-
Haspel für metallene Umreifungsbänder Die Erfindung betrifft Haspel
für Umreifungsbänder.
-
Sie ist dargestellt und erläutert als die Ausführung eines Haspels,
der sich besonders für Stahlumreifungsbänder aus Bandstahl eignet.
-
Beim Binden von Ballen oder Bündeln und bei anderen Anwendungen wird
das Umreifungsband in den meisten Fällen von Wickeln abgenommen. Die Abnahme des
Bandes von Wickeln ist stets ein Problem gewesen. Drehbare Haspel, die die Wickel
aufnehmen, sind wohl erfunden worden; aber ein Träger, der das Drehen des Wickels
gestattet, überwindet nicht alle Schwierigkeiten. Wenn das Band von einem Wickel
auf einem Haspel abgezogen wird, läuft die Haspel aus dem Ruhezustand an. Das Schwungmoment
des Haspels und seines Wickels, das von der Anfangskraft herrührt, neigt dazu, ein
Überrennen hervorzurufen, d. h. der Haspel und der Wickel fahren fort, sich zu drehen,
nachdem das Abziehen des Bandes aufhört; denn der Arbeiter zieht nicht länger an
ihm oder hält es fest, wenn genug Band abgewickelt ist. Die Erscheinung ist nicht
ein sog. toter Gang, wie man ihn von Wurfhaspeln kennt, wo die größere Geschwindigkeit
der Spule tatsächlich veranlaßt, daß die Leine in umgekehrter Richtung wieder aufgewunden
wird; die innere Steifigkeit selbst von höchst biegsamem Stahlband verhindert irgendein
derartiges Rückw ärtsaufwickeln. Jedoch zeigt sich ein Lose zwischen den äußeren
Windungen eines Bandwickels auf einem frei laufenden Haspel, wenn das Band vom Wickel
abgezogen wird. Dieses Lose verursacht in Verbindung mit der Bandsteifigkeit, daß
sich Windungen des Bandes auf dem Haspel kreuzen oder, besser ausgedrückt, übereinanderklettern.
Nicht selten kann das Lose derartig sein,
daß- äußere Windungen
sich ausdehnen und sich über den Durchmesser der Haspeltrommnel hinaus vergrößern,
was erforderlich macht, daß sie sorgfältig zurechtgerückt werden müssen, wenn wieder
Band abgewickelt wird, um zu verhindern, daß es aus dem Haspel herausläuft und die
Drehung stört. Das Ergebnis ist, daß das Band nur mit Schwierigkeit entfernt werden
kann und daß viel Zeit und Kraft verbraucht wird, die Windungen in mehr oder weniger
häufigen Zwischenräumen zurechtzurücken, um das Band vom Haspel überhaupt abziehen
zu können.
-
Es ist eine große Anzahl von Haspelbremsen vorgeschlagen und angewendet
worden, um solche Bandhaspel am Überlaufen zu hindern; aber wenn auch eine geeignete
Bremse das Überlaufen verhindern kann, ruft es andere unangenehme Eigenschaften
hervor. So ist es sehr ermüdend, wenn das Abziehen des Bandes von Hand erfolgt,
wie es wahrscheinlich meistens der Fall ist, und eine beim Abziehen des Bandes wirksame
Bremse entgegen dem Zug des Arbeiters eine Hemmung bewirkt, gegen die der Arbeiter
dauernd anarbeiten muß. Einige Arten von Bremsen rufen, solange sich der Haspel
dreht, mehr oder weniger andauernde Bremswirkungen hervor mit dein. Ergebnis, daß
der Arbeiter gegen die hemmende Wirkung der Bremse anarbeiten muß, wenn er Band
vom Haspel abzieht, und daß, sobald der Zug aufhört, das Fördern des Bandes ebenfalls
im wesentlichen aufhört. Diese Eigenschaft von andauernd wirkenden Bremsen ruft
einen zweiten Nachteil unter vielen oft sich einstellenden Betriebsbedingungen hervor.
Mit so einer Bremse kann ein Arbeiter bei jedem Zug vom Haspel nur eine begrenzte
Bandmenge bequem entfernen. Die zu entfernende Menge wird sich in Abhängigkeit von
der Kraft, die von dem Arbeiter ausgeübt wird, von der Einstellung der Bremse und
anderen Umständen ändern; aber 1,5 oder 1,8 m bei jedem Zug kann als ein guter Durchschnitt
angesehen werden. Diese Bandlänge ist jedoch für viele Zwecke unzureichend. Zum
Beispiel können nur verhältnismäßig kleine Bündel oder Ballen mit diesen Bandmengen
umwunden werden. Infolgedessen findet es der Arbeiter, wenn größere Gegenstände
umspannt werden müssen; oder aus anderen Gründen bequem, eine größere Bandmenge
zu entfernen, um Bindearbeiten vorzubereiten, und er muß vom Haspel mehr Band abziehen
als vorher für die Ausführung einer Schlinge. Das ist nicht nur ermüdend, sondern
erfordert auch viel Zeit. Überdies kommt es dem Arbeiter bei manchen Bindearbeiten,
selbst bei kleinen Ballen, schneller, weniger ermüdend und bequemer vor, von einem
Haspel während jeder Bewegung genügend Band abzunehmen, um mehrere Umschnürungsarbeiten
auszuführen, bevor er das Abnehmen wiederholt. Nicht selten sind die Bedingungen
derart, daß die bequemste Ausführungsart, um schnell eine größere Anzahl von Bündeln
oder Ballen zu binden, für einen Arbeiter die ist, von einem Haspel mehrere Meter
Band abzuwickeln, die auf den Fußboden oder die Werkbank als Vorbereitung für das
Umschlingen der Ballen oder Bündel gelegt «-erden. Mit einer andauernd wirkenden
Bremse kann diese Arbeitsweise nur angewendet werden, wenn die erforderliche Bandmenge
vom Haspel durch die erforderliche Zahl von Zügen zwischen den Bindeoperationen
entfernt wird, wobei bei- jedem Zug nur eine verhältnismäßig kurze Bandmenge hervorgezogen
wird. Andere Bremsen sind so ausgeführt, daß sie selbsttätig ausrücken, wenn das
Band abgezogen wird und wirksam werden, wenn der Zug aufhört. So eine Anordnung
erfordert, während sie die unangenehmen Hemmungen während eines Ziehvorganges verringert
oder überwindet, einen besonderen Kraftaufwand, um die Bremse auszuschalten und
um den Haspel wieder in Drehung zu versetzen. Sie überwindet nicht die Einwände,
di-e von der Begrenzung der Bandmenge herrühren, di.e bei einem einzigen Zug abgewickelt
werden kann.
-
Der wesentliche Gegenstand der Erfindung ist der, einen Haspel für
biegsame Metallbänder zu schaffen, der das Überlaufen wesentlich, wenn nicht sogar
völlig verringert, der auf den Arbeiter keine Hemmung ausübt, wenn das Band abgewickelt
wird, und der es -erlaubt, bei einem einzigen Zug mehr Band zu entfernen, als es
der Fall ist, wenn Haspelbremsen angewendet werden.
-
Ein anderer Zweck der Erfindung ist der, einen Haspel zu schaffen,
der, obwohl er die obenerwähnten wünschenswerten Eigenschaften aufweist, einfach,
billig und zuverlässig ist.
-
Die einzelnen Merkmale und ihre Vorteile werden später gebracht.
-
In der Zeichnung, welche die bevorzugte Ausführung der Erfindung darstellt,
zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Haspels, Fig.2 eine Seitenansicht, Fig. 3 einen
Schnitt nach der Linie 3-3 in Fig. i in .etwas größerem Maßstab und Fig. 4 einen
stark vergrößerten Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 2.
-
Der Haspel besteht aus einem fahrbaren Rohrständer oder Wagen A, einer
zweiteiligen, den Bandwickel haltenden Trommel B und einer Regelvorrichtung C für
die Bandförderung.
-
Der Haspelständer A hat ein Untergestell io von im wesentlichen U-Form
im Grundriß, dessen Seitenteile i i und 12 an der Vorderseite nach unten abgebogen
und durch ein Joch 13 verbunden sind, wie die Fig. 1, 2 und 3 zeigen. Das Joch 13
bildet einen Fuß, um das Wiederaufrichten des Gestelles in die aufrechte Stellung
zu erleichtern, welche die beim Gebrauch in der Regel eingenommene Stellung ist.
Der Haspel hat auch ein die Wickeltrommel tragendes Gestell 14, das im Aufriß im
wesentlichen eine U-Form hat, deren Seitenteile 15 und 16 an den oberen Enden nach
hinten abgebogen und durch eine Querstange 17 verbunden sind., wie in Fig. i zu
sehen ist. Die Querstange 17 bildet einen bequemen Griff für den Arbeiter, um den
Ständer von Ort zu Ort zu bewegen, und außerdem eine Stütze, wenn der Ständer heruntergekippt
wird, um ihn bequem mit einem Bandwickel zu beladen. Das Untergestell io und das
Gestell 14 können aus
einzelnen Teilen von Eisenrohr hergestellt
«-erden, von denen die Enden de: Seitenteile des Ständers unter einem rechten Winkel
mit den Seitenteilen des Untergestelles in irgendeiner geeigneten Art verbunden
sind, wie es die gelötete Verbindung i8 in der Fig. 3 andeutet. Der Rahmen oder
Ständer kann steifer und fester gemacht werden durch eine Strebe i9, die am oberen
Ende mit einer Stange 20 verbunden ist, die sich zwischen den Seitenteilen 15 und
16 des Ständers erstreckt, und am unteren Ende durch eine Stange 21 gesichert werden,
welche die Seitenteile ii und ia des Untergestelles verbindet. Wenn gewünscht, kann
die Stange 21 über die Untergestellglieder ii und 12 hinaus verlängert werden, um
ein Räderpaar 22 und 23 aufzunehmen. Derartige Räder erleichtern nicht nur die Bewegung
des Ständers und das Einsetzen eines Wickels, sondern bilden mit dem Joch 13 die
den Ständer tragenden Füße, wenn -es aufrecht steht.
-
Die den Bandwickel tragende Trommel B besteht aus zwei getrennten,
einander ergänzenden Teilen, die, wenn zusammengebaut, eine zylindrische Nabe 25
bilden, die der mittleren Öffnung des Metallbandwicl:els angepaßt ist und die von
zwei im Abstand angeordneten parallelen, zylindrischen Trommelköpfen 26 und 27 begrenzt
sind, die außer anderen Vorrichtungen, die später erläutert werden, dazu dienen,
den Bandwickel auf der Tro.mmelnal;-festzuhalten. Die beiden einander ergänzenden
Trommelteile 30 und 31 sind aus Stahlblech oder einem anderen geeigneten
Material in Scheibenform mit den äußeren Flanschen 26 und 27 hergestellt, welche
die gegenüberliegenden Trommelköpfe und dazwischenliegende kreisförmige Schultern
bilden, die, wenn die Teile zusammengefügt sind, de den Wickel tragende Trommelnabe
25 bilden, wie in Fig. 3 zu sehen ist. Der Trommelteil 30 ist fest, aber
drehbar an dem Rahmen oder Gestell mittels einer N abe 32 montiert, die sich auf
der W211233 dreht. Das hintere Ende der @V-.-11e33 ist durch Schweiß"n 34 mit einem
Joch 35 verbunden, das sich zwischen den Seitenteilen 15 und 16 des Ständers erstreckt
und mit diesem z. B. durch Schweißen fest verbunden ist. Falls erwünscht, kann das
Joch 35 über den Umfang der Trommel hinaus an den Enden verlängert und nach vorn
gebogen werden, um Schutzvorrichtungen 36 und 37 zu bilden, die dazu dienen, die
Trommel gegen Berührung mit anderen Gegenständen zu schützen. Die Nabe 32 hat einen
hinteren kreisförmigen Flansch 38, mit dem die innere Kante um ,eine mittlere Öffnung
des hinteren Trommelteiles 30 durch Niete 39 verbunden ist. Am vorderen oder äußeren
Ende ist die Nabe 32 mit einem Flansch .Io versehen, der einen Anschlag für einen
Klemmring41 bildet, der durch Niete d.2 mit der inneren Kante um eine mittlere Öffnung
durch den vorderen Trommelteil 31 verbunden ist. Das äußere oder vordere Ende der
Nabe 32 ist zur Aufnahme einer Flügelmutter .I3 mit Gewinde versehen.
-
Der hintere Trommelteil 30 verbleibt stets auf dem Ständer,
aber der vordere Trommelteil 3i kann nach Abschrauben der Flügelmutter 43 für die
Einfügung eines Bandwickels entfernt «.erden. Wenn ein Wickel auf der halben Nabe
des hinteren Teiles 3o aufgesetzt ist, kann der vordere Teil 31 wieder eingesetzt
und durch die Flügelmutter 4.3 gesichert werden, wodurch der Nickel von der ganzen
Nabe getragen und durch die beiden Köpfe in seiner Stellung gehalten wird.
-
Der Regler C für den Bandvorschub besteht im allgemeinen aus einer
Bandvorschub-rolle 50, die mit der Trommelnabe ausgerichtet ist, des weiteren aus
einem Paar Treibrollen 51 und 52, die auf dem Umfang der Trommelköpfe 26 und 27
laufen und die Bandvorschubrolle 5o bei ihrer Drehung mitnehmen, und endlich aus
einer mit der Vorschubrolle 5o in einer Ebene liegende Druckrolle, 53. Das von der
Trommel ablaufende Band geht zwischen der angetriebenen Vorschuhrolle
50 und der Druckrolle 53 hindurch, von denen die letzte das Band gegen die
Umfangsfläche der Vorschubrolle drückt. Die das Band fördernde Vorschubrolle, die
zwei Treibrollen und die Druckroll-p werden von einer im allgemeinen U-förmigen
Stütze mit Seitenwänden 55 und 56 getragen, die auf einem Schaft 57 drehbar sind;
der Schaft ragt an einem S-pitenteil 15 des Ständers 14 hervor und ist damit fest
verbunden. In den Seitenwänden 5,> und 56 ist eire Welle 6o gelagert. Zwischen den
Seitenwänden 55 und 56 trägt die Welle 6o die Vorschubrolle 50, und außerhalb der
Seitenwände trägt die Well-p 6o die beiden Treibrollen 5i und 52. Vorzugsweise sind
die drei Rollen aus .einem nachgiebigen Material hergestellt, wie z. B. einem harten
Gummi oder einer Gummimischung, so daß die Treibrollen in guter Berührung mit den
Trommelrändern stehen und die 'Vorschubrolle auf das Band einen genügenden Zug ausübt
und genügend nachgiebig ist, um sich den Änderungen der Banddicke anzupassen, wenn
die Druckrolle das Band dagegenpreßt. Die das Band verschiebenden und antreibenden
Rollen können mit der Rolle 6o fest verbunden werden, so daß sie miteinander drehbar
sind: z. B. ist die Welle mit geränd-elten Teilen 62 versehen, auf welche die Rollen
gepreßt werden, wie Fig. d. zeigt.
-
Die Stütze ist geneigt, damit die Treibrollen 5i und 52 in Berührung
mit dem Umfang derTrommelköpfe 26 und 27 kommen. Diese Neigung wird durch eine Spiralfeder
65 bewirkt, die den Zapfen 57 umgibt und deren eines Ende 66 den Seitenteil 15 des
Ständers und dessen anderer Teil 67 die Seitenwand 55 der Stütze umfaßt.
-
Während der Arbeit wird die Bandförderrolle durch das Zusammenwirken
der beiden Treibrollen mit dem Umfang der Trommelköpfe angetrieben. Wenn das Band
von dem Haspel abgezogen wird und die Trommel anfängt, sich zu drehen, neigt die
Bandvorschubrolle, angetrieben von den Trommelköpfen, die stets einen größeren Durchmesser
haben als der Bandwickel, durch das große Verhältnis zwischen dem Durchmesser der
Trommelköpfe und dem Durchmesser der Treibrollen dazu, Band von der Haspeltrommel
in einem größeren Betrag abzuwickeln, als das Band von der Trommel durch die Trommeldrehung
abgewickelt wird. Das Ergebnis
ist, daß das Band stramm abgezogen
wird, sowie es von der Trommel abläuft; in dem Bund auf der Trommel gibt es kein
lästiges Lose. Es tritt .auch eine merkbare Hemmung weder auf der Trommel noch auf
dem von der Trommel abgezogenen Band auf. Oft wird das Stahlband geschmiert, um
das Gleiten um Bündelecken während des Spannvorganges und seinen Durchgang durch
verschiedene Arten von Bandspannwerkzeugen zu erleichtern. Solches geschmierte Band
wird ohne lästige Lose und Überlaufen wie ungeschmiertes oder sog. trocknes Band
gefördert.
-
Wenn gewünscht, kann ein Metallbehälter 7o zur Aufnahme von Verschlußstücken
und ein Fach zur Aufnahme von Bindewerkzeugen zwischen den oberen Enden der Seitenteile
15 und 16 des Ständers angeordnet und durch diesen verbund:e.n werden,
wie in den Fig. i und 2 dargestellt.