CH297325A - Verfahren zur Vergütung keramischer Werkstoffe zwecks Steigerung der Festigkeitseigenschaften. - Google Patents
Verfahren zur Vergütung keramischer Werkstoffe zwecks Steigerung der Festigkeitseigenschaften.Info
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description
Verfahren zur Vergütung keramischer Werkstoffe zwecks Steigerung der Festigkeitseigenschaften. Die Erfindung betrifft die Vergütung keramischer Werkstoffe durch Wärmebehand- lunw zwecks Steigerung ihrer Festigkeitseigen seliaften. Die keramischen Werkstoffe weisen im (xegensatz zu den metallischen Werkstoffen verhältnismässig geringe Festigkeitseigenschaf ten auf. Dies gilt insbesondere für die Zug- festi@gkeit., so da.ss sich aus dem ungünstigen Verhältnis von Biegefestigkeit zur Zugfestig keit n = # bss eine hohe Sprödigkeit ergibt. <B>174</B> Diese schlechten Festigkeitseigenschaften ha ben es bisher verhindert, keramische Werk stoffe auf manchem technischem Gebiet zur Anwendung zu bringen, auf dem sie z. B. wegen ihrer guten Temperaturbeständigkeit besser, geeignet wären als die üblichen metal lisehen Werkstoffe. Eingehende Überlegungen und Untersu chungen haben ergeben, dass ähnlich wie bei den Metallen die mechanischen Eigenschaften der keramischen Werkstoffe von ihrer Kri stallstruktur abhängen, und dass es auch bei keratnisehen Werkstoffen möglich ist, durch eine entsprechende Wärmebehandlung die da mit verbundenen kristallographischen Um wandlungen so zu steuern, dass der keramische Werkstoff wesentlich günstigere Festigkeits eigenschaften annimmt. Erfindungsgemäss wird daher der kera mische Werkstoff einem Vergütungsverfahren durch Wärmebehandlung in der ZV eise unter- zogen, dass er nach dem keramischen Brand und erfolgter, mindestens teilweiser Abküh lung eine Zeitlang auf einer erhöhten Tempe ratur unterhalb des Erweichungspunktes ge halten und dann rasch abgekühlt wird. Er wärmt man beispielsweise einen keramischen Körper, der aus 70%. Steatit und 30% Sili- ziumkarbid besteht, langsam, etwa i#nerhalb sechs Stunden, auf 1150 C, verharrt dann eine Stunde auf dieser Temperatur und kühlt den keramischen Körper dann rasch unter 800 C ab, beispielsweise in ruhender Luft oder im Luftstrom, so steigt dessen Zugfestig keit von 3,0 kg/mm2 auf 5,5 kg/mm", während gleichzeitig die Sprödigkeit absinkt. Der Vorgang im Werkstoff, der im obigen Beispiel eintritt, beruht auf Kristallumwand- lungseffekten, die oberhalb 850 C ablaufen und teilweise reversibel sind. Der irreversible Anteil ist infolge Übergangs in eine andere K ristallisationsform mit einer Volumenzu nahme einer bestimmten Kristallart verbun den, die sich auch in einer Volumenzunahme des gesamten Körpers bemerkbar macht. Der innere Spannungszustand, d. h. die mikro skopischen Spannungen zwischen den einzel nen Kristallarten, der für das Verhalten, ins besondere der spröden keramischen Werk stoffe, charakteristisch ist, wird durch diese Vorgänge wesentlich beeinflusst, und zwar, wie das angeführte Beispiel zeigt, so, dass die Zugfestigkeit stark ansteigt, und die Sprödig- keit absinkt. Der reversible Anteil der Um wandlung wird durch schnelles Durchsehrei- ten der untern Umwandlungstemperatur (im Beispiel etwa. 850 C) durch rasches Abkühlen weitgehend unterdrückt. Selbstverständlich darf die Vergütungstemperatur auch eine obere Grenze nicht überschreiten, die im all gemeinen durch den Erweichungspunkt gege ben ist. Finden in dem Temperaturbereich, in dein die Vergütung vor sich geht, Umwandlungen mehrerer Kristallarten statt, dann wird die Wärmebehandlung vorteilhaft in Stufen und für jede Umwandlung einzeln vorgenommen, derart, dass die einzelnen Umwandlungen un gestört ablaufen können. Die Erwärmung kann je nach dem zu ver gütenden keramischen Werkstoff in neutraler, reduzierender oder auch oxydierender Atmo sphäre vorgenommen werden. Das Abkühlen kann in dem gleichen oder einem andern Gas erfolgen, wobei das betreffende Gas mit dem heissen keramischen Körper in chemische Re aktionen treten kann (z. B. Nitrieren der Aussenzone des keramischen Körpers, wobei auch eine Veränderung des Wärmeausdeh- nungskoeffizienten eintreten kann). Auch Bä der aus Flüssigkeiten oder Pulvern können zum Kühlen von Fall zu Fall Verwendung fin den. Auf diese Weise kann man die Abküh lung in beliebiger Weise steuern. Für das beschriebene Beispiel ist bei der Vergütung eine schwach reduzierende oder neutrale Atmosphäre vorteilhaft, während das Abkühlen nach der Wärmebehandlung am zweckmässigsten in ruhender Luft oder im Luftstrom erfolgt. Hierbei wird die Abkühl- gesehwindigkeit möglichst gross gewählt. Es ist, dabei jedoch auf die Temperaturwechsel beständigkeit des betreffenden Werkstoffes Rücksicht zu nehmen. Allgemein ist. es zweck mässig, mit der raschen Abkühlung nach Er reichen einer bestimmten Temperatur, z. B. der untern Umwandlungstemperatur, aufzu hören und die weitere Abkühlung langsamer vorzunehmen. Bei gewissen keramischen Werkstoffen ist es unter Umständen zweckmässig, den Ver- gütun-svorgang mehrmals zii wiederholen oder mehrere Abkühlprozesse, bestehend aus raschen und langsamen Abkühlinterv allen, an schliessend an entsprechende Erhitzungsinter- valle, stufenförmig aneinandemureihen. Gegebenenfalls kann man den Vergütungs vorgang mit dem Orlattbrand des keramischen Werkstückes verbinden, derart, dass man das fertiggebrannte Stück nur bis wenig unter halb der sogenannten Einfriertemperatur ab kühlt, dann über die Einfriertemperatur aber nicht bis zum Erweichungspunkt erwärmt, eine Zeitlang auf dieser Temperatur hält und dann rasch abkühlt. Man spart damit die sonst notwendige Wiedererwärmung auf die Aus gangstemperatur für den Vergütungsvorgang. Keramische Werkstoffe, die entsprechend der Erfindung vergütet sind, lassen sich in folge ihrer besseren Festigkeitseigenschaften und ihrer verminderten Sprödigkeit für manche Zwecke in der Technik, z. B. für den Maschinenbau, verwenden, denen sie vorher nicht zugänglich waren, z. B. für Brenner, Turbinenschaufeln usw.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Vergütung keramischer Werkstoffe zwecks Steigerung der Festigkeits eigenschaften, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff nach dem keramischen Brand und erfolgter, mindestens teilweiser Abküh lung eine Zeitlang auf einer erhöhten Tem- peratur unterhalb des Erweichungspunktes ge halten und dann rasch abgekühlt wird. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, da.ss die Abkühlung nur bis zu einer bestimmten Temperatur rasch er folgt und unterhalb dieser Temperatur lang samer gekühlt wird. 2.Verfahren nach Patentanspriieh, da durch gekennzeichnet, dass nach dem kerami schen Brand und erfolgter Abkühlung mehrere Erwärmungen und nachfolgende Abkühlun gen vorgenommen werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet., dass bei der Vergütung mehrere Kristallarten bei verschiedenen Tem peraturen umgewandelt werden, wobei der Vergütungsvorgang für jede Umwandlung einzeln vorgenommen wird, derart, dass sich mehrere Vergütungsvorgänge stufenförmig aneinanderreihen. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass sich mehrere Ab- kühlpro7esse,bestehend ans raschen und lang samen Ahkühlintezvallen, anschliessend an ent sprechende Erhitznngsintervalle, stufenförmig aneinanderreihen. 7. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Vergütung in neutraler Atmosphäre erfolgt. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Vergütung in oxydierender Atmosphäre erfolgt. 7. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Vergütung in reduzierender Atmosphäre erfolgt.B. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass beim Vergüten Atmosphären von Gasen verwendet werden, welche mit den heissen keramischen Körpern in chemische Reaktionen treten. 9. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Abkühlung des keramischen Werkstoffes bei der Vergütung in andern Gasatmosphären erfolgt als die Er wärmung. 10. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Abkühlung des keramischen Werkstoffes in Flüssigkeitsbä dern erfolgt. 11. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Abkühlung des keramischen Werkstoffes in Bädern aus Pul vern erfolgt. 12.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der Werkstoff nach dem keramischen Glattbrand nur bis wenig unterhalb der sogenannten Einfrier- temperatur abgekühlt, dann über die Einfrier- temperatur aber nicht bis zum Erweiehungs- punkt erwärmt, eine Zeitlang auf dieser Tem peratur gehalten und dann rasch abgekühlt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE297325X | 1950-06-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH297325A true CH297325A (de) | 1954-03-31 |
Family
ID=6090638
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH297325D CH297325A (de) | 1950-06-30 | 1951-04-02 | Verfahren zur Vergütung keramischer Werkstoffe zwecks Steigerung der Festigkeitseigenschaften. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH297325A (de) |
-
1951
- 1951-04-02 CH CH297325D patent/CH297325A/de unknown
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