.
Das folgende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern, ohne sie zu beschränken.
A. Herstellung von 2-Pyridyl-(4)-l, 3, 4-ox-
diazolon-(5)
a) 5 g Isonicotinsäurehydrazid werden in 300 cm3 Dioxan (absolut) heiß gelöst. Bei 44° werden
80 g Phosgen in Gasform innerhalb von 35 Minuten eingeleitet. Die neue Verbindung fällt als Salz aus und
wird abgenutscht. Ausbeute 8 g.
14 g des obenerwähnten Salzes werden in 100 cm2 2 η-wäßriger Natronlauge gelöst, mit Kohle behandelt
und filtriert, dann mit 2 η-Salzsäure bis pH 7 neutralisiert.
Die ausgefallene Substanz wird abgenutscht und getrocknet, Ausbeute 9 g. Sie kann aus Wasser oder
Äthanol umkristallisiert werden; F. = 257°.
C7H5N3O2
berechnet in C 51,5 %, H 3,06%, N 25,75«/»,
gefunden in C 51,35%, H 2,95%, N 25,36%;
gefunden in C 51,35%, H 2,95%, N 25,36%;
b) 500 g Isonicotinsäurehydrazid werden in 800 cm3 Wasser und 170 cm3 konzentrierter Salzsäure gelöst
und auf Zimmertemperatur abgekühlt. Die Lösung wird in einen Kolben (2 1) gebracht, der mit einem
weiten Einleitungsrohr versehen ist. 1,2 kg Phosgen
30 werden unter Kühlung während 3 Stunden eingeleitet.
Es bildet sich ein Niederschlag. Der Inhalt des Kolbens .wird in ein Becherglas (41) gegossen und das
pH mit 25%igem Ammoniak unter Kühlung auf 6 gebracht. Nach dem Abkühlen (1 Stunde auf 5°) wird
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und getrocknet. Ausbeute 340g, F. = 240° (Zersetzung).
Das Produkt wird durch Lösen in verdünntem Ammoniak und Fällen durch Zugabe von verdünnter
Salpetersäure bis pH6 weitergereinigt. Man kann es
aber auch direkt aus Wasser oder Alkohol oder anderen Lösungsmitteln Umkristallisieren. F. = 265°
(Zersetzung).
Für das vorstehend beschriebene Herstellungsverfahren wird kein Schutz beansprucht.
B. Herstellung des p-Atninosalicylsäurederivats des 2-Pyridyl-(4)-l, 3, 4-oxdiazolotis-(5)
4,4 Teile p-aminosalicylsaures Natrium werden in
7,5 Teilen Wasser gelöst und bei 20 bis 40° mit der Lösung von 4,1 Teilen der oben beschriebenen Base
des Phosgenierungsproduktes in 12,5 Teilen 2 n-Salzsäure versetzt. Die neue orangefarbene Verbindung
fällt sofort aus; Ausbeute 6,2Teile, F. = 165° (Zersetzung) .
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung eines neuen Tuberkulostatikums, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Pyridyl-(4)-l, 3, 4-oxdiazolon-(5) oder ein Salz desselben mit p-Aminosalicylsäure oder einem Salz derselben umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 865 155.© 609 768/281 1.57
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH322064T | 1953-11-24 | ||
CH322065T | 1953-12-07 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1001683B true DE1001683B (de) | 1957-01-31 |
DE1001683C2 DE1001683C2 (de) | 1957-07-11 |
Family
ID=37400957
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1954G0014043 Expired DE1001683C2 (de) | 1953-11-24 | 1954-03-23 | Verfahren zur Herstellung eines neuen Tuberkulostatikums |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
CH (2) | CH322064A (de) |
DE (1) | DE1001683C2 (de) |
FR (1) | FR1263201A (de) |
NL (1) | NL82843C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR865155A (fr) * | 1939-04-26 | 1941-05-15 | Geigy Ag J R | Composés hétérocycliques contenant des substituants aliphatiques ou alicycliques à poids moléculaire élevé et procédé de fabrication de ces composés |
-
0
- NL NL82843D patent/NL82843C/xx active
-
1953
- 1953-11-24 CH CH322064D patent/CH322064A/de unknown
- 1953-12-07 CH CH322065D patent/CH322065A/de unknown
-
1954
- 1954-03-23 DE DE1954G0014043 patent/DE1001683C2/de not_active Expired
- 1954-06-21 FR FR671410A patent/FR1263201A/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR865155A (fr) * | 1939-04-26 | 1941-05-15 | Geigy Ag J R | Composés hétérocycliques contenant des substituants aliphatiques ou alicycliques à poids moléculaire élevé et procédé de fabrication de ces composés |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1001683C2 (de) | 1957-07-11 |
NL82843C (de) | |
CH322064A (de) | 1957-05-31 |
FR1263201A (fr) | 1961-06-09 |
CH322065A (de) | 1957-05-31 |
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