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Verfahren zur Herstellung kupferhaltiger Disazofarbstoffe Gegenstand
der Patentanmeldung S q.3051 IV b / 22 a, Zusatz zu Patent 904 228, ist ein
Verfahren zur Herstellung kupferhaltiger Disazofarbstoffe, welches darin besteht,
daB man i Mol des symmetrischen Harnstoffes der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
in beliebiger Reihenfolge einerseits mit i Mol der Diazoverbindung aus einem Aminobenzol
der Zusammensetzung
worin B Wasserstoff oder Methyl und W einen aliphatischen oder carbocyclischen Kohlenwasserstoffrest
bedeutet, und anderseits mit i Mol der Diazoverbindung aus einem Aminobenzolsulfonsäureamidderivat
der Zusammensetzung
worin X Wasserstoff oder Methyl, Y Wasserstoff oder Alkyl und Z Wasserstoff, Alkyl,
Phenyl oder substituiertes Phenyl bedeutet, kuppelt und den erhaltenen Disazofarbstoff
mit einem kupferabgebenden Mittel behandelt.
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Es wurde nun gefunden, daB man ebenfalls wertvolle kupferhaltige Disazofarbstoffe
erhält, wenn man im obengenannten Verfahren das Aminobenzolsulfonsäureamidderivat
der Zusammensetzung (II) durch ein Amin der Zusammensetzung b - R - N H2 (IV) ersetzt,
worin b Oxy, Methoxy oder Carboxy und R einen Rest der Benzolreihe bedeutet, in
welchem der Substituent b und die N Hz Gruppe in ortho-Stellung zueinander stehen
und welcher durch in Azofarbstoffen übliche wasserlöslich machende Gruppen weiter
substituiert sein kann, wobei, falls b für Oxy oder Methoxy steht, die Sulfonsäureamidgruppe
und die am Stickstoffatom durch Alkyl- oder Arylgruppen substituierten Sulfonsäureamidgruppen
ausgenommen sind.
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Das neue Verfahren ist demnach dadurch gekennzeichnet, daB man hier
i Mol des symmetrischen Harnstoffes der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure in
beliebiger Reihenfolge einerseits mit i Mol der Diazoverbindung aus einem Aminobenzol
der Zusammensetzung
worin B und W die obengenannten Bedeutungen besitzen, und anderseits mit i Mol der
Diazoverbindung aus einem Amin der Zusammensetzung b-R-NH2 (IV) worin b und R die
obengenannten Bedeutungen haben, kuppelt und den erhaltenen Disazofarbstoff mit
einem kupferabgebenden Mittel behandelt.
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Als in Azofarbstoffen übliche wasserlöslich machende Gruppen, welche
als weitere Substituenten in der Verbindung der Zusammensetzung (IV) enthalten sein
können, sind,besonders zu erwähnen die Sulfonsäure- und
die Alkyl-
und Arylsulfonylgruppen und, falls b die Carboxygruppe bedeutet, die Sulfonsäureamidgruppe
und die am Stickstoffatom durch Alkyl oder Aryl substituierten Sulfonsäureamidgruppen.
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Die Farbstoffe werden nach den gleichen Methoden hergestellt, wie
sie im Patent 904 228 beschrieben sind. Gegenüber den aus diesem Patent bekannten
kupferhaltigen Disazofarbstoffen weisen aber die erfindungsgemäßen Farbstoffe den
Vorteil auf, daß sie ein besseres Aufziehvermögen sowohl auf Baumwolle wie auf Zellwolle
besitzen.
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Die neuen kupferhaltigen Disazofarbstoffe besitzen bei guter Löslichkeit
ein sehr gutes Ziehvermögen für Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose
und färben diese Textilien in lebhaften bordofarbenen Tönen von sehr guter Lichtechtheit.
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Sie entsprechen im metallfreien Zustand der Zusammensetzung
worin b, B, R und W die obengenannten Bedeutungen besitzen.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Dabei bedeuten
die Teile Gewichtsteile. Beispiel i 13,7 Teile i-Aminobenzol-2-carbonsäure werden
in 80o Teilen Wasser und 23 Teilen konzentrierter Salzsäure angerührt. Die auf o
bis 5° gekühlte Aufschlämmung wird mit 6,9 Teilen Natriumnitrit versetzt.
Die erhaltene Suspension der Diazoverbindung wird zu einer Lösung von 54,8 Teilen
des symmetrischen Harnstoffes des 2 - amino - 5 - oxy - naphthalin - 7 - sulfonsauren
Natriums, 16,8 Teilen Natriumbicarbonat und i3oo Teilen Wasser gegeben. Nach erfolgter
Bildung der Monoazoverbindung wird das Reaktionsprodukt mit 26,5 Teilen wasserfreiem
Natriumcarbonat und darauf mit der Diazosuspension aus 18,7 Teilen i-Amino-2-oxy-5-methylsulfonylbenzol
versetzt. Der gebildete feindisperse Disazofarbstoff wird zunächst bei 8o bis 85°
durch Zugabe von i6oo Teilen Wasser und 7,4 Teilen konzentrierter Natronlauge zur
Kupplungsmasse in Lösung gebracht und anschließend mittels Natriumchlorid wieder
aus der Lösung abgeschieden, abfiltriert und getrocknet. Zur Reinigung kann der
Disazofarbstoff gegebenenfalls aus heißem Wasser umgelöst werden.
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Zur Überführung in die Kupferkomplexverbindung löst man den isolierten
Disazofarbstoff bei 8o bis 85° in 480o Teilen Wasser und 35,5 Teilen 25°/oigem Ammoniak.
Dann versetzt man die Farbstofflösung mit 54,4 Teilen kristallisiertem Natriumacetat
und gibt ihr bei 8o bis 85° innerhalb von 30 Minuten eine Lösung von 5o Teilen
kristallisiertem Kupfersulfat in 50o Teilen Wasser zu. Man rührt die Küpferungsmasse
noch weitere 6ö Minuten bei der gleichen Temperatur, filtriert dann den abgeschiedenen,
kupferhaltigen Disazofarbstoff ab und trocknet ihn im Vakuum bei go°. Er zieht sehr
gut auf Baumwolle und Fasern aus regenerierter Cellulose und färbt diese Textilien
in lebhaften bordofarbenen Tönen von sehr guter Lichtechtheit.
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Der identische Farbstoff wird erhalten, wenn man zuerst die Monoazoverbindung
aus i Mol diazotiertem i-Amino-2-oxy-5-methylsulfonylbenzol und i Mol des symmetrischen
Harnstoffes aus a-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure herstellt, diesen anschließend
mit i Mol diazotierter i-Aminobenzol-2-carbonsäure vereinigt und den so erhaltenen
Disazofarbstoff der Kupferuni unterwirft.
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Der identische kupferhaltige Farbstoff wird ebenfalls erhalten, wenn
man das i-Amino-2-oxy-5-methylsulfonylbenzol durch das i-Amino-2-methoxy-5-methylsulfonyl-Benzol
ersetzt und den erhaltenen Disazofarbstoff der entmethylierenden Kupferuni unterwirft.
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Die hier angewandten Kupferungsmethoden sind dieselben wie sie in
der Patentanmeldung S 43051 IVb/22a beschrieben sind.
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Im vorstehenden Beispiel ist das Verhältnis der beiden verwendeten
Diazokomponenten i : i. Wird dieses Verhältnis abweichend von i : i gewählt, so
werden gelbstichigere bzw. blaustichigere Farbtöne erhalten.
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In der nachstehenden Tabelle sind weitere Disazofarbstoffe aufgeführt,
die durch Kuppeln von i Mol des symmetrischen Harnstoffes der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
mit i Mol der Diazokomponente (III) und i Mol der Diazokomponente (IV) erhalten
werden. Die den beiden letzteren zugrunde liegenden Aminoverbindungen werden zur
Kennzeichnung der neuen Disazofarbstoffe in der Tabelle aufgeführt, ebenso die Farbtöne
der mit den Kupferkomplexverbindungen auf Baumwolle erhaltenen Färbungen.
Farbton der |
Bei- Färbung des |
spiel Diazokomponente (III) Diazokomponente (IV) kupferhaltigen |
Disazofarbstoffes |
auf Baumwolle |
2 i-Amino-2-oxy-5-methylsulfonylbenzol i-Amino-2-oxy-5-methylsulfonylbenzol
Lebhaftbordo |
3 desgl. i-Amino-2-oxybenzol-5-sulfonsäure desgl. |
4 desgl. i-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure desgl. |
desgl. i-Amino-2-oxy-3-chlor-benzol-5-sulfonsäure desgl. |
6 i-Amino-2-oxy-4-methylsulfonylbenzol i-Amino-2-oxybenzol-5-sulfonsäure
desgl. |
7 i-Amino-2-oxy-5-phenylsulfonylbenzol i-Amino-2-methoxybenzol-5-sulfonsäure
desgl. |
8 i-Amino-2-methoxy-5-phenylsulfonylbenzol desgl. desgl. |
Farbton der |
Bei- Färbung des |
spiel Diazokomponente (III) Diazokomponente (IV) kupferhaltigen |
Disazofarbstoffes |
auf Baumwolle |
9 i-Amino-2-oxy-5-äthylsulfonylbenzol i-Amino-2-oxybenzol-5-sulfonsäure
desgl. |
io i-Amino-2-oxy-5-methylsulfonylbenzol i-Amino-2-carboxybenzol-4-sulfonsäureamid
desgl. |
11 desgl. i-Amino-2-carboxybenzol-q.-sulfonsäure- |
methylamid desgl. |
12 desgl. i-Amino-2-carboxybenzol-q.-sulfonsäure- |
phenylamid desgl. |