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Bei dem Betrieb der Grosskammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks, die ja im wesentlichen aus den neuzeitlichen Koksöfen entstanden sind, legen die wechselnde Marktlage bzw. die wirtschaftlichen Verhältnisse iiberhaupt den Wunsch nahe, dieselbe Ofenanlage einmal als Gasofen und das andere Mal als Koksofen betreiben zu können. Da es sich dabei vor allem um Ofen mit Wärmerückgewinnung handelt, so treten für dieselbe mit dem Wechsel des Betriebes für die Vorwärmung der Heizgase verschiedene Bedingungen auf, je nachdem ein Teil des Destillationgases selbst oder besonderes Generatorgas zur Ofenbeheizung verwendet wird.
So ist in dem einen Falle infolge der leichten Zersetzung des Destillationsgases eine Vorwärmung desselben nicht tunlich, während sie bei dem minderwertigeren Generatorgas nicht nur möglich, sondern sogar erforderlich ist.
Die Erfindung löst die Aufgabe, einen derartigen Wechsel im Betriebe für Ofen mit Wärmerückgewinnung in einfachster Weise zu ermöglichen, und kennzeichnet sich dadurch, dass die Heizwände der Kammern bzw. die einzelnen Heizzüge immer sowohl mit unmittelbarer Gaszufuhr aus einem besonderen Gasverteilungskanal als auch mit Anschlüssen an je zwei Wärmespeicher versehen sind. Indem nun einmal diese Wärmespeicher durch geeignete Schaltung nur zur Vor- wärmung der Verbrennungsluft benutzt werden, während der gesonderte Gasverteilungskanal das Cberschussgas, gegebenenfalls auch heisses Generatorgas, zuführt, kann der eine der gedachten Bütriebsfälle ermöglicht werden.
Wird nun auf der anderen Seite unter Abschaltung des besonderen Gasverteüungskanales der eine mit jeder Heizwand verbundene Wärmespeicher als Lufterhitzer und der andere als Gaserhitzer betrieben, so ist ohneweiters der zweite Betriebsfall, d. h. also die Vorwärmung kalt zugeführten Generatorgases, ermöglicht.
Am besten eignen sich für diese Anordnung die Grosskammeröfen nach dem österreichischen Patente Nr. 25677, bei denen die Wärmespeicher unter derKammersohle angeordnet und mit den Heizwänden unmittelbar parallel geschaltet sind. Die Bauart der Wärmespeicher selbst entspricht dabei der in der Fig. 3 dieses Patentes niedergelegten Sonderanordnung, gemäss der die Heizwände immer abwechselnd einmal rechts und einmal links an die Gas-bzw. Lufterhitzer angeschlossen sind.
Die Zeichnung zeigt eine Ausführungsform der gekennzeichneten Erfindung in Fig. 1 im Querschnitt durch eine Kammerofenbatterie, in Fig. 2 im teilweisen Längsschnitt durch eine Heizwand und eine Kammer.
Die zwischen den einzelnen Kokskammern a angeordneten Heizwände b stehen durch die Kanäle g mit den bezüglich der Gasströmungen hintereinander geschalteten, durch den Gewölbegang c und die Wand d getrennten Wärmespeichern e und f in Verbindung, während sie andererseits durch die Kanäle t Anschluss an die ganz entsprechend angeordneten Wärmespeicher rund s besitzen. Weiter ist jeder Heizzug b mittels einer Düse i an den im Mauerwerk ausgesparten Gas- verteilungskanal h angeschlossen. der mit den Gasleitungen k durch ein Zweigrohr l in Verbindung steht. Die Wärmespeicher r und s sind nun mittels der Zweigrohre p mit den gesonderten Gasleitungen o in Verbindung gesetzt.
Die Wärmespeicher s und f sind an den Abhitzekanal u und die Wärmespeicher p und r an den Abhitzekanal v durch Schieber ! o absperrbar angeschlossen. Sämtliche Wärmespeicher haben ferner ebenfalls absperrbare Anschlüsse x an die Aussenluft bzw. an die seitlich der Kammerbatterie entlang laufenden Meistergänge.
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Offnen der Schieber x auf Luft stehen. Wird auf der entsprechenden Seite aus der Gasleitung k durch die Zweigrohre l das Heizgas in die Kanäle h eingeführt, so verbrennt dieses in den Heizzügen b der einen Ofenhälfte, um in den Heizzügen der anderen Ofenhälfte herabzufallen und durch die damit parallel geschalteten Abwärmespeicher in den Abhitzekanal zu gehen.
Durch die übliche Sohieberwechslung kann dann etwa nach einer halben Stunde die Zugumkehr erzielt werden.
Soll nun der Betrieb mit Vorwärmung beider Verhrennungsstoffe durchgeführt werden, so wird die besondere Gaszufuhr durch die Rohre l abgestellt, während durch dauernden Schluss der Schieber a ? immer die Wärmespeicher r und 8 ausser Verbindung mit der Aussenluft gesetzt werden. Während die Wärmespeich. er e undjwie vorher betrieben werden, werden jetzt durch ganz entsprechend wechselweisen Anschluss an die Gasleitungen o die Wärmespeicher'1 und s zur Vorwärmung des durch die Leitung o zugeführten Gases benutzt.
Auch hier findet nach der üblichen Zeit von einer halben Stunde die Umschaltung statt, so dass eine völlig normale Wärmerückgewinnung mit Vorwärmung von Gas und Luft durchgeführt werden kann.
Wenn die Ofenanlage zunächst für eine dieser beiden Betriebsarten erbaut werden soll, so kann man dennoch schon, soweit dies erforderlich ist, die beschriebene Anordnung vorsehen und vielleicht aus Kostenersparnis die Gasrohrleitungen k oder o und die entsprechenden Luft- schieber x fortlassen, da diese bei Bedarf nachher leicht eingebaut werden können. Durch Anbringung des Gasverteilungskanales h und der gekennzeichneten Wärmespeicheranordnung ist der Ofen ohneweiters den beiden erwähnten Betriebsarten anzupassen.