Fühlermesseinrichtung mit Nessuhr und Fühlermessgerät zum Anzeigen des Halbmessers zylindrisch abzuarbeitender Werkstücke während des an ihnen durchzuführenden Abarbeitsvorganges. Die nachstehend beschriebene Erfindung bezieht sich auf eine Fühlermesseinrichtung mit Messuhr und Fühlermessgerät zum An zeigen des Halbmessers zylindrisch abzu arbeitender Werkstücke während des an ihnen durchzuführenden Abarbeitsvorganges, bei welchem ein auf das Werkstück gesetz ter,
in einem hohlen Fühlerstab gleitbar ge lagerter und auf die mehrfach übersetzte Einstelleinrichtung der Messuhr einwirkende Fühlbolzen seine infolge der Abarbeitung erfolgenden Bewegungen auf das Fühlorgan der Messuhr überträgt und dass der hohle Fühlerstab beim Erreichen des Nennmasses sieh auf den Rand des Gehäuses der F'ühler- messeinrichtung mittels eines dem <RTI
ID="0001.0026"> jeweiligen fertiggestellten Werkstücknennmass entspre chenden und zur jeweiligen Nulleinstellung der Messuhr erforderlichen Nennma_sskörpers stützt, dessen Höhe dem Nennmass des Halb messers des abzuarbeitenden Werkstückes entspricht. Auf der Zeichnung, welche Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes ver- anschaulioht, zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Fühlermesseinriehtung, Fig. 2 die Fühlermesseinrichtung teilweise in Vorderansicht, teilweise im Längsschnitt durch die Mitte des Fühlermessigerätgehäuses, Fig. 3 eine Vorderansicht der Fühlermess- einrichtung und deren Anordnung auf der Arbeitsmaschine,
Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig. 3, Fig. 5 eine Oberansicht zu Fig. 3.
Der mit einem geil gegen Verdrehung versehene hohle Fühlerstab 1 bewegt sich axial in einem Gehäuse 4 (F'ig. 2). In seiner Bohrung befindet sich als Fühlbolzen ein zweiter Stab '2, welcher am untern Ende einen Bund 2a besitzt, an welchem der aus Hartmetall oder einem Diamant bestehende Fühler 3 befestigt ist. Eine Druckfeder 9 .drückt auf den Bund 20 des Stabes 1 und die im Stab 1,
gelagerte und geführte Druck feder 19 auf den Bund 2a des innern Fühler stabes 2. Am obern Ende ist der Fühler stab 1 mit einem Bund 5 und einem Ge winde 5a versehen. Auf dem Bund 5 sitzt die Scheibe 7, welche mit der Mutter 6 auf den Bund 5 festgeschraubt ist. Zwischen der Scheibe 7 und dem obern Rand des Ge häuses 4 ist ein Nennmasskörper 8 gelegt, welcher während der Bearbeitung des Werk stückes im Gerät verbleiben soll..
Jeder Werkstückdurehmesser erfordert einen dem selben entsprechenden Nennmasskörper, wel cher jeweils erneut zwischen die Scheibe und den obern Rand des Gehäuses 4 eingefügt wird. Das Höhenmass der Nennmasskörper entspricht jeweils dem Nennmass des Radius des zu bearbeitenden zylindrischen Teils des Werkstückes. Statt des Nennmasskörpers 8 können auch ein oder zwei Halbringe ver wendet werden, welche noch mit grösserer Schnelligkeit ausgewechselt werden können.
Das in den Fig. 1, 2, 3, 4 und 5 dar gestellte Fühlermessgerät ist mit seinem Ge häuse in einer Nabe 10a des Auslegers 10 verstellbar befestigt. Der Ausleger 10 ist vermittelst seiner Nabe lob auf den Ständer 12 (Fix.
3, 4 und 5) aufgesteckt und ist auf dem- elben nach allen Richtungen verstell und feststellbar. Dieser Ständer 12 ist, wie die Fig. 3, 4 und. 5 darstellen, am Werkzeug- maschinenschlitten festgeschraubt.
In der Mittelnabe 10c des Auslegers 10 (Fix. 1, 3, 4 und 5) ist der Schaft 13 eingesetzt, auf dem der Hebelarm 14 schwenk- und fest stellbar sitzt. Dieser Hebelarm 14 dient zur Aufnahme der Messuhr 15, die mit ihrem Fühlorgan 15, 15a auf dem Fühlerbolzen 2 sitzt.
Beider Ausführungsart nach Fig. 1 ist an einem Schaft 1.3 noch ein kleiner Support 21 angeordnet, an dessen Ende der drei- schenklige Hebel 22 drehbar gelagert ist.
Zwei Schenkel dieses Hebels 22 sind mit kleinen Auflageprismen '23 und 23a versehen, und der dritte Schenkel dieses Hebels 2.2 steht unter dem Einfluss einer einerseits am Hebelschenkel, anderseits an einem Auf hängepunkt 25 verankerten Zugfeder 24.
Diese Einrichtung ermöglicht eine gute Kon trolle, ob der Maschinensupport während sei ner Vorschubbewegung sich ,genau parallel zur Spitzenmittellinie zum Beispiel .des Spin del- und Reitstockes bewegt. Die Zugfeder 24 wird also bei der Vornahme dieser Prü fung das Prisma 23 des Hebels 22 an die Prüfwelle und das Prisma 23a an den Füh ler 3 des Fühlerbolzens 2 leicht andrücken, so dass die geringste Abweichung auf die Messuhr 15 übertragen wird.
Alle Naben besitzen geeignete Einstell- und Feststellvorrichtungen, welche für den Erfindungszweck unnötig, in der Zeichnung weggelassen sind.
Die Handhabung und Wirkungsweise des vorstehend beschriebenen Erfindungsgegen standes ist folgende: Zunächst muss die Ein stellung des Messgerätes auf die Spitzenmitte der betreffenden Drehbank bezw. Schleif maschine erfolgen,
welche Einstellung nur einmal für einen .grösseren Messbereich zu er folgen hat und nur ab und zu einmal nach zukontrollieren ist. Zu diesem Zweck wird ein Normalmassbolzen 17 zwischen die Spit zen der Werkzeugmasohine eingespannt und zwischen die Scheibe 7 und .den obern Rand des Gehäuses 4 ein Nennmasskörper 8 ein- gelegt, dessen Höhe genau dem halben Durchmesser des Normalmassbolzens 17 ent spricht.
Dann wird der hohle Fühlerstab 1 mit dem Fühler 3 des Fühlerstabes 2, 2a auf den Normalmassbolzen 17 aufgelegt und das Gehäuse 4 so eingestellt, dass die Scheibe 7 auf dem Nennmasskörper 8 aufsitzt. Für diese Stellung wird nun, nachdem die Fest- stellung des Mess.gerätgehäuses 4 in der Nabe des Auslegers 10 erfolgt ist, die Messuhr 15 auf dem Fühlerstab 2 eingestellt.
Es wird dabei das Fühlorgan 15a, 15b einige Zehntels millimeter in die Messuhr 15 eingeschoben, damit der Messuhrfederdruck leicht auf .dem Fühlerutab 2 ruht.
Endlich wird der ver- drehbare Skalenkranz der Messuhr 15 mit seinem Nullindex auf die Uhrzeigerstellung eingestellt, und damit ist die Fülhlermessein- richtung für alle Durch- bezw. Halbmesser innerhalb eines grossen, durch die Messuhr 15 beherrschten DTessbereiches, zum Beispiel von 0 bis 80 Millimeter Durchmesser,
messbereit. Der Normalma.ssbolzen 17 wird hierauf ent fernt, und an dessen Stelle kann ein Werk stück, das bearbeitet bezw. abgearbeitet wer den soll, eingespannt werden, und an Stelle des dem Normalbolzen 17 entsprechenden Nennmasskörpers 8 wird, nach Entfernen des Letzteren aus der Fühlermesseinriohtung, ein Nennmasskörper, welcher dem Nennmass des zu bearbeitenden Werkstückes entspricht und der während der Bearbeitung in der Einrieh- tung verbleiben soll,
in die Fühlermessein- richtung eingesetzt. Beträgt der Massunter schied zwischen dem .neuen und dem vorher benutzten Nennmasskörper eine oder mehrere vollständige Uhrzeigerumdrehungen der Mass uhr 15, .dann wird die Nulleinstellung mit der vorhergehenden Nulleinstellung genau übereinstimmen. Ist jedoch der Massunter schied so, dass er einem Bruchteil einer Uhr zeigerumdrehung entspricht, russ ,der :Skalen kranz mit seinem Nullindex auf die neue Li hrzeigerstellung eingestellt werden.
Wenn endlich der Massunterschied grösser ist als der ganze 1@Tessuhrmessbereich, dann ist eine Verschiebung des Schaftes 18 samt Arm 14 und Massuhr 15 notwendig, worauf der Skalenkranz mit dem Nullindex noch genau auf die Uhrzeigerstellung verdreht wird. Nun kann mit der Abarbeitung begonnen werden, zum Beispiel mit dem Schleifen eines. Werk stückes.
Wenn das Werkstück auf ein Plus toleranzmass geschliffen werden soll, darf der,Schleifarbeiter nicht so weit abschleifen, bis die Scheibe 7 auf dem Nennmasskörper 8 aufsitzt, da in diesem Fall .die Messuhr 15 auf Null zeigen und somit das Werkstück dem Nennmass entsprechen würde.
Angenom men, es sollen eine Anzahl Werkstücke auf Nennmass 40 mm plus Toleranzmass 0,1 mm ge schliffen werden, so russ der Schleifarbeiter bei jedem Werkstück mit dem Abschleifen aufhören, wenn der Zeiger der 32essuhr 15 auf plus 0,05 mm steht (0,05 mm deshalb, weil die Messuhr nur die Hälfte des Durch messers des Werkstückes, das heisst den Radius desselben anzeigt).
Entspricht die Ablesung diesem Uhrzeigerauss ehlag,dann ist das Stück fertig geschliffen bezw. fertig abgearbeitet.
Nach dem Ausspannen eines jeden fertigen Werkstückes kann,der Bedie nende :durch den in der Masseinrichtung ver bleibenden Nennmasskörper 8 stets feststellen, ob die Uhrzeigernulistellung noch genau ist, oder ob durch irgendwelche Umstände oder Vorkommnisse eine Verstellung eingetreten ist, indem erden Hohlstab 1 mit der rechten Hand, um ein Anheben der Scheibe 7 von dem Nennmasskörper 8 zu verhindern, hält,
und mit der linken Hand den Fühlerbolzen 2, welcher durch einen Stift in einer kurzen Schlitzführung,des Hohlstabes 1 gegen Her ausfallen gesichert ist, mit dessen Bund 2a an das untere Ende des Hohlstabes 1 an drückt. Ohne nach einem gontrollmasskörper zu .greifen, hat er also stets eine Kontrolle.
Soll nun ein anderes Werkstück auf ein 3Zinustolera.nzmass geschliffen bezw. ab gearbeitet werden, dann würde man auf eine Schwierigkeit stossen, wenn man @ nicht die Doppelfühlerstabanordnung 1 und 2 hätte, da der Fühlerstab 1 reit seiner Scheibe 7 auf dem Nennmasskörper 8 bei Erreichung des Nennmasses aufsitzt.
Der Fühlerstab 2 wird also die Unterschreitung -des Nennmasses durch ein weiteres Absenken nach dem Werkstück auf der MessuhT 15 anzeigen, indem der Uhrzeiger von seiner Nullstellung auf die Minusseite ausschlagen wird. Ist also das Werkstück auf ein Nennmass von 40 mm minus Toleranzmass 0,1 mm zu schleifen,
so hat der Schleifarbeiter das Schleifen bezw. Abarbeiten des Werkstückes zu beendigen, wenn der Uhrzeiger auf minus 0,05 mm zeigt. Um die Fühlermesseinrichtung auch ahne MessuhT 15 bei der Vornahme von gröberen Arbeiten, zum Beispiel bei Schlichtarbeiten, verwenden zu können, ist sie mit dem Mass stab 16 versehen,
der sieh an der am Rande des Gehäuses 4 angebrachten Noniusteilung vorbeibewegt und das jeweilige Nass des Werkstückes anzeigt. Der die Maschine bedienende Arbeiter hat es dadurch in der Hand, ohne sich der bisher üblichen Rachenlehre zu bedienen, jedes Werkstück unter Einhaltung der verlangten vielseitigen Passtoleranzen abarbeiten zu können.
Die Rachenlehren werden bekanntlich durch das viele Messen immer einer Ab nutzung unterworfen, und deren immerfort erforderliche Kontrolle und Wiedererneue- rung verursachen grosse Betriebskosten. Ganz besonders wiehtig ist aber, dass durch ,die ein fache und schnelle Bedienung und. Hand habung der Fühlermesseinrichtung eine grosse Ersparnis an Zeit erzielbar ist.
Jeder Fach mann kennt auch die überaus schlechte Ge wohnheit der Arbeiter, die Rachenlehren während des Ganges der Maschine über das Werkstück zu schieben, nur um den Zeit verlust, welcher durch das lästige, sieh immer wiederholende Abstellen der Maschine ent- steht, umgehen zu können.
Das alles fällt bei der Anwendung,der vor liegenden Fühlermesseinrichtiung weg. Ausser dem sind bei der Verwendung von Nenumass- körpern 8 an .diesem überhaupt keine Ab nützungen möglich, da diese nur aufgesteckt werden und dann auf dem Gehäuserand 4 ruhig sitzen.
Dazu kommt noch der günstige Umstand, d@ass die Nennmasskörper 8 viel besser aufzubewahren sind als die Rachen lehren und deshalb auch in viel geringerem Masse der Gefahr einer Beschädigung unter worfen sind.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die vorliegende neue Fühlermesseinrichtung auch die teureKo-ntrolle in den Betrieben entlasten kann, da es jeder Facharbeiter durch An wendung dieser Fühlermesseinrichtung abso lut in der Hand hat, genauere Arbeit leisten zu können.
Das ist bekanntlich bei Anwen dung -der Rachenlehren und andern üblichen Messwerkzeugen nicht immer möglich, weil die Lehren, die beim Bearbeiten der Werk stücke benutzt werden, sehr oft von den jenigen, welche zum Beispiel in bezug auf Genauigkeit zur Kontrolle benutzt werden, etwas abweichen.
Die Fühlermesseinrichtung kann auch zum Prüfen der Werkzeugmaschine benutzt werden, da man nach Einspannung einer genau zylindrischen Prüf- bezw. Kontroll- welle (17) jederzeit nachkontrollieren kann, ob zum Beispiel die Verbindungslinie zwi schen der Spindel- und Reitstockspitze mit der Wange der Maschine genau parallel ist.
Es kann aber aueh unter Benutzung des Winkelhebels 22 eine genaue Kontrolle über den parallelen Zug der Arbeitsmaschine aus geübt werden, indem :der eine Schenkel des Hebels 22 mit seinem Fühler 23 seitlich an die Kontrollwelle 17 und ,der andere Schen kel des Hebels 22 mit dem Fühler 23a unter den von -der Feder 1,9 belasteten Fühler 3 des Fühlerbolzens 2 gebracht wird,
der für die Vornahme dieser Kontrolle samt .dem Fühlerstab 1 und Gehäuse 4 in der Nabe 10a, wie punktiert in Fig. 1 angedeutet, etwas nach oben verschoben wird.