<Desc/Clms Page number 1>
Streichinstrument mit Resonajizeinnchtung.
Die gewöhnlichen neu hergestellten Instrumente haben den hauptsächlichen Fehler, dass sie eine längere, oft Jahre dauernde Zeit"abgespielt"werden miissen, bevor sie sich zum Konzertspiel eignen.
Dieses Abspielen ist deshalb notwendig, weil die Konstruktion der bisherigen Instrumente ein volles, für den vollen starken Klang notwendiges Schwingen der Resonanzdecken nicht gleich zuliess, welcher Fehler bei alten Instrumenten durch langjähriges Spielen überwunden oder verringert ist.
Der Klang der Streichinstrumente entsteht durch den Resonanzkasten, welcher den schwachen Klang der Saiten verstärkt. Das Schwingen der Saiten überträgt der Steg auf die obere Decke, welche zwischen den ff-Öffnungen am meisten schwingt und dieses Schwingen wird mittels des innen etwas unterhalb des rechten Stegfusses angebrachten sogenannten Stimmstockes auf den unteren Boden übertragen und dadurch das Schwingen der Decke verstärkt. Die notwendig exzentrische Stellung dieses Stimmstockes verursacht ein schwächeres Schwingen, als dies bei der Übertragung des Schwingens in die Mitte des Bodens möglich wäre.
Der grosse Druck der Saiten würde das Schwingen der Decke ungünstig beeinflussen, weshalb ein Teil des Druckes von einem flachkantigen, schmalen Brettchen, dem Bassbalken, der an die innere Fläche der. oberen Decke unter dem linken Stegfuss angeleimt ist, aufgenommen wird, was aber zugleich eine Spannung in der Decke hervorruft, welche eine Ungleichmässigkeit der Tonstärke der einzelnen Saiten zur Folge hat.
Die Konstruktion der Instrumente gemäss der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die Gesamtansicht einer Violine von vorne, Fig. 2 die Gesamtansicht von der Seite, Fig. 3 den Querschnitt des Resonanzkastens, Fig. 4 den Grundriss des offenen Resonanzkastens und Fig. 5 den Längsschnitt durch den Resonanzkasten.
Äusserlich ist die Form dieser Instrumente (Fig. 1, 2,4) abweichend von der üblichen bisherigen Form. Die unteren Ecken in liegen in der Querachse, also höher als gewöhnlich, steigen nur wenig und sehr stumpf aus der Kontur heraus ; sie bezeichnen nur äusserlich die richtige Lage des Steges.
Der Rand a der Innenwand des Bodens, an welchen Seitenwände, die Zargen, anschliessen, liegt in einer Ebene. Die obere Decke ist derart konstruiert dass dieselbe in dem oberen breiteren Teil und
EMI1.1
Schallöffnungen an die Zargen angeleimt ist.
Die Wölbung und Konstruktion der Deckenstärke ist wie bei den gewöhnlichen Instrumenten, bei dem Boden liegt jedoch die dickste Stelle unter dem Mittelpunkt der Decke, wo der Stimmstock d steht, wogegen bei den gewöhnlichen Instrumenten der Mittelpunkt des Bodens exzentrisch zum Mittelpunkt der Decke liegt, d. i. etwa um ein Vierzigstel der Längsachse der Decken tiefer, damit der Stimmstock gerade in der Querachse des Bodens steht.
Die Schallöffnungen (Fig. 2,3, 5) liegen auf beiden Seiten in den Zargen an der engsten Stelle des Instrumentes und. werden derart gebildet, dass der Rand der Decke ein wenig unterhalb der oberen Ecke sich von den Zargen abhebt, in mässiger Parabelkurve zur Querachse des Instrumentes, wo der Steg steht, leicht ansteigt, aber nur soviel, dass der erhobene Rand den Streichbogen beim Spielen nicht behindert, dann in symmetrischer Linie wieder zum unteren breiteren Teil des Instrumentes absteigt und etwas tiefer unterhalb der Stelle, wo gewöhnlich die hier wegfallenden unteren Ecken der bisher Üblichen Instrumente liegen, wieder an die Zargen anschliesst.
<Desc/Clms Page number 2>
In beiden Zargen ist unter dieser nicht angeleimten Stelle der Decke eine mit dem oberen Rand symmetrische Kurve ausgeschnitten, wodurch die zwischen der Decke und den Zargen entstehenden Spalten, die beiden Schallöffnungen, entstehen.
Auf diese Weise gelangt beim Spielen ein grösserer Teil der Decke ins Schwingen, als bei gewöhnlichen Instrumenten, da die Decke im Mittelteile nicht angeleimt ist, wodurch eine grössere Stärke des Tones unbedingt erzielt wird.
Die innere Einrichtung, d. i. die Resonanzvorrichtung (Fig. 3,4) ersetzt den Stimmstoek der gewöhnlichen Instrumente. Mittels eines genau unter dem rechten Stegfuss (e-Saite der Violine) aufgestellten Stockes a wird die Schwingung der Decke auf den elastischen Hebel, der die Form eines flachen nach oben aufgespannten, in eine Holzklammer c eingelassenen Trämchens hat, übertragen. Von diesem Hebel wird die Schwingung mittels eines zweiten Stimmstockes direkt in den Mittelpunkt der Querachse des Bodens übertragen, wodurch derselbe die günstigste Möglichkeit zum Schwingen hat und dadurch den Schall der Decke am stärksten verstärken kann.
Eine weitere neue innere Einrichtung übernimmt den überschüssigen Druck der Saiten vom linken Stegfuss (g-Saite der Violine) und ersetzt das obenerwähnte, an die innere obere Deckenfläche angeleimte Versteifungsbrett, den Bassbalken. Es ist dies der Vibrationsstab (Fig. 3, 4, 5), d. i. ein freier nicht angeleiter, nach oben zur Decke aufgespannter hölzerner Stab t, welcher durch ein zur inneren oberen Deckelfläche angeleimtes hölzernes Auge e in der Längsachsenrichtung genau unter dem linken Stegfuss durchläuft und in den oberen und unteren Klotz eingespannt ist.
Durch das Auge e ist der Vibrationsstab mit der Decke fest verbunden und besitzt die vorzügliche Eigenschaft gegenüber den gewöhnlichen Bass. balken, dass er den grossen Druck der Saiten aufnimmt und die Decke anspannt, ohne dieselbe in der Schwingung zu hemmen, im Gegenteil ihr die vollste Möglichkeit hiezu freilässt, was auf die Stärke und Qualität des Tones einen sehr günstigen Einfluss ausübt. Der Klang eines derart konstruierten Instruments ist voll, edel, weit besser, als der Klang eines neuen aus gleichem Material und unter gleichen Bedingungen hergestellten gewöhnlichen Instruments.
Die Töne der hohen Lagen klingen deutlich nach, wie bei alten, gut abgespielten Instrumenten und die tiefsten Töne klingen aussergewöhnlich stark und voll.
Ein weiterer Vorzug gegenüber verschiedenen anderen oft sehr komplizierten Einrichtungen liegt in der einfachen Ausführung der neuen Instrumente, welche keine besondere Mehrarbeit oder Mehraufwand
EMI2.1
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Streichinstrument, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Decke mit dem unteren Boden mittels einer Resonanzeinrichtung im Innern des Instruments verbunden ist, wobei die Ecken entsprechend verkleinert sind und die obere Decke nicht im ganzen Umfange mit dem Boden in fester Verbindung steht.