Einrichtung zur Kompensation des Temperaturfehlers von Ferrarismessgeräten. Bekanntlich bleiben Induktionsmessgeräte von der Umgebungstemperatur nicht völlig unbeeinflusst, und zwar laufen im allgemei nen die Messgeräte bei steigender Temperatur rascher und bei abnehmender Temperatur langsamer. Ferner ist hierbei die Crrösse des Temperaturfehlers noch von dem Leistungs faktor des Verbrauchers abhängig. So ist in der Regel der Temperaturfehler bei cos (p=1 grösser als bei cos <B><I>99</I></B> = 0,5.
Bei Temperaturänderungen wird nun so wohl das Trieb-, als auch das Bremsmoment des Messgerätes verändert. Das Bremsmoment erfährt infolge der Abnahme des Bremsflus ses des permanenten Magnetes bei Tempera turzunahme eine Schwächung, so dass der Zähler rascher läuft. Die Änderung des Triebmomentes bei Temperaturwechsel wird hauptsächlich infolge .der Änderung des An kerwiderstandes, des Widerstandes der zur Herstellung der<B>90'</B> Abgleichung ,dienenden Kurzschlusswindungen und des Ohmschen Widerstandes der Spannungsspule hervor gerufen.
Bei steigender Temperatur nehmen nun die von den Triebflüssen im Anker und in den Kurzschlusswindungen induzierten sekundären Ströme und demzufolge auch die den Triebflüssen entgegenwirkenden Am- perewiudungen ab. Die Folge davon ist eine Zunahme der Triebflüsse einerseits und eine Abnahme des Phasenwinkels zwischen den Triebflüssen anderseits. Ebenso bewirkt die Zunahme des Ohmschen Widerstandes der Spannungsspule in erster Linie eine Ab nahme des Phasenwinkels.
Im allgemeinen gilt als Bedingung für einen Wirkverbrauchsmesser, dass das auf den rotierenden Anker ausgeübte Dreh moment der elektrischen Leistung proportio nal sein muss, und zwar gilt für konstante Netzfrequenz als Drehmomentsgleichung folgende: D = C OE <B>01</B> sin V bezw. D = C OE <B>01</B> cos cp. Dabei bedeuten:
D = Drehmoment, C = Konstante, SAE = von der Spannung erzeugter Triebfluss, @a = vom Strom erzeugter Triebfluss, zp = Phasenwinkel zwischen OE und 01.
= Phasenwinkel zwischen Spannung und Strom.
Man kann also somit aus der Gleichung erkennen, dass bei einem Leistungsfaktor cos cp <I>= 1</I> der Temperaturfehler vorwiegend verursacht wird durch die Zunahme der Triebflüsse bezw. Abnahme der Bremsflüsse. Bei einem Leistungsfaktor kleiner als 1 spielt .dagegen ausser den Änderungen der Flüsse auch .die Abnahme des Phasenwinkels eine Rolle, und zwar wirkt letztere den erst genannten Einflüssen entgegen. Daraus er klärt sich, dass bei induktiver Belastung bei spielsweise bei cos (p = 0,5 der Temperatur fehler kleiner ist als bei .cos <B>99</B> = 1.
Um .die Angaben . eines Induktionsmess- gerätes von der Temperatur unabhängig zu machen oder wenigstens deren Einfluss weit gehend zu verringern, ,sind bereits die ver schiedensten Vorschläge gemacht worden. Verschiedene Lösungen beschränken sich darauf, .den Temperaturfehler nur für einen bestimmten Leistungsfaktor zu kompensie ren. Andere Lösungen ermöglichen dagegen eine Kompensation .des Temperaturfehlers bei allen praktisch vorkommenden Leistungs faktoren. In solchen Fällen gelangen dann meistens zwei Mittel zur Anwendung, von denen das eine die Änderung der Grösse der Triebflüsse und Bremsflüsse und das andere die Änderung der Phasenlage der Triebflüsse korrigiert.
Es sind fernerhin auch Anord nungen bekannt geworden, bei denen beide Kompensationsmittel zu einem einzigen ver- einigt sind. Im allgemeinen werden als Kom pensationsmittel temperaturabhängige Legie rungen verwendet, die entweder im Pfade der Triebflüsse oder an permanenten Magneten angebracht sind.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ein richtung zur Kompensation .des Temperatur fehlers von Ferrarismessgeräten und besteht erfindungsgemäss darin, dass .die Reaktänz eines mit dem Spannungstriebfluss verket- teten .sekundären Stromkreises in Abhängig keit von der Temperatur durch bewegliche Mittel so verändert wird, dass die Phasen verschiebung zwischen Strom- und Span nungstriebfluss annähernd konstant bleibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbei spiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht und Fig. 2 eine Seitenansicht eines Span nungstriebsystems eines Ferrariszählers.
In den Figuren sind nur die zum Ver ständnis der Erfindung erforderlichen Teile eingezeichnet.
Ein einen Kurzschlussring 1 tragender Eisenbügel 2 ist einerseits mittelst Schrau ben 3, 4 an dem mittleren. Teil des Joches des Spannungsmagnetes 5 und anderseits an einem Trägerteil 6 aus unmagnetischem Material befestigt. Mit dem untern Ende des Eisenbügels ist weiterhin mittelst der Schraube 7 ein magnetischer Bimetallstrei- fen 8 verbunden. Ein weiterer magnetischer Bimetallstreifen 9 ist mit Hilfe der Schraube 10 am obern Teil des Eisenbügels 2 befestigt.
Der motorisch, wirksame Spannungstrieb fluss OE der von der auf dem Mittelschenkel des Spannungseisens 5 sitzenden Spannungs spule 11 erzeugt wird, durchsetzt über den Luftspalt 12, in; welchem die Ankerscheibe 13 sich bewegt, .den einen magnetischen Gegen pol bildenden Bimetallstreifen _ 8 und den Eisenbügel 2.
Die von dem Spannungstrieb fluss ( E, in dem Kurzschlussring 1 induzier ten Sekundärströme erzeugen ein Streufeld Oe, das sich über den Luftspalt 14 und den Bimetallstreifen 9 schliesst. Die beiden Bi- metällstreifen 8, 9 sind so angeordnet, dass die Luftspalte 12, 14 mit steigender Tem peratur grösser und mit abnehmender Tem peratur kleiner werden.
Wie bereits erwähnt, werden die Tem peraturfehler verursacht einerseits durch Zu nahme der Triebflüsse bei steigender Tem peratur, anderseits durch eine Abnahme ihres Phasenverschiebungswinkel.s. Beide Einflüsse können -durch entsprechende Korrektur der Grösse des Spannungstriebflusses (PE. sowie seiner Phasenlage kompensiert werden, was durch die Bimetallstreifen erreicht wird.
Wenn die Temperatur steigt, so nimmt der Luftspalt 12 zu. Der magnetische Wi derstand dieses Luftspaltes, den der Fluss OE, der infolge .der Abnahme der Scheiben ströme anwächst, durchsetzen muss, wird grösser, demzufolge wird der Triebfluss wie der verkleinert. Weiter wird bei Tempera turzunahme der Luftspalt 14 vergrössert und damit die Recktanz :des Kurzschlussstromes in dem Kurzschlussring 1 verkleinert.
Der Kurzschlussstrom nimmt zu und kompensiert dadurch die infolge .der Abnahme,der Schei benströme verursachte Winkeländerung zwi schen Spannung- und Stromtriebfluss. Durch entsprechende Dimensionierung hat man es in der Hand, die Verhältnisse so zu gestal ten, dass über den ganzen praktisch in Be tracht kommenden Leistungsfaktorbereich der Temperaturfehler kompensiert werden kann.
Es ist natürlich nicht unbedingt notwen dig, .den Bimetallstreifen 9 so anzuordnen und auszubilden, wie es das dargestellte Aus führungsbeispiel zeigt. Es sind vielmehr auch noch andere Anordnungen und Ausbil dungen des Bimetallstreifens 9 denkbar. So wäre es beispielsweise möglich, an Stelle eines magnetischen Bimetallstreifens einen urimagnetischen zu verwenden, der ein die Recktanz .des sekundären Stromkreises ver änderndes magnetisches Material bewegt.