Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit einer Folie überzogenen Metallblechen für Verpackungen und dergleichen. Es ist bereits: bekannt, eine Lösung von plastischen Massen (z. B. Kunstharz) in ge eigneten Lösungsmitteln als Lack zum Über ziehen von Blechen zu verwenden, welche für die Herstellung von- Verpackungen, wie z. B. Konservendosen und dergleichen bestimmt sind. Es ist auch bekannt, fertig geformte Dosen und Dosendeckel nachträglich mit einem solchen Schutzlack zu überziehen.
Dieser Schutzlack soll, das Korrodieren des aus Eisen oder Aluminium oder dergleichen bestehenden Blechmaterials verhindern, und als Ersatz für .das teuere und schwer erhält liche Zinn :dienen. Die Erfahrung hat ge zeigt, dass der Schutz ,durch einen Lacküber zug, auch wenn dieser verhältnismässig stark aufgetragen wird, ungenügend ist. Der aus dem flüssigen Lack entstehende Überzug ist nämlich nie dicht, was, mit dem Aufbringen des Lackes bezw. mit Oberflächenspannungen beim Trockenvorgang zusammenhängt.
Nach .der Erfindung wird an Stelle eines Lacküberzuges eine Folie aus :einem thermo plastischen Kunststoff verwendet, und diese Folie ohne Klebemittel unter Anwendung von Wärme und Druck mit dem Metallblech verbunden.
Dieses Verfahren ermöglicht nicht nur eine sehr einfache Herstellung eines für Verpackungen wie Konservendosen und der gleichen besonders geeigneten Materials, sondern auch die Folie nicht nur als Schutz überzug, sondern auch als Dichtung zu ver wenden. Für den, vorliegenden Zweck kom men verschiedene thermoplastische Kunst- sto:ffe in Frage, z.
B. polymerisierte Butylen- verbindungen (als Oppanol bekannt) oder Poly- vinylmassen, wie sie unter :den geschützten Namen Mipolam, Hostalon, Astralon (Poly vinylchlorid), Ultraphan und Plexigum (Po- lyakrylsäureester) im Handel .sind. Als be sonders geeignet haben sich die im Handel unter den Namen Igelit und Luvitherm ein- geführten Polyvinylchloridfolien erwiesen, die sich durch gummiartige Elastizität, grosse Zähigkeit und Festigkeit auszeichnen.
Die Erfindung ermöglicht, einen viel besseren Schutz des meist aus Eisenblech bestehenden Verpackungsmaterials gegen Korrosion zu erhalten, als dies durch einen Lackschutz anstrich möglich ist.
Für Dichtungszwecke kann eine thermo plastische Kunststoffolie verwendet werden, die bei Flüssigkeitsaufnahme quillt. In diesem Fall wird die Dichtung in den Falzen .der Verpackungsbehälter oder -dosen beson ders .gut und wirksam sein. Die Folien können einseitig oder doppelseitig auf gebracht werden. Wird aus besondern Grün den nur eine Seite damit geschützt, die später bei der Verpackung, z. B. der Konser vendose, die Innenfläche bildet, so kann die andere Seite (Aussenfläche der Dose) durch andere Überzüge, z. B. durch Verzinkung, geschützt werden.
Um eine innige feste und dauerhafte Verbindung zwischen Folie und Blech zu erzielen, wird das Blech vorteilhaft vor dem Aufbringen der Folie aufgerauht. Dieses Aufrauhen kann bereits beim Walzen des Bleches erfolgen, indem bei den .letzten Walzstichen Walzen mit entsprechend auf geraubter Oberfläche verwendet werden. Dieses Aufrauhen kann auch durch Sand strahlgebläse oder andere Mittel bewirkt werden.
Es ist ferner zweckmässig, die Folie vor dem Aufdrücken mittels Druckwalzen auf das Metallblech zu dehnen, um ein Anstauen von Folienmaterial vor .den Druckwalzen zu verhindern und so ein Dünnerwalzen der Folien überhaupt zu ermöglichen. Gummi artige Folien lassen sich bekanntlich unter einer Foliendicke von 0,5 mm nicht herunter walzen. Durch einen Streckwalzvorgang ist eis möglich, dass Folien auf wesentlich gerin gere Stärken heruntergewalzt werden können.
Es hat eich durch eingehende Versuche herausgestellt, dass es zweckmässig ist, nicht etwa. die Druckwalzen, sondern vielmehr das Metallblech vor dem Aufbringen der Folie zu erhitzen, und zwar auf eine Temperatur, die mindestens dem Erweichungspunkt der Folie gleich ist.
Im folgenden wird au Hand der Zeich nung ein Ausführungsbeispiel des neuen Ver fahrens erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein schematisches Ausführungs beispiel einer Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens, Fig. 2 einen Schnitt durch ein Stück eines Bandes mit einer Folie in grösserem Mass- stabe.
Fig. 3 die Aufsieht auf ein Stück eines mit Folie versehenen Metalbleches, Fig. 4 einen teilweisen Querschnitt durch den Rumpf einer Konservendose und Fig. 5 den gleichen Schnitt durch den fertigen Rumpf.
Nach Fig. 1 wird ein Metallbandblech, z. B. Eisenband 1, von einem Bandwickel abgezogen und durch einen Muffelofen 3 ge führt, der das Band über den Erweichungs punkt der Folie erhitzt. Wie bereits oben ausgeführt, kann das Eisenband bereits im Kaltwalzwerk aufgerauht sein, oder aber es kann nachträglich aufgerauht werden, wobei auch gegebenenfalls zwischen dem Band- wiekel 2 und den Ofen 3 die Aufrauhvorrich- tung eingeschaltet werden kann. Das erhitzte Eisenband läuft über Führungsrollen 4 und zwischen den beiden Druckwalzen 5 durch zu einer Auflaufhaspel 6.
Die thermoplastische Kunststoffolie 7 wind von einer Trommel S abgezogen, über zwei Trommeln 9 und 10 ge leitet und dann zusammen mit dem Eisen band den Druekwalzen 5 zugeführt.
Die Trommeln 9 und 10, die auch aus mehreren Trommeln bestehen können, bilden eine Streckvorrichtung für die Folie 7. Zu diesem Zweck können auf die beiden Trom meln 9 und 10 Bremsen einwirken. Dies ist in der Zeichnung nur bei der Trommel 9 durch eine Backenbremse 11 schematisch dar gestellt.. Vorteilhafter ist es jedoch, die Trommeln 9 und 10 gegenüber den Druck- walzen 5 mit langsamer Umlaufgeschwindig keit anzutreiben, wobei auch wiederum die beiden Trommeln 9 und 10 unter sich mit verschiedener Umlaufgeschwindigkeit laufen, das heisst die Trommel 9 langsamer gegen über der Trommel 10.
Auf diese Weise kann die Folie 7 auf einen Bruchteil ihrer ur sprünglichen Stärke gestreckt werden, bevor sie mit .dem Band oben Blech zwischen die Druckwalzen 5 gelangt. Vorteilhaft ist vor den Druckwalzen noch eine Glättrolle 12 an geordnet, die die gegebenenfalls. noch in der Folie vorhandenen Falten glattstreicht.
Sofern mit dem in Fig. 1 dargestellten Streckwerk die Folie sehr dünn auf das. Blech aufgebracht wird, kann es vorkommen; dass diese dünne Folie beim Falzen nicht genügend abdichtet. An denjenigen Stellen, an denen später bei der Herstellung einer Verpackung ein Falz zu liegen kommt, kann die Folie verstärkt auf das, Metallblech auf- g 'braeht werden.
Dies kann in einfacher e Weise dadurch erreicht werden, dass die Ränder der von der Trommel 8 ablaufenden Folien 7 vor dem Auflaufen auf die Trommel 9 eingeschlagen bezw. umgebördelt werden, so dass die Folie .an dien Rändern die doppelte Stärke aufweist. Die Druckwalzen 5 müssen dann natürlich an den Stirnenden ausgespart sein. Gegebenenfalls kann eine Verstärkung der Folienränder auch durch Verwendung balliger Trommeln 9 und 10 bewirkt werden, die nach den Stirnseiten zu einen geringeren Durchmesser haben als in der Mitte.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch das mit der Einrichtung nach Fig. 1 erzielte Pro dukt dargestellt. Das. Eisenband 1 ist auf der einen Seite aufgerauht, wie bei 13 angedeu tet, so, dass sich punktförmige oder rinnen- förmige Vertiefungen ergeben. Eine feste Verbindung der Folie 7 mit dem Eisenband 1 wird durch das, Hineinpressen der im plastischen Zustand befindlichen Folie in die Vertiefungen der rauhen Oberfläche 13 er reicht. Der Folienüberzug kann doppelseitig und einseitig erfolgen.
Im letzteren Falle wird die andere Seite (Aussenseite .der Ver packung) in beliebiger Weise, beispielsweise durch einen Zinküberzug 14, gegen Korro- sion geschützt.
Die aufgebrachte Folie hat drei Funk- tionen: Sie dient als Schutzüberzug, ferner als Dichtungsmittel für Falze in Boden und Deckel von Behältern, z. B. Dosen und schliesslich auch noch als: Dichtungsmittel für die Längsnaht von Behälter-, z. B. Dosen rümpfen. Mit der Folie kann die ganze Blech oberfläche überzogen werden, so dass die Folie zugleich als Schutzüberzug und an den Falzen als Dichtungsmittel dient. Natürlich kann die Folie auch nur streifenweise auf gebracht werden.
Das nach dem neuen Verfahren her gestellte Material! kann nicht nur zur Her- stellung gefalzter, sondern auch geschweiss ter Konservendosen und dergleichen benutzt werden.
Im letzteren Fall wird eine Folie Ver wendet, deren Breite etwas geringer ist als die Metallbandblechbreite und die so auf gewalzt wird, dass an beiden Rändern des Metallbandes je ein schmaler, von Folie freier Streifen b verbleibt, wie aus Fig. '3' hervorgeht. Dieses Band wird dann zur I3enstellung von Dosenrümpfen gemäss den Linien a zerschnitten, und die abgeschnitte nen Streifen werden, gemäss Fig. 4, zu einem Dosenrumpf 15 .geformt, der zwei Lappen 16 aufweist, deren Aussenkanten durch Schweissen miteinander verbunden werden.
Die Lappen sind dabei .so gebogen, dass die auf der Innenseite befindliche Folie 7 bei 17 noch ein wenig zwischen die Lappen 16 hineinragt. Diese hineinragenden Ränder der Folie werden beim Schweissvorgang nicht be schädigt, .da ja nur :die ganten der Lappen 16 miteinander verbunden werden.
Beim Um biegen der Lappen gemäss. Fig. 5 werden dann die Ränder 17 der Folie in d-ein Falz zusammengequetscht, so dass hier eine dichte Naht entstehen und die später in die Kon- servendose eingebrachte Flüssigkeit nicht an Eisenteile gelangen kann.