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AT232195B - Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, neutrale Lösungen ergebenden Derivaten von Tetracyclinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, neutrale Lösungen ergebenden Derivaten von Tetracyclinen

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Publication number
AT232195B
AT232195B AT145162A AT145162A AT232195B AT 232195 B AT232195 B AT 232195B AT 145162 A AT145162 A AT 145162A AT 145162 A AT145162 A AT 145162A AT 232195 B AT232195 B AT 232195B
Authority
AT
Austria
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sep
solvents
solution
mixture
water
Prior art date
Application number
AT145162A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Leo Ind Chim Farm Spa
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Publication date
Application filed by Leo Ind Chim Farm Spa filed Critical Leo Ind Chim Farm Spa
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  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Vertahren zur Herstellung von wasserlöslichen, neutrale Lösungen ergebenden Uerivaten von Tetracyclinen 
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von wasserlöslichen, neutrale Lösungen ergebenden Derivaten von Tetracyclinen durch Behandlung mit Formaldehyd. Es entstehen dabei Methylolverbindungen der allgemeinen Formel :   R-CONH. CH2OH,    worin R den Rest des verwendeten Tetracyclins bedeutet. Beispielsweise bildet sich, wenn man von Tetracyclin ausgeht, die Verbindung : 
 EMI1.1 
 
Aus andern Tetracyclinen, wie Chlortetracyclin, Oxytetracyclin oder Demethylchlortetracyclin erhält man ähnliche Produkte. 



   Diese Art Reaktion wurde schon von Einhorn (Ann. 343,255, 1905) bei der Synthese von N-methylolDerivaten von Amiden beschrieben, als die Mannich-Reaktion noch nicht bekannt war. Die ersten Beobachtungen Mannichs über die Reaktion, welche seinen Namen trägt, wurden 1912 veröffentlicht (Mannich und   Krösche-Arch.   Pharm. 250,647, 1912-vgl. Organic Reactions, Vol. I, S. 306). 



   In der Tat haben später veröffentlichte Arbeiten gezeigt, dass es sich bei den Produkten, welche nach dem erfindungsgemässen Verfahren synthetisiert wurden, nicht um zwei durch eine Methylenbindung miteinander verbundene Moleküle des Antibioticums handelt, wie man anfänglich glaubte, sondern um N-methylol-Derivate der allgemeinen Formel : 
 EMI1.2 
 in völliger Übereinstimmung mit der Reaktion, die Einhorn schon 1905 beschrieben hat. 



   Diese neuen Derivate weisen bemerkenswerte pharmakologische Eigenschaften auf. Sie sind zwar in vitro nicht sehr aktiv, jedoch in vivo höchst aktiv, was wahrscheinlich mit einer Spaltung der Verbindung in vivo in ihre beiden Grundmoleküle unter Freiwerden von monomeren Formaldehyd in Beziehung steht. 



  Vor allem soll vermerkt werden, dass die pharmakologischen und klinischen Eigenschaften solcher Produkte allen bekannten, analogen Verbindungen gegenüber einen eindeutigen Fortschritt in der Heilkunde darstellen ; daraus lässt sich ihre Nützlichkeit unmittelbar ableiten. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Nachstehend werden einige pharmakologische Daten der Produkte mit den Daten der im Handel befindlichen ähnlichen Derivate verglichen. Die experimentellen Daten sprechen deutlicher als jede Erklärung. 



   Die Tabellen I und II beziehen sich auf die akute bzw. subakute Toxizität des Tetracyclin-Hydrochlorids, des Pyrrolidino-Methyltetracyclins und des   erfindungsgemässen   Tetracyclins, welches fortan   TMT"genannt   werden soll. 



   Zum Vergleich wurde das in der deutschen Auslegeschrift Nr. 1044806 beschriebene PyrrolidinoMethyltetracyclin herangezogen. Diese Verbindung befindet sich im Handel und ist deshalb die beste der in jener Auslegeschrift beschriebenen Verbindungsgruppe. 



   Alle in den Tabellen angeführten Dosen sind als Tetracyclin (freie Base) ausgedrückt, um einen direkten Vergleich zu erlauben. Bei der Umrechnung wurden die Molekulargewichtsunterschiede der verschiedenen Verbindungen berücksichtigt. 



   Tabelle I Akute Toxizität   (LDso Maus   albino Swiss) 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Applikationsart <SEP> Tetracyclin. <SEP> HCl <SEP> Pyrrolidinomethyl- <SEP> TMT <SEP> 
<tb> tetracyclin
<tb> Intravenös.......... <SEP> 0, <SEP> 155 <SEP> g/kg <SEP> 0, <SEP> 145 <SEP> g/kg <SEP> 0, <SEP> 172 <SEP> g/kg <SEP> 
<tb> Intraperitoneal...... <SEP> 0, <SEP> 338 <SEP> g/kg <SEP> 0, <SEP> 325 <SEP> g/kg <SEP> 0, <SEP> 360 <SEP> g/kg
<tb> Oral <SEP> 2, <SEP> 550 <SEP> g/kg <SEP> 1, <SEP> 320 <SEP> g/kg <SEP> 3, <SEP> 000 <SEP> g/kg
<tb> 
 
Tabelle II Subakute Toxizität (Maus albino Swiss LDso) 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> Applikationsart <SEP> :

   <SEP> Intraperitonal <SEP> 0, <SEP> 250 <SEP> g/kg <SEP> pro <SEP> die
<tb> Tetracyclin-Hydrochlorid <SEP> Pyrrolidinomethyltetracyclin <SEP> TMT
<tb> 0, <SEP> 830 <SEP> 0, <SEP> 540 <SEP> 3, <SEP> 6 <SEP> 
<tb> 
 
Die nachfolgenden Daten stellen einen Vergleich dar zwischen der akuten und der subakuten Toxizität des Chlortetracyclinchlorhydrates und dem löslichen Tetracyclin nach der Erfindung, welches AMA genannt werden soll. Der Vergleich wird auf Chlortetracyclin beschränkt, weil kein anderes wasserlösliches Derivat des Chlortetracyclins bis ins einzelne beschrieben ist, obschon in der deutschen Auslegeschrift Nr. 1044806 allgemein darauf hingewiesen wird. Die in den Tabellen angeführten Dosen sind als Tetracyclin (freie Base) ausgedrückt. 



   Tabelle III Akute Toxizität   (LD50 Maus   albino Swiss) 
 EMI2.3 
 
<tb> 
<tb> Applikationsart <SEP> Chlortetracyclin-Hydrochlorid <SEP> AMA
<tb> Intravenös <SEP> 0, <SEP> 093 <SEP> g/kg <SEP> 0, <SEP> 115 <SEP> g/kg <SEP> 
<tb> Intraperitoneal.............. <SEP> 0, <SEP> 214 <SEP> g/kg <SEP> 0, <SEP> 273 <SEP> g/kg <SEP> 
<tb> Oral <SEP> ....................... <SEP> 2,150 <SEP> g/kg <SEP> 2,830 <SEP> g/kg
<tb> 
   auoaKute ioxiznai iviaus aiDino wiss).   



   Nach oraler Applikation von Chlortetracyclin-Hydrochlorid in einer Dosierung von 2 g/kg pro die, als Tetracyclin (freie Base) ausgedrückt, beträgt die mittlere Überlebensdauer 3, 15 Tage. 



   Nach Applikation einer gleich grossen Dosis AMA, auch als Chlortetracyclin (freie Base) ausgedrückt, beträgt die mittlere Überlebensdauer 25, 8 Tage. 



   Im Falle des erfindungsgemässen löslichen Chlortetracyclins stellt seine Löslichkeit einen weiteren unmittelbaren Beweis seiner Nützlichkeit dar. In der Tat besitzt Chlortetracyclinchlorhydrat in Wasser eine Löslichkeit von 1%, während AMA in Wasser im Verhältnis   1: 1 (g/v)   löslich ist. Dies erlaubt die intravenöse Applikation des Antibioticums in Form normaler Injektionen beim pn des Blutes, während bisher die intravenöse Applikation des Chlortetracyclins ausgeschlossen war. Man musste sich auf Infusionen beschränken, deren Resultate jedoch infolge Erscheinungen von Phlebitis und Thrombophlebitis recht ungünstig waren. 



   Zweckmässig verwendet man erfindungsgemäss Formaldehyd in einer Menge von 1 bis 3 Mol pro Mol des Tetracyclins. Die Behandlung wird vorteilhaft so durchgeführt, dass man den Formaldehyd auf eine wässerige Suspension des Tetracyclins einwirken lässt. Man kann eine Lösung von Formaldehyd in der Kälte oder Wärme benutzen. Man kann auch mit gasförmigem Formaldehyd bei langsamem Durchleiten durch die Suspension arbeiten, oder auch mit festem Paraldehyd, der beim Erwärmen Formaldehyd abgibt. 



   Der pH-Wert des Reaktions-Gemisches kann zwischen 5 und 9 variieren, mit einem Reaktions-Optimum zwischen 7 und 8. Während der Reaktion wird das Produkt vollständig wasserlöslich ; es kann dann durch 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 


Claims (1)

  1. 4PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, neutrale Lösungen ergebenden Derivaten von Tetracyclin, Oxytetracyclin, Chlortetracyclin und Demethylchlortetracyclin durch Behandlung mit Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, dass a) das Antibioticum unter Zusatz von wässerigem oder gasförmigem Formaldehyd oder von Paraformaldehyd in Wasser suspendiert oder gelöst wird und dass das Ganze in Lösung mit oder ohne Erwärmung auf den pH-Wert 5-9 eingestellt wird, b) die erhaltene Lösung in ein Lösungsmittel oder eine Mischung von Lösungsmitteln gegeben wird oder dass das Lösungsmittel oder die Mischung von Lösungsmitteln in die Lösung gegeben wird, so dass das Produkt ausfällt oder dass die Lösung lyophilisiert wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1 a, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktions-System auf den pH-Wert 7 eingestellt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 b, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung von Lösungsmitteln aus Alkohol und Äthyläther im Verhältnis 2 : 5 besteht.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 b, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung der Lösungsmittel aus Äthylak1ohol, Aceton und Äther im Verhältnis 1 : 1 : 5 besteht.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 b, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung der Lösungsmittel aus Aceton und Äthyläther besteht.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 b, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösung in die in den Ansprüchen 3, 4 und 5 genannte Mischung der Lösungsmittel gegeben wird.
    7. Verfahren nach Anspruch 1 b, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösungsmittel in die Lösung gegeben werden.
AT145162A 1961-03-27 1962-02-21 Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, neutrale Lösungen ergebenden Derivaten von Tetracyclinen AT232195B (de)

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