Schutzvorrichtung für Papierrollen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schutzvorrichtung für Papierrollen.
Üblicherweise werden schwere Papierrollen, deren Durchmesser 50 und mehr Zentimeter betragen kann, mittels einer durch die zentrale Rollenöffnung gesteckten Tragachse transportiert, wenn man das Rollen der Papierrolle auf dem Boden vermeiden will. Es hat sich gezeigt, dass aber nicht nur das Rollen der Papierrolle auf dem Boden, was zum Einpressen von Schmutz und Sandkörnern in die oberen Papierschichten führt, wobei letztere unbrauchbar werden, sondern auch das Abheben bzw.
Aufsetzen der Rollen mittels der Tragachse vom bzw. auf den Boden eine mehr oder weniger starke Beschädigung der Rollenkanten mit sich bringt, da dieses Abheben oder Aufsetzen der meist nur von einer Schutzhülle aus Papier umschlossenen Rolle praktisch nicht ohne Verkanten der schweren Rolle möglich ist. Wenn es deshalb gelingt, einen wirksamen Kantenschutz für die Rolle zu schaffen, der billig und einfach herzustellen ist und dessen Handhabung keine Schwierigkeiten bereitet, so ist es möglich, grössere Papierverluste, die bisher stets in Kauf genommen werden mussten, zu vermeiden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer solchen Schutzvorrichtung, die einen wirksamen Kantenschutz für die Rollen bei deren Transport bietet und dabei leicht zu montieren und abzunehmen ist. Zu diesem Zweck ist die erfindungs- gemässe Schutzvorrichtung, die zwei kreisförmige, seitlich an die Papierrolle anzuliegen bestimmte Deckscheiben mit je einem axialen in die zentrale Rollenöffnung einzusteckenden hohlen Achsstummel besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass in den Achsstummeln der beiden Deckscheiben je ein von der Aussenseite der Deckscheibe zugänglicher Anker zum Fixieren eines draht- oder bandförmigen Spanngliedes vorgesehen ist, das bei gegen die Stirnflächen der Papierrolle angelegten,
mit ihrem Umfangsrand die Rolle übertragenden und mit ihren Achsstummeln in die zentrale Rollenöffnung eindringenden Deckscheiben durch die Rollenöffnung hindurchführt ud zwischen den beiden Ankern derart gespannt und in seiner Spannlage fixiert ist, dass Deckscheiben und Rolle zu einer festen Einheit miteinander verbunden sind.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass die so ge schaffene Einheit aus Rolle und Deckscheiben sich auch bei unebenem oder schmutzigem Boden ohne Gefahr der direkten Berührung der Rolle mit dem Boden auf dem letzteren rollen lässt, wobei auch ein Abstellen dieser Einheit auf eine durch die Scheiben gebildete Kante nicht zu einer Beschädigung der Rolle führen kann.
Um das Abnehmen der über den Rollenumfang vorstehenden Deckscheiben zu erleichtern, ist zweckmässig ein Hilfsbock vorgesehen, der als Winkelstück ausgebildet ist, dessen beide ungleiche Länge besitzenden Schenkel aussen je eine Durch eine Rundung stetig ineinander übergehende Abstellfläche besitzt, wobei die Innenseite des längeren Schenkels als Rollrampe ausgebildet ist, die zu einer teilzylin- drischen Einbuchtung an der Innenseite des andern Schenkels führt, deren Abstand über Ider Abstellflä- che dieses Schenkels grösser ist als die Differenz der Radien von Papierrolle und Deckscheibe.
Dieses einfache und zweckmässige Hilfsgerät erleichtert das Anbringen und Abnehmen der Deckscheiben und das Ansetzen der Tragachse nach dem Entfernen der Deckscheiben von der Rolle, wenn diese in der Ein buchtung des auf die Abstellfläche seines kürzeren Schenkels gekippten Hilfsbodkes ru'ht, ohne dass die Rollenkanten mit dem Boden in Berührung kommen können.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt ; es zeigen:
Fig. 1 im Axialschnitt eine Papierrolle mit aufgesetzten und fixierten Deckscheiben eines ersten Beispiels,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1,
Fig. 3 einen Teil eines zweiten Beispiels im Axialschnitt, und
Fig. 4 in Seitenansicht einen Hilfsbock mit Rolle.
In Fig. 1 ist mit 1 eine Papierrolle mit zentraler Öffnung la bezeichnet. An die beiden Stirnflächen der Rolle 1 ist je eine Deckscheibe 3 bzw. 4 angelegt. Beide Deckscheiben besitzen einen Holzteil 3a bzw. 4a, und einen gegen die Papierrolle 1 anliegenden Metallring 3b bzw. 4b. Der Radius der Deckscheiben 3, 4 ist grösser als jener der Papierrolle 1, so dass der Umfangsrand, der Deckscheiben zweckmässig um einige Zentimeter über die Rolle 1 vorsteht. In einer zentralen Öffnung des Holzteils 3a der Deckscheibe 3, die etwas kleineren Radius besitzt als die zentrale Öffnung des Metallringes 3b, sitzt ein auf der Metallringseite aus der Deckscheibe heraus ragender, büchsenförmiger Achsstummel 5.
Ein Stirnflansch des Achsstummels 5 ist in die Aussenfläche des Holzteils 3a der Deckscheibe 3 eingelassen, während der Boden des büchsenförmigen Achsstummels 5 eine Mittelöffnung 6 aufweist. Im Achsstummel 5 ist ein Querbolzen 7 befestigt, der den von aussen zugänglichen Hohlraum des Achsstummels diametral durchquert. In einer zentralen Öffnung der andern Deckseheibe 4 sitzt ein ebenfalls büchsenförmiger Achsstummel 8, der durch die erweiterte zentrale Öffnung des Metallringes 4b hindurch aus der Deckscheibe 4 herausragt. Im Boden des Achsstummels 8 ist eine zentrale Öffnung 9 vorgesehen.
Der Achsstummel 8 ist gegen die Aussenseite des Holzteils 4a der Deckscheibe 4 hin mit einem kanalförmigen, nach aussen offenen Aufsatz 8a versehen, der im Holzteil 4a versenkt liegt, und eine diametrale Erweiterung Ides büchsenförmigen Achsstummels bildet. Im Achsstummel 8 sind zwei symmetrisch zu seiner Achse und parallel zum Querbolzen 7 angeordnete Querbolzen 10 befestigt, während in dem quer zur Achse dieser Bolzen angeord- neten kanalförmigen Aufsatz 8a zwei ebenfalls symmetrisch zur Achsstummelachse, aber in grösserem Abstand von dieser angeordnete, zu den Querbolzen 7, 10 parallel laufende Querbolzen 11 befestigt sind.
Wie Fig. 1 zeigt, stecken die beiden Achsstummel 5 und 8 der an die Stirnflädhen der Papierrolle
1 angelegten Deckseheiben 3, 4 in der zentralen Rollenöffnung 1a so dass die Deckscheiben be züglich der Rolle zentriert und gegen radiales Verschieben gesichert sind. Der Querbolzen 7 einerseits und die Querbolzen 10, 11 anderseits dienen einem durch ein Stahlband gebildeten Spannglied 12 als Anker.
Dieses Spannglied 12 ist um den Anker 7 im Achsstummel 5 der Deckscheibe 3 geschlauft und führt in parallellen Strängen durch die Rollenöffnung hindurch und über die Querbolzen 10 im Achsstummel 8 und seine um die Querbolzen 11 herum gelegte Endteile sind im freien Raum des Aufsatzes 8a zwischen den beiden Querbolzen 11 mittels einer an sich bekannten Bandspange 13 miteinander durch Falzung verbunden. Das Spannen des Stahlbandes und das Falzen un;d Fixieren der Bandenden mittels der Bandspange kann in üblicher Weise mittels einer für diesen Zweck gesdhaffenen, bekannten Spannzange erfolgen. Der freie Raum des Aufsatzes 8a bietet genügend Platz für das Ansetzen dieser Spannzange.
Das Einsetzen des Stahlbandes ist einfach, da es ohne weitere Manipulation nur um die als Anker vorgesehenen Querbolzen geschlauft und anschliessend in bekannter Weise mit der Spannzange gespannt und fixiert werden kann. Sollen die Decksclheiben 3, 4 von der Papierrolle 1 abgenommen werden, so genügt es mit einer geeigneten Zange, die im Bereich des Aufsatzes 8a angesetzt werden kann, das Band 12 durchzutrennen, worauf f die Deckscheiben 3, 4 ohne weiteres von der Rolle entfernt werden können.
Obwohl in den meisten Fällen ein Stahlband, schon wegen seiner relativ grossen Festigkeit, als Spannglied vorzuziehen ist, könnten die Decksehei- ben 3, 4 auch mittels eines Stahldrahtes in der beschriebenen Weise gegeneinander verspannt werden.
Die Drahtenden könnten anstatt mittels einer Spange durch gegenseitige Verzwirnung gespannt und fixiert werden.
Beim vorangehen, d beschriebenen Beispiel ist das Spannglied in Form einer um m einen als Anker die- nenden Querbolzen im einen Achsstummel gelegte Schlaufe doppelt durch die Rollenöffnung hindurchgeführt. Es ist aber auch möglich, nur ein einfach verlegtes durch einen Draht oder ein Band gebildetes Spannglied zu verwenden. In diesem Fall ist das eine Ende des Spann, gliedes an einem Anker im einen Achsstummel fixiert, wobei das andere Ende des durch die Rollenöffnung hindurch geführten Spanngliedes nach dem Spannen an einem geeigneten Anker im anderen Achsstummel befestigt wird. Eine solche Ausführung ist t beispielsweise in Fig. 3 dar- gestellt.
An die Stirnseite der Rolle 1 sind wiederum zwei Decksoheiben (nur eine gezeichnet) angelegt, die mit ihrem Umfangsrand über die Rolle vorstehen und mittels eines Achsstummels in der Rolle zentriert sind. Die gezeichnete Deckscheibe 14 besitzt einen äusseren Holzteil 1 4a und einen inneren, gegen die Rolle 1 anliegenden Metallring 14b. In einer zentralen Öffnung des Holzteiles 1 4a sitzt der büchsenartige Achsstummel 15, dessen aussen liegender Randflansch bündig in den Holzteil 14a eingelassen ist und dessen in die Rolle 1 hineinrangender Boden eine Öffnung 16 aufweist.
Am Boden Ides Achsstummehls 15 ist ein durch ein Rechteckrohrstück ge bildeter Ansatz 17 befestigt ; im Ansatz 17 ist über der Bodenöffn, ung 16 ein Querbolzen 18 vorgesehen, sowie ein zum Querbolzen 18 paralleler Achsbolzen
19, auf welchem ein Klinkenrad 20 wirkt mit einem aus der einen Seitenwand des Ansatzes 17 herausgebogenen Sperrzahn 21 zusammen. Auf dem mit einem Einhängeschlitz für das Ende eines Stahlbau- des 22 versehenen Achszapfen 19 sitzt ferner ein nicht gezeichneter Mehrkant.
Nachdem das Stahlband 22 mit seinem einen Ende an einem Anker im Achsstummel der nichtgezeichneten Deckscheibe fixiert und durch die Rollenöffnung hindurch in den Achsstummel 15 bzw. den Ansatz 17 hinein geführt wurde, wird das freie Bandende in den Schlitz des Achsbolzens 19 eingefädelt; durch Drehen des Achsbolzens 19 mittels eines am genannten Mehrkant angreifenden Werkzeugs (in Fig. 3 im Gegenuhrzeigersinn) wird das Band 22 gespannt und dabei mit seinem Ende auf dem Achsbolzen 17 aufgewickelt. Der Sperrzahn 21 verhindert ein unerwünschtes Rückdrehen des Achslbolzens 19.
Sollen die Deckscheiben von der Rolle 1 abgenommen werden, so genügt auch hier das Durchtrennen des von der Offenseite des Achsstummels 15 her zugänglichen Stahlbandes 22 mittels eines. geeigneten Werkzeugs. An Stelle eines es Stahlbanldes könnte auch ein einfach oder doppelt geführter Stahldraht als Spannglied vorgesehen sein.
In Fig. 4 ist ein Hilfsbock gezeigt, wie er zum Lagern der Papierrolle beim Aufsetzen bzw. Abnehmen der Schutzvorrichtung verwendet werden kann.
Dieser Hilfsbock ist als Winkelstück mit zwei annähernd rechtwinklig zueinander stehenden Schenkeln 23, 24 von ungleicher Länge ausgebiidet. Die Aussenseite der Schenkel dient als ebene Abstellfläche 25 bzw. 26, wobei diese Abstellflächen durch eine Rundung 27 stetig ineinander übergehen. Die Innenseite des keilförmigen, längeren Schenkels 23 ist als ansteigende Rampe 28 ausgebildet, an die sich im Bereich der Innenseite des. kürzeren Schenkels eine teilzylindrische Einbuchtung 29 anschliesst.
Vor dem Anbringen der Schutzvorridhtung wird die Papierrolle bei auf der Abstellfläche 25 stehendem Hilfsbock über die Rampe 28 in die Einbuchtung 29 gerollt. Dabei ist zu beachten, Idass der Radius dieser Einbuchtung mindestens gleich dem Radius der Papierrolle und die Breite (des ganzen Hilfsbockes etwas kleiner als die Rollenbreite ist;
der Abstand der Einbuchtung 29 von der Abstellfläche 26 des kleineren Schenkels 24 ist grösser als die Differenz der Radien der Papierrolle und der Deckscheiben der Schutzvorrichtung. Bei in Ider Einbuchtung 29 befindlicher Papierrolle wird Ider Hilfsbock durch Kippen über die Rundung 27 auf ! die Abstellfläclle 26 gestellt, so dass die Rolle einwandfrei vom Boden abgehoben ist und die Deckscheiben Ider Schutzvorrichtung unbelhindert aufgesetzt werden können.
Nach erneutem Kippen des Hilfsbockes auf die Abstellfläche 25 kann die mit der Schutzvorrichtung versehene Rolle über die Rampe 28 weggerollt wer den. Auch das Abnehmen der Schutzvorrichtung g von der Rolle kann in analoger Weise durchgeführt werden. Hat man die Rolle über Idie Rampe 28 in die Einbuchtung 29 des Hilisbockes gerollt, so kippt man den letzteren auf seine Abstellfläche 26, worauf die vom Boden abgehobenen Deckscheiben nach Durchtrennen des Spanngliedes abgenommen werden können. Die von der Schutzvorrichtung befreite, in der Einbuchtung 29 liegende Papierrolle kann dann mittels einer Durchsteckachse, direkt an die Verbrauchsstelle transportiert werden.