DE10002756A1 - Gewindefurcher - Google Patents

Abstract

Um die Standzeit eines Gewindefurchers zur Herstellung eines Innengewindes zu erhöhen, sind auf dem Gewindefurcher mindestens zwei Abschnitte (3, 6) angeordnet, wobei jeder Abschnitt (3, 6) zum Herstellen eines Gewindes ausgeführt ist. Nach Erreichen der Standzeit des untersten Abschnittes (3) kann dieser über eine Trennstelle (7) vom Gewindefurcher abgetrennt werden.

Description

Die Erfindung betrifft einen Gewindefurcher nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.

Gewindefurcher, oder auch Gewindeformer genannt, stel­ len ein Gewinde in einem Werkstück her, indem sie mit schraubenförmiger Wirkfläche durch Eindrücken des Materials im Werkstück ein Gewinde im Werkstück herstellen. Durch die Verwendung von Gewindefurchern kann die Festigkeit des Ge­ windes erhöht werden, das Gewinde störungsfrei auf Automa­ ten hergestellt werden, da das Späneentfernen entfällt, und ein Gewinde mit hoher Maßgenauigkeit und hoher Oberflächen­ güte hergestellt wird.

In der Deutschen Industrienorm 13, Teil 50, Ausgabe November 1986, ist eine Herstellung eines Innengewindes durch Gewindefurchen beschrieben.

Um mit einem Gewindefurcher rationell Innengewinde mit hoher Qualität herstellen zu können, muß der Gewindefurcher nach einer definierten Standzeit ausgetauscht werden, da der entstandene Verschleiß am Gewindefurcher durch die Her­ stellung von Gewinden nicht durch Nachschleifen, wie beim Gewindebohrer, behoben werden kann. Somit ist nach Errei­ chen der Standzeit der gesamte Gewindefurcher durch einen neuen zu ersetzen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gewindefurcher zu schaffen, welcher eine erhöhte Standzeit aufweist.

Die Aufgabe wird mit einem, auch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs aufweisenden, gattungsgemäßen Gewindefurcher gelöst.

Erfindungsgemäß weist der Gewindefurcher zur Herstel­ lung eines Innengewindes im Bereich seiner Gewindelänge mindestens zwei Abschnitte auf, wobei jeder Abschnitt so ausgeführt ist, daß ein Innengewinde mit der gewünschten Qualität hergestellt werden kann. Indem die Abschnitte hin­ tereinander angeordnet sind, kann bei Verschleiß eines er­ sten Abschnittes dieser vom Gewindefurcher abgetrennt und die Bearbeitung des Werkstücks mit dem zweiten Abschnitt fortgesetzt werden. Die Anzahl der Abschnitte ist abhängig von dem Durchmesser des Gewindefurchers sowie dessen Ein­ satzbedingungen. Auf einem Gewindefurcher sind mindestens zwei Abschnitte angeordnet, es können jedoch auch mehrere Abschnitte hintereinander angeordnet sein. Vorzugsweise weist jeder Abschnitt einen Anlaufkegel und einen Führungs­ teil auf. Die Trennstelle zwischen den Abschnitten ist vor­ zugsweise zylindrisch auszuführen, es sind jedoch auch an­ dere Formen der Trennstelle möglich, wie z. B. eine halb­ kreisförmige oder eine keilförmige Nut. Bei Erreichen der Standzeit eines Abschnittes wird dieser vorzugsweise durch eine Trennscheibe von dem verbleibenden Gewindefurcher ab­ getrennt. Je nach Form der Trennstelle kann der Abschnitt jedoch auch anders abgetrennt werden, wie z. B. durch er­ höhtes Aufbringen eines Drehmomentes. Vorzugsweise ist der Gewindefurcher mit Schmiernuten auszuführen, um Kühl- und Schmiermittel zu den im Einsatz befindlichen Stellen zu fördern. Vorzugsweise weist der Gewindefurcher mehrere Druckstege auf. Die Anzahl der Druckstege ist in Abhängig­ keit von dem Material des Werkstückes, dem Gewindedurchmesser und der Steigung sowie der Länge des Anlaufkegels aus­ zuführen.

Weitere Merkmale sind der Figuren-Beschreibung zu ent­ nehmen.

Es zeigen:

Fig. 1 den Längsschnitt durch einen Gewindefurcher;

Fig. 2 den Querschnitt durch einen Gewindefurcher ohne Schmiernuten und

Fig. 3 den Querschnitt durch einen Gewindefurcher mit Schmiernuten.

Fig. 1

Ein Gewindefurcher 1 weist eine Aufnahme 2 zum Einlei­ ten eines Drehmomentes auf. Ein erster Abschnitt 3 weist einen Anlaufkegel 4 auf, um ein einfacheres Ansetzen des Gewindefurchers im Werkstück zu ermöglichen, und weist ei­ nen Führungsteil 5 auf, welcher einerseits das Gewinde formt und andererseits den Gewindefurcher in der Bohrung des Werkstückes führt. Zwischen dem ersten Abschnitt 3 und dem zweiten Abschnitt 6 ist eine Trennstelle 7 angeordnet, welche dazu dient, bei Erreichen der Standzeit des ersten Abschnittes 3 diesen vom Gewindefurcher 1 abzutrennen. Die Trennstelle 7 ist vorzugsweise zylindrisch ausgeführt. Der zweite Abschnitt 6 weist ebenfalls einen Anlaufkegel 8 und einen Führungsteil 9 auf.

Fig. 2

An einem Gewindefurcher 1 sind Druckstege 10 angeord­ net, welche das Material des Werkstücks durch örtliches Eindringen in das Werkstück umformen. Die Anzahl der Druck­ stege ist abhängig von dem Material des Werkstückes, dem Gewindedurchmesser und der Steigung sowie der Länge des Anlaufkegels 4 und 8.

Fig. 3

In einem Gewindefurcher 1 sind Schmiernuten 11 zwi­ schen den Druckstegen 10 angeordnet, um den Gewindefurcher mit Schmier- bzw. Kühlmittel zu versorgen.

Bezugszeichen

1

Gewindefurcher

2

Aufnahme

3

erster Abschnitt

4

Anlaufkegel

5

Führungsteil

6

zweiter Abschnitt

7

Trennstelle

8

Anlaufkegel

9

Führungsteil

10

Druckstege

11

Schmiernuten

Claims (6)

1. Gewindefurcher (1) zur Herstellung eines Innenge­ windes, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindelänge des Gewindefurchers (1) mindestens zwei Ab­ schnitte (3, 6) aufweist, wobei jeder Abschnitt (3, 6) zum Herstellen eines Gewindes ausgeführt ist.

2. Gewindefurcher nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwischen den Abschnit­ ten (3, 6) eine Trennstelle (7) zum Abtrennen eines Ab­ schnittes (3, 6) angeordnet ist.

3. Gewindefurcher nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Trennstelle (7) eine zylindrische Form aufweist.

4. Gewindefurcher nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jeder Abschnitt (3, 6) einen Anlaufkegel (4, 8) und einen Führungsteil (5, 9) auf­ weist.

5. Gewindefurcher nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Führungsteil (5, 9) Schmiernuten (11) aufweist.

6. Gewindefurcher nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Abschnitte (3, 6) hin­ tereinander auf dem Gewindefurcher angeordnet sind.