CH303082A - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Thrombinpräparates von gesteigerter Wirksamkeit. - Google Patents

Description

  Verfahren     zur        Herstellung    eines haltbaren     Thrombinpräparates    von gesteigerter     Wirksamkeit.       Hochwirksame     Thrombinpräparate    stellen  heute ohne Zweifel die besten lokalen     Ilämo-          styptika    dar und     sind    für manche Zwecke  der Therapie     -unentbehrlich    geworden.

   Zur  Herstellung dieser Präparate ist man auf die  Verarbeitung von menschlichem und tieri  schem Blut angewiesen,     und    die mässigen Aus  beuten machen das     Thrombin    zu einem kost  spieligen Präparat. Überdies wird die Wir  kung des     Thrombins    in manchen     Fällen    durch  therapeutisch zugeführte     (Heparin    und der  gleichen) oder im Blut vorhandene     Antithrom-          bine    (z. B.     Icterus-Antithrombine)    gehemmt.  



  Es wurde nun. gefunden, dass man die  Wirksamkeit von in an sich bekannter Weise  gewonnenen     Thrombinpräparaten    um das  Mehrfache steigern     und    gleichzeitig die Halt  barkeit erhöhen kann, wenn man sie in wäss  riger Lösung mit in     9-Stellung    basisch sub  stituierten     Acridinverbindungen,    z:

   B.     2-          Äthoy-6,9-diamino-acridinlactat,        2-Äthoxy-9-          [p    - (y -     diäthylamino    -     ss    -     oxy-propylamino)-phe-          nylamino]-acridin-trihydrochlorid,        3-Nitro-9-          (y    -     diäthylamino-ss-oxy    -     propylamino)    -     acridin-          dihydrochlorid,        2-Äthoxy-9-äthylamino-acridin-          hydrochlorid,

          2-Äthoxy-9-amino-acridin-chlor-          methylat,    2 -     Äthoxy    - 9 - (p -     oxy-phenyl    -     äthyl-          amino)-acridin-glycolat,        2-Äthoxy-9-[1'-phe-          nyl-2',3'-dimethyl-pyrazolonyl-    (4')     -amino]-          acridin-hydrochlorid    umsetzt.  



  Offenbar reagieren dabei die basischen         Acridin        'erivate    mit     den    sauren Gruppen des       Thrombins    unter     Bildung    von Komplexen mit  gesteigerter     Wirksamkeit    und     wesentlich    ge  ringerer Empfindlichkeit     gegenüber    den er  wähnten     Antithrombinen.    .  



  Wie weiter gefunden wurde, lässt sich die  blutstillende     Wirkung    der nach vorliegendem  Verfahren erhältlichen     Thrombinpräparate     noch weiter dadurch steigern, dass man ihnen       Acceleratoren    der     Thrombinwirkung,    wie       Protamine,    Gelatine, Stärke, Thrombozyten  extrakte oder synthetische Polymere, z. B.       Polyvinylpyrrolidon,    ferner Pektin oder     Pek-          tinderivate,        Alginate    oder deren Derivate, zu  setzt.  



  Gegenstand des vorliegenden Patentes ist  ein Verfahren zur     Herstellung    eines haltbaren       Thrombinpräparates    von gesteigerter Wirk  samkeit, das dadurch. gekennzeichnet ist, dass  man     Thrömbin    in wässriger     Lösung    mit     2-          Äthoxy-6,9-diamino-acridinlactat    umsetzt. Nach  der Gefriertrocknung stellt das Verfahrens  produkt ein lockeres Pulver dar, das in Was  ser klar löslich ist.  



  Die     Wirkungssteigerung,    die sich durch  Umsetzung des     Thrombins    mit     2-Äthoxy-6,9-          diamino-acridinlactat    erzielen lässt, zeigt fol  gender Versuch:  <I>Versuch 1:

  </I>  Es wurde die     Gerinnungszeit    bestimmt, die  bei der Einwirkung verschiedener Mengen      eines     Thrombinpräparates    einmal ohne, und  zum andern nach Umsetzung mit     2-Äthoxy-6,9-          diamino-acridinlactat    auf Plasma erhalten       wird.    Bei 37  wurden 0,2     cm3        Oxalatplasma     von Rindern, das durch     Adsorption    mit     Ba-          riümstilfat    von     Prothrombin    befreit worden    war, mit einer Mischung des betreffenden       Thrombinpräparates,    in 0,

  2     cm3    Wasser ge  löst, und 0,1     cm3    Wasser bzw. 0,1     cms    einer  0,1 %     igen    Lösung von     2-Äthoxy-6,9-diamino-          aeridinlactat    vermischt und mit der     Stoppuhr     die     Gerinnungszeit    gemessen.

    
EMI0002.0020     
  
    Menge <SEP> Thrombinpräparat <SEP> Gerinnungszeit <SEP> in <SEP> Sekunden
<tb>  in <SEP> Mikrogramm <SEP> ohne <SEP> Acridin- <SEP> nach <SEP> Umsetzung <SEP> mit
<tb>  verbindung <SEP> Acridinverbindung
<tb>  800 <SEP> 4 <SEP> sofort
<tb>  400 <SEP> 4 <SEP> sofort
<tb>  200 <SEP> 5,5 <SEP> sofort
<tb>  100 <SEP> 7,5 <SEP> 4,5
<tb>  50 <SEP> 12 <SEP> 6
<tb>  25 <SEP> 19,5 <SEP> 8,5
<tb>  12,5 <SEP> 33 <SEP> 10       Bei     Anwendung    von     Nativblut    werden  gleichartige Ergebnisse erzielt. Es ergibt sich,  dass man eine etwa 4- bis 5fache Steigerung  der     Thrombinwirkung    erreichen     kann.     



  Der folgende Versuch zeigt die Ausschal  teng der     HeparinwirkLUng    durch das     Throm-          bin-Acridin-Umsetzungsprodukt.       <I>Versuch 2:</I>    Es wurde entsprechend der Methodik von  Versuch 1 die     Gerinnungszeit    bestimmt, die  bei der Einwirkung eines     Thrombinpräparates     einmal ohne und einmal nach Umsetzung mit         2-Äthoxy-6,9-diamino-acridinlactat    auf     hepa-          rinisiertes    Blutplasma erhalten wird.

   Bei 37   wurden 0,2     cms        Oxalatplasma    von Rindern,  das durch     Adsorption    mit     Bariumsulfat    von       Prothrombin    befreit worden war, und 0,1     em3     einer 0,0015 %     igen        Heparinlösung    (entspre  chend 1,5 Mikrogramm     Heparin)    mit 0,2     cm3     einer Mischung von 1     cm3        Thrombinlösung          und    0,5     cm3    Wasser bzw.

   0,5     cm3    einer     wäss-          rigen    Lösung von     2-Äthoxy-6,9-diamino-acri-          dinlactat    (0,1 und 0,01 %     ig)    vereinigt und  die     Gerinnungszeit    mit der Stoppuhr gemes  sen.  
EMI0002.0054     
  
    Gerinnungszeit <SEP> ohne <SEP> Gerinnungszeit. <SEP> nach <SEP> Gerinnungszeit <SEP> nach
<tb>  Acridinverbindung <SEP> Zugabe <SEP> einer <SEP> 0,1 <SEP> % <SEP> igen <SEP> Zugabe <SEP> von <SEP> 0,01 <SEP> % <SEP> iger
<tb>  Acridinlösung <SEP> Acridinlösung
<tb>  22 <SEP> Sek. <SEP> sofort <SEP> 14,3 <SEP> Sek.

         Die durch     Umsetzung    des     Thrombins    mit  der genannten     Acridinverbindung    erhaltenen       Lösungen.    zeigen gegenüber den reinen     Throm-          binlösungen    auch eine erhöhte Haltbarkeit.  Für die therapeutische Verwendung empfiehlt  es sich aber, die Präparate z. B.- durch Ge  friertrocknung in Trockenpräparate     überzu-          führen,    aus denen dann unmittelbar vor der       Anwendung    durch Zugabe der entsprechenden    Menge     -Wasser    die Lösungen frisch zu bereiten  sind. Die Trockenpräparate sind praktisch  unbegrenzt haltbar.

           Beispiel:     Ein Liter einer     Thrombinlösung,    die in an  sich bekannter Weise aus'     Oxalatplasma    von  Rindern gewonnen wurde und 20 g Trocken  substanz enthält, wird mit einer Lösung von      0,4g     2-Äthoxy-6,9-diamino-acridinlactat    in  10     cm3    Wasser versetzt,     neutralisiert,    gege  benenfalls klar     zentrifugiert    und in an sich  bekannter Weise der Gefriertrocknung     unter-          worfen.    Man erhält 20,4 g eines lockeren  Trockenpulvers, das in Wasser klar löslich  und, in Ampullen abgefüllt, bei Zimmertem  peratur unbegrenzt haltbar ist.

   Durch Auf  lösung von 0,1 g dieses Produktes     in    5     cm3     Wasser erhält man eine für die therapeutische  Verwendung brauchbare Lösung von     optimaler     Wirksamkeit.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Thrombinpräparates von gesteigerter Wirksam keit, dadurch gekennzeichnet, dass man Throm- bin in wässriger Lösung mit 2-Äthoxy-6,9- diamino-acridinlactat umsetzt. Nach der Ge friertrocknung stellt das Verfahrensprodukt ein lockeres Pulver dar, das in Wasser klar löslich ist.