CH647564A5 - Schnuerfaden zum schnueren eines handwebstuhls und seine verwendung. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schnürfaden zum Schnüren eines Handwebstuhls, und seine Verwendung.
Herkömmliche Handwebstühle weisen eine Vielzahl von Fäden oder Garnen auf, welche zur Schnürung des Handwebstuhls verwendet werden. Diese Fäden erstrecken sich beispielsweise zwischen Tritthebeln und den Schwenkleisten, zwischen Schwenkleisten und Querstäben, von einem Querstab über eine Rolle zu einem andern Querstab usw.
Diese Fäden sind im allgemeinen an ihren verschiedenen Anknüpfpunkten mittels Durchziehen durch Löcher an den entsprechenden Teilen und händischem Verknüpfen festgemacht. Nachdem eine Vielzahl von Fäden an genau definierten Stellen mit Knoten versehen werden müssen, um den Webstuhl korrekt zu schnüren, und diese Knoten noch dazu in unbequemer Arbeitshaltung geknüpft werden müssen -insbesondere zum Schnüren von Schwenkleisten und Tritthebeln, was häufig in einer Weise ausgeführt werden muss, wobei die ausführende Person in den Webstuhl hineinkriechen und sich neben die Tritthebeln hinsetzen muss - ist das Schnüren eine unbequeme und teure manuelle Arbeit. Die Fäden sind ausserdem während des Webens einer erheblichen Belastung ausgesetzt, sodass sie nach verhältnismässig kurzem Dienst reissen und ersetzt werden müssen, was dauernd und wiederholte Arbeit erfordert. Um die Lebensdauer der Schnürung zu erhöhen, hat man in den letzten Jahren versucht, synthetisches Schnürmaterial zu verwenden,
welches eine wesentlich höhere Festigkeit aufweist als herkömmliche textile Garne oder Fäden. Vom Gesichtspunkt der Festigkeit war dieses Material zwar besser als textile Fäden, aber dafür war es schwierig, verlässliche Knoten damit zu machen, da ein schlüpfigerer Faden bewirkt, dass die Knoten eine «Gleittendenz» aufweisen, wodurch die Spannung bei Belastung nachlässt. Es ist Aufgabe der Erfindung ein Schnürungssystem bereitzustellen, bei dessen Anwendung die Schwierigkeiten und Nachteile des Standes der Technik eliminiert werden.
Dies geschieht erfindungsgemäss dadurch, dass ein Schnürfaden zum Schnüren eines Handwebstuhls verwendet wird, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus mindestens zwei gehäkelten Fäden besteht, welche der Länge nach aneinander liegen und durch Häkeln derart miteinander verbunden sind, dass sie eine kontinuierliche Folge von Schlingen bilden, wobei jeweils zwei benachbarte Schlingen durch ein kurzes Verbindungsstück getrennt sind. Diese Fäden werden an den entsprechenden Webstuhlteilen durch Anbringen mindestens einer ihrer Schlingen an einem Webstuhlteil mit oder ohne Verwendung eines eigenen Montageteiles und unter Eliminierung manueller Knüpfarbeit festgemacht.
Die Erfindung wird an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen näher erläutert.
Hierzu zeigt die Fig. 1 einen Handwebstuhl in schemati-schem Aufriss, Fig. 2 zeigt ausschnittweise eine herkömmliche Schnürung von Querstäben, Tritthebeln und Schwenkleisten des Webstuhls, Fig. 3 zeigt den schematischen Aufbau eines erfindungsgemässen Schnürfadens, Fig. 4 zeigt in perspektivischer Seitenansicht die Schnürung zwischen einem Stabträger zu einem Querschaft mittels verschiedener erfindungsmässiger Befestigungsarten, Fig. 5 zeigt ein Detail der Fig. 4 in genauerer Form, Fig. 6 zeigt eine Ausführung einer Blockierung die in der Erfindung Verwendung findet, und Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform eines Hakens, welcher ebenfalls in der Erfindung verwendet wird.
Die Figuren 1 und 2 zeigen in einem schematischen Seiten-riss bzw. einer ausschnittweisen Frontansicht einen Handwebstuhl und sein konventionelles Schnürungssystem.
Der Webstuhl besteht aus einem Ständer 1, welcher eine Lade 2 trägt, einen Garnbaum 3 und einen Warenbaum 4. Der Ständer 1 trägt ferner den Litzenträger 5, welcher wiederum Rollen 6 trägt. Diese wieder tragen - gewöhnlich über die Querstabträger 11 (Fig. 2) - mittels der Schnürfäden 10 die Querstäbe 7,7', welche die Aufhängung für die Litzen 12 bilden.
Die Bewegung der Querstäbe wird von den Tritthebeln 8 gesteuert, welche mittels der Schnürfäden 10 gewöhnlich über Schwenkleisten 9 mit den unteren Querstäben 7' verbunden sind.
In der Figur 2 ist die Verbindung der Schnürfäden mit den verschiedenen Webstuhlteilen dargestellt, wie Litzenträger 5, Querstabträger 11, Querstäben 7, T, Schwenkleisten 9 und Tritthebeln 8 mit denen die Fäden in herkömmlicher Weise durch händische Knoten verbunden sind, welches einerseits ein Gleiten der Knoten bewirkt, und andererseits ausgedehnte manuelle Arbeit beim Schnüren des Handwebstuhls erfordert.
Die Fig. 3 zeigt schematisch in starker Vergrösserung einen erfindungsgemässen Schnürfaden welcher den wichtigsten Teil der Erfindung darstellt.
Wie aus der Fig. 3 zu erkennen ist, besteht der Faden 100 aus zwei Fäden 104,105, welche der Länge nach aneinander liegend - vorzugsweise in einer Häkelmaschine - derart zusammen gehäkelt worden sind, dass sie eine einzige Serie von Schlingen 101 bilden, welche durch kurze Stücke in denen die beiden Teilfäden miteinander verbunden sind, den
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«Rippen», getrennt - bzw. verbunden - sind. In der Fig. 3 ist nur eine einzige ganze Schlinge 101 dargestellt, aber es kann leicht eingesehen werden, dass die Fäden eine kontinuierliche Folge von im Wesentlichen gleichen und gleich grossen Schlingen bilden.
Die Fig. 4 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht die Schnürung zwischen Querstabträger 11 und oberen Querstäben 7, sowie verschiedene Arten der Fadenbefestigung. Der Querstabträger 11 ist mit einer nicht dargestellten Rolle über einen zentral angeordneten Schnürfaden 100 verbunden, der durch ein Loch 106 im Querstabträger geht. Ein Befestigungsteil, welches als Blockierelement geformt ist, wird durch jene Schlinge geschoben, welche dem Querstabträger am nächsten liegt und zwar auf der von der Rolle abgewandten Seite des Querstabträgers, und dieses Blockierelement ist grösser als das Loch 106, sodass es den Schnürfaden am Rückzug aus dem Loch hindert.
An beiden Enden des Querstabträgers sind weitere Schnürfäden 100 befestigt, welche mit den Querstäben 7 verbunden sind. An den Enden der Querstabträger sind die Schnürfäden vorzugsweise in einer in Fig. 5 gezeigten Weise befestigt, wobei eine Reihe von Schlingen 101b durch die äusserste Schlinge 101a durchgezogen werden, und derart eine laufende Schleife gebildet wird, welche über das Ende des Querstabträgers in eine dort angebrachte Nut gelegt wird. Der Schnürfaden 100 ist femer an der Unterseite des oberen Querstabes befestigt, indem er durch ein Loch 106 gezogen und danach in einem Haken mittels der Schlinge 101 eingehängt wird.
In Fig. 6 ist in grösserem Massstab das Blockierelement 102 dargestellt, wie es unter Fig. 4 erwähnt wurde.
Dieses Blockierelement ist im Wesentlichen als «Hundeknochen» konstruiert, das heisst, es besteht aus einem stab-förmigen Mittelteil mit einem Querschnitt, welcher kleiner ist als die Öffnung der Schlinge 101. An den Enden des Stabes verdickt sich das Blockierelement zu Quadern, deren Querschnitte grösser als die des Mittelteiles aber gleichgross oder sogar etwas grösser als die Öffnung der Schlinge 101 sind. Es ist hierzu möglich, das Blockierelement in jede beliebige Schlinge zu stecken, gegebenenfalls unter leichter Druckanwendung wobei sich die Schlinge durch die Flexibilität des Fadens leicht ausdehnt. Nachdem das Blockierelement in die
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gewünschte Position gebracht worden ist, wird es verlässlich den Faden am unbeabsichtigten Rückzug durch das Loch 106 hindern, und da die Kraft auf den Faden hauptsächlich senkrecht zur Längsrichtung des Blockierelementes gerichtet ist, ist damit sichergestellt, dass das Blockierelement nicht aus der Schlinge herausgezogen wird.
Die Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform eines Hakens 103 wie er in Fig. 5 Verwendung fand. Der Haken besteht aus einem Basisteil, welcher an einem Webstuhlteil befestigt werden kann, an dem der Schnürfaden festgelegt werden soll. Auf dem Basisteil ist ein Haken 103 angeordnet, welcher vorteilhafterweise in gewissem Masse elastisch ist, und welcher dafür vorgesehen ist, eine Schlinge aufzunehmen. Durch Verwendung einer günstigen Hakenform und durch die Tatsache, dass die Kraft auf den Faden in Richtung vom Haken weg verläuft, ist sichergestellt, dass die Schlinge auf dem Haken verbleibt.
Auf diese Weise ist es sehr leicht, die Schnürfäden genau in der gewünschten Position ohne die bei Handschnürung notwendigen Probleme zu befestigen. Ebenso leicht ist es, die Verbindungen, falls dies gewünscht wird, zu lösen, wenn beispielsweise ein Faden ausgedient hat.
Gemäss dem erfindungsgemässen System wird der ganze Schnürungsaufwand vereinfacht und wesentlich vermindert.
Das Material des Schnürfadens ist ein widerstandsfähiges, leicht flexibles und elastisches, vorzugsweise synthetisches Material. Es ist unerheblich ob es gleitfähig ist, da in den gehäkelten Schlingen keine Gleitprobleme existieren, so dass diese Probleme, welche bei Verwendung von synthetischen Fäden beim Schnüren von Webstühlen auftreten, völlig entfallen.
Die Erfindung wurde im Zusammenhang mit den wichtigsten Schnürungsoperationen beschrieben, welche bei Handwebstühlen notwendig sind, doch ist es klar, dass auch andere Schnürungsprobleme bei Handwebstühlen oder ähnlichem vorteilhafterweise mit dem erfindungsgemässen System gelöst werden.
Es ist selbstverständlich, dass sich die Erfindung nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt, sondern dass eine Reihe von weiteren Ausführungsbeispielen und Anwendungsmöglichkeiten innerhalb des Schutzes der Ansprüche denkbar sind.
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2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Schnürfaden zum Schnüren eines Handwebstuhls, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens zwei gehäkelten Fäden (104,105) besteht, welche der Länge nach aneinander liegen und durch Häkeln derart miteinander verbunden sind, dass sie eine kontinuierliche Folge von Schlingen (101) bilden, wobei jeweils zwei benachbarte Schlingen durch ein kurzes Verbindungsstück getrennt sind.
2. Schnürfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden (104,105) aus einem strapazierfähigen, leicht elastischen und vorzugsweise synthetischen Material bestehen.
3. Verwendung von Schnürfäden gemäss Anspruch 1 zum Schnüren eines Handwebstuhls, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnürfäden (100) an den entsprechenden Webstuhlteilen (5,6,7, 8,9) durch Anbringen mindestens einer ihrer Schlingen an einem Webstuhlteil mit oder ohne Verwendung eines eigenen Montageteils (102,103) unter Eliminierung manueller Knüpfarbeit festgemacht werden.
4. Verwendung nach Anspruch 3, wobei ein Schnürfaden durch ein Loch im entsprechenden Webstuhlteil vollständig durchgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Blockierelement (102) geformtes Montageteil in die auf der Hinterseite des Webstuhlteils am nächsten liegende Schlinge (101) geschoben wird, welches Blockierelement eine Form aufweist, die das Zurückziehen des Fadens durch das Loch (106) verunmöglicht.
5. Verwendung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockierelement als Stange mit an den Enden vergrössertem Querschnitt ausgebildet ist, derart, dass die Schlinge beim Schieben über den vergrösserten Querschnitt etwas gedehnt wird.
6. Verwendung nach Anspruch 3, wobei ein Schnürfaden durch ein Loch im entsprechenden Webstuhlteil vollständig durchgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Hinterseite des Webstuhlteils (5,6,7,8) ein Montageteil in Form eines Hakens (103) angeordnet wird, welcher zym Festhalten der benachbarten Schlinge dient.
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