Vorrichtung an Suchern von Kameras für mindestens zwei wählbare Bildformate. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vor richtung an Suchern von Kameras für min destens zwei wählbare Bildformate. Insbeson dere ist sie für Rollfilmkameras von Wert, die mittels einer in das Filmfenster einleg- baren lIaske für verschiedene Bildformate benutzt werden können, beispielsweise für 6 X J cm ohne Maske und für 41/1, X 6 cm mit eingelegter Maske.
Es ist bekannt, am Sucher eine -Maske anzuordnen, die in den Strahlen gang geklappt oder geschwenkt werden kann und damit das sichtbare Bildfeld entspre- vliend dein kleineren der beiden Aufnahme formate einschränkt.
Diese bekannten Vor richtungen ermöglichen als solche keinen Parallaxausgleich. Anderseits ist es bei Su- eliern, insbesondere bei Newton-Suchern, be kannt, zur Erzielung des Parallaxausgleichs Rahmen oder dergleichen ins Blickfeld zu bringen, die zum Beispiel verschiebbar nahe der objektseitigen Sucherlinse angeordnet sind oder in einer verschiebbaren Einblicks- öffnung dicht bei der Augenlinse des Su- eliers bestehen.
Es ist weiterhin bekannt, Sucher so aus zubilden, dass sie ausser einer Einschaltung von Bildbegrenzungsrahmen, Masken oder ähnlichen Ausschnitten auch noch Mittel auf weisen, um den Parallelaxausgleich für die Einstellung des Aufnahme-Objektivs auf kleine Entfernungen zu ermöglichen. Diese Mittel. bestehen bei den bekannten Vorrich tungen beispielsweise darin, dass der Sucher oder Teile von ihm verschwenkt bzw. ge neigt werden oder dass im Sucherstrahlen gang eine vor dem Suchereinblick angeord nete, auf ihre jeweilige Grösse einstellbare Bildbegrenzungsmaske in ihrer Höhenlage ver schoben wird.
Bei den bekannten Vorrich tungen dient die Formatblende nur der An passung des Suchers an das jeweilig in die Kamera eingesetzte Auswechselobjektiv. Es ist ferner bekannt, den Sucher zur Anpassung an das jeweilige, der Brennweite des Auf nahme-Objektivs entsprechende Bildformat als eine drehbare Trommel auszubilden, wel- ehe in ihren einander diametral gegenüber liegenden Ausschnitten die Elemente eines Newton-Suchers tragen. Das jeweils benötigte Sucherfenster wird dabei durch Einstellung der Trommel von Hand vor den Sucherein blick gebracht.
Dieser bekannte Sucher kann für die Zwecke des Parallaxausgleichs ausser dem aus der normalen Lage für die Unend- lich-Stellung des Aufnahme-Objektivs in eine Schräglage für Naheinstellungen geneigt werden.
Die vorliegende Erfindung besteht dem Bekannten gegenüber darin, dass die Einrich tung zum Anpassen des Suchers an die For mate ebenfalls eine im iSucherstrahlengang drehbare Blendentrommel mit Formatblenden für wenigstens zwei verschiedene Bildformate besitzt, dass jedoch in dieser Trommel die Blendenausschnitte eine solche Grösse und Lage haben, dass die jeweils in die Sucher- achle gestellten, sich diametral im Zylinder gegenüberliegenden Ausschnitte sowohl das Format abgrenzen als auch bei Nahaufnah men gleichzeitig die Parallaxe ausgleichen.
Durch Drehung der Trommel ist es möglich, für jedes Bildformat, das der Entfernungs einstellung des Aufnahme-Objektivs entspre chende, also die Parallaxe ausgleichende Trommelfenster in den Sucherstrahlengang zu bringen. Eine Schwenkung oder Verschie bung ist dadurch erspart, und die Vorrich tung zeichnet sich durch bauliche Einfach heit aus. Vorteilhaft ist die Vorrichtung so ausgebildet, dass in der Gebrauchslage die Formatfenster dem Sucherausblick und die Fenster für den Parallaxausgleich dem Su chereinblick benachbart sind.
Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung sind die Fenster zweckmässig auf der zylin drischen Trommel derart angeordnet und ver teilt, dass jede beliebige Kombination von Formatfenstern mit Parallaxausgleichfenstern in das Sucherblickfeld eingebracht werden kann. Es sind vorteilhaft jedem Format fenster so viele Parallaxausgleichfenster zugeordnet, als Entfernungsstufen vorhan den sind, und es sind zweckmässig so viele Fenster für jedes Format vorge sehen, als Parallaxausgleichstufen vorhan den sind.
Beispielsweise sind also bei zwei Formaten, etwa für 6 X 9 und für 41/2 X 6 cm Bildgrösse, und bei zwei Parallaxausgleich- stufen, etwa für die Unendlichstellung des Objektivs und für die Naheinstellung von 1 bis 2 m, insgesamt vier Fensterpaare vor handen.
Wenn also vor der Ingebrauchnahme des Films das Format festgelegt wird, indem die eingangs erwähnte Maske ins Bildfenster eingelegt oder fortgelassen wird, so ist der Sucher auf die in das Blickfeld eingebrachte Maske einzustellen; und zu dieser Maske müssen. dann ausserdem entsprechende Rah men ins Blickfeld eingebracht werden, welche die Parallaxe ausgleichen sollen, welche also die Entfernung des zu photographierenden Objektes vom Aufnahme-Objektiv berücksich tigen.
So können an sich beliebig viele der artige Ausgleiehfenster vorhanden sein; aus Gründen der Übersichtlichkeit und leichten Bedienbarkeit der Kamera wird man jedoch darauf sehen, nur möglichst wenige Einstel lungen vornehmen zu müssen.
Da es zum Beispiel für einfache Photo kameras praktisch hinreicht, die Parallaxe nur für den kleinsten Objektabstand auszu gleichen, beispielsweise für 1 m, genügen in diesem Fall insgesamt zwei Einblicksöffnun- gen nahe der Augenlinse, von denen die eine für Aufnahmen in sehr grosser, die andere für Aufnahmen aus kleinster Entfernung be stimmt ist. Diesen beiden Öffnungen liegt nun die Öffnung nahe der Objektlinse gegenüber, die dem Kameraformat entspricht.
Dabei kann man als Fenster für das grösste Bild format in der zylindrischen Trommel ein ein ziges Fenster von einer Breite anordnen, die sämtliche ihm zugehörige Paralla.xausgleich- fenster umfasst.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt.
Fig.1 zeigt als Schaubild eine Kamera, in deren Sucher eine Trommel für den Par- allaxausgleich und für die Berücksichtigung des Bildformates eingebaut ist.
Fig. 2 stellt im bedeutend vergrössert ge zeichneten Schaubild die Trommel dar. Fig.3 ist ein Grundruss zu Fig.2, jedoch in erheblich kleinerem 3Tassstabe.
Die Trommel ist in der Kamera nach Fig.1 von aussen wenig sichtbar, denn nur das mit dem Finger betätigbare Einstellrad 15 tritt in Erscheinung, soweit es über das Abdeckgehäuse 18 des Kamerakörpers 19 vor steht. Der jeweils eingestellte Wert der Trom melskala ist durch das Fenster 20 des Abdeck- gehäuses 18 ablesbar. Im Einblick 2 des Suchers ist in der Fig. 1 die die Parallaxe ausgleichende Maske 7 angedeutet.
Die Trommel kann von aussen unmittelbar von Hand oder durch Übertragungsorgane, beispielsweise Zahnräder, betätigt werden. Die Ableseskala ist entweder derart an der die Fenster tragenden Trommel ange bracht, dass man von aussen ablesen kann, für welches Format der Sucher eingestellt ist und für welche Aufnahmeentfernung die Parallaxe behoben ist, oder die Anordnung ist so, dass man diese Einstellungen im Sucher bildfeld ablesen kann.
Die objektseitige Konkavlinse eines Newton- Suchers ist in den Fig. 2 und 3 mit 1, die Okularlinse mit 2 bezeichnet. Beide Linsen dienen gleichzeitig als Abschlussfenster des Kameragehäuses (Fig.l). Um die als Achse dienende Schraube 3 ist die Trommel mit dem Boden 4, der zylindrischen Wandung 5 und dem die Ableseskala tragenden Deckring 6 drehbar angebracht.
Die zylindrische Wan dung 5 der Trommel durchschneidet den Strahlengang des Suchers einmal nahe der Objektlinse 1, das andere Mal in nächster Nähe der Augenlinse 2, Die Achse der Trom mel schneidet, wie in Fig. 3 ersichtlich, die Sucherachse. 1n der in Fig. 2 und 3 gezeich neten Stellung ist die Vorrichtung für Auf nahmen des vollen Formates, beispielsweise <B>6X9</B> cm, aus grosser Entfernung eingestellt.
Unter der Annahme, dass sich die Kamera unterhalb der Vorrichtung befindet, sind das Einblicksfenster 7 für Unendlich und das Fenster 8 für kleine Entfernungen diametral gegenüber der grossen objektseitigen Öffnung 9 angebracht. 10 und 11 sind die beiden Ob jektöffnungen für das verkleinerte Format, hier 41,@X 6 cm. Dabei sind jeweils die Fenster 7 und 8 sowie 10 und 11 für den Parallax- ausgleich in der Richtung der Trommelachse gegeneinander versetzt.
Werden sie durch eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinne in den Strahlengang des Suchers geschaltet, so liegt entweder die Öffnung 12 für Aufnahmen in grosser Entfernung oder die Öffnung 13 für Nahaufnahmen im Blickbereieh der Augen linse 2.
Zur Betätigung der Vorrichtung ist am Boden 4 der Trommel der Zahnkranz 14 vor gesehen, der mit dein Zahnrad 15 kämmt, wel ches beispielsweise bei 16 aus dem nicht ge- zeichneten Kameragehäuse so herausragt, dass es mit dem Finger gedreht werden kann. Die Feder 17 rastet in Öffnungen des Bodens ein und definiert die Gebrauchsstellungen.