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Zeitschreiber für Apparate zum Registrieren rasch-veränderlicher Vorgänge.
Bei der Registrierung zeitlich rasch veränderlicher Vorgänge durch Oszillographen, Elektrokardiographen u. dgl. wird in der Regel zugleich mit der Kurve, welche den Verlauf des zu prüfenden Vorganges wiedergibt, eine kurvenförmige Zeitlinie aufgenommen, die einen periodisch sich abspielenden Vorgang darstellt, der als Massstab für die Auswertung des zu prüfenden Vorganges gilt.
Zur Erzeugung solcher periodischer Bewegungen hatte man bisher stimmgabelförrmige Schwingungs- elemente benutzt, deren schwingendes Ende mit einem Spiegel versehen war, welcher ein von einer Lichtquelle empfangenes Strahlenbündel auf den zur Registrierung bestimmten lichtempfindlichen Laufstreifen warf. Die Schwingungserregung erfolgte dadurch, dass der in einen Stromkreis eingeschaltete Schwingungskörper mittels an der schwingenden Seite angeordneter Kontaktteile nach Art des Neefschen Hammers periodisch aufeinanderfolgende Stromsebliessungen und Unterbrechungen bewirkt.
Diese Einrichtung war insofern nachteilig, als die zur Schwingungserregung notwendigen Kontakte bei häufigem Gebrauch naturgemäss einer starken Abnutzung unterworfen waren. Da dadurch eine sorgfältige Wartung bedingt war, war der Gebrauch der Einrichtung sehr unbequem.
Dieser Nachteil wird gemäss der Erfindung dadurch behoben, dass das die Zeitlinie erzeugende Organ als schwingende Zunge ausgebildet ist, deren Erregung in der bei elektromagnetischen Zungen- frequenzmessernbekannten Weise erfolgt. Die Einrichtung wird dadurch von der Aufsicht der bedienenden Person unabhängig.
In der Figur, die eine perspektivische Ansieht einer Zeitschreibereinrichtung darstellt, ist ein Aus- führungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Auf einer elastischen Feder f, die von den Stützen 81 und 82 frei getragen wird, ist mittels des Klobens b hintereinander eine Z'mge s und ein Eisenblech a befestigt. Das Eisenblech dient als Anker für den auf dem Hebel h befestigten Elektromagnet m. Der Hebel h ist um den Achsbolzen e schwenkbar angeordnet und kann mittels einer Stellschraube k dem Anker a genähert oder von ihm entfernt werden.
Die Zunge z trägt nahe dem oberen Ende einen Spiegel g, der ein von der Lichtquelle I aus durch die Linse i kommendes Strahlenbündel reflektiert und auf die den lichtempfindlichen Registrierstieifen tragende Lauftrommel r wirft, auf der eine Sinuslinie aufgetragen wird.
Die Zunge z ist so abgestimmt, dass die Zeit einer vollen Schwingung gemessen in den verwendeten Zeiteinheiten, z. B. tausendstel Sekunde genau durch einen runden Betrag gegeben ist. Dieser ist zweckmässig so gewählt, dass die sich aus ihm ergebende Eigenfrequenz der Zunge angenähert gleich einer üblichen Frequenz technischen Wechselstromes ist. Die Erfindung lässt sich also vorteilhaft da anwenden, wo aus einem Netz Wechselstrom zur Verfügung steht, dessen Frequenz nahezu konstant ist. Die Zunge schwingt dann unabhängig von den Schwankungen der Netzfrequenz stets mit ihrer Eigenfrequenz, wenn auch mit wechselnder Schwingungsweite.
Auf diese kommt es aber nicht an ; sollte sie einmal zu klein werden, was bei grösserem Abweichen der Frequenz des erregenden Wechselstromes von der Eigenfrequenz der Zunge eintreten kann, so kann sie durch entsprechende Einstellung des Erregermagneten mittels der Schraube k vergrössert werden. Umgekehrt kann man die Schwingungsweite wieder herabmindern.
In Ermanglung eines Netzwechselstromes mit ausreichend konstanter Frequenz kann zur Erzeugung eines solchen Wechselstromes eine Glühkathodenschwingungsrohre benutzt werden.