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Anwendung von überhitztem Niederdruckdampf zu technischen Zwecken und Vor- richtungen zu seiner Erzeugung.
Bisher wurde Wasserdampf, u. zw. Hochdruckdampf ausschliesslich zu motorischen Zwecken überhitzt. Dabei wurden der hohe Druck des Dampfes und die ihm durch die erhöhte Temperatur verliehenenen thermischen Eigenschaften, insbesondere die Verhinderung der Kondensation im Zylinder, ausgenutzt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun die Anwendung von überhitztem Niederdruckdampf von ungefähr einer halben Atmosphäre Überdruck, u. zw. nicht zu motorischen Zwecken, sondern zu technischen Zwecken, bei denen es fast ausschliesslich auf die Temperatur ankommt, wie z. B. zum Aufschliessen von Cerealien oder anderen Produkten, zum Trocknen, Heizen u. a. m. Bisher hat man für solche Zwecke gesättigten Hochdruckdampf von der erforderlichen Temperatur verwendet, was aber den Nachteil hatte, dass hiezu eine Hochdruckdampfkesselanlage nötig war, die im ganzen und in ihren Einzelheiten dem zu erzeugenden Hochdruckdampf entsprechend bemessen sein musste, wodurch die Anlage recht kostspielig wurde, wozu noch kam, dass derartige Anlagen einer behördlichen Konzessionierung bedurfte und eine Wartung durch qualifiziertes Personal erforderten.
Eine Niederdruck-Dampfkesselanlage ist aber selbstverständlich viel billiger, benötigt in der Regel keine behördliche Bewilligung und ihre Wartung ist auch bedeutend einfacher, so dass, wenn man für gewisse technische Zwecke mit überhitztem Niederdruckdampf die gleiche Wirkung erreichen kann, wie bisher mit dem in jeder Beziehung umständlichen und kostspieligen Apparate einer Hochdruckanlage, die Niederdruckanlage vorzuziehen ist.
Dampf von ungefähr einer halben Atmosphäre Überdruck kann mit den einfachsten Überhitzerkonstruktionen, die entweder in den Abzug oder in die Feuerkammer des Kessels eingebaut sind, ohne weiters auf 150-300 C überhitzt werden, so dass sich auch in dieser Beziehung keine Schwierigkeiten ergeben und jede beliebige Konstruktion eines Niederdruckkessels mit Überhitzer benutzt werden kann.
Eine besonders einfache Konstruktion eines Niederdruckdampfkessels mit Überhitzer ist in der Zeichnung dargestellt.
Der Überhitzer a ist hier in das Abzugrohr b eingebaut und besteht aus einem U-förmigen Hohlkörper, der die Gestalt eines oben und unten offenen Rohres besitzt, dessen Wandung hohl ist. Der Hohlraum der Wandung ist allseits geschlossen mit Ausnahme der an dem einen Ende einander gegenüberliegenden Ein- und Austrittsöffnungen c und d für den zu überhitzenden Dampf.
Damit aber der bc. i c eintretende, von dem Dampfraum des Kessels e durch das Rohr t kommende Dampf nur auf einem grossen Umwege zu der Austrittsöffnung d, an die sich das zu den Verbrauchstellen des überhitzten Dampfes führende Rohr g anschliesst, gelangen kann, ist das Hohh'ohr a entlang zweier Erzeugenden geschlitzt, oder durch Leisten geteilt, u. zw. so, dass die beiden Schlitze oder Leisten h an den Enden, an denen sich die beiden Öffnungen c und d befinden, zwischen diesen Öffnungen beginnen und bis nahe an das andere Ende des Hohlrohres reichen. Das Hohlrohr ist durch die beiden Schlitze oder Leisten h also in zwei Schalenteile oder Kammern geteilt, die nur unten miteinander verbunden sind.
Der bei c eintretende gesättigte Dampf muss daher einen U-förmigen Umweg durchlaufen, ehe er zur Austrittsöffnung d kommt, und wird auf diesem Wege von den das Hohlrohr von allen Seiten umspülenden Feuerungsgasen überhitzt.
Diese Gestaltung des Überhitzers hat den Vorteil, dass sie sich der Querschnittsform des Abzugrohres b anpasst, den freien Durchgangsquerschnitt des Abzugrohres nur unwesentlich vermindert, so dass die Zugwirkung nicht beeinträchtigt wird, und dass auch eine störende-Verlegung mit Russ nicht eintreten
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kann und die Reinigung leicht möglich ist. Das Abzugrohr b kann daher von einer viel kleineren lichten Weite sein, als wenn der Überhitzer anders gestaltet wäre, und dadurch vermindern sich auch die Querschnittsabmessungen des Dampfkessels bei Aufrechterhaltung einer genügend grossen Verdampfungsfläche.
Für die angegebenen Zwecke, für die der überhitzte Niederdruckdampf benutzt werden soll, ist es mitunter auch nötig, die Temperatut des Dampfes zu ändern. Dies kann in einfacher Weise durch folgende Einrichtung geschehen. Vom Dampfraum des Kessels führt ein Rohr i zu dem Rohr y, das den überhitzten Dampf ableitet, und an der Einmündungsstelle ist ein Steuerungsorgan, am besten ein Dreiweghahn k eingeschaltet. Soll die Temperatur des überhitzten Dampfes erniedrigt werden, so wird der Dreiweghahn k so gestellt, dass gesättigter Dampf aus dem Kessel dem überhitztem Dampf zugemischt wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Anwendung von überhitztem Niederdruckdampf von etwa 0'5 Atmosphäre Überdruck zu teeh- nischenZwecken, bei denen es fast ausschliesslich auf die Temperatur des Dampfes von etwa 150-300 C, nicht aber auf seine anderen physikalischen Eigenschaften ankommt, wie z. B. zum Aufschliessen vom Cerealien oder anderen Produkten, zum Ttocknen, Heizen u. a. m.
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