Zündschnuranzünder. Zum Anzünden von Zündschnüren werden bis anhin offene Flammen, z. B. Streichholz flammen, oder Glühkörper, häufig Zigarren oder Zigaretten, verwendet, wobei das Anzün den im Freien erfolgt. Dabei treten oft, be sonders bei Wind und Regen, Verzögerungen ein, welche insbesondere dann, wenn mehrere Zündschnüre angezündet werden müssen, ver hängnisvoll werden können, weil. dem Mineur nicht mehr genügend Zeit verbleibt, um sich in Sicherheit zu bringen.
Eine weitere Ur sache von Verzögerungen ist darin zu erblik- ken, dass Zündschnüre, die längere Zeit in Bereitschaft bleiben, an ihren Enden die Pul verseele verlieren. Die Enden derartiger Zündschnüre müssen vor dem Anzünden ab geschnitten werden. Das Abschneiden von Zündschnüren, die meistens hart und zähe sind, ist mit einem Messer oder einer Schere nicht immer einwandfrei durehzuführen, und häufig wird dabei das neue Ende auch be reits beschädigt.. Die vorliegende Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Zündschnuranzünder mit Reibrad und Zer- eisen-Zündstein, bei welchem in einem Ge häuse ein zum Einführen des anzuzündenden Zündschnurendes in das Gehäuse bestimmtes Zündschnur-Führungsrohr angeordnet.
ist, dessen inneres Ende im Bereiche des bei Be tätigung des Reibrades entstehenden Funken strahls liegt und bei welchem zum Antrieb des Reibrades auf dessen Achse ein Zahnrad angeordnet ist., welches mit einem Zahnseg- ment in Eingriff steht, welches an einem auf einer Achse im Gehäuse verschwenkbar gela gerten Hebel sitzt, auf welchen eine Feder einwirkt, die anderseits auf einen ein Messer tragenden Hebel einer Vorrichtung zum Ab schneiden der Zündsehnurenden einwirkt.
Die Zündung der Zündschnur erfolgt ge- scliüt7t im Innern des Gehäuses, so dass äussere Einflüsse sich nicht störend bemerk bar machen können. Dabei kann das das Zahnrad und damit das Reibrad antreibende Zahnsegment soi lange ausgebildet werden, dass das Reibrad mindestens eine volle Um drehung macht und dabei einen so kräftigen Funkenstrahl erzeugt, dass Fehlzündungen praktisch ausgeschlossen sind. Die mit dem Zündsehnuranzünder kombinierte Vorrichtung zum Abschneiden der Zündsehnurenden er möglicht es, nötigenfalls ein Zündschnurende in einwandfreier Weise abzuschneiden.
In der Zeichnung ist. eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen senkrechten Schnitt nach Linie A--1 in Fig. 2 durch einen Zünd schnuranzünder, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie P-B in Fig. <B>1,</B> Fig. 3 einen Schnitt nach Linie C-C in Fig. 2.
Der Zündsehnuranzünder besitzt ein einen Griffteil und einen über diesem an-eordneten Querteil aufweisendes Gehäuse, welches aus zwei sehalenartigen Teilen 1 und 2 besteht, die durch ein oben am Querteil angeordnetes Scharnier 3 miteinander verbunden sind und welche durch eine Schraube 4, die in ein Ge winde in einem im untersten Teil des Teils 2 durch in der Zeichnung nicht dargestellte Nieten oder Schrauben befestigten Block 5 eingeschraubt ist, in geschlossener Stellung zusammengehalten werden. Zur Erzielung eines guten Abschlusses des Gehäuses über greift der Teil 1. den Rand des Teils 2.
Im mittleren Teil des Querteils des Gehäuses ist eine Achse 6 angeordnet, an welcher auf der Seite des Teils 2 eine Lagerplatte 7 fest an geordnet ist, welche am Teil 2 durch Punkt schweissung befestigt ist. Das andere Ende dieser Achse 6 ist in einem Lager mit Flansch 8, welcher durch Punktschweissiung am Teil<B>1</B> des Gehäuses befestigt ist, lose gehalten.
Auf dieser Achse 6 sitzt frei drehbar ein Reibrad 9, welches an der gegen den Teil 2 zu liegen den Seite keilförmige Sperrzähne 10 aufweist, und zwischen diesem Reibrad 9 und dem Teil 2 sitzt auf der Achse 6 frei drehbar ein Zahnrad 11, welches an seiner gegen das Reibrad 9 zu liegenden Seite gegengleiche Sperrzähne 12 besitzt. Die Sperrzähne<B>10</B> und 12 bilden zwischen dem Reibrad 9 und dem Zahnrad 11 eine einseitig wirkende Kupplung.
Das Ende der Achse 6 ist mit einem Ge winde versehen, auf welches eine Büchse mit einem Flansch 13 aufgeschraubt ist, welcher einer Druckfeder 14, die das Reibrad 9 gegen das Zahnrad 11 drückt, als Widerlager dient. Mit dein Zahnrad 11 steht ein Zahnsegment 7.5 im Eingriff, welches am Ende eines Hebels 16 angeordnet ist, der auf einer im Block 5 eingesetzten Achse 17 verschwenkbar gelagert ist. Auf den Hebel 16 wirkt der eine Schen kel einer Flachfeder 18 ein, welche um ein oberhalb des Blockes 5 am Teil 2 im Gehäuse sitzendes Achsrohr 19 gelegt ist. Diese Flachfeder 18 drückt den Hebel<B>16</B> nach vorn.
Am Teil 2 des Gehäuses ist ein bogenförmiger Schlitz 20 vorgesehen, welcher von einem in das Zahnsegment 15 fest eingesetzten Bolzen 21, welcher an seinem ausserhalb des Teils 2 liegenden Ende einen Griffknopf 22 trägt, durchsetzt wird, derart, dass mittels des Griffknopfes 22 der Hebel 16 mit dem Zahn segment 15 entgegen der Wirkung der Flach feder 18 verschwenkt werden kann. Oberhalb des Zahnsegmentes 15 ist im Teil 2 des Ge häuses auf einer an diesem befestigten Achse 23 eine Sperrklinke 24 verschwenkbar ge lagert, welche einen Nocken 25 aufweist, der in eine am hintern Ende des Zahnsegmentes 15 vorgesehene Raste 26 eingreifen kann, wo bei der Nocken den Hebel 16 mit, dem Zahn segment 15 entgegen der Wirkung der Flach feder 1,8 in gespannter Stellung festhält.
Die Sperrklinke 24 mit ihrem Nocken 25 wird durch eine Feder 27 gegen das Zahnsegment 15 gedrückt. Sie weist an ihrem Ende einen Auslösegriff 28 auf, welcher durch einen Schlitz an der Rückseite des Querteils des Teils 2 herausragt. Der Block 5 weist eine Durchbohrung auf, in welche ein Rohr 29 ein gesetzt ist, das gegen die Achse 6 zu gerich tet ist und bis nahe an das Reibrad 9 heran reicht.
Dieses Rohr 29 dient einem Zereisen- Zündstein 30 als Führung. .Der Zereisen- Zündstein 30 wird durch eine in das Rohr 29 eingesetzte Druckfeder 31, welche sich auf eine in ein Gewinde im Ende des Rohres 29 eingeschraubte Verschlussschraube 32 abstützt, gegen das Reibrad 9 gedrückt. In den Quer teil des Teils 2 des Gehäuses ist ein gegen das Reibrad 9 gerichtetes Zündschnur-Füh- rungsrohr 33 eingesetzt, dessen Mündung in der Stirnseite des Querteils liegt.
Das innere Ende dieses Zündschnur-Führungsrohres 3 3 ist abgeschrägt und besitzt einen Anschlag 3-i# für die Zündschnur. Im Teil 2 des Gehäuses ist ein Stützblech 35 befestigt, welches einer seits das Zündschnur-Führungsrohr 33 stützt und anderseits das obere Ende des Rohres 29 festhält. Das abgeschrägte innere Ende des Zündschnur-Führungsrohres 33 liegt in un mittelbarer Nähe des Reibrades 9 in einer sol chen Lage, dass der bei der Drehung des Reib rades 9 erzeugte Funkenstrahl genau gegen die Pulverseele am Ende einer in das Zünd schnur-Führungsrohr 33 eingeführten Zünd schnur zu gerichtet ist.
Der zweite Schenkel der Flachfeder 16 wirkt auf den einen, kürzeren Arm eines zwei- armigen Hebels 36, welcher verschwenkbar auf einer im mittleren Teil, nahe der Rück seite, des Teils 2 des Gehäuses angeordneten Achszapfen 37 gelagert ist und dessen zwei ter, längerer Arm eine öffnung 38 in der Rückseite des Teils 2 durchsetzt. Nahe an seinem unterm Ende ist an diesem zweiten Arm des Hebels 36 ein gegen das Gehäuse zu gerichtetes Messer 39 befestigt, welches in einem Schlitz 40 in der Rückwand des Teils 2 und im Block 5 geführt ist. Die Teile 1 und 2 des Gehäuses und der Block 5 weisen unten eine quer zum Schlitz 40 gerichtete, durchgehende Ausnehmung 41 auf, in welche die Zündschnur eingeführt werden kann.
Am ausserhalb des Teils 2 liegenden Arm des He bels 36 ist ein Drehgriff 42 gelagert, an wel. chem ein Nocken 43 sitzt, welcher, in entspre chende Lage gedreht, durch einen Schlitz 44 an der Rückwand des Gehäuses hindurch treten kann und nach Drehen des Drehgriffes um 90 den Hebel 36 entgegen der Wirkung der Flachfeder 18 an der Rückwand des Ge häuses anliegend arretiert. Ein zweites, geschlossenes Rohr 45, welches von unten in den Block 5 eingesetzt ist und welches nach aussen durch eine Verschluss schraube 46 geschlossen ist, dient als Magazin für Reserve-Zereisen-Zündsteine.
Soll eine Zündschnur angezündet werden, so wird zuerst mittels des Drehgriffes 42 die Arretierung- des Hebels 36 gelöst, so dass die ser unter der Wirkung der Flaehfeder 18 naeli hinten versehwenkt wird, wobei das Messer 39 im Schlitz 40 so weit zurüekgezogen wird, dass seine an seinem vordern Ende befindliehe, ab gerundete Schneide die Ausnehmung 41. voll ständig freigibt.
Nun wird die anzuzündende Zündschnur in die Ausnehmung 41 eingelegt und durch Andrücken des Hebels 36 an da Gehäuse das Messer 39 im Schlitz 40 vor gestossen, so dass das Ende der Zündsehnur glatt abgeschnitten wird. Hierauf wird das neue Ende der anzuzündenden Zündschnur, an welchem die Pulverseele dank dem Ab schneiden des Endes mit Sieherheit freilie-1, in das Zündschnur-Führungsrohr 33 hinein- gestossen, bis es am Anschlag 34 anstösst.
\Fenn der Hebel 1.6 mit dem Zahnsegment 15 noch nicht gespannt ist, wird er mittels des Clriffknopfes 22 entgegen der Wirkung der Flachfeder 18 zurüekversehwenkt, bis der Nocken 25 der Sperrklinke 24 in die Raste 26 des Zahnsegmentes 1.5 einfällt und dieses fest hält.
Bei dieser Bewegung des Zahnsegmen tes 15 wirkt die durch die keilförmigen Sperr zähne 1.0 des Reibrades 9 und die Sperrzähne 12 des Zahnrades 11 gebildete Kupplung nicht, weil der Widerstand des Reibrades 9 zu gross ist; die geneigten Flächen der keilför migen Sperrzähne 10 und 12 gleiten überein ander weg, wobei das Reibrad 9 entgegen der Wirkung der Druckfeder 14 etwas gegen den Flanseh 1.3 zu verschoben wird. Wird nun der Auslösegriff 28 betätigt, so gibt der Nocken 25 der Sperrklinke 24 das Zahnsegment 15 frei, und unter der Wirkung der gespannten Flaehfeder 18 wird der Hebel 16 mit dem Zahnsegment 15 rasch nach vorne geworfen.
Das hierbei in Drehung versetzte Zahnrad 11 nimmt dabei, dank seiner in die Sperrzähne 10 des Reibrades eingreifenden Sperrzähne 12, das Reibrad 9 mit. Die Zähnezahl des Zahn segmentes 7.5 einerseits und diejenige des Zahnrades 11 anderseits ist so gewählt, dass das Zahnrad 11 während der Bewegun-, des Zahnsegmentes 15 mindestens eine ganze Um drehung macht.
Dadurch wird erreicht, dass das mit dem Zereisen-Zündstein zusammen wirkende Reibrad 9 einen ausserordentlieh kräftigen, genau -,gegen die Pulverseele am Ende der in das Zündsehnur-Führungsrohr 33 eingeführten Zündschnur gerichteten Fun- kenstrahl erzeugt, welcher Gewähr für eine sichere Zündung der Zündschnur bietet.
Muss nach längerem Gebrauch das Reibrad 9, das Zahnrad 11 und das Zahnsegment 15 von. Pul.verrüekständen befreit werden, so kann das Gehäuse nach Lösen der Schraube 4 aufgeklappt werden.