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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit wenigstens einem in Einstichrichtung hin-und hergehend antreibbaren Nadelbett und mit einer Vliesführung aus einer dem Nadelbett gegenüberliegenden Stichunterlage und einem zwischen der Stichunterlage und dem Nadelbett vorgesehenen Abstreifer.
Um eine höhere Festigkeit beim Nadeln eines Vlieses zu erreichen, ist es bekannt, die Nadeln nicht senkrecht zur Vliesoberfläche, sondern dazu in Vliesdurchlaufrichtung gegensinnig geneigt in das Vlies einzustechen. Zu diesem Zweck bildet die aus der Stichunterlage und dem Abstreifer gebildete Vliesfüh- rung im Nadelbereich einen in Vliesdurchlaufrichtung ansteigenden Einlaufabschnitt und einen dazu gegensinnig abfallenden Auslaufabschnitt, der mit dem Einlaufabschnitt durch einen nicht im Nadelbereich liegenden Übergangsabschnitt verbunden ist.
Dementsprechend ist das in Einstichrichtung hin-und hergehend antreibbare Nadelbett dachartig geformt und trägt lediglich im Bereich der gegensinnig geneigten Abschnitte Nadeln, die im Bereich des Einlauf- und des Auslaufabschnittes der Vliesführung in das Vlies einstechen, und zwar aufgrund der ansteigenden bzw. abfallenden Vliesführung in bzw. gegen die Vliesdurchlaufrichtung geneigt. Abgesehen davon, dass wegen der Beschränkung der Nadeln auf einen Ein- und einen Auslaufbereich nur vergleichsweise geringe Einstichdichten erzielt werden können, was einer grösseren Festigkeitssteigerung entgegensteht, muss wegen der ausschliesslich zur Vliesoberfläche in Vliesdurchlaufrichtung geneigten Einstiche im Vergleich zu herkömmlichen senkrecht zur Vliesoberfläche genadelten Vliesen mit einem Verlust an Querfestigkeit gerechnet werden.
Darüber hinaus ist es zur Querprofilierung einer Vliesbahn bekannt (DD 234 043 A 1), die Stichunterlage quer zur Durchlaufrichtung der Vliesbahn entsprechend dem späteren Vliesprofil zu Profilieren, so dass sich gegenüber der Einstichrichtung nach unterschiedlichen Seiten quer zur Vliesdurchlaufrichtung geneigte Abschnitte ergeben.
Diese Querprofilierung der Stichunterlage bringt eine für viele Anwendungsfälle unerwünschte Verformung der Vliesbahn mit sich, ohne deren Querfestigkeit zu erhöhen.
Da aber in vielen Anwendungsfällen gerade auf eine hohe Querfestigkeit des Vlieses Wert gelegt wird, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mitteln so zu verbessern, dass unprofilierte Vliese mit einer hohen Querfestigkeit hergestellt werden können.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Vliesführung im Einstichbereich auf der dem Vlies zugekehrten Oberfläche zumindest der Stichunterlage in an sich bekannter Weise über die Arbeitsbreite verteilte, gegenüber der Einstichrichtung nach unterschiedlichen Seiten quer zur Vliesdurchlaufrichtung geneigte Abschnitte aufweist und dass gegensinnig geneigte Oberflächenabschnitte in Vliesdurchlauf- richtung aufeinanderfolgen.
Da das Vlies beim Einstechen der Nadeln gegen die Stichunterlage gedrückt wird, ergeben sich im Bereich der gegenüber der Einstichrichtung quer zur Vliesdurchlaufrichtung geneigten Oberflächenabschnitte entsprechend geneigte Einstichkanäle in das Vlies, was aufgrund der in Vliesdurchlaufrichtung aufeinanderfolgenden Oberflächenabschnitte mit gegensinniger Neigung zu einer kreuzweisen Vernadelung des Vlieses und damit zu einer grösseren Verfilzung in Richtung der Arbeitsbreite, also quer zur Durchlaufrichtung führt, ohne dem Vlies eine bleibende Verformung aufzuzwingen. Die in Vliesdurchlaufrichtung aufeinanderfolgenden, gegensinnig geneigten Abschnitte der Stichunterlage bedingen ja eine Richtwirkung auf das Vlies.
Der Abzugswiderstand des Vlieses wird durch die Querneigung der Oberflächenabschnitte der
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tung erstrecken. Obwohl aufgrund der Einstichverhältnisse lediglich die dem Vlies zugekehrte Oberfläche der Stichunterlage mit solchen unterschiedlich geneigten Abschitten ausgestattet zu werden braucht, kann es in bestimmten Fällen von Vorteil sein, auch die dem Vlies zugekehrte Oberfläche des Abstreifers entsprechend der Stichunterlage mit gegensinnig geneigten Abschnitten auszubilden, um an die Einstichverhältnisse angepasste Ausziehbedingungen für die Nadeln sicherzustellen.
Mit einer besonderen Folge unterschiedlich geneigter Oberflächenabschnitte quer zur Vliesdurchlaufrichtung kann die Querverfestigung des Vlieses über die Arbeitsbreite den jeweiligen Anforderungen entsprechend angepasst werden. Ausserdem kann über die Breite der Oberflächenabschnitte Einfluss auf die durch die Neigung der Abschnitte bedingte Überhöhung der Stichunterlage und damit Rücksicht auf die zur Verfügung stehende Nadellänge genommen werden. Um einen unnötigen Konstruktionsaufwand zu vermeiden, sollte ja das Nadelbett eine gerade Erstreckung quer zur Vliesdurchlaufrichtung aufweisen.
Werden zusätzlich zu den geneigten Oberflächenabschnitten zur Einstichrichtung im wesentlichen senkrechte Oberflächenabschnitte vorgesehen, so können besonders vorteilhafte Querverfestigungen erreicht werden, insbesondere wenn diese zur Einstichrichtung im wesentlichen senkrechten Oberflächenabschnitte den geneigten Oberflächenabschnitten in Vliesdurchlaufrichtung vor-bzw. nachgeordnet sind, so dass sich die Vemadelung unter einem gegenüber dem Vlies geneigten Einstichwinkel mit der üblichen
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senkrechten Vernadelung überschneidet.
Die einzelnen unterschiedlich geneigten Oberflächenabschnitte können durch eine einstückige Stichun-
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schnitten kann aber auch durch ein Zusammensetzen der Stichunterlage aus mehreren Einzelteilen erleichtert werden, die bestimmte Gruppen von Oberflächenabschnitten aufweisen. Besonders vorteilhafte Verhältnisse ergeben sich in diesem Zusammenhang, wenn die in Vliesdurchlaufrichtung aufeinanderfolgenden, unterschiedlich geneigten Oberflächenabschnitte auf voneinander gesonderten Teilen der Stichunterlage vorgesehen sind. Durch eine geeignete Zusammenstellung von solchen Stichunterlagsteilen kann Einfluss auf das Vernadelungsergebnis genommen werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses in einer vereinfachten, schematischen Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Stichunterlage einer erfindungsgemässen Vorrichtung und Fig. 3 eine erfindungsgemässe Stichunterlage ausschnittsweise im Schnitt quer zur Vliesdurchlaufrichtung in einem grösseren Massstab.
Die dargestellte Vorrichtung besteht gemäss der Fig. 1 in üblicher Art aus wenigstens einem in einem Nadelbalken 1 gehaltenen Nadelbett 2, dessen Nadeln 3 in ein zwischen einer Stichauflage 4 und einem Abstreifer 5 geführtes Vlies einstechen. Für den Nadeldurchtritt sind die Stichauflage 4 und der Abstreifer 5 als Lochplatten ausgebildet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Vliesführungen weist die Stichunterlage 4 der gezeichneten Vliesführung eine dem Vlies zugekehrte Oberfläche mit gegenüber der Einstichrichtung 6 quer zur Vliesdurchlaufrichtung 7 unterschiedlich geneigten Abschnitten 8 auf, wobei in Vliesdurchlaufrichtung 7 aufeinanderfolgende Abschnitte 8 gegensinnig geneigt sind.
Nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bilden die Oberflächenabschnitte 8 abwechselnd gegensinnig geneigte, sich in Vliesdurchlaufrichtung 7 erstreckende Führungsflächen 9 und 10 für das Vlies, das zumindest beim Nadeleinstich an die Führungsflächen 9 und 10 angedrückt wird, so dass die Nadeln 3 trotz der gleichbleibenden Einstichbewegung unter verschiedenen Winkeln in das Vlies eindringen, was eine die Querfestigkeit des Vlieses deutlich verbessernde Querverfilzung ergibt, wenn gegensinnig geneigte Führungsflächen 9,10 in Vliesdurchlaufrichtung 7 aufeinanderfolgen. Wie sich aus der Fig. 3 unmittelbar ablesen lässt, kann durch eine unterschiedliche Querprofilierung der Stichunterlage 4 Einfluss auf die erreichbare Querverfestigung des Vlieses und auch auf die Festigkeitsverteilung über die Vtiesbreite genommen werden.
Die Ausbildung, Form und Verteilung der unterschiedlich geneigten Oberflächenabschnitte können in vielfältiger Weise den jeweiligen Anforderungen angepasst werden, da es lediglich darauf ankommt, durch eine entprechende Querneigung von über die Arbeitsbreite verteilten, unterschiedlich geneigten Oberflächenabschnitten der Stichunterlage 4 für quer zur Vliesdurchlaufrichtung 7 geneigt verlaufende Einstichkanäle im Vlies zu sorgen.
Um die Aufeinanderfolge unterschiedlich geneigter Oberflächenabschnitte 8 in Vliesdurchlaufrichtung einfach zu erreichen, kann die Stichunterlage 4 eine quer zur Vtiesdurchtaufrichtung 7 ausgerichtete Reihe 11 von abwechselnd gegensinnig geneigten Oberflächenabschnitten 8 aufweisen, der eine weitere Reihe 12 unterschiedlich geneigter Oberflächenabschnitte 8 in Vliesdurchlaufrichtung 7 mit der Massgabe nachgeordnet ist, dass in Vliesdurchlaufrichtung 7 zumindest teilweise gegensinnig geneigte Oberflächenabschnitte 8 aufeinanderfolgen.
Die Oberflächenabschnitte 8 der Reihe 11 können im Querschnitt beispielsweise ein
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erforderlichen, aber konstruktiv einfachen, übereinstimmenden Profilierung der Reihen 11 und 12 bedeutet dies, dass die beiden Reihen 11 und 12 gegeneinander versetzt verlaufen müssen, wie dies in der Fig. 3 durch die strichpunktierte Linie für die Abschnittsreihe 12 angedeutet ist. Den Reihen 11 und 12 mit geneigten Oberflächenabschnitten 8 kann ein ebener Oberflächenabschnitt 13 der Stichunterlage 4 folgen, so dass die kreuzweise Vernadelung durch eine herkömmliche Vernadelung senkrecht zur Vliesoberfläche ergänzt wird. Die Oberflächenabschnitte 8 der Reihen 11 und 12 können durch eine gemeinsame Lochplatte gebildet werden.
Es ist aber auch möglich, für die einzelnen Reihen 11, 12 und dem Abschnitt 13 der Stichunterlage gesonderte Plattenteile einzusetzen, was Vorteile hinsichtlich der Herstellung der Stichunterlage 4 mit sich bringt. Ausserdem kann bei einer in Vliesdurchlaufrichtung 7 aufeinanderfolgenden Anordnung von Nadelbrettern diesen jeweils ein entsprechender Teil einer Stichunterlage zugeordnet werden.
Mit den quer zur Vliesdurchlaufrichtung 7 geneigt verlaufenden Oberflächenabschnitten 8 lässt sich die Querfestigkeit eines zu nadelnden Vlieses in vielfältiger Weise beeinflussen. Soll auch die Längsfestigkeit erhöht werden, so kann die Vliesführung in Vliesdurchlaufrichtung 7 gekrümmt verlaufen, indem sowohl die Stichuntertage 4 als auch der Abstreifer 5 entsprechend gekrümmt ausgeführt werden. Es ergeben sich ähnlich vorteilhaft geneigte Einstichkanäle, allerdings in Vliesdurchlaufrichtung.