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Ventilsteuerung für Dampfmaschinen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Ventilsteuerung für Dampfmaschinen, insbesondere für Loko- motiven. Die Neuerung besteht in erster Linie darin, dass an dem Ende einer in einem rohrartig geformten
Ventilgehäuse angeordneten Einströmkammer für den Frischdampf je ein Einlass-und Auslassventil in einer Achse hintereinander angeordnet sind, wobei die Einlassventile von einer Steuerwelle und die beiden Auslassventile von je einer besonderen Steuerwelle gesteuert werden. Dabei ist die Möglichkeit gegeben, beide Ventile einer Zylinderseite unter eine gemeinsame Schlusskraft zu setzen.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung dargestellt, u. zw. ist Fig. 1 ein
Längsschnitt durch das Ventilgehäuse einer Dampfmaschine, wobei auf jeder Zylinderseite eine andere
Ausführungsform der Steuerung gezeigt ist. Fig. 2 ist ein Querschnitt nach Linie a-b der Fig. 1. Fig. 3 zeigt den Antrieb der Ventile in schaubildlicher Darstellung.
Das an den Zylinder 1 angegossene Ventilgehäuse 2 ist nach Art eines Hosenrohres geformt und enthält eine bis nahe an die Zylinderenden sich erstreckende Einströmkammer 3, der der Frischdampf in der Mitte durch einen Stutzen 4 zugeführt wird. In diesem rohrförmigen Gehäuse sind an den Zylinder- enden die Einströmventile 5 und die Ausströmventile 6 so angeordnet, dass das zusammengehörige Ventil- paar in ein und derselben Achse hintereinander angeordnet ist, u. zw. das Einla, ssventil 5 innen, das Auslass- ventil 6 aussen. In der gezeigten Ausführungsform liegen sämtliche Ventile in einer parallel zum Zylinder liegenden Achse. Hiebei öffnen die Einlassventile nach aussen und die Auslassventile nach innen.
Die Einlassventile 5 sitzen auf den Ventilspindeln 7 und werden von einer Steuerwelle 8 aus mittels Hubdaumen 9 gesteuert. Die Steuerwelle 6 ist in einem Deckel 10 gelagert, der eine Bohrung 11 abschliesst, die unmittelbar an der Zweigstelle des Hosenrohres quer zur Einströmkammer 3 verläuft und die Hubdaumen 9 aufnimmt. Bei der in Fig. l oben dargestellten Ausführungsform werden die Einlassventile 5 durch Schlussfedern 12 geschlossen gehalten, die in den hohlen Ventilspindeln 13 der Auslassventile 6 lagern und nicht nur die Einlassventile J, sondern gleichzeitig auch die Auslassventile 6 auf ihre Sitze anpressen.
Die Ventilspindeln 13 der Auslassventile 6 sind in den Deckeln 14 gelagert, die das Hosenrohr an beiden Enden abschliessen. Die Steuerung der Auslassventile 6 erfolgt durch je eine Steuerwelle 15 mit Hubda, umen 16. Diese Steuerwellen sind in den Deckeln 14 gelagert und mittels aussen sitzender Schwinghebel17 und Gelenkstangen 18 mit dem auf der Steuerwelle 8 sitzenden Schwinghebel 19 verbunden, so dass alle drei Steuerwellen gemeinsam angetrieben werden (s. Fig. 3).
Der durch den Stutzen 4 zugeführte Frisehdampf gelangt durch die Einströmkammer 3 und eines der geöffneten Einlassventile 5 in den zum Zylinder führenden Überströmkanal 20. Hiebei wird beim Öffnen des Ventils die Spannung der Sehlussfeder 12 verstärkt, so dass während der Einlassperiode das Auslassventil mit verstärkter Federspannung auf seinen Sitz gedrückt wird. Während der Auslassperiode dagegen öffnet das Auslassventil 6 und es wird nunmehr das Einlassventil mit verstärkter Federspannung auf seinen Sitz gedrückt. Der Abdampf gelangt dann durch den Überströmka. nal 20 und das geöffnete Auslassventil in den Abdampfkanal 21, der hinter dem Hosenrohr in einen Sammelraum 22 übergeht.
Dieser Sammelraum, in den auch die Bohrung 11 einmündet, ist dann mittels des Stutzens 23 an die Abdampfleitung angeschlossen.
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EMI2.1
neten Falle ist in der hohlen Ventilspindel 24 des Auslassventils 6 ein Differentialkolben 25 eingesetzt, dessen abgesetzte Ende 26 durch den Boden der hohlen Ventilspindel 24 ragt und sich gegen das Einlassventil 5 stützt. Der Innenraum 27 der Ventilspindel 24 wird unter Druck gesetzt, indem er vermittels der Öffnungen 28 und des Anschlussstutzens 29 a, n irgendeine Druckquelle (beispielsweise an den Dampfkessel, an einen Druekluftbehälter oder 2n eine Pressölleitung) angeschlossen ist.
Der um den kleinen Kolben 26 liegende Ringraum 30 ist hiebei durch einen Kanal M ständig mit dem Auspuffraum 21 verbunden. Es werden daher die beiden ineinandergelagerten Teile 24 und dz ständig auseinandergedrückt und dadurch auch das Auslass-und Einlassventil unter Druckschluss gehalten.
Wie ersichtlich, wird bei dieser Ausbildung der Ventilsteuerung eine gedrängte Anordnung aller Steuerungsteile, ein einfaches, leicht zu bearbeitendes und leicht zu isolierendes Ventilgehäuse erzielt.
Das Ventilgehäuse kann hiebei mit dem Zylinder ein Gussstück bilden oder es kann als besonderer Teil ausgebildet sein, der nur aus einem einfachen, an dem Zylinder mit Flansch befestigten Hosenrohr besteht, in welches die vier Ventile eingesetzt sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ventilsteuerung für Dampfmaschinen, insbesondere für Lokomotivdampfmasehinen, dadurch gekennzeichnet, dass an den Enden einer in einem rohrartig geformten Ventilgehäuse (2) angeordneten Einströmkammer (3) je ein Ein-und Auslassventil (5 bzw. 6) in einer Achse hintereinander angeordnet sind, wobei die Einlassventile von einer Steuerwelle (8) und die beiden Auslassventile durch je eine besondere Steuerwelle (15) gesteuert werden.