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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Schubarmierung für gestützte Beton- decken im Bereich von deren Stützen oder von Stützwänden zur Aufnahme von Schubkräften, bestehend aus Längsstäben und Querstäben.
Beim Einleiten von Lasten von Betondecken auf deren Stützen bzw. Stützwänden entstehen in der Betondecke grosse Schubspannungen. Dies kann zu einem Durchstanzen der Stütze durch die Betondecke führen.
Um dieses Durchstanzen zu verhindern und zur Aufnahme von Schubkräften, muss eine Schubarmierung eingelegt werden. Dies kann am einfachsten durch Einlegen von senkrechten Stäben in die Betondecke ausgeführt werden, wobei diese senkrechten Stäbe im Beton sowohl oben, in der Betonzugzone, als auch unten, in der Betondruckzone, gut verankert sein müssen.
Zum Stand der Technik gehören sogenannte Riss-Dübeleisen, Riss-U-Schub-Bügel und Riss- Sterne, die in der Fachwelt und durch Veröffentlichungen in Zeitschriften bekannt sind. Eine weite- re Ausführung ist unter dem Namen Anco-Tech bekannt. Eine gewisse Bedeutung hat auch die Ausführung nach Aschwanden erlangt, bei der U-förmige Stäbe, deren freie Enden haamadelför- mig gebogen sind, hintereinander und nebeneinander in Reihen aufgestellt und durch gerade Verbindungsstäbe miteinander verbunden sind.
Bei derartigen Bewehrungen ist neben der Dimensionierung der senkrechten Stäbe, der eigent- lichen Schubarmierung, die sichere Verankerung in der Betondruck- und in der Betonzugzone von grösster Wichtigkeit. Die Verankerung erfolgt bei den Riss-Dübeleisen einseitig und durch Auf- schweissen auf eine Eisenplatte einerseits, und andererseits durch Aufstauchen der Schubeisen.
Ähnlich sind auch die Verankerungen von Riss-U- sowie Anco-Tech-Armierungen.
Bei der Armierung von Aschwanden verankert sich der Schubstab unten in sich selbst, woge- gen die Verankerung oben durch normgerechte Endhaken bewirkt wird. Diese Lösung, obwohl verankerungstechnisch in Ordnung, ist äusserst materialaufwendig, und durch das Herstellen der vielen einzelnen Bügel und bei ihrer Montage äusserst arbeitsaufwendig.
Der Riss-Stem genügt zwar für kleinere Schubkräfte, ist aber verankerungstechnisch nicht be- friedigend.
In der DE 2 205 852 A ist ein Verfahren zum Herstellen einer Bewehrung für Betondecken, Be- tonwände und dergleichen beschrieben. Die bekannte Bewehrung ist ein Gitterträger und dient als Verbindung zwischen einer vorgefertigten Betonplatte und einer vor Ort betonierten Betondecke und Betonwänden. Diese Elemente können keine Schubkräfte übernehmen.
In der EP 0 688 613 A wird eine Bewehrung zur Aufnahme von Schubkräften in gestützten Be- tondecken im Bereich über den Stützen beschrieben.
Aus der DE 298 20 737 A1 ist ein Verfahren der eingangs genannten Gattung bekannt. Bei die- sem bekannten Verfahren wird eine im wesentlichen vorgefertigte Betonstahlmatte nach dem Anliefern zur Baustelle auf der Baustelle ergänzt.
Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, die Flexibilität bei der Herstellung von Bewehrungen der genannten Art mit dem Ziel zu erhöhen, dass das Herstellen der Bewehrungen auf einer Baustelle ermöglicht wird.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe bei dem Verfahren zum Herstellen einer Schubarmierung dadurch gelöst, dass zum Herstellen der als Querstäbe dienenden Armierungsstäben insbesonde- re weitgehend übereinstimmende periodische und/oder aperiodische, rechteckförmige, trapezför- mige, parallelogrammartige und/oder gebogene und/oder kombiniert rechteckförmige/trapezför- mige/parallelogrammartige/gebogene Wellenformen gebildet werden, dass auf einer Baustelle mindestens zwei dieser Armierungsstäbe mit im wesentlichen nebeneinander angeordneten ent- sprechenden Wellenformen mit Abstand voneinander angeordnet werden, und dass anschliessend die die Längsstäbe bildenden Armierungsstäbe, durch im wesentlichen quer zu den Längsstäben angeordnete Querstäbe miteinander fest verbunden werden.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren ist es möglich, statt bereits vorgefertigte Bewehrungs- körbe auf eine Baustelle anzuliefern, diese auf einer Baustelle herzustellen, um somit in der Logis- tik bei Materialbewirtschaftung, Herstellung, Lagerung eine grösstmögliche Flexibilität zu erzielen.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren werden zunächst an den als Längsstäben dienenden Armierungsstäbe mittels Biegen, Stanzen oder anderen Verformungstechniken weitgehend über- einstimmende periodische und/oder aperiodische, rechteckförmige, trapezförmige, parallelogramm- artige und/oder gebogene und/oder kombiniert rechteckförmige / trapezförmige / parallelogramm-
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artige / gebogene Wellenformen ausgebildet. Anschliessend werden zwei oder mehrere dieser Armierungsstäbe so mit Abstand nebeneinander angeordnet, dass sich entsprechende Wellenfor- men im wesentlichen nebeneinander zu liegen kommen. Schliesslich werden die so nebeneinander angeordneten Armierungsstäbe mit im wesentlichen quer verlaufenden Querstäben zum Bilden einer Schubbewehrung miteinander fest verbunden.
Ein grosser Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass die einzelnen Armierungsstäbe auf einfache Weise und mit einfachen Mitteln zu den gewünschten Wellenformen gebogen werden können. Im weiteren ermöglicht das erfindungsgemäss vorgeschlagene Verfahren sowohl eine Vorfabrikation als auch ein Verbinden der einzelnen losen Stäbe zu Körben auf der Baustelle.
Die einzelnen Schritte des erfindungsgemässen Verfahren werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen sind beispielsweise Biege- bzw. Wellenformen der Längsstäbe dargestellt sowie Ausführungsformen der Verbindungen der Längsstäbe mit den Querstäben.
Es zeigt: Fig. 1a) bis 1c) das Herstellen einer Schubbewehrung, und die Fig. 2 bis 8 Wellenformen der Längsstäbe mit Stellen für das Anordnen von Querstäben.
In Fig. 1a) ist schematisch ein Armierungsstab 1 dargestellt, wie er beispielsweise zusammen mit weiteren Stäben gebündelt auf eine Baustelle angeliefert wird.
Für das erfindungsgemässe Herstellen einer Schubbewehrung werden mehrere Armierungsstä- be durch Biegen, Stanzen oder durch eine andere Fertigungstechnik beispielsweise zu der in Fig. 1 b) dargestellte Form verformt. Beispielsweise ist die Form eine rechteckförmige Wellenform mit senkrecht zur Längsausdehnung des Stabes verlaufenden Teilabschnitten 5 sowie wenigstens teilweise geradlinig verlaufenden Scheitelabschnitten 3 und Basisabschnitten 4. Anstelle der dar- gestellten, rechteckförmigen Wellenformen kann auch eine gebogene Wellenform hergestellt werden mit aperiodischen und/oder periodischen Wellenformen. Es ist aber auch möglich, geboge- ne und rechteckförmige Wellenformen zu kombinieren.
Vorteilhaft ist, wenn die zwischen Scheitel und Basis verlaufenden Teilabschnitte 5 wenigstens im wesentlichen senkrecht zur Längsausdeh- nung der Armierungsstäbe 1 ausgerichtet sind.
Dann werden zu der in Fig. 1b) gezeigte Wellenform verformte Längsstäbe 1 mit Abstand nebeneinander derart angeordnet, dass gleichartige Wellenformen im wesentlichen nebeneinander liegen. Die Längsstäbe 1,1' und 1"werden schliesslich über Querstäbe 11 miteinander verbunden, wobei die Querstäbe 11 mit den Längsstäben 1, 1', 1"durch Schweissverbindungen 21 und/oder andere Verbindung miteinander verbunden werden können.
Anstelle von Schweissverbindungen 21 können auch mechanische Verbindungen gewählt wer- den, beispielsweise unter Verwendung von Drahtclips, Kunststoff-Klammern usw.. Schweissverbin- dungen sind vorteilhaft, da sie eine hohe Stabilität der Bewehrung ergeben.
In den Fig. 2 bis 8 sind andere Wellenformen für die Längsstäbe 1 dargestellt. So zeigt Fig. 2 eine Wellenform mit im wesentlichen senkrecht zur Längsausdehnung der Längsstäbe 1 ausge- richteten Teilabschnitten 5 sowie weitgehend kreisförmigen Scheitelabschnitten 13 und Basisab- schnitten 14.
Fig. 3 zeigt eine rechteckförmige Wellenform, wobei in Fig. 3 Stellen für die Querstäbe ange- deutet sind. Wenn die gebogenen Längsstäbe 1, wie in Fig. 3 dargestellt, Verbindungsstäbe 11nur an ihren horizontalen Teilen, wie Scheitel 3 und Basis 4 aufweisen, oder wenn die Anordnung so getroffen ist, dass jeder zweite vertikale Teilabschnitt 5 frei von Verbindungsstäben 11ist, ist ein einfaches Stapeln der Bewehrungskörbe möglich.
Fig. 4 zeigt eine rechteckförmige Wellenform, bei der die einzelnen Wellenformen eine unter- schiedliche Höhe aufweisen, d. h. die senkrecht verlaufenden Teilabschnitte 5 weisen unterschied- liche Längen auf. Zudem sind lediglich an Scheitel 3 und Basis 4 Querstäbe 11vorgesehen.
Fig. 4 a zeigt Wellenformen mit unterschiedlicher Höhe, wobei der Scheitel 43 schräg zur Längsausdehnung des Längsstabes 1 verläuft, was insbesondere vorteilhaft sein kann, wenn der über der Bewehrung anzuordnende Betondeckenabschluss schräg verläuft.
Fig. 5 zeigt eine rechteckförmige Wellenform, wobei die Scheitel 23 kürzer und/oder länger ausgebildet ist als die Basis 24. Zudem sind die Querstäbe 11lediglich im mittleren Bereich der Basis 24 und an jedem zweiten senkrecht verlaufenden Teilabschnitt 5 vorgesehen. So kann es beispielsweise vorteilhaft sein, im Bereich einer Stütze bzw. Stützwandung die Scheitel 23 und die Basis 24 kürzer zu halten, so dass die Dichte an senkrecht verlaufenden Querabschnitten 5 höher
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ist, um die Schubverstärkung in diesem Bereich zu erhöhen.
Fig. 6 zeigt eine Wellenform, mit kreisrund ausgebildeten Scheiteln 33 und geradlinigen Basen 34.
Fig. 7 zeigt eine trapezförmige Wellenform, wobei ein quer verlaufender Teilabschnitt 5 im we- sentlichen senkrecht zur Längsausdehnung des Längsstabes 1 verläuft, wogegen der andere quer verlaufende Teilabschnitt 15 schräg zur Längsausdehnung ausgerichtet ist. Zudem sind Querstäbe 11an Scheitel und Basis sowie am senkrecht verlaufenden Teilabschnitt 5 angeordnet. Mit ande- ren Worten : schräg verlaufende Teilabschnitt 5 ist frei von Querstäben 11.
Wie in Fig. 8 dargestellt ist, können die Wellenformen auch parallelogrammartig sein, indem die Basis 54, der Scheitel 53 und die schräg zur Längsausdehnung der Längsstäbe 1 verlaufenden Teilabschnitte 55 parallelogrammartig ausgebildet sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Richtung der Parallelogramme jeweils so gewählt wird, dass sie schrägwinklig gegen eine Stütze oder eine Stützwand ausgerichtet sind. Dabei ist es möglich, dass ein Längsstab beidseits einer Stütze zueinander schrägwinkelig verlaufende Parallelogramme aufweist, oder aber, dass im Bereich einer Stütze zwei Längsstäbe derart miteinander verbunden werden, so dass je die Parallelogram- me der beiden Bewehrungsstäbe gegeneinander gerichtet schrägwinklig angeordnet sind.
Diese Anordnung kann im Bereich einer Stütze vorteilhaft sein, da so die zu erwartenden Belastungskräf- te weitgehend rechtwinkelig zu den Teilabschnitten 55 verlaufen, und somit bei Schubbeanspru- chungen Rissbildungen verhindert werden können.
Die in den Fig. 2 bis 8 gezeigten Ausführungsformen, zeigen dass für die Längsstäbe 1 belie- bige Wellenformen verwendet werden können und die zu wählende Form jeweils an die spezifi- schen baulichen Gegebenheiten angepasst werden kann.
Ein Vorteil der erfindungsgemäss hergestellten Schubbewehrung liegt darin, dass Optimierun- gen im Bereich der Schweissstellen erreicht werden können, und dass der wirtschaftliche Nutzen erhöht werden kann. So kann beispielsweise durch Wahl eines Schweissverfahrens sichergestellt werden, dass die Wärmebeeinflussung der Bewehrungsstäbe im Bereich der Schweissstellen klein gehalten wird. Beispiele für Schweissverfahren sind das Schutzgas-Schweissen oder das Metall- Lichtbogen-Schweissen. Die an sich geeigneten Formen, wie in der EP 0 688 613 A vorschlagen, erfahren dadurch eine sinnvolle Ergänzung. Zudem ist es vorteilhaft, dass die Längsstäbe als Bündel auf eine Baustelle geliefert werden können und die Bewehrungskörbe vor Ort auf der Baustelle den Bedürfnissen entsprechend hergestellt werden können.
Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt dargestellt werden :
Zum Herstellen einer Schubarmierung bestehend aus Längs- und Querstäben 1, 1', 12,11 in gestützten Betondecken im Bereich von deren Stützen oder von Stützwänden zur Aufnahme von Schubkräften werden an mehreren Armierungsstäben 1, 1', 1"im wesentlichen übereinstimmende Wellenformen 3,4; 4'; 3", 4"; 13, 14; 23, 24; 33,34, 43 gebildet. Daran anschliessend werden mindestens zwei der Armierungsstäbe so nebeneinander angeordnet, dass sich entsprechende Wellenformen nebeneinander angeordnet sind. Dann werden die Armierungsstäbe, die Längsstäbe bildend, miteinander mittels im wesentlichen quer zu ihnen angeordneten Querstäben 11 fest verbunden.
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