Bohrmaschine. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Bohrmaschine, insbesondere zum Durchbohren von Wänden, Decken, Böden und dergleichen.
Beim Einbau von Zentralheizungsanlagen, von sanitären und elektrischen Anlagen müs sen zum Verlegen der Leitungen Wand- und Bodendurchbrüche erstellt werden, was erfah rungsgemäss eine mühsame und zeitraubende und daher kostspielige Sache ist, da hierfür bis anhin lediglich Hammer und Stemmeisen und in ganz günstigen Fällen Handbohrmaschi nen zur Verfügung stehen. Mechanisch an getriebene Bohrmaschinen hingegen, welche die Ausführung solcher Arbeiten erleichtern würden, eignen sich in den bekannten Aus führungen nicht, da eine Erstellung von Lö chern in allernächster Nähe von Wänden oder Decken mit denselben nicht möglich ist.
Beim Schlagen von Löchern mittels Hammer und Stemmeisen kommt als weiterer Nachteil hinzu, dass die Löcher stets grösser als not wendig ausfallen und nachträgliche Flick und Ausbesserungsarbeiten unerlässlich sind. Die den Gegenstand der vorliegenden Er findung bildende Bohrmaschine soll diese Nachteile beseitigen. Sie kennzeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass zwischen der mit einem Antriebsmittel verbundenen Antriebswelle und der von derselben ange triebenen Bohrspindel eine beim Blockieren des Bohrers wirksam werdende und bei blok- kiertem Bohrer die Drehbewegung der An triebswelle nicht behindernde Kupplung vor gesehen ist,
und dass die Bohrspindel in bezug auf das Maschinengehäuse derart liegt und letzteres derart ausgebildet ist, dass die Iler- sl:ellung von Löchern durch einen Bauteil nahe an seiner Verbindungsstelle mit einem andern rechtwinklig zu diesem stehenden Bauteil möglich ist. Auf der Zeichnung ist-ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Bohr maschine ohne Antriebsmotor, Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt und Fig. 3 ein Detail in Ansicht und in grö sserem Massstabe.
Mit 1 ist das aus zwei rechtwinklig zu einander stellenden Teilen gebildete Gehäuse bezeichnet. Der eine Teil desselben dient zur Aufnahme einer Bohrspindel 2, die mittels der Lager 3 und 4 geführt ist. -Mittels eines Keils 5 ist auf dem im Gehäuse 1 liegenden Ende der Bohrspindel ein Spindelzahnkolben 0 aufgesetzt und mittels einer Mutter 7 in seiner Stellung gesichert. Die Bohrspindel dient zur Aufnahme eines nicht gezeichneten Bohrers.
Der winkelrecht zur Bohrspindel stehende Teil des Gehäuses 1 weist eine Büchse 8 auf mit einem Aussengewinde zur Aufnahme eines Schutzrohres 9. Die mit einem Flansche ausgestattete Büchse 8, die mittels Schrau ben 10 am Bohrmaschinengehäuse befestigt ist, dient als Trägerin eines Kugellagers 11 für eine Schneckenwelle 12, welch letztere ausserdem mittels eines zweiten Kugellagers 13 abgestützt ist. 14 ist eine mit der Schnek- kenwelle 12 fest verbundene Klauenmutter, die mit einem Klauenteil 15' in Wir kungsverbindung steht. Dieser Klauenteil 15' ist an dem vordern Ende der Antriebswelle 15 angeordnet.
Diese Antriebswelle 15 dient zum Anschluss einer nicht gezeichneten, zweckmässig flexiblen Welle zur Verbindung der Bohrmaschine mit dem ebenfalls nicht dargestellten Antriebsmotor. Auf ein Aussen gewinde der Klauenmutter 14 ist eine Feder hülse 16 mit einer Druckfeder 17 festge schraubt, welche Feder einerseits den Ein griff zwischen der Klauenmutter 14 und der Antriebswelle 15 aufrecht erhält, anderseits aber, wenn der Bohrer blockiert ist, ein Dre hen der Antriebswelle 15 bei stillstehendem Bohrer ermöglicht, wie nachstehend noch be schrieben ist. Die Klauenmutter 14 und der Klauenteil 15' bilden die zwei die Kupplung bildenden Glieder.
Mit der Schneckenwelle 12 steht ein Schneckenrad 18 in Verbindung, dessen Welle 20 durch zwei Kugellager 19 geführt ist. Auf der Welle 20 ist ferner ein Zahnrad 21 festgesetzt, das über ein Zwischenrad 22 den Spindelzahnkolben 6 dreht. Als Abschluss des Gehäuses 1 dient ein Deckel 23, auf welchem ein Handgriff 24 wegnehmbar sitzt, der ausserdem einen anschraubbaren Hebelgriff 25 trägt. Wie er sichtlich, ist die Kupplung zwischen der An triebswelle und der Schnecke angeordnet.
Wird die Schneckenwelle durch die vom Antriebsmotor getriebene Antriebswelle in Umdrehung versetzt, so dreht das Schnecken rad 18 über die Welle 20, das Zahnrad 21, das Zwischenrad 22 und den Spindelzahn kolben 6 die Bohrspindel mit dem Bohrer. Die Bohrspindel steht winkelrecht zur Axe der Antriebswelle 15. Sie liegt in bezug auf das Gehäuse 1 derart und letzteres ist derart gebildet, dass das Bohren von Löchern <B>i</B> aus" durch einen Bauteil nahe an seiner Verbin dungsstelle mit einem andern rechtwinklig zu diesem stehenden Bauteil möglich ist, bei spielsweise das Bohren nahe all Wänden, Decken oder dergl. ohne Schwierigkeiten ausführbar ist.
Erfahrungsgemäss treten beim Durchschlagen oller Bohren solcher Löcher sehr oft nicht erkennbare Hindernisse in der Form von Bewehrungseisen, Steinen etc. auf, die der Bohrer nicht durchstossen kann und von welchen er durch Klemmwirkung zum Stillstand gebracht wird. Dies würde an sich eine Beschädigung des Werkzeugas oder der Maschine zur Folge haben, wenn nicht die in einem solchen Falle automatisch wirkende Entkupplung der Antriebswelle 15 "on der Sehneekenwelle erfolgen würde.
Die genannte Kupplung kann durch Einstellung der ein regulierbares Organ. bildenden Kupp lungsfeder 17 derart reguliert werden, dass sie bei grösserem oder kleinerem Widerstand am Bohrer in Tätigkeit tritt. Die Feder 17 ermöglicht: also eine Anpassung des Auskupp- lungsvorganges an den auf den Bohrer ein n-irkendenWiderstand.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, die Bohrmaschine möglichst leicht zu halten, zu- xnal ein Arbeiten mit derselben in ungünsti gen Körperstellungen sehr häufig ist. Der Antriebsmotor kann auf einem fahrbaren Schemel oder dergl. angeordnet sein und die Verbindung xnit der Antriebswelle der Bohr- maschine erfolgt mittels einer biegsamen Urelle. Es könnte aber auch der Antriebs- niotor, insbesondere eine Elektromotor, am Bohrmaschinengehäuse angebaut sein, was allerdings mit einer Erhöhung des Gewichtes verbunden wäre.
Versuche haben ergeben, dass mit der beschriebenen Maschine Löcher beliebiger Durchmesser an den für die Ver legung der Leitungen von Zentralheizungs-, sanitären und elektrischen Anlagen geeigne ten Stellen in viel kürzerer Zeit hergestellt werden können als bei der bisher üblichen Arbeitsweise und dass die Arbeitsleistung wesentlich durch den geringeren Kraftauf wand gesteigert werden kann.