Signalisierungseinrichtung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Signali- sierungseinrichtung, die sich insbesondere, aber nicht ausschliesslich, zur Anwendung in militärischen Ver mittlungseinrichtungen, sogenannten Feldzentralen, eignet. Bei derartigen Signalisierungseinrichtungen stellt sich in erster Linie das Problem, eine Auslösung des Anzeigeorgans durch vereinzelte Störimpulse zu verhindern.
Es sind bereits Lösungen dieses Problems bekannt, welche auf dem Prinzip der Addition von Impulsen beruhen, derart, dass das Anzeigeorgan erst nach einer vorbestimmten Anzahl von Impulsen ausgelöst wird. Eine bekannte Konstruktion verwendet eine lokale mechanische Energiequelle, wobei jeder eintreffende Impuls einen kleinen Teil der gespeicherten Energie freimacht, welcher ein Übertragungsglied verstellt. Nach einer vorausbestimmten Verstellung des Über tragungsgliedes bewirkt dieses die Auslösung des Signalanzeigeorgans.
Bekannte Ausführungen dieser Art sind mechanisch kompliziert, wodurch in erster Linie die Störanfällig keit erhöht wird. Zudem ist die Empfindlichkeit nicht optimal, und das Anzeigeorgan kann durch zufällige mechanische Erschütterungen ausgelöst werden. Das sind drei wesentliche Nachteile, die bis jetzt einer An wendung derartiger Anzeigevorrichtungen in der Nach richtentechnik entgegenstanden.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung einer Signalisierungseinrichtung, welche die erwähnten Nachteile vermeidet, also eine hohe Empfindlichkeit, Erschütterungssicherheit und eine einfache mechani sche Übertragungseinrichtung aufweist. Sie betrifft eine Signalisierungseinrichtung mit einem Wechselstrom- Schauzeichen, welches mit einer lokalen mechanischen Energiequelle versehen ist, deren Energie schrittweise bei jeder Halbwelle eines steuernden Signalstromes ausgelöst wird und dessen Anzeigeorgan erst nach einer vorbestimmten Anzahl von Signalimpulsen aus löst.
Das Kennzeichen der Erfindung liegt darin, dass der Signalstrom durch die Erregerwicklung eines polari sierten Magnetsystems fliesst, dessen Anker mittels einer Verlängerung ein Hemmwerk derart beeinfiusst, dass dieses ein mit der lokalen Energiequelle fest ver bundenes Organ schrittweise sich verdrehen lässt, und dass an einem mit diesem Organ gekuppelten Auslöse organ ein mit der Anzeigefahne verbundener und sie in ihrer Ruhelage haltender Bolzen anliegt, der nach einem bestimmten Verdrehungswinkel des Auslöseorgans in eine Vertiefung desselben gezogen wird und dadurch die Verschiebung der Anzeigefahne in die Arbeits stellung freigibt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtansicht der Signalisierungsein- richtung, wobei die Frontplatte im Schnitt und das polarisierte Magnetsystem nur durch seine Umrisse dargestellt ist, Fig. 2 einen Grundriss eines Teils des Ausführungs beispiels, Fig. 3 einen Teil der Signalisierungseinrichtung im Aufriss bei ausgelöstem Anzeigeorgan, Fig. 4 eine Ansicht der Rückstellvorrichtung.
In allen Figuren sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Mit 1 ist ein polarisiertes Magnetsystem bezeichnet, dessen Wicklung mit der ankommenden Leitung zu verbinden ist und von den Signalimpulsen durchflossen wird. Der Anker 2 dieses Systems weist eine Verlänge rung 3 auf, die vorzugsweise aus federndem Material besteht. Am vordern Ende ist die Ankerverlängerung 3 zu einer zweiteiligen Gabel 4 geformt, deren beide Teile einen Bolzen 5 umfassen. Dieser steht in fester Ver bindung mit einem Hemmanker 6, welcher auf ein Organ 7 wirkt. Dieses ist im vorliegenden Beispiel als Zahnrad ausgebildet.
Das Zahnrad 7 ist mittels der Achse 8 in einer vor- dern und in einer hintern Platine (9 bzw. 10) drehbar gelagert. In Fig. 1 ist die vordere Platine zur Erhöhung der Übersichtlichkeit der Zeichnung weggelassen, während Fig. 2 beide Platinen im Grundriss erkennen lässt. Mit der Achse 8 steht ferner das eine Ende einer Spiralfeder 11 sowie ein Auslöseorgan 12 in Verbin dung. Letzteres kann z. B. die Form einer Nocken scheibe haben. Das Hemmwerk 6 ist seinerseits mittels der Welle 13 drehbar in den beiden Platinen 9 und 10 gelagert.
Der gegenseitige Abstand der Platinen wird durch drei Distanzhülsen 14, 15 und 16 fixiert, die gleichzeitig an ihrem einen Ende mit Muttergewinden für die Befestigungsschrauben 17, 18 (Fig. 2) versehen sind. Eine Bohrung in der Hülse 15 nimmt einen Bolzen 19 auf, der das eine Ende der Spiralfeder 11 festklemmt. Die hintere Platine 10 ist mittels dreier Schrauben 20, 21, 22 und der zugehörigen Distanzhülsen 23, 24, 25 im gewünschten Abstand auf der Grundplatte 26 befestigt. Mit letzterer ist auch das polarisierte Magnet system 1 verbunden, wodurch die Lage von Hemmwerk und Ankerverlängerung zueinander einwandfrei fixiert ist.
Die Achse 27 ist mit der Grundplatte 26 fest ver bunden und dient als Drehpunkt für den zweiarmigen Hebel 28, der am einen Ende die Signalfahne 29 und am andern das Gegengewicht 30 trägt. Die Signalfahne 29 steht über die rechtwinklig abgebogene Verlängerung 31 des Hebels 28 mit demselben in Verbindung. Der Arm 32 trägt an seinem Ende eine Rolle 33, die unter dem Einfluss der Feder 34 am Umfang der Nocken scheibe 12 anliegt. Das eine Ende dieser Feder ist mit der Grundplatte 26, das andere mit dem Hebel 28 ver bunden.
Die Grundplatte 26 liegt mittels zweier rechtwinklig abgebogener Teile 35 und 36 an einer Zwischenplatte 37 an, die durch eine weitere Platte 38 aus durchsichtigem Material von der Frontplatte 39 getrennt ist. Diese weist eine obere kreisförmige Öffnung 40 auf, welche den Blick auf die Signalfahne freigibt, sowie eine wei tere Öffnung 41, die zum Einführen eines Stöpsels vor gesehen ist. In der verlängerten Achse der Öffnung 41 ist die Klinke 42 angeordnet.
Der Teil 36 weist einen verlängerten Arm 43 auf, der parallel zur Grundplatte 26 verläuft und zusammen mit dieser als Lagerung für eine Achse 44 dient, welche mittels eines Bügels 45 eine frei drehbare Scheibe 46 trägt. Diese ragt im Ruhezustand der Einrichtung in die Öffnung 41 hinein und dient, wie auch der nur an gedeutete Arm 47, zur Rückstellung der ausgelösten Signalfahne, wie dies nachstehend beschrieben wird.
Die Fig. 3 zeigt das Anzeigeorgan in Arbeitsstel lung. Der Teil der Zwischenplatte 37, der hinter der Öffnung 40 liegt, ist mit einer Anzahl paralleler Schlitze 48 versehen. Die Signalfzhne 29 ihrerseits ist auf ihrer der Öffnung 40 zugekehrten Fläche ebenfalls in eine Anzahl paralleler Streifen unterteilt, die mit zwei ver schiedenen Farben versehen sind. Vorzugsweise sind die Streifen abwechselnd gelb und schwarz gefärbt, und zwar derart, dass im Ruhezustand der Anzeigevor richtung durch jeden Schlitz 48 ein schwarzer Streifen sichtbar ist.
Da die Zwischenplatte 37 ebenfalls schwarz ist, zeigt ein Blick auf die Öffnung 40 eine schwarze Kreisfläche als Kennzeichen für das nicht ausgelöste Signal. Ist dagegen, wie in Fig. 3 dargestellt, die Signal fahne 29 gefallen, so sind durch die Schlitze 48 der Zwischenplatte 37 die gelben Streifen der Vorderseite der Signalfahne sichtbar; das Signal erscheint also gelbschwarz gestreift und kennzeichnet damit die Arbeitsstellung.
Auf der Grundplatte 26 ist ein Kontakt 49 an gebracht, der im ausgelösten Zustand des Anzeigeorgans durch den isolierten Bolzen 50 betätigt wird und bei spielsweise einen Signalstromkreis schliessen kann.
An Hand der Fig. 1 bis 3 sei nun die Arbeitsweise der erfindungsgemässen Signalisierungseinrichtung be schrieben. Jeder ankommende Signalimpuls geeigneter Polarität bewirkt ein Umkippen des Ankers 2 des polarisierten Systems 1. Dabei wird über die Anker verlängerung 3 der Bolzen 5 und- damit der Hemm anker 6 bewegt. Das Hemmwerk gibt das Zahnrad 7 so lange frei, dass es sich unter der Wirkung der ge spannten Feder 11 um eine Zahnteilung verschieben kann. Um den gleichen Winkel verdreht sich auch die Nockenscheibe 12. Hat der nächste Impuls entgegen gesetzte Polarität, so kann sich das Zahnrad und damit die Nockenscheibe wiederum um eine Zahnteilung weiter drehen.
Nach jedem Impuls bleibt der Anker des polari sierten Systems 2 in seiner jeweiligen Lage, bis ein Impuls entgegengesetzter Polarität eintrifft. Der Anker besitzt also weder eine ausgesprochene Ruhelage, noch benötigt er eine Rückstellkraft.
Bestand nun das eintreffende Signal aus vereinzel ten Störimpulsen, so bleibt die Einrichtung in der ein genommenen Lage. Die Signalfahne wird nicht bewegt, eine Anzeige findet nicht statt.
Dauert das eintreffende Signal, bestehend aus Signalimpulsen wechselnder Polarität, für einige Zeit an, so bewirkt jeder Impuls eine Hin- oder Her bewegung des Bolzens 5; jede Bewegung dieses Bolzens hat ihrerseits eine Verdrehung des Zahnrades 7 und der Nockenscheibe 12 zur Folge. Nach einer vorbestimm ten Anzahl von Impulsen wird die Kante 51 der Nockenscheibe 12 unter der Rolle 33 weggedreht. Diese Phase ist in Fig. 3 dargestellt. Unter der Wirkung der Feder 34 wird die Anzeigefahne 29 in ihre Arbeits lage verschoben, ferner auch der Kontakt 49 geschlos sen. Die Bewegung der Rolle 33 wird durch den innern Teil der Nockenscheibe 12 begrenzt.
Durch die paral lelen streifenförmigen Schlitze 48 der schwarzen Zwi schenplatte 37 sind nun die gelben Streifen der An zeigefahne 29 sichtbar, das eingetroffene Anrufsignal wird angezeigt.
Die Fig. 4 dient zur Erläuterung der Rückstellein- richtung des Ausführungsbeispiels. Dargestellt sind Teile des Anzeigeorgans aus Richtung B der Fig. 2, wobei die Grundplatte 26 weggelassen ist. Mit aus gezogenen Linien ist die Stellung der einzelnen Teile im Arbeitszustand gezeigt, während die punktierten Linien die Umrisse der Teile im Ruhezustand, d. h. nach vollendeter Rückstellung, angeben.
Zur Rückstellung steckt man z. B. einen Abfrage stöpsel 52 in die Klinke 41. Dadurch wird die Rolle 46 gehoben. Da sie über ihre Achse auf den Winkelhebel 53 wirkt, führt dieser um seinen Drehpunkt 54 eine Drehbewegung aus. Mittels der Feder 55 wird der Rückstellarm 56 ebenfalls um die Achse 54 gedreht, vorläufig jedoch nur bis zum Anschlag am Bolzen 57, welcher mit der Nockenscheibe 12 verbunden ist. Diese wird durch die Rolle 33 gegen eine Rückstellung ver riegelt.
Beim weiteren Heben der Rolle 46 beginnt nun der vordere Teil des Winkelhebels 53 die Rolle 33 zu heben. Ist diese Auswärtsbewegung der Rolle 33 weit genug fortgeschritten, so wird die Blockierung der Nocken scheibe 12 aufgehoben. Der Rückstellarm 56 verschiebt den Bolzen 57 in seine zweite Endlage, die durch den Anschlag der Nockenkante 51 am Bolzen 58 bestimmt ist. Die Rückstellung des Zahnrades in seine Ruhelage ist möglich, weil es dank dem elastischen Zwischenglied 2 in seiner jeweiligen Stellung nicht starr blockiert ist.
Es eignet sich also sowohl für schrittweises,vomHemm- anker 6 geregeltes Ablaufen in einer Richtung wie für eine plötzliche Rückstellung um den gesamten, mehrere Zahnteilungen betragenden Verdrehungswinkel, in der entgegengesetzten Richtung. Die Rolle 33 liegt nun wieder am äussern Teil der Nockenscheibe 12 auf, wodurch die Signalfahne 29 in ihrer Ruhelage ver riegelt ist. Damit ist die Anzeige gelöscht und die daran beteiligten Einzelteile der Vorrichtung sind wieder in ihrer Ruhelage.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Teil der Nockenscheibe 12, auf welchem die Rolle 33 abläuft, als Kreisbogen dargestellt. Es hat sich zweckmässig erwiesen, diesen Teil als Spiralbogen auszubilden, und zwar so, dass beim Arbeiten der Vorrichtung die Rolle 33 sich von den Bogenteilen mit grösseren Radien zu denjenigen mit kleineren Radien bewegt. Auf diese Weise lassen sich die Reibungskräfte erheblich ver mindern.
Um die vollständige Lageunabhängigkeit des Schauzeichens zu erreichen, ist es zweckmässig, den Hemmanker 6 auszuwuchten. Dies kann durch eine entsprechende Formgebung des Hemmankers oder durch geeignet angebrachte Zusatzgewichte geschehen.
Beim Zahnrad 7 werden mit Vorteil zwei Zähne ausgespart, und zwar diejenigen, mit denen der Hemm anker 6 in dem Moment in Eingriff käme, da die Rolle 33 über die äussere Ecke der Kante 51 abrollt. In dieser Phase des Bewegungsablaufes wirkt ein Teil des Eigen gewichtes von Hebel 28 und Signalfahne 29 als tan- gentiale Kraft auf das Auslöseorgan 12 und damit auch auf das Zahnrad 7. Der zusätzliche tangentiale Druck auf das Zahnrad 7 hat eine grössere Reibung zwischen dem Hemmwerk 6 und den im Eingriff' stehenden Zähnen zur Folge. Diese unerwünschten zusätzlichen Reibungen werden durch Aussparen der erwähnten Zähne vermieden.